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Vollständige Version anzeigen: Was ist bloß mit den Leuten los?
rulekeeper
Soeben hat wieder mal einer seinem Leben auf dem Vordach des Wohnheims Hochschulstrasse 46 ein Ende gesetzt. Hab noch gehört wie er die Polizei angebrüllt hat bin ans Fenster und dann gabs nur noch einen Knall. Furchtbar ... mir fehlen die Worte.

Jetzt fotografiert grad die KriPo.


Letztes Jahr um die Zeit haben sich 3 Studenten von dresdner Wohnheimen gestürtzt.
Was soll das nur werden ... sad.gif

Jetzt kann ich gar nich mehr einpennen.
abadd0n
Ich kann Dich gut verstehen und unmittelbar nachempfinden, wie es Dir geht. Mir ist mal ein junger Mann, der aber kein Student war, quasi vor die Füße gefallen an der Wundtstraße 7. Das eigentlich Schockierende ist die Konfrontation mit der Absolutheit: man spürt auf einmal, was das Wort existieren bedeutet.

Der Tod ist sehr final. ... das ist ein primitiver Satz, aber wenn man ihn vor sich liegen hat, geht es einem anders.

Dazu kommt das Mitleid mit dem Mensch, die Frage nach dem Warum - auf die es keine Antwort gibt.

Du machst es genau richtig: Rede darüber. smile.gif

#a

P.S.: Und wenn Du ein klitzekleines bisschen an irgendwas glaubst, dann "bete" für den Mensch heut Abend.
onkelroman
oh mann.. noexpression.gif

sich das leben nehmen zu wollen, ist die eine sache. unbeteiligte derart mit reinzuziehen die andere.. man kann nicht in die köpfe derer blicken, die diese drastische entscheidung treffen, aber gehts nicht auch mit ner pille oder so?
I.I
Zitat(onkelroman @ 27 Aug 2010, 08:31)
oh mann..  noexpression.gif

sich das leben nehmen zu wollen, ist die eine sache. unbeteiligte derart mit reinzuziehen die andere.. man kann nicht in die köpfe derer blicken, die diese drastische entscheidung treffen, aber gehts nicht auch mit ner pille oder so?
*


Wahrscheinlich hat er sich wegen der Pillen runtergestürzt ... . Der kommt bestimmt in die Hölle weil er Unbeteiligte mit reingezogen hat. Außerdem wollte er ja eh nach unten.
Martschi
Zitat(I.I @ 27 Aug 2010, 09:23)
Wahrscheinlich hat er sich wegen der Pillen runtergestürzt ... . Der kommt bestimmt in die Hölle weil er Unbeteiligte mit reingezogen hat. Außerdem wollte er ja eh nach unten.
*

(XOOOO)

Wann gibts eigentlich endlich bei eXma ein Feature bei denen man Beitraege bewerten kann?

@Topic: Traurig.
NEO.POP
Zitat(I.I @ 27 Aug 2010, 09:23)
Wahrscheinlich hat er sich wegen der Pillen runtergestürzt ... . Der kommt bestimmt in die Hölle weil er Unbeteiligte mit reingezogen hat. Außerdem wollte er ja eh nach unten.
*


Vllt. solltest du endlich mal wieder deine Pillen nehmen?
chelys
Das ist echt bitter. Man könnte annehmen, dass der eine oder andere auch aus studientechnischen Gründen so weit gekommen ist... no.gif

/edit: ignoriert es doch endlich einfach
I.I
Zitat(Martschi @ 27 Aug 2010, 10:40)
(XOOOO)

Wann gibts eigentlich endlich bei eXma ein Feature bei denen man Beitraege bewerten kann?

@Topic: Traurig.
*


Mein Satz "Der kommt bestimmt in die Hölle weil er Unbeteiligte mit reingezogen hat" bezog sich auf Romans "sich das leben nehmen zu wollen, ist die eine sache, unbeteiligte derart mit reinzuziehen die andere".

Finde es etwas sinnlos einem springenden Vorwürfe zu machen, weil er andere mit reinzieht. Deswegen der etwas zynische Kommentar....


Zitat(NEO.POP @ 27 Aug 2010, 10:41)
Vllt. solltest du endlich mal wieder deine Pillen nehmen?
*


Ich nehme keine Pillen? Wie kommst du darauf. Ich hab ma einen Monat Johanneskraut (Oh Hilfe) genommen das ist 2 Jahre her! Das war außerdem zur Zeit als ich mit Rauchen aufgehört hatte. Meines Wissens nach rauchst du ja noch ... weil du zu schwach bist aufzuhören oder es nicht willst ...
Kore
ich find es respektlos sich in so einem fred gegenseitig blöde zu machen. macht doch einfach einen "timmey, wir finden dich alle scheiße!"-fred auf und lasst euch dort aus...
simpson
nein danke yeahrite.gif (respektlos ist das in egal welchem thread!)
bitte alle schön beim thema bleiben..und sich gedanken darüber machen, was einen menschen soweit treibt..
Sigurd
Traurig! sad.gif

War es wegen Prüfungsergebnissen und bevorstehender Exmatrikulation? War es überhaupt ein Student? Oder gar ein Bewohner der HSS?
Eigentlich egal, jetzt ist es eh zu spät.

