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>Aktive Sterbehilfe!

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post 12 Mar 2008, 21:59
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Hy Leute!

Wie denkt ihr über die aktive Sterbehilfe. Diese ist ja zum Beispiel in Holland erlaubt. Sollte das europaweit eingeführt werden oder nicht? Was für moralischen Aspekte seht ihr dafür und dagegen?

Also ich persönlich wäre für ein notariell beglaubigtes Krankentestament, welches solche Fälle ganz klar für jeden persönlich regelt. Kurz gesagt ein Krankentestament bei voller geistiger Zurechnungsfähigkeit, welche die Ärzte im Fall der Fälle dazu ermächtigt das zu machen.

MFG

Dr. House

Dieser Beitrag wurde von Dr.House: 12 Mar 2008, 21:59 bearbeitet
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Antworten(75 - 89)
post 15 Mar 2008, 19:06
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tangel
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Mensch, heute ist so ein Bombenwetter, da debattiert ihr hier über den Tod? Naja, ich liege infolge körperlicher Aktivität halbtot offm Sofa, also hier mein Senf... .

Ich würde es gut finden, wenn in allerletzter Konsequenz die Möglichkeit zur aktiven Sterbehilfe bestehen würde.
Jeder Mensch hat das Recht, über sein eigenes Leben zu bestimmen, auch wenn das den Tod einschließt.

Es gibt aber eine Reihe von Problemen mit aktiver Sterbehilfe:
Sollte davon in nennenswertem Umfang Gebrauch gemacht werden, würde es zu einer gesellschaftlichen Normalität werden. Die Konsequenz ist, daß aktive Sterbehilfe bei vielen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen als denkbare "Therapie" in Frage kommt und nun Menschen damit konfrontiert werden, die nie im Leben von aktiver Sterbehilfe Gebrauch machen würden [1].
Viele Betroffene müßten sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, daß sie nur noch eine finanzielle oder anderweitige Belastung sind.
Viele ältere Menschen leiden z.B. unter Altersdepressionen, die kann man behandeln - der leichte Ausweg in den Tod wäre hier die falsche Perspektive.

Kerngesunden Menschen sollte überhaupt keine Sterbehilfe zur Verfügung stehen - die sind lebensmüde und können sich behandeln lassen. Der "bequeme" Selbstmord durch Sterbehilfe ist vollkommen abwegig.

Für Ärzte ist Sterbehilfe eine Unmöglichkeit, da die ja genau ihrer Berufsehre entgegenläuft. Ärzte sollen Leben retten oder lebenswerter machen. Sterbehilfe ist in diesem Sinne eine Kapitulation. Ich kann schon verstehen, daß man da als Arzt nicht begeistert sein kann.

/edit: [1]:
Mir fiel gerade diese Szene ein, wo in Monty Pythons "Ritter der Kokusnuss" der Leichensammler mit seiner Karre durch das Dorf fährt und ein Bewohner ihm seinen alten aber noch lebenden Opa andrehen will...

Dieser Beitrag wurde von tingel: 15 Mar 2008, 19:17 bearbeitet


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post 15 Mar 2008, 19:14
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tangel
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Zitat(Mimi @ 15 Mar 2008, 17:35)
womit wir den kreis wieder schließen: es ist verantwortungslos sich so umzubringen, dass einen eine person dann finden muss. statt eines seiles würde ich dann an dieser stelle eine spritze oder ein paar tabletten unter ärztlicher aufsicht bevorzugen...

Der Glaube, daß sich an dem Umstand irgendetwas ändert, weil jemand anderes die Tötung vornimmt, ist doch vollkommen abwegig und höchstens von ästhetischer Natur!
Angehörige und Freunde werden in dem gleichen Maße unter dem Tod leiden, weil sie sich fragen, ob sie möglicherweise Schuld haben könnten.
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post 15 Mar 2008, 19:16
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Zitat(tingel @ 15 Mar 2008, 18:14)
Der Glaube, daß sich an dem Umstand irgendetwas ändert, weil jemand anderes die Tötung vornimmt, ist doch vollkommen abwegig und höchstens von ästhetischer Natur!
Angehörige und Freunde werden in dem gleichen Maße unter dem Tod leiden, weil sie sich fragen, ob sie möglicherweise Schuld haben könnten.
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Bei einer intakten Familie wird die Familie immer leiden wenn ein Anghöriger stirbt.
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post 15 Mar 2008, 19:27
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Wir fordern für jeden Menschen, dass er frei Leben kann ...
wir wollen, dass jeder das tun kann was er für richtig hält, wenn er keinem anderen damit schadet ...

Warum wollen wir ihm dann verbieten sein eigenes Leben zu beenden wenn er es für richtig hält?

Der einzige Grund jemanden davon abhalten zu wollen sein Leben zu beenden, grade im Fall der Sterbehilfe, ist purer Egoismus und hat absolut nichts mit Menschlichkeit oder Nächstenliebe zu tun, eher mit Verlustangst.


Leben und Leben lassen!

