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>Bio-Essen in der Mensa

Qualität für mehr Geld.
Ja, will ich. Am besten jeden Tag. 28 ** 28.00%
Ja, wenn mein Emeal grad frisch aufgeladen ist. 14 ** 14.00%
Nein. Ich beruhige mein Gewissen anders. 27 ** 27.00%
Nein, wozu? 31 ** 31.00%
Totale Stimmen: 100
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post 13 Dec 2006, 17:04
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3. Schein
***

Punkte: 337
seit: 17.06.2005

Bin beim Surfen auf ne Umfrage der Greenpeace Gruppe Aachen zum Bio-Mensaessen gestossen.
An der Uni Aachen bietet bisher immerhin eine Mensa einmal pro Woche Bioessen (genaueres hab ich nciht herausgefunden) oder ein Gericht mit Fleisch aus artgerechter Tierhaltung an.

Mich würde mal interessieren, wie's mit Eurem Interesse an so einem Angebot aussieht. Und ob Ihr dann auch bereit wäret dementsprechend mehr zu bezahlen. Und wie man es überhaupt einrichten sollte: Ein Bio-Menü und die anderen wie gehabt oder ein bestimmter Tag an dem alles Bio ist? oder wie?



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"S'ils n'ont plus de pain, qu'ils mangent de la brioche."
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post 14 Dec 2006, 16:44
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Straight Esh
*********

Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

Zitat(NEO.POP @ 14 Dec 2006, 14:23)
die mitarbeiter der tu bezahlen aber auch deutlich mehr für das essen als ein student
*

Das stimmt. Aber auch deren Essen ist subventioniert. Und zwar von deinem Geld. Solange der Staat das Studentenwerk ordentlich subventioniert ist mir das auch schnuppe, aber in Zeiten, in denen die Subventionen auf 0 heruntergefahren werden, seh ich gar nicht ein, wieso sich die Mitarbeiter an meinem Beiträgen zum Studentenwerk schadlos halten sollen.
Zitat(solaris @ 14 Dec 2006, 14:37)
Ich bin nicht son Biofetischist, wenns besser schmeckt als anderes dann das, wenn die genkartoffeln besser schmecken, dann die, ist mir aber bei Kartoffeln recht egal. Wie gesagt, essen dient der Nahrungsaufnahme, und solange da ein gewisser Energie- und Nähstoffgehalt gegeben ist,  ist doch alles in Ordnung!
*

Jo, Doping dient auch nur der Energieaufnahme. Und solange ich damit bessere Leistungen erziele ist die Welt doch in Ordnung. Auch wenn ich 20 Jahre später als Krüppel durch die Welt laufen muss. Zu den Problemen der Gentechnik siehe unten:
Zitat(sQeedy @ 14 Dec 2006, 14:53)
wichtigstes argument für biologisches gepflänzle ist meiner meinung nach der umweltschonende und nachhaltige anbau auf feldern mit traditionellen methoden, menschen und maschinen ohne einsatz von chemikalien und gentechnik. gleiches gilt für die tierhaltung. bei den tieren kommt offensichtlicherweise jedoch noch hinzu, dass tiere unter antibiotika und entzündungshemmern zusammengepfercht einem unglaublichen stress ausgesetzt sind und auch wenn man's nicht schmecken sollte, so sind "die bösen stoffe" die das tierchen in seinem wahn in sein fleisch gepumpt hat doch immernoch da drin und gehen auch nicht durch kochen raus.

Du sagst es. Wir fressen den ganzen Scheiß mit, weil wir nicht bereit sind, mehr für unser Essen auszugeben.
Zitat
Desweiteren möchte ich mal Mäßigung bei der Verurteilung der grünen Gentechnik und beim leichtfertigen Gebrauch dieser "Floskel" anmahnen. Wie die Kernspaltung auch ist die grüne Gentechnik ein tolles Instrument, dass SINNVOLL und INTELLIGENT eingesetzt eine Menge Pestizide und Umweltverschmutzung ersparen kann. Auch und gerade in ärmeren Ländern. Natürlich gibt es auch die Kehrseite der Medaille und mich würde es nicht wundern, wenn nicht schon längst eine fette Made des Kapitalismus diese zu ihren Gunsten ausnutzen würde. Ich meine deswegen: kritisch sein und informieren.

