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Studentennetzwerk unter Kritik
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10 May 2008, 14:50
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Ivan
Punkte: 3352
seit: 01.04.2006
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T for Vendetta.
On his way to return to innocence.
"Man, was die uns erzählt hat, kam aus einem Buch, das muss einer geschrieben haben, der keine Ahnung von dem hatte, worüber er sich ausließ."
"Miles, hörst Du den Vogel da draußen? Das ist 'ne Spottdrossel. Sie hat keine eigene Stimme, sie macht nur die Stimmen der anderen nach und das willst du nicht. Wenn du dein eigener Herr sein willst, musst du deine eigene Stimme finden. Darum geht's. Sei also nur du selbst."
An Rezepten für Apfelkuchen mangelt es wahrhaftig nicht auf der Welt
Tenac auf der Suche nach seinem Meister ious D
look into my eyes and its easy to see one and one make two, two and one make three, it was destiny
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14 May 2008, 18:47
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~Beastie Girl~
Punkte: 13190
seit: 01.10.2003
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es wird nie aufhören.. Zitat nervt zwar, aber weiterschicken Ich will auch kostenfrei dabei bleiben - also deswegen diese Mail an dich (ist auch nur weitergeleitet!)!
StudiVZ wird ab dem kommenden Semester kostenpflichtig. Mit einer Jahrespauschale von nur 10 Euro bleibst du dabei.
Wenn du diese Mail binnen 24 Stunden nach dem Lesen an 24 deiner Freunde schickst, bleibt dein Account kostenfrei. Also viel Erfolg
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[22:17] cantrella: ich bin der männergarten bunglefever was here! minilusch3n geschlüpft
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20 May 2008, 17:57
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6. Schein
Punkte: 1244
seit: 12.08.2006
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Was passiert, wenn man Opa und Oma ins SchülerVZ schickt? Laden sie dann völlig enthemmt Partyfotos hoch?
Das Dresdner Jugendmagazin "Spießer" ließ es darauf ankommen: Das Rentner-Kompetenz-Team legte ein eigenes Profil an - und gruschelte gleich nach Kräften los.
Gestrandet im Universum der Schüler-Community SchülerVZ.
Otto: "Wir nehmen deinen Namen, wir haben schon deine E-Mail-Adresse genommen. Geburtsdatum müssen wir nicht angeben, oder?
Rainer: "Ach komm, 1988, da sind wir 20 Jahre alt."
Nach der Verjüngungskur geht es an die Auswahl der Schule und des Wohnortes. Die AGBs werden einfach abgehakt, der Verhaltenskodex (mehr...) auch. Angelika sitzt mit Gisela auffällig still daneben und schaut andächtig zu, wie die Männer sich an das Unbekannte wagen.
Rainer: "Anmelden oder Einloggen? Was sollen wir da drücken?
Otto: "Was ist denn da der Unterschied?"
Kaufmann: Wir nehmen mal Einloggen."
Gisela: "Hi Rainer. Guck mal, da steht 'Hi Rainer'."
Eine Viertelstunde später begutachten die Senioren meine SchülerVZ-Seite, schließlich bin ich bis dato die einzige in der Freundesliste. Die zwei Herren stöbern begeistert durch mein Profil, selbst Angelika und Gisela wenden ihre Aufmerksamkeit nun dem Computer zu.
Gisela: "Da ist die Freundesliste von Tine."
Rainer: "Da kann ich gleich mal gucken, was sie so für Freunde hat. Tine hat zwei Freunde. Nur zwei?"
Angelika: "Einer davon sind wir. Kommt, wir gucken uns den anderen an."
Doch plötzlich ein Stutzen.
Gisela: "Was ist denn gruscheln?"
Rainer: "Los, wir gruscheln jetzt Tines Freund."
Gisela: "Der wird sich wundern! Aber was ist das überhaupt, gruscheln?"
Angelika: "Das ist ein sächsischer Ausdruck."
Es wird fleißig nach Enkeln und Nachbarskindern gesucht. Bei der Fahndung nach der Enkeltochter aus dem Saarland werden Gisela und Rainer allerdings enttäuscht.
Rainer: "19 Treffer? Ich wusste gar nicht, dass so viele den gleichen Namen haben.