Ich erinner mich da wie abbadon auch grad an die Geschichte vor der Wu7, ich hab da auch den Typen wenig später liegen gesehen, da war er allerdings schon abgedeckt. Ein weiterer Fall war wenig später an der Wu11 im November, da wollte früh morgens ein Mädel raushüpfen. Beherzte Bewohner haben es aber geschafft, sie mit Gewalt davon abzuhalten... Gott sei Dank.

Was das Mithineinziehen Unbeteiligter angeht... klar ist das ein großer Schock für alle Umstehenden. Aber ich glaube ein Geist, der sich soweit treibt, sein Leben zu beenden, dem ist es leider vermutlich auch in letzter Konsequenz egal, wen er damit am Ende noch belastet. sad.gif
Digger
Die Thematik "Freitod" wird immer heftigst diskutiert. Was bewegt einen Menschen seinem Dasein auf diesem Wege ein Ende zu bereiten? Wie auswsichtslos muss die Situation sein, um so einen Schritt zu gehen? Ich find' es immer wieder auf's Neue erschreckend...
Euronymus
Zitat(onkelroman @ 27 Aug 2010, 08:31)
[...] aber gehts nicht auch mit ner pille oder so?
*

So einfach kriegt man aber kein Zeug. Falls es dich beruhigt: Die meisten hängen sich auf.

Zitat(Kore @ 27 Aug 2010, 11:17)
ich find es respektlos sich in so einem fred gegenseitig blöde zu machen. [...]
*

Stimmt schon, allerdings hat die Begegnung mit der eigenen Endlichkeit merkwürdige Auswirkungen auf einige Menschen.
Aber um Selbstmord allgemein zu diskutieren sollte vielleicht wirklich ein anderer Thread her.

Zitat(Sigurd @ 27 Aug 2010, 11:29)
[...] War es wegen Prüfungsergebnissen und bevorstehender Exmatrikulation? [...]
*

Kollateralschäden der Leistungsgesellschaft ...

Es sterben doppelt soviele Menschen durch Selbstmord wie im Strassenverkehr. Da sollte man eigentlich den allgemeinen Umgang miteinander überdenken.
iggi
Also ich hab Timmeys Beitrag auch ohne Erklärung verstanden und geb ihm in diesem Fall recht.
Socres
Zitat(Euronymus @ 27 Aug 2010, 12:40)
Es sterben doppelt soviele Menschen durch Selbstmord wie im Strassenverkehr. Da sollte man eigentlich den allgemeinen Umgang miteinander überdenken.
*

autos sind einfach wesentlich sicherer geworden als es hochhäuser sind...

ich halte eine erneute diskussion über selbstmord sinnfrei. das passiert jedes mal wenn sich mal wieder jemand umbringt. das geht dann ne woche und danach verschwindets wieder in der versenkung. so ist der problematik sicher nicht beizukommen.
Sigurd
Dieser Problematik ist nicht beizukommen.
iggi
Im kleinen schon, z.B. in dem man mehr auf seine Mitmenschen achtet. Aber das lässt sich leicht sagen...
Schlummerpieps
Zitat(iggi @ 27 Aug 2010, 15:00)
Im kleinen schon, z.B. in dem man mehr auf seine Mitmenschen achtet. Aber das lässt sich leicht sagen...
*


Aus eigener Erfahrung möchte ich mal behaupten, dass es damit auch nicht getan ist...
Die einen offenbaren zwar ihre suizidalen Gedanken indirekt durch kleine Hilfeschreie und da könnte das noch helfen, aber andere tragen das ganz mit sich alleine aus.
aeon
Zitat(iggi @ 27 Aug 2010, 15:00)
Im kleinen schon, z.B. in dem man mehr auf seine Mitmenschen achtet. Aber das lässt sich leicht sagen...
*



Zitat(Schlummerpieps @ 27 Aug 2010, 17:43)
Aus eigener Erfahrung möchte ich mal behaupten, dass es damit auch nicht getan ist...
Die einen offenbaren zwar ihre suizidalen Gedanken indirekt durch kleine Hilfeschreie und da könnte das noch helfen, aber andere tragen das ganz mit sich alleine aus.
*


das ist beides leider viel zu sehr wahr sad.gif

ich muss, wie Iggi, Timmey zustimmen, diese "Suizid-ist-egoistisch"-Meinung geht mir gehörig auf den zeiger, aber das is mein generelles Problem mit der Meinungsfreiheit.

