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Potthoffbau besetzt, dezentral alles verstehst du?
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12 Nov 2009, 13:04
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2. Schein
Punkte: 103
seit: 06.04.2008
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Das glaube ich auch
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13 Nov 2009, 00:35
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old 's cool!
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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Zitat(vonAnjou @ 11 Nov 2009, 19:01) Also halte ich mal kurz fest: Bei den befristeten Stellen haben wir scheinbart etwas aneinander vorbei geredet. Beim Thema Drittmittel ist es für mich eine Frage der Geldquelle wie ich dazu stehe. Bei öffentlichen Geldern positv, bei Geldern aus der freien Wirtschaft eher skeptisch und vorsichtig. bei einer untersuchungen oder forschungsarbeiten sollte man immer objektiv handeln, wenn man die eigene glaubwürdigkeit nicht untergraben will. von daher verstehe ich nicht wo das problem bei finanzierungen aus der freien wirtschaft liegen soll. ich kann aber auch mal zwei argumente bringen warum genau diese drittmittel so unglaublich wichtig für unser ganzes system sind: 1. kann nicht alles staatlich gefördert werden und das wäre zudem auch in vielen fällen nicht sinnvoll, von daher erweitert sich mit drittmittelfinanzierung das wissen, was nicht zuletzt eben auch in grundlagenforschung münden kann. 2. gibt es an unserem lehrstuhl neben dem lehrstuhlinhaber 2 festangestellte wissenschaftliche mitarbeiter, wovon eine nicht unserem fachbereich entspricht, aber für unsere arbeit sehr wichtig ist. demgegenüber stehen ca. 1000 studenten je semester im grundstudium. wie man sich vorstellen kann, ist es eigentlich völlig unmöglich die lehre zu gewährleisten, da wir aber noch 14 ausschließlich drittmittelfinanzierte mitarbeiter haben geht es dennoch.
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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13 Nov 2009, 16:20
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2. Schein
Punkte: 103
seit: 06.04.2008
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15 Nov 2009, 14:42
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Neuling
Punkte: 4
seit: 15.11.2009
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Hi, mussten uns mit dem Mensch der Campusnacht arrangieren, der POT bleibt besetzt. Aber wir leihen denen das Foyer für den Abend. In Tübingen wurde vor allem wegen Verhinderung einer Party (sic!) geräumt, weswegen viele dachten, dass es besser wäre sich zu arrangieren. Ansonsten arbeiten wir mittlerweile viel inhaltlich: Es gibt eine ganze Reihe von AGs, die sich konkrekt mit den Vertragswerken oder dem Bolognaprozess auseinandersetzt. Das passiert übrigens bundesweit beziehungsweise international, weswegen im Moment eine ganz enorme Menge und Qualität kritischer Begleitung der Hochschulpolitik stattfindet. Auf http://pot81.de ist ein Wiki, wo alle Termine stehen und inhaltliche Diskussionen auch geführt werden. Ich verstehe aber auch nicht ganz den Gegensatz von Inhalt und Form, den viele hier aufmachen. Es sind viele Erstis hier wie auch bundesweit bei der Aktion beteiligt und ebensoviele Leute, die noch nie etwas Politisches gemacht haben. Die photographierten Anarchie-Aufkleber sind echt eine Ausnahme, das Ganze wird versucht so niedrigschwellig wie möglich gehalten zu werden; es entsteht daher auch ein konkret-praktisches Wissen, das sich vor allem auf die Organisation und damit auch für die Hochschulpolitk direkt betroffenen Fragen ("Wie wollen wir leben? Wie wollen wir diskutieren?", führt ja auch zu der Frage, was Uni eigentlich ist und diese grundsätzliche Ebene ist neben der Auseinandersetzung mit dem Gegebenen ebenfalls sehr, sehr wichtig) Antworten liefert: das Plenum als Versammlung der Aktiven (die in den letzten Tagen übrigens massiv gewachsen ist und wirklich ziemlich effektiv arbeitet, nur am WE brauchen viele eine Pause) ist eben auch erster Inhalt. Hier wird Basisdemokratie, Kritik und die eigene Haltung diskutiert - das ist enorm gewinnbringend und mitnichten inhaltslos. Wer sich für ein paar Stunden beteiligt, wird das auch sehen. Dass wir nicht viel ins eXma eingetragen haben, liegt auch daran, dass wir eben total viel zu tun haben, schau dir nur die Menge der AGs an. Wäre aber cool, wenn jemand von euch einfach was eintragen würde!
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15 Nov 2009, 15:28
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Neuling
Punkte: 4
seit: 15.11.2009
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Hallo,
Erstis haben natürlich eine vollständig andere Perspektive auf die Uni als Leute, die seit Jahren dabei sind. Das ist aber erst einmal nur eine unterschiedliche Perspektive und kein qualitiativer Unterschied: als Ersti bist Du dir viel bewusster über die brutale Anonymität, wenn Du vom überfüllten Hörsaal zu überfülltem Hörsaal geschleppt wirst, hast dich an vieles noch nicht gewöhnt und hast bestimmte Probleme, die Andere nach Jahren nicht (mehr) haben. Auch die bekloppte Prüfungslast (der Slogan "Reinfressen, Rauskotzen = Bildung" beschreibt ja ziemlich gut nicht nur die Studienanfangszeit) wird sehr stark erlebt, wenn mensch sich an sie eben noch nicht gewöhnt hat.
