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Vollständige Version anzeigen: Waldschlösschenbrücke
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sQeedy
wieder das alte leidige thema: wenn du etwas machst, mach es gleich richtig. mit den ganzen abstimmungen, beratungen, gutachten, bla ist die WSB um ein vielfaches teurer geworden als es der tunnel jemals gewesen wäre. nur hickhack damit. no.gif
Sowjet
142Mio Eus die Brücke <> 177 Mio Eus der Tunnel
1 Mio Eus/Jahr die Brücke <> 3Mio Eus/Jahr der Tunnel

auf lange Sicht erheblich kostspieliger \-:

Wer allerdings recht hat, da dürfen die VerkehrWisis mal ran. (:
Quelle
RobbyD
Zitat(drölf @ 15 Jul 2006, 19:59)
also sosehr ich an demokratie und bürgerentscheidungen hänge, aber planung & entwurf einer brücke sollte man dann doch dem fachmann überlassen shocking.gif

Dem Fachmann schon, aber nicht den Politiker. Man sieht ja, was dabei rausgekommen ist.

@sQeedy
Mir ist der WKE-Titel nicht so egal wie du denkst, aber mich stört auf welcher Basis dieser vergeben wurden.

@Sowjet
Und was die Baukosten der WSB betrifft, das hat ja damals beim Tunnelbau am Wiener Platz auch anscheinend niemanden interessiert.
sQeedy
der tunnel am wiener platz is doch super.. weiß nicht was du hast.. find ihn sehr praktisch..
Hot Doc
Zitat
Luftschlößchenbrücke

Manche großen Kamele in Dresden möchten, dass eine zusätzliche Brücke über die Elbe gebaut wird. Sie begründen dies vor allem damit, dass das Land Sachsen bereits Fördermittel für den Bau zur Verfügung gestellt hätte und man daher nur die Hälfte der Schulden selbst machen muss. Hier ist offenbar eine Logik im Spiel, die dem Durchschnitsskamel nicht einleuchtet und darauf basiert, dass der Schuldenberg ohnehin niemals, nichtmal durch den Verkauf aller Stadtpyramiden abzubauen ist.
Degegen stimmt der Unessko-Verband, der eine Gefährdung des Welterbes sieht. Wird die Brücke gebaut, muss die Welt also ihr Testament umschreiben. Wer erben wird, ist unklar.


Sogar KAMELOPEDIA verweißt schon auf die Diskussion um die Waldschlösschenbrücke.
Mehr unter Kamelopedia - Dresden
RobbyD
@sQeedy

Jetzt finden den Tunnel alle praktisch, aber die Baukosten waren auch da immens,dh. höher als veranschlagt.

@Hot Doc
Es ist ne freie Enzyklopädie, da kann jeder der will, was eintragen.
Es ist nur die Frage, ob diese Aussage so bei dieser Wiki noch lange bestand hat.
Zumindest hat dieser Wortlaut IMHO nix in so einer Wiki zu suchen.

Gruß Robert
drölf
das ist KAMELopedia

der geisteskranke kleine bruder von wikipetra
da is jeder artikel müll... aber die meisten sind wenigstens lustig noexpression.gif
Hot Doc
...und dafür, daß das der "geisteskranke Bruder" ist, birgt dieser Artikel - hinter seiner komischen Fassade, über die sich durchaus streiten läßt - erstaunlich viel Wahrheit.

Ich finde den Tunnel übrigens genau so überflüssig wie die Brücke. Dresden hat im Vergleich zu anderen Großstädten nun wirklich kein Verkehrsproblem. Und wenn der Verkehr wirklich auf EINER Achse nicht ganz flüssig läuft ist das noch lange kein Grun Millionen von Steuergeldern rauszuschmeissen und nochmal jedes Jahr mindestens eine Weiter Mille hinterher zu werfen!

PS.: Sehr gut informiert auch die Seite http://www.waldschlösschenbrücke.de/fakten/ . Unter "Verdrehungen" sind die Argumente pro Brücke nochmal relativ gut auseinandergenommen worden.
Unscheinbar
Mehr Auswahl als je zuvor.
Sowjet
Welche Begründung? Oo

P.S.: An der Erstellung von Auswahlmöglichkeiten für einen Fragebogen, solltest du noch üben. (;
Unscheinbar
Demo für die Brücke am 10.08.2006

http://www.pro-waldschloesschenbruecke.de/
zazi
da es ja nicht mehr möglich zu sein scheint, solch eine brücke wie früher dort hinzubauen, weil laut aussagen von schiffartsamt, ne brücke keine pfeiler mehr im wasser haben darf und ein paar meter über den höchsten wochwasserstand liegen muss, lässt sich wohl eine kleiner brücke als die waldschlösschenbrücke nicht realisieren.
ich finde einen tunnel recht cool, auch mit strassenbahn, was das ganze noch interessanter machen würde. in hamburg gibs ja auch mehrere davon.
ein tunnel ist auch immer ein interessantes bauwerk.

!- zazi
yocheckit
ja, aber denkt doch mal bitte nach.. wie soll der anschluss der straba denn auf der waldschlösschenseite aussehen? soll die bahn eine schleife unter dem kompletten waldschlösschenareal drehen?? bei der tunnelvariante wird doch nur die einfachste variante betrachtet. es gibt keine überquerungsmöglichkeit für fußgänger und bei hochwasser würde der tunnel wahrscheinlich sogar abgeschottet werden müssen. was ist das denn für eine lösung?
sQeedy
nur bei hochwasser. da is eh ausnahmezustand in dresden. hat man ja gesehen.

ps.: Die beiden Themen zur Waldschlösschendiskussion wurden zusammengelegt. Leider ging dabei die Umfrage verloren. Wer dieser nachtrauert, der kaufe sich bitte ein Eis, heule sich am Kissen aus, esse eine Schokolade und schicke mir danach eine PM.
zazi
naja, der tunnel geht natürlich auch ohne strassenbahn. wäre aber mit strassenbahn für mich ein durchausinteressanteres bauwerk. aber wie gesagt, ebend nur das i-tüpfelchen.

