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Gemeinsam Blockieren

Di., 13.02.2007 - Dresden
off abadd0n | post 20 Jan 2007, 23:03 | Themenlink
Gemeinsam Blockieren
Dresden
am Dienstag den 13.02.2007
Gemeinsam Blockieren – Den Nazis keinen Zentimeter!

Wie mittlerweile jedes Jahr, wollen Nazis aus Deutschland und dem Ausland am 13. Februar gemeinsam den "Opfern des alliierten Bombenterrors" in Dresden gedenken. Auch 2007 wird ein solcher „Trauermarsch“ stattfinden. Mit dieser Demonstration verherrlichen die Alt- und Neonazis den Nationalsozialismus, deutschen NS-TäterInnen zu Opfern um und leugnen die Shoa.

Jedes Jahr gibt es in Dresden rund um den 13. Februar viele Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch, getragen von Parteien über Gewerkschaften bis hin zu Initiativen und linken Gruppen. Bereits im letzten Jahr wurde gemeinsam und friedlich auf der Augustusbrücke blockiert. Dieses Jahr rufen wir bereits im voraus zu einer solchen Blockade des Naziaufmarschs auf. [ weiterlesen...]

www.dresden.de/13.Februar

nazis-blockieren.tk
angehängtes Bild
Eintritt: frei
Beginn: 14:00 Uhr
Location: Dresden
Adresse: Dresden
ProfilPM
 
Antworten(60 - 74)
sQeedy off post 12 Feb 2007, 17:43 | Antwort#61
Myrmi, du bist mein persoenlicher Held des Tages yes.gif

eDit:
zur Blockade werd ich nicht kommen koennen, aber bei "geh denken!" bin ich dabei.
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Chris off post 12 Feb 2007, 17:50 | Antwort#62
Der Tucholsky hat auch schon mal besseres geschrieben ...
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sQeedy off post 12 Feb 2007, 17:53 | Antwort#63
du auch tongue3.gif
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stabilo off post 12 Feb 2007, 19:20 | Antwort#64
Ich kann mich mit dem ganzen AntiFa-Gesocks (ich bitte um Entschuldigung für mein flapsige Bewertung, aber zur Not zitiere ich Larry Flint..) auch nichts anfangen, aber noch weniger kann ich mit Nazis anfangen. Ich will die hier nicht haben und dafür gehe ich auch auf die Straße. Wenn die Nazis ganz Deutschland (und wohl darüber hinaus) abtelefonieren, um Masse zu generieren, dann sollte es einem doch am Herzen liegen, auch ein entsprechendes Gegengewicht zu erzeugen. Allein schon wegen der Außenwirkung...
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EnjoyTheChris off post 12 Feb 2007, 19:41 | Antwort#65
Ich bin auch immer schwer beeindruckt, wenn ich so intelligente Leute treffe, die ihre eigene Meinung durch noch vermeintlich viel intelligentere Leute audrücken wollen und dann einfach, völlig unkommentiert und zusammenhangslos von denen tolle Texte posten (weil die ja so toll und intelligent sind, da erübrigt sich das ja wohl).

Nichts gegen Tucholsky, der durchaus für viele schöne Texte und Zitate gut ist, aber wenn auch viele Passagen zeitlos sind, so muss man vielleicht doch einmal bedenken, was der Kontext ist, unter dem er das geschrieben hat.

Tucholsky ist bekannt als Publizist in der Weimarer Republik und ist 1935 gestorben, er hat die Gräueltaten der Nazis, den Holocaust nicht mehr miterlebt.

"Der Mensch ist ein politisches Geschöpf, das am liebsten zu Klumpen geballt sein Leben verbringt. Jeder Klumpen haßt die andern Klumpen, weil sie die anderen sind, und haßt die eignen, weil sie die eignen sind. Den letzteren Haß nennt man Patriotismus. Jeder Mensch hat eine Leber, eine Milz, eine Lunge und eine Fahne; sämtliche vier Organe sind lebenswichtig."

