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Raus aus Afghanistan

der Hindukuschthread
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post 26 Jan 2010, 16:56
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eXma Poltergeist
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seit: 20.10.2004

Hallo Gemeinde,

einen solchen Thread gibts imho noch nicht, ansonsten bitte vereinigen. Hier ist Platz und Zeit, den Kampf für die Freiheit am Hindukusch mal so richtig schön durchzunudeln.

Momentan bin ich ja absolut von der neuen deutschen Lösung dieser ausweglosen Situation begeistert: Wir fördern einfach die Polizeiausbildung! Über mehr Polizei wirds was werden mit Freiheit und Demokratie. Ist ja bei uns genauso. Wer terrorisiert oder so aussieht, wird erstmal vorbeugend festgenommen. Da dort unten sowieso jeder aussieht wie ein Terrorist, ist das auch eine dankbare Aufgabe, deren Ausbildung nicht sehr zeitintensiv ist. Und weil die Polizei keinen Krieg führen kann, ist das gleich doppelt praktisch. Falls das trotzdem nicht hilft, dann gibts noch ein paar zusätzliche Soldaten, die man dann auch praktischer Weise gleich im Inland einsetzen kann, um denen das mit der Demokratie nochmal richtig einzubläuen. Noch ein paar Brunnen gebaut und ne Schule mit deutschen Fibeln ausgestattet und schon rollt der Rubel. Mit diesem kann man dann auch gleich alle übrigen Talibankämpfer aufkaufen*. Das sind nämlich keine religiösen Fanatiker, sondern geldgeile Machtschweine. Auf so eine Idee konnte auch nur die FDP kommen.

Das ist Terrorbekämpfung des 21. Jahrhunderts. Die sind Deutschland.

Dieser Beitrag wurde von Stormi: 26 Jan 2010, 16:57 bearbeitet


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post 26 Jan 2010, 17:05
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creamed my pantz.
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seit: 05.01.2007

keine ahnung, was du gegen ein aussteigerprogramm hast..
nur ist die frage, wieviele wirklich für geld bei der taliban sind

naja und eine exekutive im staat siehst du wohl auch eher als sinnfrei an

Dieser Beitrag wurde von loco: 26 Jan 2010, 17:05 bearbeitet


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post 26 Jan 2010, 17:22
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eXma Poltergeist
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seit: 20.10.2004

"Mehr Polizei ablehnen" != "Polizei ablehnen"
"Aussteigerprogramm" != "Fürs aussteigen bezahlen"

Versuchs noch einmal.
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post 26 Jan 2010, 17:36
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creamed my pantz.
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du schreibst aber von "aufkaufen"
und Guido spricht von "eine wirtschaftliche und soziale Perspektive bieten."

Versuchs noch einmal.
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post 26 Jan 2010, 17:54
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schräger Vogel
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seit: 09.12.2003

hier gehts ja gleich mit polemik los. ich bin für eine diskussionsrunde mit anschließendem film im kik. *duck*


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post 26 Jan 2010, 18:13
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eXma Poltergeist
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seit: 20.10.2004

Laut Westerwelle wolle sie [die Bundesregierung] "beim zivilen Aufbau sowie bei der Schulung und Ausbildung von Polizisten und Soldaten mehr tun", um "uns in den kommenden vier Jahren eine Abzugsperspektive zu erarbeiten".

Genauso siehts aus. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die da ein supertolles Aussteigerprogramm auf die Beine stellen, wo es dann Ausbildungen zum Brunnenbauer, Wohnungsbörsen und Yogakurse gibt? Die Typen werden einfach knallhart dafür bezahlt, nicht mehr zu kämpfen.
Und wenn wir dann genug Taliban zu Polizisten konvertiert haben, drehen wir den Geldhahn zu und verpissen uns.

Die Idee ist ja wirklich nicht schlecht, aber ganz ehrlich.. was haben wir denn bisher erreicht?

1. Verschärfte Sicherheitslage
2. Total korrupte Regierung
3. Lupenreine Wahlfäls Demokratie

Die Sache war von Anfang an total beknackt und ist deshalb auch keine UN Blauhelmmission, sondern ein "friedenserzwingender Einsatz" unter NATO Führung. Warum ein nordatlantisches Verteidigungsbündnis am Hindukusch unsere Freiheit mit Brunnenbau erzwingt, erschließt sich mir nicht ganz.