!- zazi
No Name
Zitat(yocheckit @ 31 Jul 2006, 11:42)
ja, aber denkt doch mal bitte nach.. wie soll der anschluss der straba denn auf der waldschlösschenseite aussehen? soll die bahn eine schleife unter dem kompletten waldschlösschenareal drehen?? bei der tunnelvariante wird doch nur die einfachste variante betrachtet. es gibt keine überquerungsmöglichkeit für fußgänger und bei hochwasser würde der tunnel wahrscheinlich sogar abgeschottet werden müssen. was ist das denn für eine lösung?
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Wieso sollte der Tunnel bei Hochwasser abgeschottet werden? Wenn die beiden Enden hoch genug liegen ist die Tunnelvariante in Hochwasserzeiten sogar sicherer als ne Brücke. Ein Problem ist aber wirklich das kein Fußgängerübergang eingeplant werden kann.
Chris
Zitat(No Name @ 31 Jul 2006, 22:09)
Ein Problem ist aber wirklich das kein Fußgängerübergang eingeplant werden kann.
*

Kann schon. Man kann auch Tunnels bauen, durch die man mit dem Rad, mit dem Bus und mit der Tram kommt. Man muss halt nur wollen ...
yocheckit
man muss vor allem eine extra röhre bauen - schon klar.. rolleyes.gif

nee, noname - wir reden hier von einem ach so häßlichen bauwerk, was die elbwiesen zerstört, da find ich deine idee mit den meterhohen betonblöcken mitten durch die elbwiesen und die stadt, die dazu dienen das wasser fern zu halten, wirklich gut durchdacht..
Chris
Ich dachte eher an einen reinen Fußgänger, Radfahrer, Tramtunnel anstelle der WSB. Autos sollten die Autobahn benutzen smile.gif
Gizz
Zitat(Chris @ 01 Aug 2006, 08:04)
Ich dachte eher an einen reinen Fußgänger, Radfahrer, Tramtunnel anstelle der WSB. Autos sollten die Autobahn benutzen smile.gif
*

na das ist ja erstmal sinnlos,
dafür wirst du nie das geld genehmigt bekommen

(na obwohl...es wurden schon millionen € für autobahnbrücken ausgegeben, die nur dazu dienen, dass fledermäuse die fahrbahn ungestört überfliegen können wacko.gif )
Chris
Zitat(Gizz @ 01 Aug 2006, 10:22)
na das ist ja erstmal sinnlos,
dafür wirst du nie das geld genehmigt bekommen

(na obwohl...es wurden schon millionen € für autobahnbrücken ausgegeben, die nur dazu dienen, dass fledermäuse die fahrbahn ungestört überfliegen können  wacko.gif )
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Also für Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahn ist die Brücke sinnlos .... die erhofften Entlastungen im Autoverkehr sind auch schon ohne Brücke eingetreten, also ist sie auch für Autos sinnlos. Also bauen wir sie nicht, Beweisführung abgeschlossen. Hab der Stadt gerade 60 Millionen gespart. Könnt ihr mich bitte zum OB wählen?
Gizz
nein...einen tunnel nur für diese verkehrsteilnehmer zu bauen, ist relativ sinnfrei rolleyes.gif
yocheckit
spar dir die mühe Gizz, hier wird nur polemisiert und nicht mit fakten diskutiert..
Chris
Gibt ja auch keine Fakten mehr, die für die Elbquerung sprechen:
Der Verkehr ist schon entlastet
Fördergeld würde man auch bekommen, wenn man andere Projekte finanziert
Es war stadtplanerisch erst seit 1930 die Rede von einer WSB
Die WSB führt zum Verlust des WKE
Die Querung dort führt auch nicht zur Entlastung des BW
Das BW wird sowieso im Zuge mit einer Behelfsbrücke saniert
Der Bürgerentscheid ist bindend, außer er wird mit 75% Mehrheit aufgehoben

Ein Tunnel entspräche nicht dem Bürgerentscheid (und der wird ja als Grund angeführt auf das WKE zu verzichten)
Die Planungskosten für die WSB wären bei einem Tunnel verloren (auch ein Hauptgrund warum die Brücke gebaut werden sollte)
Der Tunnel würde genausoviel kosten wie die Brücke
Der Tunnel würde, bis auf die Aussicht, nichts besser machen als die Brücke

Was willst du noch diskutieren?
Das einzige was wirklich übrigbliebe zum Diskutieren wäre ein sinnvolles Verkehrskonzept, dass sinnigerweise vom Stadtrat immer wieder gern ignoriert wird. Dieses sieht nämlich vor auf lange Frist die Autos aus der Stadt herauszubekommen.
mArVinTheRobot
Ich will die Brücke! Dann verliert DD sein Weltkultur- und naturerbestatus und ich darf wieder an der Elbe grillen.

Chris
Das Projekt ist eigentlich schon seit mindestens 6 Jahren tot. Es leidet nur daran, dass die Personen, die dafür verantwortlich sind, entweder der Stadt Dresden etwas hinterlassen wollen, dass alle Bürger auch noch in 100 Jahren an sie erinnert, oder ein gewisses psychologisches Phänomen auftritt, dass verhindert, dass man sich selber den Tod des Projektes eingesteht.
Gizz
Zitat(Chris @ 01 Aug 2006, 15:28)
Was willst du noch diskutieren?
Das einzige was wirklich übrigbliebe zum Diskutieren wäre ein sinnvolles Verkehrskonzept, dass sinnigerweise vom Stadtrat immer wieder gern ignoriert wird. Dieses sieht nämlich vor auf lange Frist die Autos aus der Stadt herauszubekommen.
*


das hatten wir auch schon mal diskutiert...und das wird jetzt von dir wieder ignoriert
Chris
Zitat(Gizz @ 01 Aug 2006, 17:18)
das hatten wir auch schon mal diskutiert...und das wird jetzt von dir wieder ignoriert
*

Ich hab grad geguckt, aber noch nichts konkretes gefunden, außer dass mal kurz die Citymaut und die umgehende A17 angerissen wurde. Hab ich noch was übersehen?
Gizz
da stehen die überlegungen drinne, warum man autos nicht aus der stadt verbannen will wink.gif
Unscheinbar
Es kommt ein Tunnel, der am Schillerplatz eintaucht und im Preußischen Viertel auftaucht.
zazi
Unscheinbar for Oberbürgermeister!

!- zazi
sodi
Es geht auch um komplexe völkerrechtliche Fragen. Denn durch die Aufnahme in den illustren Kreis der Stätten des Weltkulturerbes im Sommer vor zwei Jahren hat die Stadt für das betroffene Gebiet einen Teil ihrer Souveränität abgegeben. Laut Welterbe-Konvention der Unesco (mit 182 Unterzeichnerstaaten die erfolgreichste Initiative der Kulturorganisation der Vereinten Nationen) ist der Schutz eines Kultur- oder Naturerbes nicht nur Aufgabe des jeweiligen Vertragslandes. Vielmehr handelt es sich, wie es in der Präambel des Übereinkommens heißt, um ein Erbe „der ganzen Menschheit”.