Timmey: übrigens kommen alle Menschen, die sich (versuchen) um(zu)bringen in die Hölle, genauso wie ungetaufte Kinder! wink.gif
Allanon
Mann muss aber auch sehen, dass manisch depressive wegen falscher Chemie im Kopf oftmals nicht mehr in der Lage sind einen Ausweg zu sehen.
Diesen Menschen ist auch über gut zureden kaum zu helfen.
Die hängen teilweise schon mit ihrem Leben an ihren Psychopharmaka und wenn sie diese eigenwillig absetzen, schaffen sie es oft nicht mehr diese wieder einzunehmen.

Also weniger belächeln und mehr belesen/gucken (Dokus)
aeon
und wo steht jetzte, dass der mensch manisch depressiv war? warum glaubst du, dass nur depressionen (die manie wirds ja nich sein) grund für freitod is?
Socres
der spaß am fliegen sicher nicht... -.-
onkelroman
Zitat(I.I @ 27 Aug 2010, 11:09)
Finde es etwas sinnlos einem springenden Vorwürfe zu machen, weil er andere mit reinzieht. *

Zitat(aeon @ 27 Aug 2010, 18:01)
diese "Suizid-ist-egoistisch"-Meinung geht mir gehörig auf den zeiger*


ich habe nie gesagt, dass suizid egoistisch ist. wenn jemand seinem leben ein ende setzen will, ist das entweder auf geistige fehlfunktionen zurückzuführen oder das ergebnis eines furchtbaren denkprozesses, den niemand außenstehendes nachvollziehen kann.

aber wenn man diesen schritt tun will, dann muss man da verdammt nochmal keine andern menschen mit reinziehen. beispiel: selbstmord auf bahngleisen. die lokführer sind für ihr leben geschädigt, müssen sich sofort in psychologische behandlung begeben und verlieren teilweise sogar ihre jobs, weil sie mit dem erlebten nicht mehr fertig werden können. in ähnlicher form findet das in diesem fall statt, und das klage ich an. ich möchte bitte niemals das geräusch hören, was durch einen menschlichen körper erzeugt wird, der aus hundert metern höhe auf betonboden aufschlägt. und so einen anblick wünscht man auch keinem kriminalbeamten, geschweige denn den anwohnern.. (vgl. die letzte äußerung des threaderstellers)
iggi
Wird halt nicht jeder vom Schicksal geküsst und so kann ein Aussteiger einem glücklichen Menschen wenigstens nochmal den Appetit verderben... yeahrite.gif

Tschuldigt bitte, aber außer Zynismus fällt mir grad nichts passendes ein
aeon
Ich wünsche mir auch, dass mir der Kopf von dem Motorrad-Fahrer, der beim Fahren einen Schlaganfall bekam, in einen SUV krachte, dessen Fenster offen waren, nicht vor die Füße gefallen wäre.
Ich wünsche mir auch, dass ich nich zu einem verlassenem brennendem Auto, welches auf nem Feld verheizt wurde, gerufen werde, und nach dem Löschen eine verkohlte Leiche im Auto finde.
Ich wünsche mir auch, dass ich keinen zerfetzen Menschen aus nem Mähdrescher hätte pulen müssen

und vor allem wünschte ich, ich hätte die Kerzen in meiner Schule, die da 4 Wochen standen, weil sich ein bekannter von mir ne Kugel durch den Kopf gerammt hat, nich stehen sehen.

Nur weil sich jemand umbringt, sind die Bilder nicht weniger schlimm, als durch Tod, an dem man nicht selbst schuld ist.

Du sagst das ganz richtig...Fehlfunktionen im Kopf...das Leben ist einem so egal, man hat mit der Welt abgeschlossen, meinst du da hat man dann noch den Gedanken, "Oh da läuft grad einer, ich warte noch bevor ich springe" oder "Oh, da sitzen Menschen im Zug, ich glaub ich überleg mir lieber ne andere Methode"?

Alle Menschen die ihr Leben durch Freitod beenden werden irgendwie gefunden, genauso wie die, die durch Unfälle oder Mord sterben.
Ich finde es merkwürdig über die Art und Weise zu urteilen, wie jemand sein Leben beendet, nur weil es "schönere" Arten gibt zu sterben...Alle sagen immer "ins Wasser gehen" wäre schön...schon mal ne aufgedunsene Wasserleiche gesehen?