9 Jahre lang hat der Westen nicht wirklich was auf die Reihe gekriegt und ist nun schon so weit, dass er die Taliban mit Begrüßungsgeld bittet aufzuhören. Lag natürlich alles an der RotGrünen Regierung. Natürlich kann das ein Gespann aus christlich konservativer und marktliberaler Politik viel besser.
Auf die Erfahrungen der Russen wollte man natürlich nicht aufbauen, sind ja russische Erfahrungen.
Ich hab ehrlich gesagt keine Lust mehr darauf, dass sich deutsche Soldaten da kaputtbomben lassen müssen, während wir 50 Millionen Euro dafür verbrennen, dass die Afghanen bald mehr Netto vom Brutto haben, um weiter ihren Karren ziehen zu können (im wahrsten Sinne des Wortes).
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post 26 Jan 2010, 19:14
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2. Schein
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Wenn die Taliban sich bissl clever anstellt, dann schickt sie einfach ihre eigenen Leute als potentielle Aussteiger zur den Deutschen, natürlich nur unter der Bedingung die Kröten danach beim Chef abzuliefern cool.gif

Auf diese Weise wäre der Kampf der Taliban gegen deutsche Soldaten z.T. mit deutschen Steuergeldern finanziert, bestimmt gut um die Moral der Truppe anzuheben.
Und mal ganz im ernst, es wäre blanker Selbstmord, bei der Taliban auszusteigen und stattdessen sich von den Deutschen finanzieren zu lassen... die alten "Kollegen" würden nicht lange auf sich warten lassen um den Verrat zu vergelten.



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post 26 Jan 2010, 20:15
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mäh
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seit: 03.08.2005

Ich habe gerade etwas ganz schönes dazu gefunden: Herzhaft gelacht!


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post 26 Jan 2010, 20:41
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eXma Poltergeist
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seit: 20.10.2004

Überraschend, dass sowas im Spiegel steht. Allerdings trifft er den Kern meiner Kritik.
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post 26 Jan 2010, 22:19
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2. Schein
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Zitat(Stormi @ 26 Jan 2010, 17:13)
(...) Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die da ein supertolles Aussteigerprogramm auf die Beine stellen,
wo es dann Ausbildungen zum Brunnenbauer, Wohnungsbörsen und Yogakurse gibt? Die Typen werden
einfach knallhart dafür bezahlt, nicht mehr zu kämpfen.

Ist das bei allen Aussteigerprogrammen so? Quelle dazu?


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post 27 Jan 2010, 01:28
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schräger Vogel
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Letztens kam eine Reportage über Frauen in Afghanistan, die Polizistin oder andere Berufe gewählt haben. Einen Abzug der Deutschen wünsche ich denen nicht! Über Fehler bei der ganzen Aktion muss man natürlich trotzdem reden. Dass die Amerikaner mit ihrer Außenpolitik andere Länder ruinieren, ist ja nix neues. Die haben ja auch die Taliban fröhlich aufgebaut. Aber irgendwie sollte man sich trotzdem mal Gedanken machen, wie man aus dem Schlamassel jetzt raus kommt.
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post 27 Jan 2010, 20:54
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Froschologe
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seit: 19.06.2006

Zitat(Stormi @ 26 Jan 2010, 15:56)
Hallo Gemeinde,

einen solchen Thread gibts imho noch nicht, ansonsten bitte vereinigen. Hier ist Platz und Zeit, den Kampf für die Freiheit am Hindukusch mal so richtig schön durchzunudeln.

Momentan bin ich ja absolut von der neuen deutschen Lösung dieser ausweglosen Situation begeistert: Wir fördern einfach die Polizeiausbildung! Über mehr Polizei wirds was werden mit Freiheit und Demokratie. Ist ja bei uns genauso. Wer terrorisiert oder so aussieht, wird erstmal vorbeugend festgenommen. Da dort unten sowieso jeder aussieht wie ein Terrorist, ist das auch eine dankbare Aufgabe, deren Ausbildung nicht sehr zeitintensiv ist. Und weil die Polizei keinen Krieg führen kann, ist das gleich doppelt praktisch. Falls das trotzdem nicht hilft, dann gibts noch ein paar zusätzliche Soldaten, die man dann auch praktischer Weise gleich im Inland einsetzen kann, um denen das mit der Demokratie nochmal richtig einzubläuen. Noch ein paar Brunnen gebaut und ne Schule mit deutschen Fibeln ausgestattet und schon rollt der Rubel. Mit diesem kann man dann auch gleich alle übrigen Talibankämpfer aufkaufen*. Das sind nämlich keine religiösen Fanatiker, sondern geldgeile Machtschweine. Auf so eine Idee konnte auch nur die FDP kommen.