Laut Fastenrath (Völkerrechtler an der TU Dresden) ist der Planfeststellungsbeschluß vom Februar 2004 für die Waldschlößchenbrücke rechtswidrig, weil darin die Verpflichtungen aus der Welterbe-Konvention nicht berücksichtigt worden seien. Obwohl sich Dresden zu jenem Zeitpunkt längst um den Titel beworben hatte, werde das Elbtal in dem Beschluß mit keinem Wort als Weltkulturerbe angesprochen. Verantwortlich dafür sei die zuständige staatliche Denkmalschutzbehörde, „die in Verkennung der völkerrechtlichen Vorgaben und einer Fehleinschätzung der Auswirkungen des Brückenbaus das Weltkulturerbe nicht in ihre Stellungnahme einbezogen hat”. Die Planfeststellungsbehörde müsse den Beschluß zurücknehmen oder modifizieren. „Nur so kann die Verletzung völkervertraglicher Verpflichtungen vermieden und eine schwere Rufschädigung Deutschlands und Dresdens abgewendet werden.”



Stadtrat und Landtagsabgeordneter Lichdi ruft zu einer Mahnwache vor der Staatskanzlei auf. "Die Verantwortung von Herrn Milbradt muss in den Mittelpunkt gerückt werden! ... Der richtige Weg, den Bürgerentscheid zu beachten und das Welterbe zu bewahren, sind eine Einigung in der Stadt über eine UNESCO-verträgliche Kompromisslösung, die den Dresdnerinnen und Dresdnern in einem erneuten Bürgerentscheid zur Entscheidung vorgelegt wird."

Mahnwache: 15. August, 15.30 Uhr vor der Staatskanzlei
GooseJB
Zitat(sodi @ 15 Aug 2006, 14:27)
[*]Die sächsische Staatsregierung hat der Stadt Dresden angeordnet, mit dem Bau der Waldschlößchenbrücke sofort zu beginnen. Das Regierungspräsidium Dresden hat die Stadtratsbeschlüsse vom 20. Juli und 10. August 2006 als „rechtswidrig“ erklärt und die Vergabe der Bauleistungen bis zum 24. August angeordnet.




jjuuuuuuuhhhuuuu... das is doch mal en wort!
No Name
Zitat(GooseJB @ 15 Aug 2006, 21:58)
jjuuuuuuuhhhuuuu... das is doch mal en wort!
*


boha du hastn Schatten ey. Die Brücke ist doch total sinnlos.
Levi
Brücke hin oder her - Gut, dass diese Verbrecher mal eins ausgewischt bekommen !
yocheckit
es rutscht mehr und mehr ins lächerliche ab.. es spielt doch gar keine rolle, ob die brücke einen sinn hat oder nicht, denn darüber wird längst nicht mehr diskutiert, hier geht es nur noch ums recht bekommen und da sind offenbar alle mittel und auch die schlimmsten halbwahrheiten gerade willkommen. wunderbar für wie dumm in dieser diskussion die bevölkerung gehalten wird und was für ein müll zusammengetragen werden kann, um seine meinung zu behaupten. lol.gif
Mr_T
sh_goodpost.gif


(bin trotzdem noch dagegen, auch wenn meine Seite nicht Recht bekommen sollte wink.gif )
Sowjet
Für mich hat sie einen Sinn, dann würde ich 3 Minuten mit dem Rad sparen in die Stadt (;
Wurstbrot
Unbedingt lesen:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...,431864,00.html

"Der Vize-Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission in Bonn, Dietrich Offenhäußer, kritisierte die Ankündigungen des Regierungspräsidiums. Die Argumentation der Behörde, wonach die Stadt rechtlich nicht an Übereinkommen der Unesco gebunden ist, sei nicht haltbar. "Es geht nicht, dass die Stadt, die sich freiwillig um den Eintrag in die Weltkulturerbeliste beworben hat, jetzt das Völkerrecht ignoriert", sagte er."
yocheckit
und wieder nur die hälfte der wahrheit.. es war geplant eine brücke zu bauen, weit bevor sich überhaupt ums weltkulturerbe beworben wurde und zwar damals mit der versprechung, dass das aus rein touristischer sichtweise geschieht und ansonsten keine nachteile oder beeinträchtigungen für baumaßnahmen oder die bürger dadurch entstehen. so oder so ähnlich stand es damals in der sz. das sind die voraussetzungen. mittlerweile werden die tatsachen so gedreht und gewendet wie man es gerade braucht. es ist einfach nur lächerlich.
Wurstbrot
Aus rein touristischen Interessen? Würd mich kaum wundern. Aber so läuft das natürlich nicht. Scheinbar hat man sich bei der Bewerbung nicht klar gemacht, dass ein Welterbe auch verantwortungsvollen Umgang erfordert. Es ist einfach lächerlich, wie die "Kunststadt" Dresden sich als kultureller Analphabet outet, dem eine Brücke wichtiger als der Schutz seines Welterbes ist.
yocheckit
du magst einerseits recht haben, aber andererseits musst du eben auch anerkennen, dass den bewohnern eben andere dinge zum teil wichtiger sind. du könntest die gesamte stadt zum denkmal erklären, aber bewohnbar ist sie dadurch auf dauer eben nicht mehr.. die bevölkerung hat entschieden und so sollte es meiner meinung nach auch umgesetzt werden.
Wurstbrot
Die gesamte Stadt zum Denkmal erklären ist nicht das erklärte Ziel der Unesco. Es geht lediglich um ein Stück Elbtal und Teile der sehr kleinen Altstadt. Dieses Argument, das man sehr oft hört, ist nicht stichhaltig.
Stimmt, die Bevölkerung hat entschieden. Aber unter völlig anderen Voraussetzungen. Keine Bürgerschaft darf über den Verlust eines internationalen Titels die Entscheidung treffen. Ein Rechtsgutachten der TU Dresden hat ja sogar ergeben, dass die Vergabe der Bauaufträge rechtswidrig wäre, da sie gegen den Vertrag mit der UNESCO verstoßen würde.
yocheckit
viel spaß in der nächsten runde.
schennster
Ohne alle vorhergehenden Artikel gelesen zu haben (also sorry, wenn ich was wiederhole).

Auf jeden Fall haben ALLE Interessengruppen geschlafen, die Befürworter wie die Gegner der Brücke. Wieso ist man nicht vor dem Entscheid mal den Auswirkungen für den Welterbe-Titel nachgegangen?
Dann hätte die Bevölkerung darüber abstimmen können, ob Titel oder Brücke wichtiger ist. Bisher wurde nur gestimmt ob Brücke oder keine Brücke.

Aber steht nicht eigentlich eine Entscheidung des OVG Bautzen aus?
sodi
und heute 15:30 is schon wieder ne demo rolleyes.gif
No Name
Ich wäre einfach nur dafür noch einen Bürgerentscheid zu machen und fertig, dann aber mit allen gegebenen Tatsachen und auch mit Tunnelvariante. Ich denke da könnte man zum jetzigen Zeitpunkt ein wirklich representatives Ergebnis erwarten.