Grüsse
C°°°
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Zitat(Dr.House @ 15 Mar 2008, 17:56)
das es eine freiwillige Sache ist und bei Gott kein Zwang.
*

wenn wir jetzt bei gott angekommen sind wird die ganze disskussion hinfällig, denn vor gott ist selbstmord eine schwerwiegende sünde!
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post 15 Mar 2008, 19:32
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Zitat(Socres @ 15 Mar 2008, 18:27)
wenn wir jetzt bei gott angekommen sind wird die ganze disskussion hinfällig, denn vor gott ist selbstmord eine schwerwiegende sünde!
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Sagt wer??? Die Biebel?? Komm schon! Es gibt 100derte Religionen, wer sagt das die Biebel recht hat?? Ich glaube das wir religös sowas von im Dunkeln tapen und wirklich keine Ahnung haben, was wirklich richtig und falsch ist.
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post 15 Mar 2008, 19:33
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zumindest ist es falsch jemanden umzubringen, auch wenn derjenige man selbst ist
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Einfach umwerfend
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Zitat(Chino @ 15 Mar 2008, 18:27)
Der einzige Grund jemanden davon abhalten zu wollen sein Leben zu beenden, grade im Fall der Sterbehilfe, ist purer Egoismus und hat absolut nichts mit Menschlichkeit oder Nächstenliebe zu tun, eher mit Verlustangst.
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Ach und "Töten lassen" oder "Suizid" ist wohl keine Form des Egoismus?


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post 15 Mar 2008, 19:36
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Nein, dass ist das Recht auf freie Entscheidung.
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Zitat(phanatos @ 15 Mar 2008, 18:33)
Ach und "Töten lassen" oder "Suizid" ist wohl keine Form des Egoismus?
*


Warum wenn ich es selbst für mich bestimme??? Das Recht sollte ich wohl noch haben dürfen, ganz besonders wenn ich eh so krank bin, dass ich meiner Familie nicht mehr helfen kann.
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post 15 Mar 2008, 19:39
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Einfach umwerfend
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Zitat(Dr.House @ 15 Mar 2008, 18:32)
Sagt wer??? Die Biebel?? Komm schon! Es gibt 100derte Religionen, wer sagt das die Biebel recht hat?? Ich glaube das wir religös sowas von im Dunkeln tapen und wirklich keine Ahnung haben, was wirklich richtig und falsch ist.
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Dafür, dass du dich sooft auf christliche Worte berufst, ist dieser Satz doch voller Widersprüche.
Es geht auch nicht darum, ob das Werk "Die Bibel" bzw. "das Neue Testament" in seiner Gesamtheit Recht hat, sondern dass in unserer europäischen Gesellschafte Werte von Freiheit und Recht auf Leben stark mit christlichen Werten verwurzelt sind.

Was Socres nur meinte ist, dass zb. "Du sollst nicht töten" auch nach moderner christlicher Auffassung auch den Selbstmord mit einschließt.

Zitat(Dr.House @ 15 Mar 2008, 18:36)
Warum wenn ich es selbst für mich bestimme??? Das Recht sollte ich wohl noch haben dürfen, ganz besonders wenn ich eh so krank bin, dass ich meiner Familie nicht mehr helfen kann.
*

Und darum soll dir deine Familie den Gefallen tun und dich von einem Arzt töten lassen? Damit du nicht mehr leidest und die Familie endlich trauern und sich freuen kann, dass du nicht mehr leidest. Prima Vorstellung.
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post 15 Mar 2008, 19:43
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wir sollten weg von der familie und zum reinen egoismusgedanken zurückkehren... der schliesst den unumstößlichen lebenserhaltungstrieb ein... sollte dieser trieb umgekehrt sein, durch welche gründe auch immer liegt ein psychischer fehler vor, der bspw ausgelöst werden kann durch boygrouptrennungen oder aber eben starke schmerzen und immer ein ausdruck von gefühlter ausweglosigkeit ist. ist das eine freie und sachliche unbefangene entscheidungsgrundlage?
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post 15 Mar 2008, 19:45
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Zitat(phanatos @ 15 Mar 2008, 18:39)
Dafür, dass du dich sooft auf christliche Worte berufst, ist dieser Satz doch voller Widersprüche.
Es geht auch nicht darum, ob das Werk "Die Bibel" bzw. "das Neue Testament" in seiner Gesamtheit Recht hat, sondern dass in unserer europäischen Gesellschafte Werte von Freiheit und Recht auf Leben stark mit christlichen Werten verwurzelt sind.

Was Socres nur meinte ist, dass zb. "Du sollst nicht töten" auch nach moderner christlicher Auffassung auch den Selbstmord mit einschließt.
Und darum soll dir deine Familie den Gefallen tun und dich von einem Arzt töten lassen? Damit du nicht mehr leidest und die Familie endlich trauern und sich freuen kann, dass du nicht mehr leidest. Prima Vorstellung.
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Hast du schon mal einen Angehörigen auf dem Krankenbett leiden sehn?? Musstest du dass mal mitmachen??? Hat dir einer deiner nahesten Angehörigen schon mal gesagt mit schwacher zittriger Stimme: Laßt mich doch endlich gehn. Wenn ja, dann kann ich deine Worte nicht verstehn.

Und wenn ich mal Gott sei dank schreibe, hat das mehr mit Umgangssprache als mit irgend einer religiösen Orientierung zu tun.
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post 15 Mar 2008, 19:54
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1. meine angehörigen haben sowas nie geäußert und sind auch alle wieder gesund geworden

2. ja das haben wir verstanden, aber du bist zumindest gleich auf die stichelei angesprungen
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post 15 Mar 2008, 19:56
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tangel
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Der "unumstößlichen lebenserhaltungstrieb" ist nicht so unumstößlich, wie du vielleicht denkst. Haustiere können auch um ihr Herrchen/Frauchen trauern, indem sie aufhören, zu essen und kurz drauf dann auch tot sein.

Dieser Beitrag wurde von tingel: 15 Mar 2008, 19:57 bearbeitet
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