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Vollständige Version anzeigen: "Geh Denken!" Dresden - 16. Februar 2008
Seiten: 1, 2
abadd0n
"Geh Denken!"
Dresden
am Samstag den 16.02.2008
Vor 75 Jahren ging in Deutschland die Demokratie unter. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 waren die Nationalsozialisten fast an ihrem Ziel angekommen, ihre menschenverachtenden Ideen flächendeckend und ohne gesetzliche Hinderungen zu verwirklichen. Zwei Tage später löste Hitler den Reichstag auf, begann mit Verhaftungen seiner politischen Gegner in den anderen Parteien. Einen Monat später, am 28. Februar ’33 setzte die „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat” die Menschen- und die Bürgerrechte außer Kraft. Die Reichstagswahlen am 5. März 33 brachten der NSDAP zwar nicht die absolute Mehrheit, (sie kam auf 42 % in Dresden und 44 % im Reich), aber mit dem „Ermächtigungsgesetz” vom 24. März wurde die parlamentarische Demokratie ohnehin abgeschafft.

Bereits drei Tage nach den Wahlen, lange vor den Bücherverbrennnungen in Berlin, brannten in Dresden die Bücher missliebiger Schriftsteller am Wettiner Platz. Es scheint, als hätte es die Kulturstadt Dresden gar nicht erwarten können, dem neuen Zeitgeist nachzugeben. Auch in der Kunsteinschätzung waren Dresdner übereifrig, im September ’33 eröffnete eine „Femeschau” im Lichthof des Rathauses und zeigte aus den Beständen der Kunstsammlungen das, was nun als „entartet” galt.

Am 1. April ’33 begann reichsweit ein angeordneter Boykott jüdischer Geschäfte, die Kunden wurden mit Gewalt am Betreten der Läden gehindert. Wegen der negativen Reaktionen und des angedrohten Boykotts deutscher Waren im Ausland wurde die Aktion schnell wieder eingestellt, stattdessen begann nun die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger Deutschlands, die perfide Definition von „arisch” und „nichtarisch” wurde am 7. April 1933 gesetzlich festgelegt.

Das Ende ist bekannter: Vor 70 Jahren brannten überall in Deutschland die Synagogen, auch die Sempersynagoge am Hasenberg, weitere sieben Jahre später war fast die ganz Welt in Brand gesteckt, 60 Millionen Menschen waren tot.

Und heute, 75 Jahre später, marschieren wieder Anhänger dieser tödlichen Ideologie, sitzen in unseren Parlamenten, ergreifen die Worte und die Plätze, und machen nicht einmal ein Geheimnis daraus, dass sie genau so wieder handeln werden wie damals, wenn sie erst einmal die Demokratie wieder abgeschafft haben. Für den 16. Februar haben sie eine Großdemonstration hier bei uns in Dresden angekündigt, mobilisieren dafür bundesweit ihre Gefolgsleute.

Lassen wir uns das nicht gefallen, nicht in diesem Jahr und überhaupt nicht, gehen wir selber auf unsere Strassen und Plätze und Brücken und wehren wir den schrecklichen Anfängen!
Eintritt: frei
Beginn: 14:00 Uhr
Location: Dresden
Adresse: Jorge-Gomondai-Platz, 01097 Dresden
nunu
Mehr Infos dazu in den nächsten Tage auf:

www.Buerger-Courage.de

und

www.Dresden-fuer-Demokratie.de

bild kann nicht angezeigt werden
Licht
meiner ansicht nach eine recht gelungene demo. va das timing stimmte, sodass alle teilnehmer die am theaterplatz vorbeiziehenden nazis noch richtig ausbuhen konnten.
aber es ist schon sehr sehr bedenklich, dass deren anzahl die unsere weit übertroffen hat...
Zappelfry
Ich fands schlecht, zu wenig Leute und langweilige Reden...
asmo
Definitiv zu wenige Leute ... und kackenkalte Füsse.
Brownie83
War ein großer Erfolg für das rechte Spektrum! Die Polizei kann sich für ihre Arbeit auf die Schulter klopfen... aber ob es nun im allgemeinen Interesse liegt, daß die Rechten ihre Demo ohne Zwischenfälle abhalten können, während die Gegendemo nach 300m ins Stocken gerät und danach (scheinbar) völlig konfus durch die Stadt stolpert, soll jeder für sich selbst entscheiden. Ich fand es sehr traurig. Auch das eine Stadt mit 500.000 Einwohnern gerade einmal 5500 Gegendemonstranten (ich behaupte, es waren deutlich weniger!) auf die Straße bringt.
Mr_T
Zitat(Brownie83 @ 16 Feb 2008, 18:48)
Auch das eine Stadt mit 500.000 Einwohnern gerade einmal 5500 Gegendemonstranten (ich behaupte, es waren deutlich weniger!) auf die Straße bringt.
*


Recht hat er leider ...
Stormi
Hier stand Mist.
loco
is doch prima!

ein strohballen muss über die straße wehen, wenn die braune scheiße darauf läuft..

durch eine gegendemo ensteht nur die von ihnen gewünschte publicity, ich bin für eine ausgangssperre für alle und für so wenig cops wie möglich, während die dummen demonstrieren..
Stormi
Hier stand Mist.
loco
bei straftaten wegsehen != nicht beachtung ihrer demo

im übrigen leitet man so eine demo nicht an der synagoge o.ä. vorbei..
Stormi
Hier stand Mist.
asmo
Zitat(loco @ 16 Feb 2008, 19:14)
im übrigen leitet man so eine demo nicht an der synagoge  o.ä. vorbei..
*


Aber genau das war der Plan dieser Panzen!
loco
Zitat(asmo @ 16 Feb 2008, 19:21)
Aber genau das war der Plan dieser Panzen!

glaub ich ehrlich gesagt nicht.. die verfolgen andere strategien und ich bin der meinung eine gegendemo ist in diesem fall eine nicht wirksame gegenmaßnahme

@stormi.. in einer demokratie darf meiner meinung nach jeder dumme arsch demonstrieren
SHARK
Je mehr Beachtung Dummheit erfährt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der geglaubten Daseinsberechtigung

Möchte gar nicht daran denken, wieviel man mit den entstandenen Kosten des Polizeieinsatzes in Sachen Jugendarbeit hätte machen können

Aber man fängt ja immer gern am Ende der Kausalkette an
asmo
Genau...lassen wir diese braune Brut einfach jedes Jahr durch Dresden ziehen...Fenster zu, Gardine vor und alles schick. wacko.gif
loco
naja wenn du denkst da endet der ansatz nichtbeachtung und aufklärung, dann weiß ich auch nicht
Stormi
Hier stand Mist.
asmo
Zitat(loco @ 16 Feb 2008, 19:38)
naja wenn du denkst da endet der ansatz nichtbeachtung und aufklärung, dann weiß ich auch nicht
*


Ich glaube nicht dies behauptet zu haben. Aber daheim zu bleiben mit dem gedanklichen Hintergrund was das denn bringen solle, ist natürlich um einiges sinnvoller...
SHARK
Zitat
Genau...lassen wir diese braune Brut einfach jedes Jahr durch Dresden ziehen...Fenster zu, Gardine vor und alles schick.