Ich muss ehrlich sagen das ich beim ersten Mal nicht zur Wahl gegangen bin, weil ich mich einfach nicht betroffen fühlte. Nun hat sich aber das Blatt gewendet und ich fühle mich auch betroffen da ich erstmals gesehen habe wie riesig und häßlich die Brücke werden soll und von Tunnelvariante wußte ich vorher auch nichts.

Ich glaub ja sowieso das die meisten leute die zur Wahl gegangen sind aus den betroffenen Gebieten kommen und logischerweise für die Brücke gestimmt haben damit sie ein paar minuten pro Tag Fahrzeit und Fahrweg einsparen.
yocheckit
nee, geh lieber nicht, du bist weder betroffen, noch hast du ahnung..
balkonpiraten
Landratten! Wer hat fuer dieses daemliche Schiffshebewerk gestimmt ??? Unsinn !

Epharim
Wurstbrot
In der Morgenpost stand ein Artikel, wonach ein neues juristisches Gutachten eindeutig zu beweisen glaubt, dass es in Deutschland keine einzige Weltkulturerbestätte gebe. Deutschland habe nämlich niemals einen Vertrag mit der UNESCO unterzeichnet. Werden allmählich alle wegen der Brücke verrückt? insane.gif
Chris
Hö?
Wozu auch einen Vertrag? Die UNESCO ist Teil der UN und Deutschland ist Mitglied in der UN. Darüberhinaus ist das ganze ja wohl eher eine Sache, die von dem Beantragenden gewünscht wird. Es ist ja nicht so, dass die UNESCO Dresden verbieten würde, die Waldschlößchenbrücke zu bauen. Kann sie gar nicht, und will sie gar nicht. Alles was die UNESCO sagt ist, dass wenn die Brücke gebaut wird, wird der Titel Weltkulturerbe wieder aberkannt. Und nun muss halt die Politik zeigen, ob ihr der Titel, den sie mit vollem Bewußtsein beantragt haben, etwas wert ist, oder nicht.

In gewisser Art und Weise ist das ganze aber schon ein Vertrag, und wenn eine Seite nicht mehr bereit ist, die Pflichten aus diesem Vertrag zu erfüllen, wird eben wieder der Ursprungszustand vor dem Vertrag hergestellt. Und das würde bedeuten kein WKE für Dresden, was aber scheinbar mit 2 Versuchen schon ein großer Wunsch der Antragsteller war.
mr.orange
@yocheckit: Ich weiß ja, das diese Brücke ein Lieblingskind von Dir ist. Aber sorry, die Zustimmung der Bevölkerung kann nur durch erneutes Abstimmen geklärt werden. Die Gefährdung des Weltkultuererbes stand beim 1. Bürgerentscheid überhaupt nicht zur Debatte.

Und mit Äußerungen wie: "nee, geh lieber nicht, du bist weder betroffen, noch hast du ahnung." disqualifizierst Du Dich leider selbst. Unabhängig davon, dass diese Aussage falsch ist.
JoSchu
Ich schlage vor, alle Befürwörter und Gegner in einen großen Käfig zu sperren. Jeder bekommt einen Knüppel, und die Seite, die zuerst aufgibt, hat verloren. Ich weiß, ihr wollt das alle nicht hören, aber Gewalt ist immer noch das effektivste Mittel zur Lösung solcher "Probleme".
onkelroman
find ich überhaupt nicht. ich bevorzuge hier die variante "ich find die brücke scheisse und alle anderen haben das gefälligst auch so zu sehen".

und ernsthaft: ne demokratische abstimmung ist der einzig richtige weg. klärt mich ma bitte kurz auf: die zweite abstimmung war noch nicht oder?
Chris
Ich schlage vor, nur kompetente, der Faktenlage bewusste und nicht politisch motivierte Menschen über die Brücke abstimmen zu lassen.

Also äh, niemand.
Hot Doc
@onkel: Nein, eine zweite Abstimmung gabs noch nicht.

@Wurstbrot und Chris: Ich hab keine Ahnung ob Deutschland einen Vertrag mit der UN wirklich unterzeichnet hat, allerdings ist der UNESCO-Welterbe-Vertrag der erfolgreichste Völkervertrag mit - glaub ich - über 180 Unterzeichnerstaaten. Wär schon schlimm, wenn Deutschland da nicht dabei wäre. Abgesehen davon gibt es ein Gesetz (ich glaube sogar im Grundgesetzbuch), daß Deutschland und damit alle staatlichen Organe in Deutschland dazu verpflichtet Weltkulturerbestätten zu schützen. Insofern müßte eigentlich gegen jeden, der diese Brücke beut ein Verfahren eingeleitet werden. Wir brechen nämlich damit nicht nur einen rechtsgültigen Vertrag, sondern auch ein eigenes Gesetz. Sogesehen ist auch der Bürgerentscheid nichtig, da er den Bruch eines deutschen Gesetzes fordert. Auch ein weiterer Entscheid könnte nur für Ruhe sorgen, wenn er gegen die Brücke ausfällt, wünschen die Dresdner weiterhin die Brücke, bleiben die oben beschriebenen Probleme.
So, daß ist jetzt ne extreme These, aber nicht prinzipiell falsch.
Wurstbrot
@Hot Doc:
Du hast wahrscheinlich recht. Es gab mal einen ähnlichen Fall, den man hier nachlesen kann:
http://www.dnn-online.de/db/forum_neu/foru...4944e86279ecc94

Demnach müsste Deutschland im Fall eines Brückenbaus verklagt werden. Und der Bürgerentscheid müsste nichtig sein.
sodi
Zitat(Hot Doc @ 20 Aug 2006, 14:37)
Ich hab keine Ahnung ob Deutschland einen Vertrag mit der UN wirklich unterzeichnet hat, allerdings ist der UNESCO-Welterbe-Vertrag der erfolgreichste Völkervertrag mit - glaub ich - über 180 Unterzeichnerstaaten. Wär schon schlimm, wenn Deutschland da nicht dabei wäre. Abgesehen davon gibt es ein Gesetz (ich glaube sogar im Grundgesetzbuch), daß Deutschland und damit alle staatlichen Organe in Deutschland dazu verpflichtet Weltkulturerbestätten zu schützen. ...
*


Zitat
Verpflichtungen aus dem Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und
Naturerbes der Welt (1972)