The Art of Murder ist leider noch keine anerkannte Kunstrichtung. Und bis es soweit ist, werden jeden Tag irgendwo Menschen andere Menschen bergen (und bergen ist ein Terminus in "meiner" Branche, den man nur für Dinge benutzt)

Und ums zusammen zu fassen: sehr wohl behauptest du, das Selbstmord egoistisch ist, wenn du sagst, "denk doch mal an die kinder". Und genau das willst du damit ausdrücken, auch wenn dus nie so schreiben würdest....du willst es nich sehen andere sollens nich sehen, du verurteilst Menschen die einen dazu zwingen es zu sehen. (und warum tun sie das? weil sie nur an sich denken und nich ans Umfeld, na hui)
onkelroman
hm.
schlaganfall: ist was anderes, dafür kann niemand was. in den beiden andern fällen tut es mir ehrlich leid, dass du diese erfahrungen machen musstest.. und die kerzen drücken im nachhinein trauer aus, das ist ein anderes thema. die aus morden (ob nun selbst oder nicht) resultierenden bilder sind natürlich dieselben.

diese überlegungen, die einen suizid ergeben, sind sicherlich mit die dramatischsten, die ein mensch haben kann, und ich maße mir auch gar nicht an, darüber zu urteilen. mir gehts grad nur um die konsequenzen. krasseres beispiel: jemand springt von einem hochhaus auf einen belebten platz und nimmt dabei gleich (unbeabsichtigt) jemand unbeteiligten mit in den tod, der unten grad zufällig entlangspaziert. würdest du die wahl der todesart des selbstmörders dann immernoch genausowenig in frage stellen? klar: im fall von selbstmord auf dem gleis nehmen die beteiligten im geringeren maße schaden (sie sterben nicht gleich, sondern gehen nur psychisch zugrunde), aber das prinzip ist dasselbe.

und nochmal: ich sage nicht, dass der selbstmord an sich egoistisch ist.. egoismus tritt erst dann auf, wenn einem das schicksal der mitmenschen am arsch vorbeigeht. bist du der meinung, dass selbstmörder nicht mehr in der lage sind zu entscheiden, ob sie nur ihrem eigenen leben ein ende setzen wollen, oder auch gleich noch dem leben anderer?
aeon
ich hab mir das ausgesucht, und ich habe durchaus erläutert, dass es nicht um die Art und Weise [wie jemand stirbt] geht sondern nur um das das, welches nie schön anzusehen ist [solange sie nicht irgendwo Seelenruhig entschlafen].

Du redest schon wieder von den Konsequenzen, die ein Freitod mit sich bringt - die einzige Konsequenz, an die jemand, der sich das Leben freiwillig, aus welchem Grund auch immer (außer wir reden von Selbstmord-Attentätern) nimmt, ist sein eigner Tod.

Die Frage, ob sie das Leben anderer, auf welche Art und Weise auch immer, verändern, oder nicht stellt sich für diese Menschen nicht.

Wenn man an den Punkt kommt, an dem es nur noch den Sprung, das Seil, die Pille, die Rasierklinge oder die Pistole gibt hat man mit sich und allem um sich herum abgeschlossen, das einzige was man dann noch machen muss ist Charakterstärke beweisen und es auch wirklich tun. Man drängt sich damit nicht in den Mittelpunkt, man ist es bereits - in einer Welt, die nur noch - für diesen Augenblick - aus einem selbst besteht und nebenan gibt es die Welt, die ohne einen besser aufgehoben ist.

Und hier grenze ich mich von solchen Menschen ab, die vorher noch Leute darauf aufmerksam machen, dass sie sich was antun werden, Abschiedsbriefe die mehr als ein "lebt wohl" enthalten schreiben und dann noch zu blöde sind [remember kids, along the street, not across]. Das sind entweder Hilfeschreie* oder Egoismus, ziemlich schwachsinnig ausgeprägter sogar.

*Jemand der die entgültige Entscheidung über sein Leben gefällt hat braucht keine Hilfe mehr

edith: Diese Kerzen sind ein Beispiel für Heuchelei. Ich habe viele gesehen, die den jungen überhaupt nicht kannten, "Das war glaube einer aus der 12/2", und schön jeden morgen ne Kerze angemacht haben weil der Kaffeeautomat direkt daneben stand. Sich gedanken machen, darüber was schief gelaufen ist, ist das dämlichste, was man tun kann. Ich bin der Meinung, das ein Leben nur solange lebenswert ist, wie der, der es lebt auch dahinter steht. Dann muss man nicht hinterher noch trauern, das ist das letzte, was die Person wollte - imho!
Giovanni
1.)Wenn wir aufhören, uns zu fragen, wieso irgendwer Selbstmord begangen haben könnte oder begehen wollen könnte, dann sind wir Soziopathen.