80% der "Brut" wissen doch nicht mal was "braun" überhaupt ist

mit gewisser eindringlicher Agitation würden sie nächste Woche die "Faust" ballen

sollte es jedoch "braune" Gene geben kläre man mich auf wacko.gif
loco
Zitat(asmo @ 16 Feb 2008, 19:41)
Ich glaube nicht dies behauptet zu haben. Aber daheim zu bleiben mit dem gedanklichen Hintergrund was das denn bringen solle, ist natürlich um einiges sinnvoller...

ja, ist durchaus sinnvoller.. wenn sich alle dran halten würden

aber zeig mir doch mal einen positiven effekt einer solchen gegendemo, außer dass du gesicht gezeigt hast.. ich habe jedenfalls noch nie einen nazi gesehen, der durch gesicht zeigen erleuchtet wurde

und weil so eine demo nichts bringt, sehe ich eher die ganzen nachteile die damit verbunden sind

a) aufmerksamkeit in den medien für die nazis
b) verschwendete zeit
c) verschwendetes geld

evtl. noch das größte übel was es dabei geben kann

d) leute (ich will sie jetzt nicht zuordnen) die den nazi-mob angreifen und so das eingreifen der polizei erzwingen, bei gleichzeitigem 'benehmen' der nazis

nun stell dir mal vor, was d) (falls es auftritt) alles zur meinungsbildung, eines dummen menschen, vor der glotze bewirken kann

stell es dir bitte einmal vor! danke.
asmo
Ich sag mal: Jedes noch so kleines Zeichen ist ein gutes Zeichen!!! Ich glaube kaum Andersdenkende auf diesem Weg bekehren zu können. Es geht eben einfach darum, denen und allen anderen zu zeigen, dass es Kontra gibt!
Was die Antifa betrifft...darüber lässt sich streiten.
Brownie83
Hört doch mal mit diesem "Nazis-einfach-marschieren-lassen-und-ignorieren"-Schwachsinn auf. Darüber kann man vielleicht reden, wenn sie irgendwo durch Gorbitz oder durch die Heide ziehen, aber nicht mitten in der Innenstadt von Dresden, vorbei an historischer Fassade und geschützt durch tausende Polizisten. Das ist für mich eine platte Ausrede dafür, daß man seinen scheiß Arsch einfach nicht hochbekommt.
Ich persönlich möchte nicht hören, daß Nazis in Deutschland wieder frei und ohne Widerstand durch die Straßen marschieren können. Und ich finde es auch zutiefst beschämend, wenn die Anzahl der Rechten auf den Straßen die der Gegendemonstranten übersteigt. Also: Flagge zeigen!!
asmo
sh_konkret.gif
loco
Zitat(Brownie83 @ 16 Feb 2008, 21:05)
Und ich finde es auch zutiefst beschämend, wenn die Anzahl der Rechten auf den Straßen die der Gegendemonstranten übersteigt. Also: Flagge zeigen!!

so scheiße wie es ist, aber eine mehrheit der gegendemonstranten sehe ich auf lange zeit nicht und deshalb verpufft die wrikung wie heiße luft
asmo
Zitat(loco @ 16 Feb 2008, 21:40)
so scheiße wie es ist, aber eine mehrheit der gegendemonstranten sehe ich auf lange zeit nicht und deshalb verpufft die wrikung wie heiße luft
*


Weil vermutlich zu Viele denken wie du!
loco
du kapierst halt nicht warum die nazis auf der straße sind..
und meine frage (bzw aufforderung) hast du auch nicht beantwortet
asmo
Zitat(loco @ 16 Feb 2008, 20:39)
nun stell dir mal vor, was d) (falls es auftritt) alles zur meinungsbildung, eines dummen menschen, vor der glotze bewirken kann

stell es dir bitte einmal vor! danke.
*


Das soll heißen vernunftbegabte Menschen sollten die Füsse still halten, damit sich nicht noch mehr auf die Seite der Faschos schlagen? Wart mal ... neeee!
Julschn
loco, warum sind die alle auf der straße?
loco
weich doch nicht schon wieder aus.. deinen mähdrescher kannste zu hause lassen

ich möchte eine positive wirkung dieser maßnahme 'gegendemo' hören und nicht andere sachen die man dagegen unternehmen kann

edt. welche demo meinst du jetzt jule?
Julschn
die nazis
asmo
Zitat(loco @ 16 Feb 2008, 22:06)
weich doch nicht schon wieder aus.. deinen mähdrescher kannste zu hause lassen

ich möchte eine positive wirkung dieser maßnahme 'gegendemo' hören und nicht andere sachen die man dagegen unternehmen kann

edt. welche demo meinst du jetzt jule?
*


Ok. Eine positive Wirkung war u.a. dass die Panzen nichtmal in die Nähe der Synagoge gekommen sind. Eine Weitere, dass man der jüdischen Gemeinde gezeigt hat, wenn auch verbesserungswürdig, dass, entschuldige die Phrase, Gesicht gezeigt wurde und möglicherweise auch eine mediale Ressonanz folgt. Mehr, als wären wir zu Hause geblieben.

Und ich hab nur eine Axt und eine Sense im Keller. wink.gif
loco
ja da kann ich dir nur eine mutmaßung anbieten, aber keinen fakt

meiner meinung nach wollen sie präsent sein (nach dem motto das was stört wird solange gezeigt, bis es akzeptiert wird) ein scheinheiliges bild vom guten ordentlichen deutschen vorgaukeln und dazu wollen sie auch öffentlichkeit und das geht nunmal am besten wenn jeder hinschaut und es am besten bundesweit groß und breit im tv läuft. damit jeder sieht wie ordentlich sie ja eigentlich sind..

deswegen glaube ich nicht, dass sie irgendwo aufmarschieren, um terror zu verbreiten (soweit sollte es auch nie wieder kommen)

die leute die da was zu sagen haben, haben (wie mir scheint) ihre 'leute' besser im griff als z.b. die antifa (damit will ich nicht sagen alles was die antifa macht sei schlecht) und darauf bauen die nazis auch, denn so zeigen sie ja noch mehr, dass sie nicht die bösen sind..

kurzum sie haben die medien entdeckt

edt. nachtrag für asmo.. wenn sie an der synagoge vorbei latschen durften, dann hat jmd bei der zulassung des demoantrags gepennt
asmo
Zitat(loco @ 16 Feb 2008, 22:20)
kurzum sie haben die medien entdeckt
*