Die Bemühensverpflichtung aus dem Welterbeübereinkommen und das Gebot
der völkerrechtskonformen Anwendung des nationalen Rechts
Nach Artikel 4 des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der
Welt erkennt jeder Vertragsstaat – dazu gehört auch Deutschland – seine
Verpflichtung an, „Schutz und Erhaltung in Bestand und Wertigkeit des in seinem
Hoheitsgebiet befindlichen Kultur- und Naturerbes sowie seine Weitergabe an
künftige Generationen sicherzustellen“ und „hierfür alles in seinen Kräften
Stehende“ zu tun. Um dies zu gewährleisten, soll sich jeder Vertragsstaat laut
Artikel 5 des Übereinkommens „bemühen, nach Möglichkeit und im Rahmen der
Gegebenheiten seines Landes
a) eine allgemeine Politik zu verfolgen, die darauf gerichtet ist, dem Natur-
und Kulturerbe eine Funktion im öffentlichen Leben zu geben und den
Schutz dieses Erbes in erschöpfende Planungen einzubeziehen ...“
Diese völkerrechtlichen Bemühensverpflichtungen, „alles in seinen Kräften
Stehende“ zu tun und „nach Möglichkeit ... den Schutz dieses Erbes in
erschöpfende Planungen einzubeziehen“, ist nach der Rechtsprechung des
Bundesverfassungsgerichts im Rahmen der bestehenden Gesetze zu beachten.
Aus der Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes folgert das Gericht, dass
„das nationale Recht nach Möglichkeit im Einklang mit dem Völkerrecht
auszulegen ist“ (BVerfG, Entscheidungssammlung Bd. 74, S. 358 [370], Bd. 111,
S. 307 [324]; dazu auch Schweitzer, Staatsrecht III: Staatsrecht, Völkerrecht,
Europarecht, 8. Aufl. 2004, S. 160 f.). Obwohl das Übereinkommen zum Schutz
des Kultur- und Naturerbes der Welt nicht durch ein Vertragsgesetz nach Artikel 59
Absatz 2 Grundgesetz in nationales Recht transformiert worden ist, ist ihm doch im
Rahmen der Anwendung bestehender Gesetze soweit als möglich Geltung zu
verschaffen, so dass Konflikte zwischen dem nationalen Recht und den
völkerrechtlichen Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland möglichst
vermieden werden. Diese Pflicht zur völkerrechtskonformen Anwendung der
deutschen Gesetze trifft die jeweils zuständigen Behörden und Gerichte
unmittelbar.

Quelle: Rechtsgutachtliche Stellungnahme zum Bau der Waldschlösschenbrücke und zum Beschluss des Stadtrats der Landeshauptstadt Dresden vom 20. Juli 2006 zum Erhalt des Weltkulturerbestatus für das Dresdner Elbtal
abadd0n
FYI (for your interest)

Wird bestimmt ne interessante Sitzung pinch.gif

abaddon
Hot Doc
Au ja! Das klingt spannend!!!
yocheckit
Zitat(mr.orange @ 19 Aug 2006, 20:18)
Und mit Äußerungen wie: "nee, geh lieber nicht, du bist weder betroffen, noch hast du ahnung." disqualifizierst Du Dich leider selbst. Unabhängig davon, dass diese Aussage falsch ist.
*
achtung, ironiedetektor einschalten! Idea.gif
abadd0n
Das ist echt lustig, langsam: Auf der Stadtratssitzung gestern wurden mehrere Beschlüsse gefaßt, um den Baubeginn zu verhindern und man will gegen die vom Regierungspräsidium verordnete sofortige Bauvergabe Widerspruch einlegen.

Das Regierungspräsidium hat daraufhin heute morgen den Sofortvollzug der Anordnung zur Bauvergabe angewiesen - nun entscheidet das Gericht, wie es weitergeht.

Wäre es nicht so teuer, ich würde feiern lol.gif

#abd
Chris
Scheinbar muss wirklich erst ein Gericht feststellen, dass man nicht so einfach in dem WKE rumbauen darf. Dass ein Stadtratsbeschluss mit einer 3/4 Mehrheit jederzeit das Bürgerbegehren sowie die Einschaltung des Regierungspräsidiums stoppen könnte, scheint man ja gerne zu verschweigen, sondern schiebt die Schuld darauf, dass man erst einen neuen Bürgerentscheid bräuchte und das Regierungspräsidium.
yocheckit
keine angst, dresden bekommt bald einen starken mann. - mich. biggrin.gif
René
Juhu! Verwaltungsgericht ordnet vorläufigen Baustop für die Verhandlung an! Traurig aber trotzdem, daß es so weit kommen mußte!

http://lidd.de/index.php?blog=2&title=vorl...1&c=1&tb=1&pb=1
Hot Doc
Was ich am traurigsten finde, daß die Regierung allein aus parteipolitischen Gründen und obwohl die Rechtslage schwierig und definitiv noch nicht geklärt war, sich solchen Machtspielchen bedient und damit Betrug am Wähler/Volk begeht. (Zumindest billigend in Kauf nimmt, daß es unrechtsmäßig ist, was sie da machen.)
Und dann wundern die sich, warum die Leute politikverdrossen sind und nicht- bzw. protestwählen.
Sowjet
Da ist man drei Wochen nciht da und die Brücke steht immernoch nciht. Dresdner, ihr seid langsam! (;
Mangoo
Was habt ihr denn nur alle gegen diese Brücke?
Chris
Das Projekt Waldschlösschenbrücke ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Demokratie nicht funktionieren sollte.
hooni
Zitat(Mangoo @ 29 Aug 2006, 15:16)
Was habt ihr denn nur alle gegen diese Brücke?
*


C4, TNT, Bagger, Abrißbirne, Wahlweise auch Hacke und Schaufel
scr lol.gif
melder55
ich bin für die brücke weil wir die brauchen. das kulturerbe ist eh nur so ein "ihr bekommt es und ihr nicht" ding. das verändert unser dresden auch nicht !!!

und am ende kommen mehr besucher nach dresden weil sie wissen wollen welche brücke für soviel trubel sorgt.

also baut das teil!
ck
Mich interessiert ersthaft, WARUM Dresden diese Brücke angeblich braucht. Der "alltägliche Stau" auf der Carolabrücke (oder gar der Albertbrücke *lol*) kann es nicht sein, denn der ist nicht existent...
Chris
Wir brauchen die Brücke, damit auf der Königsbrücker endlich wieder die grüne Welle eingerichtet werden kann. Denn die ist dort nicht existent, was natürlich ein großes Ärgernis für viele Autofahrer ist. Man munkelt sie wäre extra für die Waldschlößchenbrücke abgeschafft worden.
No Name
Zitat(Chris @ 14 Sep 2006, 09:28)
Wir brauchen die Brücke, damit auf der Königsbrücker endlich wieder die grüne Welle eingerichtet werden kann. Denn die ist dort nicht existent, was natürlich ein großes Ärgernis für viele Autofahrer ist. Man munkelt sie wäre extra für die Waldschlößchenbrücke abgeschafft worden.
*