Das Hineingewebt-Werden in die Struktur einer im Prinzip nur viel größeren Schule (mit den ganzen Tutorien und den vielen Vorlesungen, die zu besuchen sind, sehe ich in der Tat keinen großen Unterschied), macht daher auch Perpektiven fruchtbar, die noch in der Schulzeit gewonnen worden sind. Viele Erstis, gerade in den nicht-technischen Fächern, gehen ja auch mit einem gewissen Idealismus ihr Studium an: sie studieren, weil ihnen das Fach tatsächlich am Herz liegt. Da gibt es noch ganz andere Erwartungshaltungen und somit kritisches Potenzial im Bezug auf das, was Uni sein könnte als bei resignierten Master-Menschen oder so. Es bleibt die Frage: Warum sollten sie nicht in der Lage sein, fundierte Kritik (das heißt ja auch: ein Bild malen, wie Uni sein sollte) zu üben?
Im Übrigen glaube ich auch, dass der Großteil der Forderungen (wenn auch nicht alle) vor allem eine Finanzierungsfrage ist. Da ist es unerheblich, ob du den heruntergekommen Hörsaal oder das sehr sonderbare Betreeungsverhältnis zum ersten Mal oder seit fünf Jahren gesehen hast; es ist also weniger eine Frage kritischer Reflexion als eine nach Macht; Macht, dafür zu sorgen, dass erheblich mehr Geld in die Bildung gesteckt wird. Da ist es unerheblich, ob Du Ersti bist oder an Deiner Diplomarbeit schreibst. Diese generelle politische Frage kann mensch ja auch schon außerhalb der Uni formulieren. Und für das konkret-praktische Wissen, das hier geschaffen wird, ist es ebenfalls unerheblich, ob du 14 oder 1 Semester studiert hast.
Übrigens ist es ja auch nicht so, dass die Mehrheit Erstis sind. Ich glaube, das fällt eher auf und wird daher eher behalten als all die vielen anderen Semester-Schattierungen.
Dieser Beitrag wurde von heinzkwappupke: 15 Nov 2009, 15:31 bearbeitet
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15 Nov 2009, 17:00
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Froschologe
Punkte: 1018
seit: 19.06.2006
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Zitat Und für das konkret-praktische Wissen, das hier geschaffen wird, ist es ebenfalls unerheblich, ob du 14 oder 1 Semester studiert hast. Stell mir Hölderlin gerade als Schinder vor!
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Everybody knows that the boat is leaking Everybody knows that the captain lied
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15 Nov 2009, 19:35
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verkwirtsch
Punkte: 4565
seit: 09.04.2004
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Zitat(Polygon @ 11 Nov 2009, 18:43) und es gibt hier durchaus auch Leute mit Familie, die offenbar kein Problem mit der Situation haben Ich nehme an, du meinst "scheinbar". Das ist ein nicht unwesentlicher Unterschied auch und gerade bei diesem Thema. Zitat(yocheckit @ 12 Nov 2009, 23:35) 2. gibt es an unserem lehrstuhl neben dem lehrstuhlinhaber 2 festangestellte wissenschaftliche mitarbeiter, wovon eine nicht unserem fachbereich entspricht, aber für unsere arbeit sehr wichtig ist. demgegenüber stehen ca. 1000 studenten je semester im grundstudium. wie man sich vorstellen kann, ist es eigentlich völlig unmöglich die lehre zu gewährleisten, da wir aber noch 14 ausschließlich drittmittelfinanzierte mitarbeiter haben geht es dennoch. Ich finde nicht, dass es etwas Positives ist, wenn die Lehre nur mit Hilfe von Drittmitteln überhaupt gewährleistet werden kann. Ich finde das eher erschreckend. Ich fang nur ungern die leidliche "Geisti vs. Ing"-Debatte wieder an, aber was machen denn Lehrstühle, die nicht zur Fakultät Maschinenbau oder Informatik (etc.) gehören und daher für die Wirtschaft nicht sonderlich interessant sind?
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15 Nov 2009, 21:59
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alleingelassen.
Punkte: 9586
seit: 22.10.2004
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Zitat(heinzkwappupke @ 15 Nov 2009, 13:42) mussten uns mit dem Mensch der Campusnacht arrangieren, der POT bleibt besetzt. Aber wir leihen denen das Foyer für den Abend. In Tübingen wurde vor allem wegen Verhinderung einer Party (sic!) geräumt, weswegen viele dachten, dass es besser wäre sich zu arrangieren. Ja, was will man sonst tun, wenn polizeiliche Gewalt angedroht wird? Im Prinzip hat er euch doch herausgepresst. Dabei wird behauptet, dass der Veranstalter der Campusnacht "studentisch" sei und die Hochschulkultur fördern würde. Hier ein Beweis dafür, dass dies nicht der Fall ist. Allein die wirtschaftlichen Interessen überwiegen. Du schreibst, ihr "leiht" dem Veranstalter das Foyer für den Abend. Darf ich fragen, wie denn da die Leihgebühr aussieht? #abd
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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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