Centrum Warenhaus

das aufm neumarkt ist doch nicht schön! und Flair vermittelt das meiner meinung nach erst recht nicht. wenn etwas pseudo ist, dann doch das gebiet um die frauenkirche... das ist pseudo-alt gemacht worden um touristen das gefühl der pseudo-barocken-dresdner-altstadt besser verkaufen zu können.



dem kann ich schon mehr zustimmen.
früher nannte man das übrigens "leitbild der europäischen stadt"... dicht bebauter stadtkern und zum land hin immer mehr freiflächen. heutzutage versucht man eher einen ausgleich zu schaffen. dresden hat aber definitiv genügend (teilweise echt schlecht gestaltete) freiflächen in der stadt.

reicht euch der große garten nicht aus?
meines erachtens gibt es genug freiflächen und das, was die da auf'n neumarkt gemacht haben, ist nurnoch hässlich. die gebäude würden ja wunderbar passen, aber derjenige, der die farbe ausgesucht hat.... dem müsste man kreuzweise den allerwertesten versohlen.

ich finds gut, dass das ding da hingebaut wird.
insgesamt find ich sowieso die dresdner innenstadt top.
alte (sehr alte) gebäude "direkt" neben neuen bauten, der kontrast gefällt mir

Sandstein ist nicht immer schwarz

gehst du bitte mal direkt da hin und guckst dir u.a. die fenster an?
sag bescheid, wenn du dort gewesen bist

€: bild im anhang (vom märz, mitn handy), bitte mal links und rechts die häuser angucken. also so gleichmäßigen gelben und grünen sandstein hab ich persönlich noch nie gesehn, aber vllt hab ich auch ne farbschwäche

Dieser Beitrag wurde von sandmann: 27 Jun 2007, 16:28 bearbeitet
angehängte Bilder

hab ich gesagt, dass die Häuser daneben aus Sandstein sind?
man sollte sich trotzdem mal andere Gebäude aus Sandstein kurz nach der Erbauung vorstellen, dann sieht das auch aus wie in Disneyland

außerdem sind diese vogelponymärchenpark farben äußerst barock, geh mal nach bamberg da sind die barocken bürgerhäuser in der innestadt farblich auch so und die sind noch echt, war halt damals so. ich finde diese pseudo barocke bebauung am neumarkt aber auch doof, die treppe am stadt museum hat allerdings was.

Der RTW im Bild wirkt total klein im Vergleich zur Kirche.

Wenn ihr OT macht, darf ich das auch

Viel dööfer finde ich, dass am Neumarkt gegen historische Bebauung mit fehlenden Investoren gekontert wird (in der SZ heute schreibt wieder eine Kolumnistin über fehlenden Investoren und steht neben einem Artikel, in dem steht, dass man gar nicht soviele Grundstücke am Neumarkt hat, wie Investoren bebauen wollen).

Das Leitbild einer modernen Stadt sieht heutzutage kein dicht bebautes Zentrum mehr vor. Eher wieder ein Zentrum, in dem man leben kann, mehr Wohnungen in der Innenstadt, viele Grünflächen auf denen sich die Leute gerne treffen und tummeln. Geschleckte Platteneinkaufsstraßen wie die Prager Straße geworden ist, waren gestern.

Ich denke was Chino meint, ist jetzt nicht die unbedingte Abwendung vom modernen Bauen, sondern, dass historische Gebäude mit viel mehr Schmuck und Filigranität gebaut wurden. Heutzutage macht sich kaum jemand mehr die Mühe Schmuckelemente einzusetzen. Dadurch wirken die Bauten oft sehr gesichtslos, austauschbar und platt.

Das Gerüst hat übrigens 360.000 Euro gekostet und der Architekt findet Leute dumm, die den künstlerischen Anspruch nicht sehen. Beim Wilsdruffer Kubus fällt mir auch nur Sachsenmafia ein. Ich könnte mich an das Gerüst sogar gewöhnen, auch den künstlerischen Anspruch sehen, wenn man davon nicht beinahe schon den alten Flügel hätte wieder hochmauern können.



So ist es. Man gewöhnt sich an alles und merkt gar nicht mehr, dass es unnormal ist. Dresden ist größer als München, aber nicht weil viel eingemeindet wird, sondern weil das ehemals dicht mit relativ hohen Häsuern bebaute Zentrum immer noch etwas an einen Park erinnert. Durch die Touristen und nun doch etwas Belebung fällt es nicht mehr ganz so auf, bis 2002/03 war ab 20 Uhr das Zentrum wie augestorben.