Ein Grund mehr...
loco
ja und warum arbeitest du dann nicht daran ihnen die öffentlichkeit zu entziehen?
asmo
Betreibst du hier Mäeutik?
Ich beziehe Stellung. Dafür muss ich nicht Abgeordneter sein oder an sonstigen öffentlichen Hebeln sitzen.
Handlungsbedarf besteht und Tage wie heute sind ein guter Anfang.
pow
dass die Anzahl der Gegendemonstranten geringer ist, ist ja wohl klar. Weil die, die demonstrieren ja einen für sie wichtigen Grund haben, gemeinsam zu demonstrieren. Die Gegendemo ist ja nur die Antwort auf die Demo, sie würde von allein nicht zu diesem Zeitpunkt sein.
auch ich habe das Gefühl, dass weniger Aufwand, Bromborium (Polizeiaufwand, Pressemitteilungen,..) um eine Demo der Rechten helfen würde, sie ins Leere laufen zu lassen. Besser wäre es, dass die Demo nicht zu stande kommt und dass die Anhängerschaft gering gehalten werden muss.
und ich habe größten Respekt für alle, die "Gesicht gezeigt" haben. Danke
stabilo
Mal zum Thema mediale Resonanz..

20:00 Tagesschau war ungefähr so:
[ca. 10 Sek. Bilder der Demo] "In Dresden demonstrierten heute mehrere tausend Menschen gegen einen Demonstration von Neonazis, die anlässlich des Jahrestages der Bombardierung von Dresden versuchen, die Ereignisse für sich umzudeuten" (so ungefähr)
[ca. 3 Sek. Bilder der Nazis auf denen das Frontbanner des Aufmarsches nur am linken Bildrand auftauchte und daher nicht vollständig zu lesen war] "Auch bei der Demonstration der Neonazis waren mehrere tausend Menschen anwesend".


Ich könnte mir vorstellen, dass beim Ausbleiben einer Gegendemo die Nazis mehr als 3 Sekunden bekommen, das Frontbanner komplett zu lesen ist und wohl noch erwähnt wird, dass es keine Gegendemo gab. Dann gilt Dresden wahrscheinlich gleich wieder als Hauptstadt der Nazis..
Brownie83
noch etwas Erfreuliches:
bild kann nicht angezeigt werden

Das Tonsberg sah heute nicht mehr so gut aus.
asmo
Und für alle die nicht da waren... biggrin.gif ...erfreulich war auch die Vielfalt der Demonstranten: von Dresdnern aller Altersklassen über Moslems und Juden bis hin zu Überlebenden des 13. Februar...
Zweifelhafte Argumentationen sind dann echt mal fehl am Platz.
Chino
Und grade wollte ich noch schreiben, dass eine Demo nur Sinn hat wenn sie friedlich ist ...

Wenn man einen Naziladen zerstört, zerstört man doch nicht das Gedankengut, man facht es eher noch an.
Wenn die Antifa seit Jahren nicht so dämlich handeln würde (jedenfalls die, die sich dazu bekennen) wäre der Widerstand gegen Rechts um einiges effektiver.

Der Grund warum viele nicht auf die Strasse gehen, egal wo in Deutschland, sind die Methoden der Antifa, die nicht einen Hauch besser sind als die Rechten.
Es ist sicherlich lobenswert, dass Demos und Initativen gegen Rechts von der Antifa organisiert wird, nur die Komponente "Gegengewalt" stört.

Die Assoziationskette "Demo gegen Rechts -> Antifa -> Gewalt" ist einfach in vielen Köpfen fest verankert und wenn man so will ein von "der Antifa" selbst erzeugtes Problem.
Mir ist schon klar, dass die Antifa eine individuelle Masse ist, aber diese Masse spricht sich nicht gegen Gewalt aus sondern ist eher noch ein Sammelbecken für Gewalttouristen und das ist ihr Problem mit dem sie die ganze Bewegung gegen Rechts blockiert.

Ist natürlich schwer aus dieser Ausgangslage etwas sinnvolles zu machen.
Bleibt man zuhause überlässt man denen die Aufmerksamkeit, die sie nicht haben sollen, sprich den Rechten und den Linken-Hools ...

... wenn man das so sieht muss man eigentlich auf die Strasse gehen in der Hoffnung, dass irgendwann die Vernunft siegt.

Grüsse
C°°°
smile.gif
noizzzy
bisher haben solche entglasungsaktionen öfter dazu geführt, das solche drecksläden dicht machen..außerdem richtete sich diese gewalt nicht gegen menschen, sondern gegen die außenstelle einer bekannten nazimarke, deren einnahmen den braunen sumpf finanzieren...insofern ist das nur zu begrüßen.
asmo
Tatsache ist doch, dass aggressive "Randideologien" ebensolche entgegengesetzt hervorrufen.
Um ehrlich zu sein, empfinde ich hierbei kein Bedauern!
Stormi
Zitat(Brownie83 @ 16 Feb 2008, 21:05)
darüber man vielleicht reden, wenn sie irgendwo durch Gorbitz oder durch die Heide ziehen [...]
*


Ach in der Heide und in Gorbitz ist ein Naziaufmarsch also ok? Den Grund dafür würde ich gerne mal hören. Und was bitteschön soll es bringen so einen "Naziladen" zu demolieren? Die werden ihre Ideologie kaum von den paar Runen aufm Pulli haben und Millionen für die Partei wird das Ding auch nicht abwerfen. Davon abgesehen scheinen hier einige die Grundintention der Kritik an dieser Demo nicht zu verstehen. Ihr bedient euch demokratischer Mittel, um zu fordern, dass eben jene Mittel dem politischen Gegner abgesprochen werden. Mehr noch, es wird hier offen der Einsatz von Gewalt gegen den Gegner gutgeheißen. Wie kommt ihr darauf, dass der Zweck eure Mittel heiligt? Jeder muss sich in unserem Land letztlich an die Spielregeln halten. Das gilt auch für die Nazis und die sind leider klug genug das erkannt zu haben. Ich denke die Demokratie ist durchaus wehrhaft genug Leute, die mehr tun als ein paar Runenpullis zu verkaufen oder 1x im Jahr durch Dresden zu latschen, zur Räson zu bringen. Ich gebe zu, dass mit dieser Argumentation durchaus die Gefahr besteht die Rechten zu unterschätzen, wie es schon einmal passiert ist. Jedoch haben sich die Zeiten geändert, wie auch die Sicherungssysteme der Demokratie und das Gespür von Bevölkerung und anderen Regierungen ggü. der braunen Klientel. Man muss nicht gleich den Untergang des Abendlandes fürchten, nur weil ein paar Unbelehrbare mit ihrem Quatsch hausieren gehen.
Tobsen
Zitat
Der Grund warum viele nicht auf die Strasse gehen, egal wo in Deutschland, sind die Methoden der Antifa, die nicht einen Hauch besser sind als die Rechten.
Es ist sicherlich lobenswert, dass Demos und Initativen gegen Rechts von der Antifa organisiert wird, nur die Komponente "Gegengewalt" stört.