2.) Es gibt Fälle von Selbstmord, die tatsächlich durch etwas mehr Wärme oder auch nur ein Minimum an Interesse verhindert hätten können... aber wenn man sich vor der Tat nicht interessiert hat, wieso soll man das dann nachher ? (und andersrum?) ... und wie bekloppt ist es, wenn jemand aus dem Affekt heraus Suizid begeht, wegen einer Sache, die aus einem anderen (z.B. späteren) Blickwinkel gar nicht sooo dramatisch ist ? Das kann man leider nur mitbekommen, wenn man zu doof zum Selbstmord war... oder wenn jemand da ist, der es einem rechtzeitig sagt.

3.) Manche Fälle von Selbstmord sind auch durch andere psychische Krankheiten oder Medikamente/Drogen bedingt, man sollte Gedanken zu diesem Thema also nicht zu sehr verallgemeinern... es ist nicht immer Feigheit, Schwäche, Egoismus.

Ich bin nicht übelst mitgenommen deswegen... dafür "passiert" sowas zu oft und auch sonst gibt es viel Schlimmes auf der Welt... und ja ich bin abgestumpft. Aber ich hoffe, dass ich für den Kreis Menschen für den ich mich zuständig fühle, nicht zu beschäftigt und zu soziopathisch bin, um dann aus einem Thread bei exma zwischen all dem Pippifaxtrash, der hier sonst gepostet wird und lustigen Youtubevideos zu erfahren, dass ein Kumpel sich nicht mehr anders zu helfen wußte. Manchmal braucht es sehr wenig, um einen Unterschied zu machen, aber ...


Edit: E --> A
Sigurd
Zitat(onkelroman @ 27 Aug 2010, 18:54)
beispiel: selbstmord auf bahngleisen. die lokführer sind für ihr leben geschädigt, müssen sich sofort in psychologische behandlung begeben und verlieren teilweise sogar ihre jobs, weil sie mit dem erlebten nicht mehr fertig werden können.
*

Bei im Schnitt zwei Schienensuiziden pro Tag... naja, manche Lokführer haben eben auch ein dickes Fell. Ein guter Kumpel von mir ist Bahner und einer seiner Freunde ist Lokführer, 35 Jahre alt und hat schon - so makaber wie es klingt, aber ich zitiere ihn mal - "5 Kerle aufm Konto". Ich hab die Gelegenheit gehabt, mit ihm ausführlichst darüber zu diskutieren. Es ist keine schöne Sache, aber wenn man die Ausweglosigkeit der Lage begreift, in der man sich als Lokführer befindet, wenn man mit 160 über die Gleise donnert, kommt man damit viel besser klar, wenn sich da einer davorstellt, denn dieser will es so. Und da kommt eben keiner bei, egal ob man vom Dach auf belebte Plätze hüpft, sich vor einen Zug stellt.
Im Übrigen stieg die Zahl der Schienensuizide kurzzeitig sehr stark an, als die Medien den Tod vom Enke lang und breit ausgewalzt haben, obwohl man das laut Pressekodex eigentlich nicht macht, um den sog. Werther-Effekt zu verhindern. Da kommt bei mir auch irgendwo Wut hoch, alle reden sie in der Glotze, das wär tragisch und traurig, etc. und dabei merken die nicht, dass sie es im Grunde noch zelebrieren.

Das Geräusch eines Bussards, der bei voller Fahrt am Triebkopf einschlägt ist schon übel (ich hatte vor etwa einem Jahr unfreiwillig die Gelegenheit, Zeuge zu sein), das Geräusch eines Menschen möchte ich auch nie hören.

Ich las grad zwischen den Zeilen und stelle daher die Frage in den Raum:
Gibt es überhaupt irgendeine Möglichkeit, Suizid zu verüben, ohne damit Unbeteiligte zu treffen? Letztendlich ist immer irgendeiner davon betroffen, einer muss ja schließlich "den Dreck weg machen". Und dieser jemand ist bestimmt dadurch auch psychisch sehr stark belastet. Aus dieser Sicht betrachtet wäre es ja nun egal, ob ich vom Dach runter mache, oder mich vor einen Zug stelle. Besser aussehen tuts lediglich wenn man Überdosen an Medikamenten einnimmt. Aber irgendeinen triffts immer... oder?
Katze
also ich will ja nich schimpfen, aber es gibt hier doch schon diverse threads zum thema suizid und seine gründe...warum noch einer? also ich finds ok nen thread aufzumachen um sein entsetzen über diesen konkreten vorfall zu kanalisieren aber jetzt geht schon wieder dieselbe diskussion los und irgendwie führt das ja alles zu nix. es is gut sich gedanken zu machen und verstehen zu wollen und das von mir aus auch zu diskutieren aber im endeffekt ham echt einfach die wenigsten tatsächlich ne vorstellung davon was in jemandem vorgeht der den entschluss gefasst hat seinem leben ein ende zu setzen und da dann rumzuunken wieso weshalb und dann noch mit rücksichtnahme und was der seinen angehörigen antut und irgendwelchen ratschlägen zu kommen wie man dem im vorfeld hätte begegnen müssen finde ich -insbesondere bei solchen themen- immer etwas anmaßend, klugscheißerisch und vor allem unpassend.
Juri
​​
aeon
Zitat(Sigurd @ 28 Aug 2010, 07:01)
Und dieser jemand ist bestimmt dadurch auch psychisch sehr stark belastet.