Das ist Terrorbekämpfung des 21. Jahrhunderts. Die sind Deutschland.
*


Und wie sieht Deine Exitstrategie aus? Vielleicht hast Du ja auch gleich ein Rezept für Deutschland? Und der Weltfrieden, wie wird der Weltfrieden erreicht? Achja, dieses kleine Problem Welthunger, was ist Deine Lösung?
Was alles nicht geht, das weiß ich ja nun.


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post 28 Jan 2010, 00:15
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eXma Poltergeist
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seit: 20.10.2004

Es gibt keine. Wenn ich ein Auto zu Schrott fahre, dann brauch ich mich nicht fragen, wie ich das jetzt wieder ganz bekomme.
Ansonsten stimme ich mit dem Kommentar heut im Deutschlandfunk absolut überein: Hier gibts alte Suppe in neuen Dosen und keinen Strategiewechsel. Für blaue Wände brauch ich keine gelbe Farbe, eine friedliche Lösung erzwinge ich nicht mit Gewalt und zivilen Wiederaufbau mach ich nicht mit der Polizei.
Solange die dort Terroristen jagen wird nichts. Vielleicht sollte man also lieber mit den Afghanen gemeinsam ihr Land entwickeln helfen, wenn man schonmal da ist. Nur weil Bush jr. das Ding am 11. September persönlich genommen hat, müssen wir uns jetzt irgendwelche halbgaren Ausstiegsstrategien aus dem Arsch ziehen.

Dieser Beitrag wurde von Stormi: 28 Jan 2010, 00:20 bearbeitet
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post 28 Jan 2010, 00:53
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2. Schein
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Punkte: 103
seit: 06.04.2008

2 Varianten, beide können Funktionieren:

1. Variante:
Man knöpft sich Taliban, Drogenbarone und Warlords ernsthaft vor und
beseitigt sie, mit allen dazugehörigen Konsequenzen. (Ergo ernsthafter Krieg, hohe Verluste an Zivilbevölkerung und Soldaten)
Anschließend baut man das Land planmäßig und umfassend neu auf. Dazu gehört auch der dort lebenden Bevölkerung ernsthafte Perspektiven für ihr Leben zu liefern.
Problem dabei: Tote NATO-Soldaten sowie tote Frauen und Kinder dürften die westliche Bevölkerung, inklusive der Presse auf die Palme bringen. Sehr hohe Kosten für den Wiederaufbau.
(Bsp. Kampf gegen die Liberation Tigers of Tamil Eelam auf Sri Lanka)

2. Variante:
Kurz gesagt, man schleimt sich bei jedem in der Zivilbevölkerung ein und liefert ihn mindestens 10 konkrete stichhaltige Gründe, warum Demokratie besser ist als die Unterstützung der Rebellen/Terroristen (höherer Lohn, Nahrung, Bildung, "ernsthafte" wirtschaftliche Unterstützung usw.).
Oberste Priorität hat dabei der Schutz der Zivilbevölkerung vor Taliban & Co. Dabei ist es egal wie viele Soldaten sterben, Hauptsache in der Zivilbevölkerung stirbt keiner. (Konkret würde das dann z.B. so aussehen, dass Zivilautos nicht mehr beschossen werden, nur weil sie auf einen Kontrollpunkt zu rasen ohne zu bremsen. Ebenso lässt man die Tanklastzüge ganz. Luftangriffe sind erst recht indiskutabel)
Problem dabei: Sehr viele tote NATO-Soldaten, sehr hohe Kosten
(Bsp. Kampf gegen die IRA in Nordirland)

Aktuell erfolgt weder ein sinnvoller noch ernsthafter Aufbau des Landes und die Soldaten machen irgendwas zwischen Bevölkerungskuscheln und Schießen. Das eine aber nicht richtig und das anderen nur zur Hälfte. Dementsprechend sind wir es unseren Soldaten und der dortigen Zivilbevölkerung schuldig ehrlich und offen zu sein. Ebenso wie die Konsequenzen daraus zu ziehen und alles mögliche zu tun, um die Probleme des Landes zu lösen.
Wenn das nicht der Fall ist, kann der Truppenabzug auch schon ab morgen erfolgen, denn dann kommt eh nur Käse bei raus.
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post 28 Jan 2010, 01:00
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Vordiplom
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Zitat(Stormi @ 27 Jan 2010, 23:15)
Vielleicht sollte man also lieber mit den Afghanen gemeinsam ihr Land entwickeln helfen, wenn man schonmal da ist.
*

Definiere doch mal "die Afghanen"!

Dieser Beitrag wurde von Chrizzly: 28 Jan 2010, 01:07 bearbeitet


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