Dem kann ich nur zustimmen...

Irgendwer meinte ein paar Beträge weiter vorn, dass die offizielle Gegendemo ins stoppen geraten ist und dann irgendwie "weiter gestolpert" ist.
Sicherlich war dies auch damit begründet, dass ab der Synagoge der Antifa-Mob mit zur Gegendemo gestoßen ist...
Die "normalen" Leute wurden durch diese Aktion mit Sicherheit ziemlich abgeschreckt.
Passend zum Spruch "Wo ich stehe kann kein Nazis stehen" finde ich"Wo ich stehe kann keine Antifa stehen" ebenso passend!

Traurig fand ich aber heute vor allem, dass am Postplatz bei der Schlußkundgebung der braunen Scheiße viel zu wenig Dresdner anwesend waren.
Vom Zwinger aus hat man nur Nazis umzingelt von Polizei gesehen, aber keine oder kaum Gegendemonstranten.
Warum hat die Stadt keinen Weg gefunden, Transparente rund um den Postplatz gut sichtbar z.B. mit "...auf Nazis verzichten wird", aufzuhängen?
Vielleicht darf sie das nicht!? Oder wurde der Postplatz spontan gewählt!?


asmo
Zitat(Tobsen @ 17 Feb 2008, 00:10)
Sicherlich war dies auch damit begründet, dass ab der Synagoge der Antifa-Mob mit zur  Gegendemo gestoßen ist...
Die "normalen" Leute wurden durch diese Aktion mit Sicherheit ziemlich abgeschreckt.
Passend zum Spruch "Wo ich stehe kann kein Nazis stehen" finde ich"Wo ich stehe kann keine Antifa stehen" ebenso passend!
*


Dem möchte ich widersprechen wollen. Soweit ich weiß, war die Antifademo nur bis dahin angemeldet. Soweit ich weiß...
noizzzy
lasst doch mal euer intellektuelles gelaber stecken leute!
was tut ihr denn, wenn ihr vorm computer hockt und euch über ein problem zerbrecht, gegen das es nun mal nur eine lösung gibt: nämlich raus gehen und aktiv werden, kreativ sein, ob mit oder ohne glasscherben, sei mal dahin gestellt...aber schon allein aus dem grund heraus, das hier 5000 birnen durch die stadt laufen, die eine menschenverachtende ideologie transportieren, vergess ich auch gern mal meinen pazifismus und da kann sonstwer kommen und behaupten, ich sei keinen deut besser! wollt ihr die typen tot labern, wenn sie auf euch einprügeln?
Tobsen
@assmo
Das ändert ja da dran nix...

Die Leute neben mir sahen schon ziemlich ratlos aus als der Mob mit der ganzen Polizei zu uns gekommen ist.
Zudem haben die mit ihrem Sprechwagen den der Gegendemo erstmal übertönt und es war für sicherlich 15min unklar was nun passieren wird...

Zitat
wollt ihr die typen tot labern, wenn sie auf euch einprügeln?

Leider waren die Nazis während ihrer Demo sehr diszipliniert sad.gif

asmo
Komm schon...gestanden haben wir schon auf der Brücke. Was fehlte war die Sonne...und die Demo ging doch weiter.

edit: an alle, die eine bessere, sinnvollere, beeindruckendere, nachhaltigere...superlativere Idee haben...letz fetz!!!
stabilo
Das ist toll. Scheiben bei Naziläden einschmeißen. Das zeugt von überlegtem Handeln und überzeugt jeden ahnungslosen Bürger. Hirnis.

Vor 70 Jahren haben sie bei jüdischen Krämern die Fenster eingehauen, "weil Juden nun mal scheiße sind und hier nichts zu suchen haben." Jetzt schmeißt man die Fenster vom Tönsberg ein, "weil Nazis nun mal scheiße sind und hier nichts zu suchen haben." Hallo Antifa - nur weil ihr die Nazis aus der Stadt haben wollt, was sicher ehrenwert ist, solltet ihr nicht ausblenden, mit wem ihr euch mit eurem Handeln da auf eine Stufe stellt.

Von weitem betrachtet, erkenne ich den Unterschied zwischen randalierender Antifa und randalierenden Nazis nicht. Sorry Jungs und Mädels. Aber ich finde euren Aktionismus fehl am Platze.
Stormi
Hier stand Mist.
asmo
Ja aber warum diese Demo auf alle beziehen? Klar müssten wir...
Stormi
Nicht diese Demo. Man kann ja jeden Tag demonstrieren. Gründe gibts genug.
asmo
Warum dann heute den Grund absprechen...Leute!!!
Stormi
Ich glaube meine rethorischen Fragen als argumentatives Stilmittel eingesetzt sind dir entgangen cool.gif
asmo
wink.gif
chaoscamp
Also ich schließ mich da eher loco an, was ich für wirkungsvoller halte.
Denn wie sagt man schon "any publissity is good publissity". Es kommt den rechten ja gerade darauf an im fernsehen genannt zu werden. Ob dies nun allein oder auch im zuge der berichterstattung der gegendemo ist. Ziel derer ist es doch einfach genügend aufmerksamkeit zu bekommen um leute neugierig zu machen. Nen paar dumme die dann da hängen bleiben finden sich dann ja immer, leider.
Erst zuletzt durfte ich mich bezüglich eines ähnlichen themas mit erfahrenen leuten unterhalten. Fakt ist die rechten halten sich an die spielregeln, was die demos angeht. Wie das beispiel leipzig zeigt wurde da versucht alles entgegen zu setzen. Also wurde erst mal die demo untersagt. Der witz der sache da war, dass vorher schon klar war, dass es vor gericht nicht standhalten kann, denn demokratie ist nur dann standhaft wenn sie auch demos von subversiven elementen überlebt ohne sie zu verbieten. Im ergebnis hatten die rechten genau die aufmerksamkeit welche sie wollten. Erst jetzt als sich leipzig entschlossen hat diesen kreisel zu durchbrechen, läßt der rummel nach, gott sei dank.
Um einem gleich vorweg zu begegnen, nein die nazis hätten dann keine 3 sekunden bekommen und der banner würde gezeigt. Nicht das ich die alternative zukunft kenne, aber es gab durchaus aufmärsche die unspektakulär erlaubt waren, die nazis gelatscht sind, es keinen interessiert hat, und erst recht kein aufreißer für das fernsehen da war. Da war ja kein konfliktpotenzial.
Die erfahrung zeigt mir also, dass vom ergebnis her es besser ist sie ohne rummel laufen zu lassen.
Besser wäre es meines erachtens wohl eine demo gegen rechts zu machen, die unabhängig von einem nazimarsch ist. D.h. an einem naziaufmarsch freien tag geschieht. Die botschaft, rechts nicht zu dulden kommt rüber und die aufmerksamkeit der rechten ist auch nicht da, da über teilnehmerzahl von rechten berichtet werden kann, sie also nicht existent waren, abgesehen von der demo gegen rechts.

