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>"The clock is ticking" Israel im Krieg

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post 04 Jan 2009, 06:55
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alleingelassen.
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Punkte: 9588
seit: 22.10.2004

Hamas-Vertreter beteuern bei ihren Freitagsgebeten wiederholt, dass sie "nicht die weiße Fahne hissen" werden. Es scheint, der siebente israelische Krieg* steht bevor.

Zwar sagt* der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor, dass die aktuelle Offensive Israels unvermeidbar war und "das Ziel ist wirklich nur, Ruhe entlang der Grenze zu bringen" sei, aber ein Blick in die Vergangenheit lässt sicher jedem zumindest Zweifel aufkommen.

Hamas-Chef Ismail Haniyeh hat ja auch schon zum Ende der Waffenruhe am 19.12.08 deutlich gemacht, dass kaum Interesse an Frieden besteht, indem er sagte "nach Ansicht der Hamas und anderer Fraktionen und auch nach meiner persönlichen Ansicht wird die 'Tahadiya' (temporäre Feuerpause) nicht verlängert werden."*

In der TAZ konnte man gestern lesen: "Kommt es zu keiner Einigung zwischen den Konfliktparteien, besteht die Gefahr, dass alles so weitergeht wie bisher. Die Kämpfe ebben ab für einige Zeit und eskalieren wieder nach kurzer Atempause. Hamas könnte mit dieser Lösung leben. Widerstand gehört zu ihrem Grundverständnis." Bezeichnend.

Fragen:
  • Wie schätzt ihr die geopolitische Gesamtsituation und die Lage vor Ort in Israel ein?*
  • Fühlt ihr euch gut und hinreichend neutral informiert?*
  • Habt ihr Hoffnung auf einen Frieden im Nahen Osten und falls ja, worin liegen eurer Meinung nach die größten Chancen, diesen zu erreichen?
abd


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post 05 Jan 2009, 01:23
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Straight Esh
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seit: 01.10.2003

Ein wichtiger Punkt ist das Wasser. Wasser ist in diesen Gebieten wichtiger als Öl. Manche sagen, dass Israel mehr Wasser entnähme als ihnen zustehe, die Palästinenser deswegen Durst leiden müssen, während israelische Siedlungen ihre Ziergewächse wässern. Nachdem was ich so gelesen habe, sind die Palästinenser für die Israelis so etwas wie für uns die Polen und die Mexikaner für die USA. Jemand der den Boden wischen darf, aber sonst keine Rechte haben muss. Daran würde auch Stormis Vorschlag scheitern, mit der Westmark ordentlich Wohlstand zu erkaufen, da genau dies wohl von Israel nicht erwünscht wird. Nicht umsonst hat man den pendelnden Palästinensern (die in Israel arbeiten) sogar verboten, die gut ausgebauten Straßen zu den Siedlungen zu benutzen.
Zu Frage 1: Wir hauen schon so lange aufeinander drauf, dass keiner mehr weiß, wer angefangen hat. Schuld ist der andere, und der hört auch nicht auf.
Zu Frage 2: Ich fühle mich noch nicht mal über deutsche Themen gut und neutral informiert, da brauch ich über Auslandsnachrichten gar nicht erst nachdenken.
Zu Frage 3: Wir leben auf einer Insel der Glückseligen. Uns geht es so gut, dass wir es uns leisten können, dass einige deutsche Geschäftsmänner Waffen in die ganze Welt (und sicher auch in den Nahen Osten) verkaufen. Krieg um Ressourcen gehört zur Welt, und solange nicht jeder den selben Lebensstandard hat, werden die Menschen darum kämpfen ihn zu erhalten. Frieden auf lange Sicht ist utopisch.


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post 05 Jan 2009, 02:05
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3. Schein
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Zitat(Chris @ 05 Jan 2009, 00:23)
... Krieg um Ressourcen gehört zur Welt, und solange nicht jeder den selben Lebensstandard hat, werden die Menschen darum kämpfen ihn zu erhalten. Frieden auf lange Sicht ist utopisch.
*

Stimme mit dir in den ersten Teilen überein, Chris ... auch wenn ich denke, dass nicht alle Palästinenser abwertend behandelt werden, es trifft jedoch wahrscheinlich größtenteils zu. Doch als Anfang vielleicht lieber ein solches, wenn auch keineswegs zufriedenstellendes Verhältnis als ein Leben in permanenter Angst, dass morgen oder übermorgen Bomben fliegen könnten.
Das mit dem selben Lebensstandard ist ein gutes Stichwort ... ist genau wie beim wesentlich friedlicheren deutschen Ost-West-Konflikt. Wie viele "Ossis" (verwende jetzt mal dieses Wort) glauben wirklich, dass wir den Lebensstandard des Westens erreichen könnten. Da gibt es ganze Parteien (so'n bisschen links von der Mitte smile.gif), die das schon seit Jahren fordern ... zum Teil zu Recht, doch wer global denkt, dürfte sich eher auf die Angleichung der Lebensverhältnisse auf Ost-Niveau eingerichtet haben. Doch das kannst du den 40 Millionen Wählern in den Alten Bundesländern ganz ganz ganz schwer vermitteln smile.gif ... dann machst du es lieber wie Edmund Stoiber und schimpfst auf die Frustrierten im Osten smile.gif

In Israel & Palästina kommt jedoch auch die Ausnutzung der unterschiedlichen Religionen mit ins Spiel. Und propagandamäßig unterscheiden sich da die Wortführer beider Seiten wahrscheinlich kaum ... ganz zu schweigen von Syrien und Iran.
Wie mir eine syrische Freundin erst dieses Weihnachten wieder erzählte, ist sich auch der arabische Raum keineswegs grün sozusagen, auch da gibt es viele Teilungen bzw. Feindseligkeiten.

Ich denke, es wird sich wirklich erst etwas entspannen, wenn die Ölförderung im Mittleren Osten ihren Peak erreicht hat (Stichwort: Peak-Oil). Dann lässt das internationale Interesse an der Region nach und es ist Entspannung möglich. Was und wie, ist freilich kaum vorherzusehen.
Es gibt durchaus auch Pläne in den Schubladen, die Region in einen richtigen, d.h. richtig großen Krieg zu ziehen. Nicht gerade meine favoritisierte Lösung, doch es gibt solche Pläne.

@abadd0n & "neutral informiert sein"
Ich denke, dass wir selbst gar nicht mitbekommen, wann wir neutral informiert werden. Wir haben alle unsere Schubladen in uns und mir fiel gerade auf, dass du in der Thread-Unterzeile "Israel im Krieg" schriebst ... warum nicht "Israel und Palästina im Krieg"?
Was ich sagen möchte, ist, dass wir ja selbst kaum unterscheiden können, was neutral ist ... wir können höchstens unser Wissen erweitern und selbst daraus Schlüsse ziehen. Reine Informationsübertragung bedeutet noch lange nicht, dass daraus auch Wissen entsteht. Und Wissen benötigt man für Lösungen ...

Alles Gute, Micha.

Dieser Beitrag wurde von Michael13: 05 Jan 2009, 02:06 bearbeitet


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