rofl.gif danke Chris.
Hot Doc
@melder: Völlig unabhängig vom Weltkuturerbe ist die Brücke ein riesiges Millionengrab ohne wirklichen Nutzen für Dresden (einzelne Autofahrer können natürlich schon davon profitieren). Also zumindest konnte mir noch keiner stichhaltig erklären, warum diese Brücke gebraucht wird.
Und jetzt zum Weltkulturerbe: Das ist eine unglaublich begehrte und wertvolle Auszeichnung (bringt bei vernünftiger Vermarktung dicke Kohle in die Kassen). Dresden und Sachsen waren jahrelang hinterher diese Auszeichnung zu bekommen und haben dafür auch gut Geld ausgegeben. Jetzt diesen Titel, den man unter bestimmten Vorlagen verliehen bekommen hat, aufs Spiel zu setzen und damit geltendes Recht zu brechen ist nicht nur eine unglaubliche Frechheit sondern wirft auch noch international ein schlechtes Licht auf Deutschland als eine der führenden "Kulturnationen" dieser Erde...
sodi
Zitat((Andre Grossmann @ per E-Mail an die SZ))
“Ein salomonischer Vorschlag zur Lösung des gordischen Knotens Waldschlößchenbrücke: Bauen wir doch einfach nur die halbe Brücke auf. Von der Altstädter Seite bis zur Mitte des Flusses: Die Brückenbefürworter haben eine Brücke, den -gegnern und der Unesco bleibt die Aussicht unverstellt, das Regierungspräsidium kann Bauaufträge für die eine Hälfte auslösen und der Stadtrat unbedarft und unbestraft gegen die 2. Brückenhälfte sein und die Baukosten halbieren sich auch noch. Nur Vorteile für alle Seiten.
Und vielleicht wird ja in ein paar Jahren diese halbe Brücke dann genauso liebevoll wie die in Avignon besungen und wer weiß eines Tages sogar Weltkulturerbe. Eine Touristenattraktion wäre sie auf jeden Fall.”
melder55
Zitat(Hot Doc @ 14 Sep 2006, 22:30)
@melder: Völlig unabhängig vom Weltkuturerbe ist die Brücke ein riesiges Millionengrab ohne wirklichen Nutzen für Dresden (einzelne Autofahrer können natürlich schon davon profitieren). Also zumindest konnte mir noch keiner stichhaltig erklären, warum diese Brücke gebraucht wird.
Und jetzt zum Weltkulturerbe: Das ist eine unglaublich begehrte und wertvolle Auszeichnung (bringt bei vernünftiger Vermarktung dicke Kohle in die Kassen). Dresden und Sachsen waren jahrelang hinterher diese Auszeichnung zu bekommen und haben dafür auch gut Geld ausgegeben. Jetzt diesen Titel, den man unter bestimmten Vorlagen verliehen bekommen hat, aufs Spiel zu setzen und damit geltendes Recht zu brechen ist nicht nur eine unglaubliche Frechheit sondern wirft auch noch international ein schlechtes Licht auf Deutschland als eine der führenden "Kulturnationen" dieser Erde...
*



wie soll ichs sagen ... bei dem verkehrsaufkommen (auch dem noch klotzsche hoch) wo nun immer mehr industrie angesiedelt wurde und wird kann man nur beikommen wenn das überqueren der elbe eben erleichtert wird. sonst haben wir weniger industrie und !!! arbeitsplätze. sprich die stadt wächst nicht mehr so wie bisher und das will ja auch keiner.

und was das kulturerbe angeht. die touristen kommen bestimmt nicht weil wir da eine schreiben von der unesco im rathaus hängen haben, sondern weil dresden einfach eine geile stadt ist. ob nun mit auszeichnung oder nicht. denn das ändert nunmal nichts an der kultur, die wir geerbt haben.

vielmehr werden bei noch mehr touristen die strassen noch mehr belastet, was eine entlastung noch wichtiger macht! und schau dir einfach mal die anderen brücken in dresden und umgebung an. da hat auch nie einer von unesco oder welterbe geredet. da hat man einfach gebaut ...
Chris
Zitat(melder55 @ 18 Sep 2006, 08:02)
wie soll ichs sagen ... bei dem verkehrsaufkommen (auch dem noch klotzsche hoch) wo nun immer mehr industrie angesiedelt wurde und wird kann man nur beikommen wenn das überqueren der elbe eben erleichtert wird. sonst haben wir weniger industrie und !!! arbeitsplätze. sprich die stadt wächst nicht mehr so wie bisher und das will ja auch keiner.

So könnte man denken. Dummerweise entlastet die Waldschlößchenbrücke nicht den Weg nach Klotzsche hoch (den sie wird letztendlich über die selbe Route geführt). Wirkliche Entlastung hat die Stadtumgehung mit der zweiten Autobahn gebracht. Und das Arbeitsplätze daran hängen, ob man jetzt von Striesen 5 Minuten schneller nach Klotsche fahren kann ist eine unbewiesene Behauptung. Denn wenn die Länge des Anfahrtsweges eine Rolle spielen würde, müssten München und Berlin schon langsam industriefrei sein. Den Arbeitgeber interessiert das echt einen Scheiß wie lange die Arbeitnehmer zu ihm brauchen. Wie auch. Arbeitnehmer haben die Eigenschaft überall in der Stadt zu wohnen. Und von überall kommt man ganz unterschiedlich zu einem Arbeitsplatz. Das kann man nicht beeinflussen. Eher spielen harte und weiche Standortfaktoren eine Rolle, also Steueraufkommen, Grundstückspreise, qualifizierte Arbeiter, Möglichkeit der Erweiterung und Erholungsmöglichkeiten.

Zitat(melder55 @ 18 Sep 2006, 08:02)
und was das kulturerbe angeht. die touristen kommen bestimmt nicht weil wir da eine schreiben von der unesco im rathaus hängen haben, sondern weil dresden einfach eine geile stadt ist. ob nun mit auszeichnung oder nicht. denn das ändert nunmal nichts an der kultur, die wir geerbt haben.

Siehe die Beiträge vorher. Kurz zusammengefasst: sowohl Reiseveranstalter als auch Reiseführer berücksichtigen ein WKE stärker als eine schöne Stadt. Im übrigen ändert die Auszeichnung wirklich nichts an der Kultur, die wir geerbt haben, eine WSB tut dies aber schon, und das auch noch negativ.