PS: ja rechtschreibung und interpunktion schlafen schon wink.gif
asmo
Was sind denn erfahrene Leute?

Und sorry, seien wir mal engstirnig, in Dresden ist es immernoch was anderes...
chaoscamp
Erfahrene leute sind welche, die beruflich damit zu tun haben wink.gif
zb. Richter.
Klar Dresden ist schon irgendwie speziell, letztendlich war es in den neunzigern, anfang 2000er bewusst still, weil man sich dazu entschlossen hatte die mehr oder weniger machen zu lassen und bloß keinen rummel zu veranstalten.
man kann sich auch trefflich streiten, was nun besser ist, diese entscheidung fällt nun mal jeder selber.
ich finde halt einfach den schluss falsch, sie marschieren zu lassen gleich bedeutet sie zu akzeptieren.
Chino
Zitat("chaoscamp")
Besser wäre es meines erachtens wohl eine demo gegen rechts zu machen, die unabhängig von einem nazimarsch ist. D.h. an einem naziaufmarsch freien tag geschieht.

Der Ansatz ist absolut richtig. An solchen Demos hätte die gewaltbereite Linke Szene keinen Spass, denn ausser die eigene Innenstadt könnte man da nichts kurz und klein hauen.
Wenn das ganze dann noch von Organisationen ins Leben gerufen wird, die sich ganz klar gegen Gewalt aussprechen hätte die ganze Aktion eine gute Wirkung ...

... mal ganz davon abgesehen, dass Demos keine Gesinnungen und auch an der Ursache des Problems nichts ändern.

Am besten gleich die friedliche Demo vor den Landtag laufen lassen und dort die Politik dazu aufrufen den Menschen, besonders den Kindern und Jugendlichen in Problemgebieten mehr Freitzeitperspektiven zu schaffen, sprich Freizeitheime, Sportvereine Clubs usw. und sich aktiv um diese Menschen zu kümmern und Braunegesinnungen im Keim zu ersticken.

Dazu müssten einige Millionen fließen aber die zu beschaffen scheint ja angesichts des aktuellen IKB Falls kein Problem zu sein, wenn man denn wirklich was machen will...

.. will man aber seit Jahren nicht und das ist das Problem gegen das man Demonstrieren sollte.

Grüsse
C°°°
smile.gif
Stormi
Zitat(asmo @ 17 Feb 2008, 02:57)
Und sorry, seien wir mal engstirnig, in Dresden ist es immernoch was anderes...
*


Warum? Ich glaube nicht, dass es in Deutschland eine Großstadt gibt, die 1. nicht großflächig zerstört worden ist und/oder 2. nicht in irgend einer speziellen Hinsicht ihr Kreuz mit den Nazis zu tragen hatte. Ist es also besser, wenn Nazis in Hamburg marschieren? Oder in Köln? Oder besser gleich in Berlin?
123
"Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erzählt,
oder hast du da auch wie sooft im Unterricht gefehlt."

Wie komm ich jetzt nur darauf
asmo
Die Idee eines (jüdischen) Freundes: Die Vögel in Harlem aussetzen...das wäre Desensibilisierung in Reinkultur. biggrin.gif
Stormi
Es gibt übrigens auch schwarze Rassisten.
asmo
Es gibt auch jüdische Nazis. Was das angeht ist die Menschheit sehr kreativ.
Aleusha
also wenn ich mitbekomme, dass nazis durch dresden ziehen überleg ich nicht ob es pädagogisch sinnvoll,
psychologisch wertvoll oder medientaktisch angebracht ist auf die strasse zu gehen. es ist in
meinen augen eine bürgerpflicht gesicht zu zeigen um auszudrücken, dass man gegen die rechtsextreme
ideologie ist. und es bricht sich niemand einen zacken aus der krone wenn er für ein paar stunden denken
geht. wenn man überlegt, dass von fast 500.000 einwohnern nur 2000 an der gegendemo teilgenommen
haben ist das eine schande. vor allem die bürger im osten müssten es besser wissen. das leben in einem
totalitären system ist hier noch nicht so lange her. wer sagt er hätte nicht mitgemacht wegen der antifa
oder linken parteien hat die dringlichkeit zu handeln entweder nicht erkannt oder sucht nach ausreden.
am samstag war das gemeinsame ziel der weg. ich habe vor kurzem ein schönes zitat gelesen: "wer in
der demokratie schläft wacht im faschismus wieder auf". in diesem sinne hoffe ich spätestens nächstes
jahr alle aufrechten bürger für ihre rechte einstehen zu sehen.
Stormi
Hier stand Mist.
SHARK
Zitat
vor allem die bürger im osten müssten es besser wissen. das leben in einem
totalitären system ist hier noch nicht so lange her.


*hust* man möge sich doch bitte die biographien zahlreicher "gründerväter" aus politik, wirtschaft, kultur und wissenschaft der ehemals 'westallierten' zone anschauen, dazu noch den ursprung bestimmter institutionen - und dann kann man darüber urteilen, wer, wie, wo was besser wissen müßte

schließlich gings dem ddr-oberhändler, dem spion des volkes und einem gewissen rechtsanwalt ziemlich wenig an den kragen bei soviel totalitärem staat

bestraft wurde ein seniler dachdecker, ein speditionskaufmann der jeden lieb hatte, diverse mitläufer und soldaten

--------------------------------------------
darfst ja gerne mal diverse kapitaleigner der brd fragen, woher sie denn ihre viele millionen haben - wenn du die prozesse einigermaßen überstanden hast, dann können wir gerne noch einmal über systeme reden

geschichte und politik sind verzweigt - nicht linear

Edit: nicht das hier was falsch verstanden wird, bin überhaupt nicht gegen aufarbeitung, aber bitte gerecht verteilt
Aleusha
was also willst du genau ?
Aleusha
man kann sagen was man will, es gibt immer jemanden der einen kritisiert. ich habe nur gesagt, dass der
widerstand zu klein war.
SHARK
einfach nur andeuten, das ehemalige ddr-bürger nicht mehr gründe haben müssen, jedenfalls in bezug auf dieses thema, auf die straße zu gehen, als irgendjemand anderes
Aleusha
ich habe nur gesagt.....im osten sollte die nähe zum widerstand gegenwärtiger sein als im westen. damit
wollte ich den westen nicht glorifizieren.
Chrizzly
Zitat(Stormi @ 18 Feb 2008, 19:36)
Hätten einige Leute im Laufe der Geschichte mal lieber doch überlegt, anstatt gleich zu handeln, vieles hätte sicher vermieden werden können.
*

Bist Du Dir sicher?

