Erst der Heckmeck mit'm VZ und nun verwandelt sich Facebook in den Teufel. Abgesehen von der Datenspeicherei und lockern die den Datenschutz nun seit geraumer Zeit immer mehr; Daten sollen mittlerweile automatisiert an Dritte weitergegeben werden. Frau Aigner äußerte sich darüber bereits*, am besten treten wir alle aus. Um dem "Selbst-schuld"-Zeige-Finger-heb-Blabla mal einhalt zu gebieten: Mein Facebook-Profil habe ich lediglich zur Kommunikation mit meinen Freunden im Ausland erstellt. Es ist die praktikabelste Möglichkeit mit ihnen in Kontakt zu bleiben, deswegen möchte ich mein Profil ungern löschen (mal davon abgesehen das meine - größtenteils natürlich falschen - Daten sowieso auf immer und ewig gespeichert und wohl auch verwendet werden).
Was denkt ihr? Wie geht ihr damit um und denkt ihr, Aigners offener Brief ist ein Schritt in die richtige Richtung?
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Lore Inga Rick hat dem Wellensittich beigebracht "Hitler" und "Goebbels" zu sagen
Ich hoffe, dass sich zumindest die TU-Dresden mit ihrer neuen Social Media Offensive dazu mal positioniert (Anfrage ist raus).
In einem Off-the-record-Gespräch mit dem TUD-Pressesprecher Social Media kamen die erwartbaren Argumente "wir müssen da sein wo die Leute sind" und "wir konkurrieren mit anderen Unis" zur Anwendung. Letzteres ist natürlich wirklich äußerst tragisch, aber dann doch ein etwas anderes Thema. Sei es drum, momentan wird halt gemacht, was alle anderen auch machen.
Allerdings hat im Nachgang des oben zitierten NP-Artikels die Konferenz der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder (kurz: Datenschutzkonferenz, DSK) stattgefunden, auf der unter anderem auch der Betrieb von Facebook-Fanpages (lol sic!) von öffentlichen Einrichtungen besprochen wurde. Dazu entstand ein Kurzgutachten (40 Seiten) mit dem offensichtlichen Ergebnis:
Für die bei Besuch einer Fanpage ausgelöste Speicherung von Informationen in den Endeinrichtungen der Endnutzer:innen und den Zugriff auf Informationen, die bereits in der Endeinrichtungen gespeichert sind, sowie für die Verarbeitungen personenbezogener Daten, die von Seitenbetreibern verantwortet werden, sind keine wirksamen Rechtsgrundlagen gegeben. Darüber hinaus werden die Informationspflichten aus Art. 13 DSGVO nicht erfüllt.
Wow! Unsere Steuergelder bei der Arbeit.
Selbstverständlich hat die sächsische Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert (jemand schon mal was von der gehört?) sich nicht nehmen lassen, daraus eine Pressemitteilung zu formulieren, mit der Punchline:
Kann eine Behörde die datenschutzrechtliche Konformität ihrer Fanpage-Nutzung nicht nachweisen, muss sie ihre Seite deaktivieren.
…jedenfalls hat diese Ansage das Rektorat der TUD dazu bewogen, einen Termin mit dem Social Media Team und dem Datenschutzbeauftragen der TUD anzuberaumen, in dem möglicherweise das weitere Vorgehen diskutiert werden könnte. Der findet aber erst noch statt.
Nicht dass man vielleicht als öffentliche Anstalt mit Bildungsauftrag auch mal von selbst ein bißchen Progressivität an den Tag legen könnte…