Zitat(melder55 @ 18 Sep 2006, 08:02)
vielmehr werden bei noch mehr touristen die strassen noch mehr belastet, was eine entlastung noch wichtiger macht! und schau dir einfach mal die anderen brücken in dresden und umgebung an. da hat auch nie einer von unesco oder welterbe geredet. da hat man einfach gebaut ...
*

Bei erhöhter Straßenbelastung braucht man ein gutes Gesamtkonzept, das auch auf ÖPNV aufbaut. Da sprechen die Erfolge der DVB Bände. Die WSB fügt sich aber in das aktuell bestehende Konzept nicht wirklich belastungssenkend ein, sondern führt zu einer höheren Anzahl von Autos in der Stadt, sowie längeren Standzeiten der Straßenbahnen (was zugleich weniger Fahrgäste und höhere Fahrtkosten für die DVB bedeutet).
Bei den anderen Brücken wurde lediglich die Autobahnbrücke und die Marienbrücke neu gebaut. Die Autobahnbrücke liegt sowieso nicht auf dem Gebiet des WKE, könnte deswegen auch nicht als Beispiel angeführt werden, die Marienbrücke ist lediglich ein Neubau, dessen, was vorher schon bestand. Gut die Bahn hätte das ganze etwas hübscher verkleiden können, aber das Blickfeld wird nicht nennenswert verändert. Die WSB hingegen wird an eine unberührte Stelle (und zudem noch an die breiteste Stelle der Elbwiesen) gebaut. Deswegen taugt auch die Marienbrücke nicht als Beispiel.
Hot Doc
Ich muß (darf) Chris recht geben. Die Waldschlösschenbrücke als Standortfaktor für die Wirtschaft anführen ist ungefähr so, als würd ich behaupten, weil ein Knirps sein Müsli in der Früh einmal nicht gegessen hat, wäre sein Wachstum und seine Jugend gefährdet. Da gibts noch VIEL mehr und VIEL wichtigere Faktoren.
Die für die Industrie wichtige Infrastruktur sind Fernanbindung und bei manchen Zuganbindungen und die sind in DD gegeben. Evtl. freuen sich die Firmen sogar, wenn Ihre Mitarbeiter nicht mit dem Auto kommen (Wäre sogar ein Grund gegen die Brücke), da sie dann weniger Parkplätze bauen und unterhalten müssen (siehe Siemens oder BMW, die organisieren deshalb sogar eigene Mitarbeiterbusse). Weitere Voraussetzungen für Industrieansiedlung haben wenig bis nix mit dem Verkehr zu tun.
Außerdem ist er schon recht schizophren, wenn man VW zwingt ein Tramkonzept für ihr Werk in der Stadt zu entwerfen, weil die Lastwagen stören würden, aber eine Brücke baut damit die Lastwagen anderer Firmen (die vielleicht am Stadtrand angesiedelt sind) quer durch die Stadt fahren - sogar relativ nahe an der Manufaktur vorbei - können.

Die Brücke ist zur Entlastung der anderen Brücken geplant worden und im wesentlichen entlastet sie auch nur diese signifikant. Sie zieht außerdem (nach Zahlen der BEFÜRWORTER) ca. 24.000 Autos/Tag (so viel mußte erstmal durch Touristenverkehr zusammenbekommen) mehr in die Stadt, klingt nicht nach Entlastung. Außerdem hat der Verkehr über diese Brücken seit der Planung von alleine um etwa den Betrag abgenommen, den die Waldschlösschenbrücke bewirken sollte, d.h. wir haben das damals gestellte Ziel schon ohne die Brücke erreicht. (Vielleicht auch deshalb die leichte Ratlosigkeit der Befürworter, was stichhaltige Argumente für die Brücke betrifft; wer rechnen kann, wird nämlich kaum welche finden).

Dein Absatz zum WKE ist einfach genau der Gegensatz von der Realität. Die Verleihung eines WKE-Titels lässt die Touristenzahlen normalerweise sehr wohl merklich in die Höhe gehen (deswegen sind die Städte doch so scharf drauf) und er ändert zwar nichts aktiv an der Kultur in unserer Stadt, schreibt aber fest, daß diese - von der Bundes- bis zur untersten Beziksebene - geschützt und erhalten werden muß.

[seichte Ironie]
Bis du durch mehr Touristen die 24.000 Autofahrten/Tag mehr bekommst die uns die Waldschlösschenbrücke verspricht, mußt du noch ordentlich die Werbetrommel rühren!
Daß man bei den anderen Brücken nie vom WKE geredet hat, lag evtl. daran, daß das es den WKE-Titel damals noch nicht für DD gab und daß er für die Umgebung (z.B. Meißen) bis heute nicht besteht.
[/seichte Ironie]

edit: Rechtschreibfehler und andere Schludrigkeiten ausgebaut
VTOL
Ja, so wie es aussieht ist die Entscheidung gefallen! Die Brücke muß gebaut werden! Diese Entscheidung ist unwiderruflich.

Artikel

In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß beim weiteren Zerfetzen über dieses Thema hier. lol.gif cool.gif
Chris
Krass. Gibt es noch mehr Infos zu dem Urteil?
milch
warten wir auf die nächste instanz...
JoSchu
Zitat(milch @ 13 Mar 2007, 14:58)
warten wir auf die nächste instanz...
*

"Der Beschluss des Gerichts ist unanfechtbar."
Soviel dazu.
Chris
Jo damit ist es amtlich. Ein vorher gefasster Beschluß und Bekenntnis zum Welterbe ist nicht so bindend, wie ein Bürgerentscheid, weil Deutschland kein schützendes nationales Recht zum Weltkulturerbe erlassen hat.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...,471459,00.html

Gerichtlich geht da nichts mehr.
stabilo
Sacht ma - das hässliche Ding ist doch aus Beton. Also schön großflächlich. Als Stadt würde ich mir die besten Sprayer und Maler der Stadt ranholen und das fertige Teil so besprühen lassen, dass es sich farblich wunderbar in die Landschaft einfügt. Je nach Saison natürlich wink.gif

Wir bauen auf und reißen nieder - so ham wir Arbeit immer wieder.


In zehn Jahren wird das Ding wieder gesprengt werden...