Die Prager Straße beherbergte früher noch eine Straßenbahnlinie, obwohl sie VIEL enger war.

Das Kurländer Palais am Polizeipräsidium von Unser Schönes Dresden (Name der Baufirma) wird übrigens richtig so wie früher ohne Plattenbau und Verkleidung.

Dieser Beitrag wurde von Niveau: 15 Jul 2007, 13:55 bearbeitet

.. genau das habe ich gemeint.

Dresden mit München zu vergleichen hinkt aber gewaltig. In DD kommt die größte Kaufkraft aus dem eigenen Stadt(Kern)- bzw. von den Touris. In München sind auch die Randgebiete viel kaufkräftiger um nur ein Beispiel zu nennen.

Grüsse
C°°°

Ich warte auf den Tag wo jemand ein unsichtbares Gebäude für mehrere Millionen Euro an die öffentliche Hand verscherbelt.
Alle die das dann nicht sehen sind ja bekanntlich auch dumm.
Hoffentlich gibts dann noch kecke Lütten die anfangen zu lachen.

Naja, zunächst sollte man das ehemalige Centrum Warenhaus als Baudenkmal ansehen. Es war weltweit die einzige komplett fensterlose Fassade. Nicht einmal die Leipziger Brotbüchse ist so. Nur damit klar wird, was geopfert wurde ...

Gut, der Neubau ist unter den Entwürfen noch das beste. Ob man so viel Einkaufsfläche wirklich benötigt, sei mal dahin gestellt. Irgendwann wird auch eine Übersättigung eintreten - und dann bin ich mal auf die Folgen gespannt.

Zum Dresdner Euro Disney Land: gerade an so einer wichtigen Stelle hätte etwas mehr Detailarbeit nicht geschadet. Selbst wenn es dann wirklich an Investoren gemangelt hätte: dann hätte die Bebauunghalt etwas länger gedauert. Bei solchen sensiblen Stellen sollte einfach die Qualität siegen. Nur das bringt Dresden langfristig weiter.

Diese ganzen Menschen, die meinen Dresden müssen (nun auf Krampf) eine moderne Stadt werden: wozu?

Ja es ist wirklich schade, dass Architektur aus der DDR Zeit nicht anerkannt wird. Aber wie schon in "Weltherrschaft für Anfänger" steht: "Schaffen Sie sich Monumente" und "Entledigen Sie sich der Freunde/Anhänger/Erinnerungen an Ihren Vorgänger".

Zum Dresdner Eurodisneyland:
Es ist durchaus akzeptabel, wenn alte Bausubstanz durch neue ersetzt wird. Allerdings besitzt Dresden - im Gegensatz zu anderen Städten - keinerlei historische Bausubstanz in der Innenstadt. Deswegen sollte man das einzige Viertel, dass wieder barock aufgebaut wird, nicht durch modernen Krimskrams zerstören (siehe QF/Gewandthaus). Denn Platz für solche Gebäude ist in der Innenstadt genügend, da muss man noch nicht einmal bestehende Bausubstanz wegreißen. Was aber - siehe Einleitungssatz - mit größtem Eifer getan wird.

Ungewöhnlicher Bauzaun

Die Centrum-Galerie werde ein Meilenstein und wichtiger Impuls zur Stärkung der Innenstadt, schätzt Gerold Rölke vom Handelsverband Dresden ein. Die Stadt brauche weitere Verkaufsflächen im Centrum. Rölke mahnt aber auch, gleichzeitig müssen die Stadtteilzentren gestärkt werden. Sonst komme es zur Verdrängung.

In einem kräftigen Blau wurde der rund 600 Meter lange Bauzaun gestaltet. In ihm sind 14 einstige Waben der früheren Kaufhausfassade eingearbeitet. Künstlerisch gestaltet wurden diese von Dresdner Schülern – von der Grundschule bis zum Beruflichen Schulzentrum. Die Schüler durften sich zum gestrigen Spatenstich jeweils über ein Preisgeld zwischen 500 und 100 Euro freuen.

Fertigstellung "Herbst 2009" steht auf dem Bauschild. Werden also noch eine Weile zu sehen sein die Ausstellungsstuecke, von denen einige wirklich ganz nett sind.