Edit: Bezieht sich nicht unbedingt auf stormi. er hat's jedoch am klarsten formuliert, was aus anderen posts nur hervorging.
Aleusha
man kann aber nicht von allen verlangen, dass sie steine werfen und polizisten umbummern.
Chrizzly
War das jetzt ein Freudscher Versprecher??? lol.gif

Edit: Wie kommst Du überhaupt darauf, dass man das "verlangen" könnte / dürfte?
Aleusha
der wäre wo ?
SHARK
Zitat
Zitat(Stormi @ 18 Feb 2008, 19:36)
Hätten einige Leute im Laufe der Geschichte mal lieber doch überlegt, anstatt gleich zu handeln, vieles hätte sicher vermieden werden können.





Bist Du Dir sicher?




das ist ein "was wäre wenn" spiel! durchdenken macht spaß - der letztendliche verlauf eines hypothetischen zeitstrahls verbleibt aber im bereich der spekulation.

anderes beispiel wäre: hätten die letzten ddr-regierungsvertreter den einigungsvertrag so nicht unterschrieben und eine sonderwirtschaftszone eingerichtet, wären die neuen bundesländer vielleicht schneller wirtschaftlich gewachsen

wirtschaftliches wachstum schaltet oft soziale probleme aus

hätte wäre wenn
Chrizzly
Zitat(Aleusha @ 18 Feb 2008, 20:13)
der wäre wo ?
*

Weil mir die Überleitung zum Gewaltverlangen gefehlt hat. Und da dachte ich, dass es vielleicht ne Wunschvorstellung war.

@Shark: Wie wahr. Zumindest wenn man Fatalist ist.

Edit der 99te: Halt, bist Du nicht der, der gegen jede Gewalt ist? Hast Du Dich nichtmal hier irgendwo so geäußert? => Sorry, dann nehm ich alles zurück, weil Deine Aussagen ja mit dem Hintergrund schon passen.

Edit der 100te: Aber geiles Beispiel zur Untermauerung Deines Standpunktes rofl.gif
Aleusha
ja ich weiss .
Aleusha
alle schön am thema vorbei..
Chrizzly
Wieso alle???
Aleusha
weil es darum ging position gegen rechts zu beziehen.
Chrizzly
Naja obwohl:

In Afrika verhungern täglich mehrere Menschen und ihr geht wegen so nem Naziaufmarsch auf die Straße. Echt verkehrte Welt... rofl.gif rofl.gif rofl.gif rofl.gif
aktsizr
Darf man fragen, wie sich `Erfolg' und `Misserfolg' einer Demonstration, die sich gegen die `Meinung' von Leuten richtet, die keine nennenswerten gesetzgebenden Befugnisse haben, definiert? Das Nazis nicht nett sind, und dass man sie nicht in seiner Wohnung haben will, ist klar. Aber dafür demonstrieren? Nazis dürfen doch individuell verachtet werden! Vielleicht bin ich zu pragmatisch, aber mir scheint es noch dringlicher gegen jene Vorhaben der Regierenden zu demonstrieren, die uns schon heute die Freiheit rauben wollen! Ich will euren Einsatz nun auch nicht herabwürdigen, und gewiss ist es eine nette Geste ggü. der jüd. Gemeinde dieser Stadt... aber: Man kann kaum jenen `schändliches' Verhalten vorwerfen, die der Veranstaltung ferngeblieben sind. Vielleicht wollt ihr euch eigentlich um neue Antinazi Gesetzgebungen kümmern (die wenn ich darum bitten darf, auch wirklich so konkret formuliert sein sollten, dass nicht sämtliche anderen, tendenziell unliebsamen, Gruppierungen ebenso in die Fänge des Staates geraten...)

Aleusha: Es macht wenig Sinn mit Steinen zu werfen. Davon wird es kaum weniger Nazis auf der Welt geben! Wenn du schon der erbärmlichen Ansicht bist, dass Gewalt das Mittel der Wahl ist, dann sei wenigstens konsequent! Dein Ziel wäre Reduzierung der Nazis (und dadurch selbst ein Arschloch werden)! Kindergarten...
Aleusha
ich habe wegen der verhungerten meine ganze werteordnung überdacht.
Chrizzly
Zitat(Aleusha @ 18 Feb 2008, 20:34)
weil es darum ging position gegen rechts zu beziehen.
*

Das dachte ich auch...

Aber ich hab noch ne Themaverfehlung:
Die Reichen sacken das ganze Geld ein, Politiker lügen vor sich hin, und Ihr habt nichts besseres vor, als zu zeigen, dass Braune nicht allein auf der Welt sind. Schämt Euch!!! Was denkt Ihr Euch eigentlich rofl.gif rofl.gif Die wollen doch nur spielen... lol.gif lol.gif lol.gif lol.gif

Edit: Sorry, aktszr übersehen. Aber ich bin eh raus
SHARK
erschöpfende antworten chrizzly - lehrreich und aussagekräftig

Aleusha
ich habe nie gesagt, dass man mit steinen werfen soll.
Chrizzly
Zitat(SHARK @ 18 Feb 2008, 20:37)
erschöpfende antworten chrizzly - lehrreich und aussagekräftig
*

Auf welche Frage??? rofl.gif
Aleusha
fakt ist eins....nicht jeder wird millionär oder nobelpreisträger. können die deutschen mal mit dem
zufrieden sein was sie haben ?? es geht nicht darum das neueste handy zu haben oder einen wagen der
teurer ist als der des nachbarn. warum können wir nicht das was wir haben schätzen ?
Chrizzly
Zitat(aktsizr @ 18 Feb 2008, 20:34)
Darf man fragen, wie sich `Erfolg' und `Misserfolg' einer Demonstration, die sich gegen die `Meinung' von Leuten richtet, die keine nennenswerten gesetzgebenden Befugnisse haben, definiert? Das Nazis nicht nett sind, und dass man sie nicht in seiner Wohnung haben will, ist klar. Aber dafür demonstrieren? Nazis dürfen doch individuell verachtet werden! Vielleicht bin ich zu pragmatisch, aber mir scheint es noch dringlicher gegen jene Vorhaben der Regierenden zu demonstrieren, die uns schon heute die Freiheit rauben wollen! Ich will euren Einsatz nun auch nicht herabwürdigen, und gewiss ist es eine nette Geste ggü. der jüd. Gemeinde dieser Stadt... aber: Man kann kaum jenen `schändliches' Verhalten vorwerfen, die der Veranstaltung ferngeblieben sind. Vielleicht wollt ihr euch eigentlich um neue Antinazi Gesetzgebungen kümmern (die wenn ich darum bitten darf, auch wirklich so konkret formuliert sein sollten, dass nicht sämtliche anderen, tendenziell unliebsamen, Gruppierungen ebenso in die Fänge des Staates geraten...)
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So stimme ich zu.