Gisela: "Ist sie das auf dem Foto?
Rainer: "Ja, ich glaube."
Nein, ist sie nicht. Die eigene Enkelin nicht erkannt - da sind die beiden sprachlos. Jetzt wird zumindest das eigene Profil geschärft und die persönliche Seite angepasst.
Angelika: "Aber denk dran, du bist erst 20.
Rainer: "Was bin ich... was bin ich denn? Ich bin eine Zimtzicke."
Aber, Rainer! Die Großeltern entscheiden sich schließlich doch für "Sportskanone".
Otto: "Mathe ist Hassfach."
Rainer: "Nein!"
Otto: "Doch!"
Angelika: "Na, wenn er Mathe aber gerne hat!"
Otto: "Ach, nimm Hauswirtschaft."
Rainer: "Das hatten wir doch gar nicht!"
Otto: "Nimm einfach."
Rainer: "Aber ich koche gerne!"
Und dann geht es ans Eingemachte. Persönliches wird verlangt, und Otto und Rainer geben freimütig Auskunft, Gisela und Angelika sind vergessen.
Rainer: "Beziehungsstatus: unklar." (zu Gisela) "Entschuldige bitte."
Otto: "So, jetzt politisch."
Rainer: "Mit 20 war ich Kommunist."
Gisela: "Da will dich aber hier keiner als Freund haben."
Dann ist plötzlich alles weg. Die ganze Arbeit umsonst, weil Otto nicht gespeichert hat. Doch die Trauer währt nur kurz: Tines Freund Phillip hat zurückgegruschelt!
Angelika: "Weiß der, wer wir sind?"
Gisela: "Du solltest ihn vorwarnen."
Rainer: "Hey, wir wurden gegruschelt! Und jetzt mein Bild rüberschicken, da würde ihm das Gruscheln aber vergehen!"
Nächste Station: die Gruppen. Sportskanone Rainer macht seinem Namen ein bisschen Ehre und sucht sogleich nach Wandergruppen.
Otto: "Hier. Wandern mit Hilfe von Almenbüchern zum Schmetterlinge fangen. Das klingt doch gut!"
"Pirna, meine Heimatstadt" heißt das nächste Gruppen-Projekt der Rentner.
Otto: "Das ist gut, da kennen wir uns aus."
Rainer: "Müssen wir da Mitgliedsbeiträge bezahlen?"
Otto schreibt einen Beitrag ins Gruppenforum, der die Jugendlichen auf eine Stadtführung in Pirna hinweisen soll.
Gisela: "Jetzt wissen die Bescheid."
Mehr als eine Stunde ist vergangen - und unsere Rentner wollen gar nicht mehr aufhören. Ungetrübte Euphorie? Rainer, Gisela, Otto und Angelika bleiben dennoch skeptisch.
Gisela: "Man muss ein Mittelmaß finden. Die realen Freunde darf man nicht vergessen."
Otto: "Früher hat es auch ohne Internet funktioniert. Wir konnten uns nur persönlich absprechen und sind tanzen gegangen, oder Fußball spielen."
Gisela: "Persönlich ist schon etwas anderes. Aber man kann auf solchen Seiten vielleicht auch Frust ablassen und sich mitteilen, weil eben viele andere Jugendliche da sind."
Rainer: "Die Eltern können das aber nicht mehr kontrollieren. Unsere Enkelin zum Beispiel verrät ihren Eltern ihre Passwörter nicht. Wie sollen die dann nachgucken, auf welchen Seiten sie sich rumtreibt?"
Angelika: "Aber wenn man mal alleine ist, sind solche Seiten sicher gut. Und vor allem kann man auch mit Leuten in Kontakt bleiben, die weiter weg wohnen."
Otto: "Das stimmt allerdings. Unsere Nichte war vor einiger Zeit in China und hat ihre Reiseberichte und Fotos auf eine Website gestellt. So wussten wir immer wo sie war und interessant war es auch."
Das SchülerVZ scheint bei Otto ähnliches Interesse geweckt zu haben. Am Ende fordert er von Tine: "Morgen schickst du mir den Link, ja? Ich muss mir das noch mal genauer anschauen."
Dieser Beitrag wurde von Niveau: 20 May 2008, 17:58 bearbeitet
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