Eines der Motive des Textes ist die Austauschbarkeit von Radikalismus, und damit könnte man annehmen, dass der Poster deshalb auch diesen Text gewählt hat; es wurde ja schon einmal weiter früher im Thread der Vergleich zwischen "den Linken" und "den Rechten" gezogen, wobei geschlussfolgtert wurde, dass die anderen ja auch nicht besser wären.

Was Tucholsky aber mit dem Text meint, ist nicht etwa, dass die Gegendemo und der Trauermarsch morgen austauschbar wäre hinsichtlich ihrer Motive, sondern er bezieht sich klar auf die vielfältigen Demonstrationen zur Weimarer Republik. Dass sich dort Nazis und Kommunisten regelrechte Straßenschlachten lieferten und beide in ihrer Radikalität sicherlich viele Ähnlichkeiten aufwiesen, sollte hinlänglich bekannt sein.

Die auch schon von einigen anderen aufgestellte These, dass die Gegendemonstration morgen in ihrer Radikalität und auch Mentalität mit der Nazidemo vergleichbar wäre, kann ich nur entschieden verneinen.
Es ist einfach, die linke Gegendemonstration auf extreme Linke zu reduzieren, die Realität hingegen ist, dass die Masse dort wesentlich heterogener hinsichtlich der politischen Ideale ist. Wir sind aber alle dadurch vereint, dass wir es als einen Schlag ins Gesicht empfinden, dass offenkundig rechtsradikale Kräfte an einem Tag des Gedenkens und der Besinnung, der Meinung sind, ihre "Trauer" durch einen Marsch zu artikulieren. Dass dabei, noch die eigene Vergangenheit vergessen gemacht werden soll und der Angriff auf Dresden aus seinem geschichtlichen Kontext gerissen wird, ist dabei eigentlich nur noch Nebensache.

Und so würde sich sicherlich auch Tucholsky, der überzeugter Linker war, im Grabe umdrehen, wenn er sehen würde, dass seine Worte als Pauschalargumente gegen eine Beteiligung bei Demonstration gegen Nazis missbraucht werden.

Denn was soll sonst die Motivation sein, Tucholsky hier zu posten?

Das Argument, dass man beim Mitgehen bei der Blockadedemonstration sich auch alle politischen Ziele zu eigen machen würde, sehe ich mehr als eine Ausrede, als als wirkliches Argument.
Ich habe wie auch schon mehrfach erwähnt, bei vielen Zielen der "Gegendemonstration" morgen auch Bauchschmerzen, aber ich bin ja mündig. Letztes Jahr, lief die Demo völlig problemlos, offen und gewaltfrei ab, dafür kann ich dann auch mal ein paar Idioten ertragen, die nur Mist schreien oder aber gegen Geschichtsrevisionismus demonstrieren, sich aber nicht einmal selber mit der Geschichte auseinander gesetzt haben. Kommt der Punkt, an dem ich mich unwohl fühle geh ich einfach (gesetzt den Fall, wir werden nicht wieder eingekesselt :P).

Ich will es dabei jetzt auch belassen, denn wir sind ein freies Land. Wer der Meinung ist, dass er mit seinem freien Geist nicht zur Gegendemonstration passt und lieber zuhause bleiben möchte soll das machen; nur muss man das nicht mit scheinheiligen "die sind ja auch nur genauso radikal" - Parolen rechtfertigen.

C'ya,

Christian
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Lordi off post 12 Feb 2007, 20:08 | Antwort#66
Hallo!
Tucholsky verdeutlicht mir damit nur eins, nämlich wie dämlich wir menschen im allgemeinen so sind. Ob rechts oder links ist dabei völlig egal. Beides ist gleich dämlich.