Wenn man jedoch als Herabwürdigung der Gegendemo hier lesen darf, dass man damit die Nazis sogar unterstützen würde, denen es ja nur um - egal ob um gutes oder sogar NEGATIVES - Medieninteresse ginge (dafür könnten sie jedoch auch täglich jmd. umbringen und müssten nicht demonstrieren). Und die Geschichte hätte ja gezeigt, dass man nicht unbedingt handeln müsse. Dann entrutscht einem halt so manches Lachen. Sharks Argumentation hält dabei die Spitzenposition: "Aus Geschichte darf man keine Rückschlüsse ziehen! Erstens sind das alles Spekulationen (hätte das Attentat auf Hitler geklappt, wäre vielleicht ein schlimmerer gekommen) und zweitens habt Ihr eh keine Ahnung!" Aber ich gehe davon aus, dass von Shark eh NICHTS BEWEGENDES mehr kommt...
Und mit meiner ersten Einschätzung als Fatalisten lag ich leider doch nicht falsch...

Wer eine solche Gegendemonstration herabwürdigt, wird dies garantiert auch bei jeder anderen machen. Denn größere Probleme gibt es subjektiv betrachtet grundsätzlich immer.
SHARK
na dann beweg die welt mal weiter - bis zum stillstand

und vielleicht einfach mal die andere these im selbst ins spiel gebrachten wikitext lesen

stichwort: kriegsmüdigkeit und aktuelle rüstung zum damaligen zeitpunkt, von der tatsächlichen beständigkeit der bündnisse zum zeitpunkt ganz zu schweigen

verdrehung von worten bis man recht hat fetzt

und nur mal angemerkt - sie haben den krieg gewonnen
chaoscamp
Ist ja schön das immer genau gelesen wird wink.gif
Denn wie man jetzt auf ein herabwürdigen kommt, nur weil man bezüglich des ergebnisses ne andere meinung hat, ist schon komisch. Kann im ganzen auch aktsizr zustimmen.
Es ist auch schön Gesicht zu zeigen, nur finde ich muss das nicht im Rahmen einer Gegendemo geschehen. Das die Gegendemonstrantler nur gute absichten hatten, abgesehen von vielleicht wenigen versteht sich. Es wird ja aber wohl diskutiert werden dürfen, wie das eigentliche ziel, die rechte ideologie am verbreiten zu hindern, erreicht werden kann.
Eine allheilmittel gibts da sowieso nicht.
Auf die geschichtlichen aspekte wie apeasment werd ich jetzt mal nicht eingehen.
Aber man kann die frage auch anders stellen, was hat die gegendemo denn jetzt erreicht?
oder noch anders, was hat sie erreicht, was eine extra demo an einem anderen tag nicht leisten könnte?
ohne die hässlichen nebeneffekte das die rechten den guten willen noch ausnutzen.

im übrigen hinkt der vergleich mit dem mord wink.gif
denn dafür erhält meine keine akzeptanz
das sieht bei "sich an die regeln halten bei einer demo", was die rechten leider fast immer perfekt celebrieren anders aus. Es erschien leider schon zu oft so als wären die die guten, während die anderen, auch wenn es nur wenige waren, die bösen steineschmeißer sind.
da liegt für mich der haken, und nicht in dem guten willen der vielen die ein zeichen setzen wollten.
Chrizzly
Zitat(SHARK @ 18 Feb 2008, 21:31)
na dann beweg die welt mal weiter - bis zum stillstand

und vielleicht einfach mal die andere these im selbst ins spiel gebrachten wikitext lesen

stichwort: kriegsmüdigkeit und aktuelle rüstung zum damaligen zeitpunkt, von der tatsächlichen beständigkeit der bündnisse zum zeitpunkt ganz zu schweigen

verdrehung von worten bis man recht hat fetzt

und nur mal angemerkt - sie haben den krieg gewonnen
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Hast Du den Text auch verstanden?

Es stand drinnen, dass zu Beginn die Appeasement-Politik im Nachhinein betrachtet (also nicht von der Idee her - worum es schließlich hier geht - sondern taktisch gesehen in gerade diesem Umfeld) vorteilhaft war, damit in der Zwischenzeit AUFGERÜSTET werden kann. Und was passiert wäre, wenn man (diese AUFRÜSTUNG gar nicht benötigt hätte, weil man) diese Politik noch länger durchgeführt hätte? Ja klar, wahrscheinlich hätten sich Fuchs und Hase unter rosa Himmel gute Nacht gesagt. Das Schicksal hätte es schließlich gezeigt. Oh Mann, natürlich kann man Sachen nicht voraussehen, aber man kann Wahrscheinlichkeiten abwägen und dazu die Geschichte hernehmen.
Was gerade DU mit Verdrehung der Worte meinst, kannst wohl nur Du selbst verstehen.

@chaoscamp: Mit herabwürdigen spielte ich auf die Meinung mancher an, die die Nutzlosigkeit einer solchen Gegendemonstration inklusive einem Nutzen für die Nazis beschrieben. Denn ja es wurde hier geschrieben, dass es den Nazis nur um mediale Aufmerksamkeit ginge (deswegen mord, weil hier jemand meinte, wenn es negative aufmerksamkeit wäre, dann wäre es den rechten auch egal). Aber herabwürdigen is in dem Fall dann vielleicht doch zu krass ausgedrückt gewesen.

Was eine solche Gegendemo erreichen kann? Z.B. aufwachsenden rechten Jugendlichen zu zeigen, dass sie auch mit anderen Einstellungen woanders unterkommen können? Dass die Dresdner Einwohner nicht nur aus Nazis bestehen?
Stormi
Genau.. die Jugendlichen werden das am besten lernen, wenn sie das ganze Spektakel 1x im Jahr 10sek in der Tagesschau sehen.
Chrizzly
Zitat(Stormi @ 18 Feb 2008, 22:18)
Genau.. die Jugendlichen werden das am besten lernen, wenn sie das ganze Spektakel 1x im Jahr 10sek in der Tagesschau sehen.
*

Ich meinte eher Jugendliche, die dort selbst mitgelaufen sind. Und diejenigen die die Tagesschau sehen, verurteilen dann schon mal nicht ganz Dresden zur Nazihochburg.

@chaoscamp: Yep, dass die Rechten sich in solchen Situationen manchmal recht geschickt verhalten, sollte man sich wirklich als Beispiel nehmen.