Das Problem bei der Gentechnik ist, dass sie nicht schon seit 50 Jahren, wie die Kernspaltung existiert. Bei der Kerntechnik weiß man mittlerweile, was für Auswirkungen sie auf die Menschen hat. Man geht ein gewisses Risiko mit ihr ein, ist sich aber bewusst, das man alles tut, um dieses Risiko zu minimieren, und am Ende versucht man doch, sie durch folgenärmere Technologien zu ersetzen.
Bei der Gentechnik macht man genau das selbe, wie bei der Kerntechnik (am Anfang). Man stellt sich hin und sagt, sie ist unbedenklich und hat nur Vorteile. Man setzt sie sehr exzessiv ein, ohne zu überprüfen, was alles passieren kann.

Man muss zuerst einmal verstehen, was bei der Gentechnik gemacht wird. Denn die Pflanzen werden nicht, wie man hoffen könnte, gegen Schädlinge resistent gemacht. Das ginge gar nicht, dazu müsste man überhaupt herausfinden, was die Schädlinge an der Pflanze so toll finden (Geruch, UV-Abstrahlung, Wärmeabstrahlung etc.pp.). Nein, man sorgt dafür, dass die Pflanzen resistenter gegen Giftstoffe werden. So ist es möglich, dass man MEHR Pestizide auf das Feld aufbringen kann, und weniger von der Ernte verloren geht.
Weiterhin werden bestimmte wachstumsfördernde Gene eingebracht, die sich durch bestimmten Dünger aktivieren lassen. So sorgt man dafür, dass die Ernte noch ertragreicher wird. Dummerweise oder glücklicherweise für den Kapitalismus geht das Zeug ohne den richtigen Dünger ein, bzw. ist es nicht möglich aus den alten Samen wieder neue Pflanzen zu gewinnen.

Somit schafft sich der Kapitalismus die ersten Folgen der Gentechnik selber: Die Bauern geraten in eine Abhängigkeit, da sie, einmal mit der Genmanipulation begonnen, von diesem Hersteller das Saatgut und den teuren Dünger kaufen müssen. Passt ein Land oder ein Bauer mal nicht ins Konzept kann man ihm schnell den Hahn zudrehen. Auf dem überdüngten und mit Pestiziden vollgepumpten Feld wächst in nächster Zukunft erstmal kein anderes Produkt mehr.
Darüberhinaus haben Felder weder für Pestizide noch für wandernde Gene feste Grenzen. Und Gene wandern. Das führt dazu, dass die Ernte angrenzender Felder beeinträchtigt oder ganz zerstört wird, oder noch schlimmer, auch gentechnikfreie Produkte unbewusst mit den veränderten Genen "infiziert" werden.
Weiterhin hat man nunmehr festgestellt, dass die Gene nicht nur innerhalb der selben Spezies wandern, sondern auch innerhalb der Nahrungskette. So kann es durchaus sein, dass Gene, die bei einer Pflanze zu Antibiotikaresistenz führen, dies auch bei Bakterien innerhalb des Magen-Darm-Traktes führen. Verhängnisvoll, wenn wir diese bei einer Krankheit mit Antibiotika bekämpfen wollen. Über diesen Teil gibt es aber noch keine genauen Erkenntnisse, ob das beim Menschen funktioniert oder wie lange es dauert.

Somit macht man eine ganze Menge, wenn man genmanipuliertes Essen kauft:
1. Man zerstört die Existenz der umliegenden Bauern.
2. Man mehrt hauptsächlich den Gewinn global agierender Firmen, die sich einen Scheißdreck um Moral etc. scheren. Der Bauer, der diese Produkte anbaut, hat davon einen beträchtlich kleineren Vorteil (wenngleich er einen hat).
3. Man bringt die Erde einen Schritt weiter an das Ende der Existenz, da bei einer unerwarteten Reaktion der Gene (oder einer Explosion in der entsprechenden Fabrik) die Ernte für ein Jahr locker vernichtet sein kein.
4. Man bringt sich selbst auch in Lebensgefahr.

Zitat
Zur Mensa: ich geh da mal mit dem Argument von Julschen mit und bezweifle, dass Bio-Essen in der Mensa vernünftig umsetzbar ist. Sollte es dennoch möglich sein, bin ich dafür es doch einfach mal zu probieren.
*

Alles was sich ändern würde, wäre der Preis.


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bonum agere et bonum edere,
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gfx-shaman   ey bio hin oder her, viel wichtiger sind mir vernu...   15 Dec 2006, 19:17
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yocheckit   ich postuliere jetzt mal: der mit dem längsten (te...   15 Dec 2006, 21:27
kickkult   danke, danke, danke... :) der beste post in dies...   15 Dec 2006, 22:56
gewaltfee   dann ließ dir doch einfach mal die neueren studien...   16 Dec 2006, 10:37
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kickkult   recht haste! aber ich würde den geschmack vor...   16 Dec 2006, 14:20
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