Und da ich gerade bei dem thema bin: Wann und wo findet den nun die Dadaisten-gegendemo statt? Ich bin dabei!

mfg, Lordi
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EnjoyTheChris off post 12 Feb 2007, 21:38 | Antwort#67
Zitat(Lordi @ 12 Feb 2007, 19:08)
Hallo!
Tucholsky verdeutlicht mir damit nur eins, nämlich wie dämlich wir menschen im allgemeinen so sind. Ob rechts oder links ist dabei völlig egal. Beides ist gleich dämlich.
*

Und das ist der fatale Fehler, in diesem Zusammenhang hätte es Tucholsky niemal so gemeint. Er war selber bekennender Linker.

C'ya,

Christian
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Chino off post 12 Feb 2007, 22:59 | Antwort#68
Zitat(wombat1st @ 29 Jan 2007, 19:22)

.. ich muss sagen, dass ich von dem Video doch positiv überrascht war.

Wenn in dem Video bemängelt wird, dass nicht genug Leute zu diesen Demonstrationen kommen, dann wäre eine Suche nach den möglichen Usachen sicherlich nicht verkehrt.

Das Problem ist nicht die Demo an sich.
Das Problem sind die Leute, die diese sicherlich sinnvolle Demo als Plattform für das Ausleben ihres Systemhasses (Staat und vor allem Polizei) nutzen und der Aktion einen bitteren Beigeschmack geben.
Das sowas abschreckt ist doch kein Wunder.

Wäre man in den Reihen der Antifa darum bemüht ein _nicht_ gewaltbereites Image zu pflegen, würden sich mehr Menschen beteiligen.

Die beiden Mädels klangen ja relativ vernünftig.
Das ist doch ein guter Ansatz.

Grüsse
C°°°
smile.gif

edit: ups.... blush.gif
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Zappelfry off post 12 Feb 2007, 23:37 | Antwort#69
Zitat(Chino @ 12 Feb 2007, 21:59)

Wäre man in den Reihen der Antifa darum bemüht ein gewaltbereites Image zu pflegen, würden sich mehr Menschen beteiligen.

*


Ich tippe ja auf Schreibfehler ;D.
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Zeckenteppich off post 13 Feb 2007, 00:10 | Antwort#70
halte ich für ne interessante these biggrin.gif

btw wann und wo issen das nun morgen weil man findet leider nix genaues würde ich auch als ein problem bezeichnen warum so wenig kommen

Dieser Beitrag wurde von Zeckenteppich: 13 Feb 2007, 00:11 bearbeitet
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SidKennedy off post 13 Feb 2007, 00:37 | Antwort#71
16uhr altmarktgallerie oder 17uhr albertplatz biggrin.gif
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sQeedy off post 13 Feb 2007, 00:50 | Antwort#72
Zitat(EnjoyTheChris @ 12 Feb 2007, 18:41)
Ich bin auch immer schwer beeindruckt, wenn ich so intelligente Leute treffe, die ihre eigene Meinung durch noch vermeintlich viel intelligentere Leute audrücken wollen und dann einfach, völlig unkommentiert und zusammenhangslos von denen tolle Texte posten (weil die ja so toll und intelligent sind, da erübrigt sich das ja wohl).

usw. / usf.
*

Ich bin auch immer schwer beeindruckt, wenn ebenso intelligente Leute alle aufklären wollen, weil sie meinen, sie würden die Wahrheit über einen Menschen berichten. Natürlich, deine Recherche ist sehr gut. Klar, Tucholski fühlte sich wohl eher dem linken Lager zugehörig. Aber... na und? In seinen Kopf reinschauen konnte keiner und wird auch keiner mehr können. In welcher Stimmung er sich befand als er diese Worte niederschrieb, welche Motive ihn dazu bewogen haben mögen und was er wohl damit meinte, das weiß niemand so genau wie er selbst. Die Haltung des Auseinanderinterpretierens und Feststellens, dass dieser berühmte Mann soundso es genau soundso gemeint haben muss hat mit schon in der Schule nicht gefallen. Wichtig ist, meiner bescheidenen Meinung nach, was diese Aussage heute für uns, für jeden Einzelnen für sich bedeutet.
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Chris off post 13 Feb 2007, 01:35 | Antwort#73
@squeedy: und genau deswegen ist es völlig sinnlos hier mit einem Text von Tucholsky rumzuschmeißen. Ein, zwei Zitate könnte man anwenden, wenn man sie in einen aktuellen Kontext setzt, darüberhinaus mit einer Interpretation des damaligen Kontextes verbunden.