@Shark: War nicht zu persönlich gemeint. Das Relativieren von Dingen ist sicherlich ein Zeichen eines Denkers. Ab einem gewissen Punkt ging es mir jedoch zu weit... Denn damit kann man jede gute Sache kaputt machen. Die Weltformel gibt es schließlich leider noch nicht.
chaoscamp
@ chrizzly
naja ich glaub ne gegendemo zeigt den mitläufern leider nicht, dass sie auch woanders hinkönnen. Irgendwie läuft es immer ins gegenteil. Gerade weil welche dagegen sind isses ja wieder cool etc.
wobei ich auch schon das vergnügen hatte mit welchen mal zu reden. Leider haben die wenigsten ahnung von geschichte und wissen nich wirklich was die da machen. ist auf die eine art dumm, weil es so halt genug gibt die da mitrennen auf der anderen seite merken dann einige beim älter werden, dass es doch eher bockmist war.

ich versteh auch nicht wieso man immer den schluss ziehen muss nur weil 3000 durch die gegen latschen, müssen alle dresdner nazis sein.
und ja ich bin der meinung die ziehen da ihren nutzen, leider.
es ist wohl auch so das der initiator der leipziger rechtendemo diese schon über mehrere jahre im voraus angemeldet hatte, eben weil sie da in die schlagzeilen kamen und sich als die "gallier" unter den "römern" darstellen konnten. Nachdem die "taktik" von leipzig geändert wurde, ist das wieder hinfällig und es wird uninteressant da rumzulaufen.

letzlich ist es auch nur ein bekämpfen der symptome, wie glaub ich chris schon schrieb müsste man viel eher ansetzen und mal die gründe für dieses nazitum finden und vor allem dem entegegenwirken. das diesbezüglich studien liefen, laufen hab ich glaub mal irgendwo gelesen.
zynisch betrachtet muss man manchmal sagen die nazis sind die besseren demokraten, wenn man bedenkt, dass sie die mittel der demokratie sehr geschickt nutzen.
Onkel Possi
Zitat(chaoscamp @ 18 Feb 2008, 23:27)
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ich versteh auch nicht wieso man immer den schluss ziehen muss nur weil 3000 durch die gegen latschen, müssen alle dresdner nazis sein.
und ja ich bin der meinung die ziehen da ihren nutzen, leider.
es ist wohl auch so das der initiator der leipziger rechtendemo diese schon über mehrere jahre im voraus angemeldet hatte, eben weil sie da in die schlagzeilen kamen und sich als die "gallier" unter den "römern" darstellen konnten. Nachdem die "taktik" von leipzig geändert wurde, ist das wieder hinfällig und es wird uninteressant da rumzulaufen.
...


das der worch seine demos in leipzig canceln musste lag an den massiven gegenaktivitäten.
seine kameraden hatten wohl keine lust mehr da sie eh nicht maschieren konnten oder übel aufgemischt wurden.
so kamen bei seiner letzten demo im juli 2007 gerade mal 34 nasen
Chrizzly
Zitat(chaoscamp @ 18 Feb 2008, 23:27)
Nachdem die "taktik" von leipzig geändert wurde, ist das wieder hinfällig und es wird uninteressant da rumzulaufen.
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Klingt ja schon mal interessant! Nur was meinst Du mit "taktik"? Dass ne Gegendemonstration verboten wurde?
Edit: Ah, Antwort kam zwischendurch schon smile.gif

Ansonsten kann ich mir das leider schon vorstellen mit den sich dabei verfestigenden Fronten. Wichtig ist jedoch auch, dass man ihnen zeigt, dass sie als so große Menge nicht wirklich willkommen sind (ohne Beleidigungen und Gewalt). Und ob allein die Politik dies immer schafft, is für mich fraglich. Als Einzelpersonen sind solche Leute dann wiederum oftmals ganz ordentliche Leute. Ich finde auch, dass man sie nicht gleich meiden muss, weil sie eine solche Gesinnung haben. Nur Stellung beziehen ist halt wichtig. Und witzigerweiße akzeptieren die das dann sogar. Aber gut mit Hardcore-Leuten hatte ich auch noch nicht zu tun. Da kann's vielleicht wieder anders aussehen.

Bzgl. Ursachen: Also mich wundert es schon etwas, dass gerade in Bundesländern mit den geringsten Ausländeranteilen die Probleme mit rechter Gewalt am heftigsten in den Medien auftreten. Woher da die Einflüsse kommen, würde ich ebenfalls gerne wissen. War es ein so großer Schock, dass plötzlich überhaupt so jmd. "Seltsames" neben einem wohnen konnte? K.A.

chaoscamp
erstmal ist es gut das der worch aus leipzig weg ist wink.gif
klar kann man jetzt sagen es war der friedliche widerstand der es ermöglichte. Ganz von der hand zu weisen ist es wohl nicht, dass muss ich schon zugeben. Aber leipzig hat dennoch in den jahren etliches gelernt, was den umgang angeht. Gerade am anfang wurden ja schon schlimme fehler begangen, was die genehmigung von routen anging. das dies vor gericht nicht wirklich stand halten konnte, wussten sie bestimmt (sind ja auch keine dummen leute da). ging halt leider mehrmals nach hinten los. man könnte natürlich auch so weit gehen und behaupten, nach 10 jahren war leipzig für das thema "ausgelutscht". was nun richtig ist weiß ich ehrlich gesagt auch nicht zu hundert prozent, wird wohl vieles gewesen sein.
und über eines besteht wohl einigkeit, Stellung muss schon bezogen werden. in welchem rahmen muss wohl jeder selber für sich entscheiden.
und ich muss chrizzly da zustimmen, meiden muss man sie erst mal nicht, denn wie will ich jemanden überzeugen, mit dem ich nicht rede?
aber es gibt da solche und solche. die einen scheinen eher vernünftig zu sein die anderen dafür unbelehrbar. bei der ersteren gruppe hat man da eher das gefühl die haben probleme und fühlten sich einfach gut aufgehoben ohne wirklich reflektiert zu haben was das dritte reich bedeutet hat. diese leute hatten dann meist auch nicht wirklich viel zu sagen, wenn man ihnen die geschichte mal durchging. einige haben sogar zugegeben, dass das dritte reich eigentlich mist war, was den massenmord etc angeht.
bei denen seh ich auch den ansatzpunkt, ihnen was anderes zu zeigen. ne gegendemo ist da glaub nich geeignet.
und wenn man sich die gegenden ansieht in denen es konzentriert zu sein scheint. sind dies auch öfter die gegenden die wirtschaftlich schlechter dastehen. wobei dies natürlich nur ein grund und keine rechtfertigung ist. abgesehen davon ist es leichter diejenigen zu hassen, die man nicht kennt.