[edit]
Oder man bastelt Projektionsflächen dran - dann ist das saisonale Aussehen damit relativ umweltfreundlich abgehandelt. Und aus dem richtigen Blickwinkel ist die Brücke nicht sichtbar.. lol.gif
stroeh
kann mir ma jemand erklären wieso aus landesweitem bürgerentscheid immer der entscheid der dresdener bürger gemacht wird?
die andere auslegung der rechtssituation lässt den ganzen sachverhalt in einem völlig anderen licht erscheinen als es tatsächlich ist.
das war in der bundestagsdiskussion vor 2 wochen schon genauso.
da kommt mir echt das kotzen

-edid-
noch nicht mal die dnn kriegt DAS gebacken und kopiert den dpa artikel
*boar*
Chris
Hä?
Es war ein Bürgerentscheid in Dresden. Und der war nicht landesweit. Denn der Brückenbau fällt unter die Stadthoheit und nicht unter die Landeshoheit. Und nach unserem föderativen System dürfte sich also in dem Sinne das Land nicht einmischen.
Even
Die Carolabrücke ist doch auch aus Beton und die stört auch keinen mehr.
Chris
Zitat(Even @ 13 Mar 2007, 17:14)
Die Carolabrücke ist doch auch aus Beton und die stört auch keinen mehr.
*

Naja, hässlich ist sie schon. Nur lassen es weder die Mittel der Stadt, noch die Verkehrslage zu, sie abzureißen und in ihrer ursprünglichen Form wieder aufzubauen. Von daher, was soll man dagegen groß anrennen.
Darüberhinaus ist die Carolabrücke lediglich 322 Meter lang, die WSB soll 600 Meter lang über der Elbe und deren Wiesen schweben. Die Carolabrücke ist eine Konstruktion die lediglich auf Stützpfeilern ruht und quasi auf Höhe der Elbufer abschließt und somit eher Boden als Bauwerk bildet, während die WSB eine Trägerkonstruktion ist, die die gesamte Brücke mehr als Bauwerk in das Gesichtsfeld rückt.
Nur so als Faktengegenüberstellung.
stroeh
Zitat(Chris @ 13 Mar 2007, 17:03)
Hä?
Es war ein Bürgerentscheid in Dresden. Und der war nicht landesweit. Denn der Brückenbau fällt unter die Stadthoheit und nicht unter die Landeshoheit. Und nach unserem föderativen System dürfte sich also in dem Sinne das Land nicht einmischen.
ich war immer der meinung, dass diese entscheidung in einem sachsenweiten entscheid zustande gekommen sei.
nach dieser neuen erkenntnis finde ich es nur noch erschreckender wie sich die dresdener bürger ins eigene fleisch schneiden.
schade um dresden
yocheckit
wunderbar, ich freu mich - endlich ist diese hirnlose blockade beendet. smile.gif
Chris
Zitat(stroeh @ 13 Mar 2007, 17:25)
ich war immer der meinung, dass diese entscheidung in einem sachsenweiten entscheid zustande gekommen sei.
nach dieser neuen erkenntnis finde ich es nur noch erschreckender wie sich die dresdener bürger ins eigene fleisch schneiden.
schade um dresden
*

Wenn man sich den Entscheid angeschaut hat, konnte man feststellen, dass diejenigen, die aus den Vorstädten und Umland kommen (aber noch zu Dresden gehören) für die Brücke gestimmt haben, während gerade die vom Verkehr betroffenen Regionen, also Neustadt und die Viertel auf Altstadtseite gegen die Brücke gestimmt haben.
In sofern schneidet sich niemand ins eigene Fleisch, weil diejenigen, die außerhalb mit ihrem Haus und Garten wohnen, haben eben mehr von den versprochenen 5 Minuten Zeitersparnis bei der Durchfahrt der Stadt, als von einem Naherholungsgebiet Elbwiesen. Darüberhinaus kann ich mir vorstellen, dass gerade dies auch für viele Individualverkehr erprobte Menschen im Stadtverkehr sehr verlockend klingt.
René
ja, da möchte ich mein Beileid für die Elbwiesen auch bekunden. War schön gewesen, da rum zu radeln .... und zu relaxen ...
yocheckit
das wird ab sofort unmöglich sein! evil.gif
Gizz
genau, damit die brücke gebaut werden kann, muss sämtliches grün auf den elbwiesen einbetoniert werden...und dann wird alles abgesperrt und die sonne darf da auch nicht mehr schein
stroeh
Zitat(Chris @ 13 Mar 2007, 17:31)
Wenn man sich den Entscheid angeschaut hat, konnte man feststellen, dass diejenigen, die aus den Vorstädten und Umland kommen (aber noch zu Dresden gehören) für die Brücke gestimmt haben, während gerade die vom Verkehr betroffenen Regionen, also Neustadt und die Viertel auf Altstadtseite gegen die Brücke gestimmt haben.
In sofern schneidet sich niemand ins eigene Fleisch, weil diejenigen, die außerhalb mit ihrem Haus und Garten wohnen, haben eben mehr von den versprochenen 5 Minuten Zeitersparnis bei der Durchfahrt der Stadt, als von einem Naherholungsgebiet Elbwiesen. Darüberhinaus kann ich mir vorstellen, dass gerade dies auch für viele Individualverkehr erprobte Menschen im Stadtverkehr sehr verlockend klingt.
*
wenn es durch den bau dieser brücke jedoch zur aberkennung des weltkulturerbes kommt,
bleiben der stadt, den ansässigen unternehmen und möglicherweise auch den leuten in den randbezirken einnahmen
und gewinne durch touristen aus
und dann ist so eine brücke noch so schön und gut, wenn niemand mehr das geld hat sich benzin für sein auto zu leisten
wieso wird das eine reine autobrücke? ist individualverkehr so toll?
Gizz
stimmt, wenn es den titel weltkulturerbe nicht mehr geben sollte, können sich die touristen in dresden nichts mehr angucken...da ist dann wenigstens mehr platz zum parken da yes.gif
René
ja, aber mit Schnellstraße, die einer Stadtautobahn nahe kommt, wird man nicht mehr relaxen können ...

ich bin jetzt vor kurzen mal in Köln individual motorisiert unterwegs gewesen und wollte eine Brücke queren ... und da wurde mir deutlich, daß die Würdigung als Deutschlands schnellste Großstadt für Dresden durchaus gerechtfertigt war ... glaubt mir: wir brauchen in Dresden keine Brücke mehr im Zentrum.
tingel
Ich finde es gut, daß jetzt endlich Ruhe ist, dieses andauernde Gezanke war nicht gerade rühmlich. Wetten, daß sich innerhalb kurzer Zeit jeder an die neue Brücke gewöhnt hat?
Gegen die Autobahn waren anfangs auch jede Menge Leute, heute findet sie jeder einfach praktisch und ihr Nutzen ist deutlich spürbar.
Außerdem ist so eine Brücke super beim Grillen, wenn's anfängt zu regnen. Bei dem Bürgerentscheid habe ich damals zwar dagegen gestimmt, aber es wurde nun mal so entschieden und das muß auch umgesetzt werden.
Man kann nicht ständig nach mehr Demokratie rufen, dann aber den Bürgerentscheid ignorieren. Damals war auch dem entsprechenden UNESCO Komitee bekannt, daß an der Stelle eine Brücke gebaut werden soll, die Rahmenbedingungen haben sich also nicht geändert.
Wenn die UNESCO Kommission jetzt den Titel aberkennt zeigt sie eindeutig, daß sie damals nicht sorgfältig genug geprüft hat oder daß es inzwischen andere Kriterien anlegt. Mich würde es jedoch nicht wundern, wenn wir den Titel trotzdem behalten würden.