wie du schon sagtest, wenn man die Auswegslosigkeit der Lage begreift, oder - als Angehöriger- auch wenn man vllt einsieht, dass man "Signale" übersehen hat, oder vllt sogar aufgrund von zuviel sozialer Kälte seinen Beitrag leistete, sich NICHT als Schuldiger positioniert.

Ich hab das irgendwo schon mal geschrieben, Lokführer, Polizisten, KatSchutz, THW, Feuerwehr etc. habe zugang zu wirklich gut geschultem Personal um im Ernstfall die Psyche aus dem Spiel zu holen.
Vllt stumpft sowas auch ein wenig ab...
onkelroman
Zitat(Sigurd @ 28 Aug 2010, 07:01)
Ich las grad zwischen den Zeilen und stelle daher die Frage in den Raum: Gibt es überhaupt irgendeine Möglichkeit, Suizid zu verüben, ohne damit Unbeteiligte zu treffen? Letztendlich ist immer irgendeiner davon betroffen, einer muss ja schließlich "den Dreck weg machen". Und dieser jemand ist bestimmt dadurch auch psychisch sehr stark belastet. Aus dieser Sicht betrachtet wäre es ja nun egal, ob ich vom Dach runter mache, oder mich vor einen Zug stelle. Besser aussehen tuts lediglich wenn man Überdosen an Medikamenten einnimmt. Aber irgendeinen triffts immer... oder?*

ja und nein. irgendjemand muss sich zwangsläufig damit beschäftigen, das ist klar, aber ein lokführer oder spaziergänger kann mit sowas sicher weitaus weniger umgehen als der zuständige bestatter im fall des selbstmords durch eine überdosis tabletten.. ich find halt, dass da unterschiede zu machen sind..
Katze
aber die wahl des mittels is nich zwangsläufig abhängig von nem gedankenmachen über konsequenzen. das wär ja zu einfach. was aeon dazu geschrieben hat is eigentlich alles was man dazu sagen kann.
Sigurd
Ja, ganz klar stumpfen diese Leute ab. Feuerwehrleute, die verletzte und tote Personen aus Autos rausschneiden, Beamte der Bundespolizei, die die Bahngleise nach Leichenteilen absuchen müssen, die Sanitäter die den Torso vom Asphalt kratzen, nachdem einer vom Dach ist...

Die sehen viel während ihres Lebens, zumindest bei mir in der Heimat scheint es im Kreise der Sanitäter und Feuerwehrleute üblich zu sein, dass sich intern sehr makaber über diese Dinge ausgetauscht wird. Auch eine Form, das Erlebte zu verarbeiten. Dass man dabei abstumpft ist eigentlich ganz klar, aber dennoch geht es immer noch um Menschen, über die man da redet.
die_dan
Hm.

Neuer Aspekt:
Angenommen, jemandem den man kennt geht es schlecht. Er/Sie sagt, dass er/sie es nicht schafft. Was kann ich denn dann tun?
tingel
Die Theorie besagt, daß drüber sprechen hilft. Eine Lösungsfindung ist gar nicht sooo wichtig, denn einfache Lösungen gibt es eh nicht.
Giovanni
Zitat(tingel @ 28 Aug 2010, 22:57)
Die Theorie besagt, daß drüber sprechen hilft. Eine Lösungsfindung ist gar nicht sooo wichtig, denn einfache Lösungen gibt es eh nicht.
*


wie ich bereits hoffte angedeutet zu haben, es reicht manchmal auch schon, wenn man da ist bzw. klar macht, dass die betreffende Person NICHT allein ist. Ein Gedankengang, der nämlich manche in die Suizidalität treibt ist, dass niemand um sie trauern würde, wenn sie jetzt sterben täten... ein anderer ist: so mies wie mir gehts niemandem anderen (außer evtl. Romanfiguren).
onkelroman
ich erinnere mich da an einen fall hier bei eXma. der typ hatte im forum dubiöse ankündigungen gemacht. wir haben sofort die polizei benachrichtigt, und kurze zeit später standen zwei einsatzfahrzeuge vorm P6. der typ war ganz aus dem häuschen, weil seine ankündigung nur spaß war..