So aber, wie sich myrmikonos damit auseinandersetzt hat der Text in Zusammenhang mit diesem Thread absolut keinen Sinn.

Um noch etwas zu dem Thread ansich hinzuzufügen:
Demokratisch ist die ganze Sache ja wohl nicht. Man stört bewusst eine Demonstration, nicht nur das, man verhindert sogar, dass sie auf ihrer genemigten Route durchgeführt werden kann und bringt es dazu, dass sie abgebrochen werden muss.
So sagt das Versammlungsgesetz §21:
Zitat
Wer in der Absicht, nicht verbotene Versammlungen oder Aufzüge zu verhindern oder zu sprengen oder sonst ihre Durchführung zu vereiteln, Gewalttätigkeiten vornimmt oder androht oder grobe Störungen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


Die Frage ist, wieviel zivilen Ungehorsam darf man aufbringen, um seinen Staat zu schützen?
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EnjoyTheChris off post 13 Feb 2007, 01:55 | Antwort#74
Na das hat ja bis jetzt noch gefehlt, dass jemand darauf hinweist, dass es undemokratisch wäre. Dass zu erörtern ist müßig, denn mir schwebt ja keine gewalttätige Blockade vor. Letztes Jahr, haben wir auch keine Barrikaden gebaut, oder Mülltonnen angezündet, sondern uns einfach nur alle friedlich, ohne hässliche Parolen auf die Augustusbrücke gesetzt.

So etwas lässt sich sicherlich auch rechtlich irgendwie legitimieren.

Wenn es eskalieren sollte und wir das nicht selber in den Griff bekommen, dann bin ich auch weg.

Wie dem auch sei, wer morgen(/heute) kommen will, dem seien noch warme Sachen empfohlen, denn es wird KALT werden.

C'ya,

Christian
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Chris off post 13 Feb 2007, 02:41 | Antwort#75
Es IST undemokratisch. Es IST eine Form von Gewalt. Und wenn man die Gewalt aus dem Gesetzestext mit körperlicher Gewalt gleichsetzen will, so trifft immer noch die Formulierung "grobe Störung" auf das ganze Vorhaben zu.

In diesem Sinne muss man sich fragen: Wie undemokratisch darf ein demokratischer Staat gegen Gegner der Demokratie vorgehen?
Lesen wir das Gesetz, stellen wir schnell fest, dass der Staat da relativ schnell gegen "undemokratische" Demonstrationen vorgehen kann, das fängt dabei an, dass er sie einfach verbieten kann. Dummerweise ist diese "Nazi"demonstration nicht verboten. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass der Staat sie nicht als undemokratisch einstuft. Was wiederum einige Fragen aufwirft:

1. Woher kommt die Diskrepanz zwischen der staatlichen Definition dieser Gruppen und der Wahrnehmung der Bevölkerung?
2. Wenn die Bevölkerung überreagiert: Wie kann die Bevölkerung das korrekt erkennen?
3. Wenn der Staat auf dem rechten Auge blind ist: Wieviel ziviler Ungehorsam ist noch moralisch?

Und ganz zum Schluß möchte man sich folgendes Szenario vorstellen. Da ist man friedlich auf einer Demo gegen Rechte und möchte über die Augustusbrücke ziehen. Plötzlich baut sich ein übelster Pulk auf, der einen durch Sitzblockade daran hindert, seine Demonstration über die Augustusbrücke fortzusetzen. Wessen Rechte möchte ich durch die Polizei verteidigt haben?
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