Giovanni
Zitat(onkelroman @ 29 Aug 2010, 00:07)
ich erinnere mich da an einen fall hier bei eXma. der typ hatte im forum dubiöse ankündigungen gemacht. wir haben sofort die polizei benachrichtigt, und kurze zeit später standen zwei einsatzfahrzeuge vorm P6. der typ war ganz aus dem häuschen, weil seine ankündigung nur spaß war..
*


Auf jeden Fall hat eXma richtig reagiert und die Polizei auch... ich hoffe der Typ musste Strafe zahlen.
die_dan
Hahaha... total lustig. yeahrite.gif

Andersrum gabs aber eben leider auch schon. Und theoretisch hätte man doch irgendwas tun müssen. Die Frage ist: Was soll man denn machen?
Jedenfalls hab ich keine Lust darauf, dass sowas nochmal passiert. Aber mehr als sagen "Kann ich dir helfen?" geht ja irgendwie nicht. Was soll man denn tun?
Schlummerpieps
Meine Erfahrung hat auch eher gezeigt, dass Leute die äußern sich umbringen zu wollen, das eigentlich gar nicht ernst meinen und damit nur ein (vermeintliches) Defizit an Zuwendung, Aufmerksamkeit und Bestätigung kompensieren wollen. Alle Selbstmorde in meinem Umkreis gingen ohne vorherige Äußerungen einher.
Zum Beispiel hat mir mal eine Freundin eine SMS geschickt, dass sie nicht mehr kann und sich umbringen will. Wir sind die ganze Nacht durch's Viertel gelaufen um sie zu finden und irgendwann kam sie uns mit einem Kaffee in der Hand entgegen "war doch gar nicht ernst gemeint"... Da könnte ich kotzen! Das ist einfach kein Thema über das man Witze macht und das man für sich ausnutzt.
Wenn man das Mitgefühl seiner Mitmenschen so ausnutzt, braucht man sich nicht wundern, wenn sie irgendwann nicht mehr reagieren...
Giovanni
@ Schlummerpieps: Wenn Du dich umbringen wolltest und es dann jemandem sagst... es dann aber nicht KANNST (evtl. schon alleine deshalb, weil Dir jemand eingefallen ist, dem du das mitteilen könntest), würdest du dann sagen: "sorry, das ich mich nun doch nicht umgebracht habe" oder "war doch gar nicht ernst gemeint?" ?

Auch Leute mit Aufmerksamkeitsdefizit können suizidal sein, verstehste...

Man muss sowas immer ernst nehmen... auch beim 3. falschen Alarm... weißt Du was passiert wäre an dem Abend, wenn ihr die Person nicht getroffen hättet?

@die_dan: Man kann auch zwei mal fragen... und man kann auch, wenn man derartige Befürchtungen hegt, die entsprechenden Beratungsdienste bemühen. Eins sollte bei all dem Aufwand und dem Verdacht der Uncoolheit klar sein, wenn man an der falschen Stelle cool oder lustig ist, dann ...
HMK
Zitat(die_dan @ 29 Aug 2010, 10:21)
Was soll man denn tun?
*


Wenn man selber nicht mehr weiter weiß: Zwangseinweisung
Katze
Zitat(HMK @ 29 Aug 2010, 10:46)
Wenn man selber nicht mehr weiter weiß: Zwangseinweisung
*

lol.gif
sorry. da kann ich echt nur noch drüber lachen. dieses rumgepranze mit halbwissen is echt tw. schwer zu ertragen.
Giovanni
Zitat(Katze @ 29 Aug 2010, 11:21)
lol.gif
sorry. da kann ich echt nur noch drüber lachen. dieses rumgepranze mit halbwissen is echt tw. schwer zu ertragen.
*


sorry, aber bevor ich zulassen würde, dass Du Dich umbringst Katze, würde ich Dich sehr wohl einweisen lassen.
Katze
Zitat(Giovanni @ 29 Aug 2010, 12:06)
sorry, aber bevor ich zulassen würde, dass Du Dich umbringst Katze, würde ich Dich sehr wohl einweisen lassen.
*


Der Witz ist dass DU oder sonst jemand niemanden einfach einweisen kann. Unter keinerlei Umständen. Deswegen lach ich. Hier wird mit Phrasen jongliert wo kein Wissen vorhanden ist, was dahinter steht.
Giovanni
Zitat(Katze @ 29 Aug 2010, 12:12)
Der Witz ist dass DU oder sonst jemand niemanden einfach einweisen kann. Unter keinerlei Umständen. Deswegen lach ich. Hier wird mit Phrasen jongliert wo kein Wissen vorhanden ist, was dahinter steht.
*


Ich kann Dich sehr wohl einweisen lassen... fühl dich da mal nich so sicher. Rede den Leuten mal keine Hilflosigkeit ein. (vgl. Roman Post... da kam die Polizei oder: ruf mal bei einem beliebigen Seelsorge-Dienst oder bei der Soziale Beratungsstelle der TU oder so an, die sagen Dir unter welchen Umständen, jemand auch von fremden eingewiesen werden kann... das der jenige sich dann selbst (er muss nur unterschreiben, dass er selbst die Verantwortung übernimmt) wieder entlassen kann... trotzdem wird er dort über andere Auswegmöglichkeiten informiert, im Notfall würde ich sowas also tun, statt zu warten.

Käks
Zitat(Katze @ 29 Aug 2010, 12:12)
Der Witz ist dass DU oder sonst jemand niemanden einfach einweisen kann. Unter keinerlei Umständen. Deswegen lach ich. Hier wird mit Phrasen jongliert wo kein Wissen vorhanden ist, was dahinter steht.
*


Dich selbst einweisen lassen kann er natürlich nicht, einen Arzt/die Polizei rufen aber schon.
Katze
man kann sich selbst einweisen lassen. weder giovanni noch sonst irgendwer kann mich einweisen lassen. das kann ein arzt machen. und selbst da is das nicht so einfach. mir geht sowas aufn zünder. und ich weiß sowas aus meinem berufkontext und nich weil ich ab und an mal wikipedia lese und davon nur das was ich lesen muss um einen vermeintlich wissenden eindruck zu hinterlassen.

es geht nicht um die sicher gutmeindende absicht was tun zu wollen wenn man sowas mitbekommt, das ehrt euch ja auch und das is auch gut und wichtig. aber man muss die kirche auch ma im dorf lassen.
die_dan
Äh?

Also ich halte mal fest: Im Notfall (also wenn z.B. jemand sagt, heute stürz ich mich von der Wu) könnte ich die Polizei rufen. Wenn die einen Arzt mitbringen bzw. kommen lassen, der irgendwas feststellt, dann kann der die betreffende Person irgendwo einweisen. Ok.

Aber einem Freund versucht man doch erstema irgendwie durch Gespräche zu helfen, oder?
Ich frage mich wirklich, ob man überhaupt irgendwas wirklich hilfreiches tun kann, wenn jemand schon an dem Punkt ist, das ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Es geht ja nicht darum, dass derjenige einfach weiterlebt nur damit ich mich nicht schuldig fühlen muss (dann kann ich den auch irgendwo einsperren, dass er nirgendwo runterhüpfen kann), sondern darum, dass es demjenigen wirklich besser geht.
Giovanni
ich weiß, dass was ich weiß, zu 0% aus dem Internet... und ich habe wegen dieses threads keine einzige Internetseite konsultiert.

@di_dan: die meisten die an diesen Punkt kommen, können ihn auch wieder verlassen, nur oft nicht ohne neue Impulse a.k.a. andere Menschen.
die_dan
Na gut. Dann muss man also im Gespräch einen Ausweg aus der ausweglosen Situation finden, den der oder die "Gefährdete" nicht sieht. Leichter gesagt als getan...
Katze
dann biste falsch informiert. einweisen kann nur ein entsprechender arzt. und nur weil du jemandem gesagt hast du würdest dich umbringen weist der dich auch noch lange nicht ein. das is völliger blödsinn. du wirst maximal erstma aus der schusslinie genommen und man spricht mit dir, mit einweisung hat das herzlich wenig zu tun. da müssen diverse kriterien erfüllt sein. unsinn.

dan: es is sehr schwierig da konkret was zu tun, im wesentlichen kannste nur da sein, beobachten und versuchen die person zur inanspruchnahme professioneller hilfe zu bewegen. dass selbst das manchmal nich ausreicht ist ja bekannt. aber das is halt das was man machen kann. die psyche ist sehr sensibel. sicher kannste kucken was der person fehlt und versuchen diesen mangel auszugleichen aber im endeffekt wirklich helfen kannste da nich ohne entsprechenden background.

giovanni: das war jetzt kein angriff gegen dich persönlich und wie du sicher gemerkt hast etwas überspitzt . ich mag einfach diese bei exma typische hobbypsychologie und klugscheißerei nicht. ich bin auch kein psychologe und maße mir das auch nich an. trotzdem hab ich seit jahren mit sowas zu tun und ich weiß dass es SO wie hier dargestellt defininitiv nicht läuft. außerdem gibts schon mindestens zwei threads wo das alles schon drin steht und wieder schreiben die gleichen leute den gleichen mist nur weils grad wieder mal ne plattform dafür gibt. waaaah. ich les das jetzt nich mehr.