"Liebe Freunde, ich bin ja keiner, der wegen jedem Hamsterhusten säckeweise Bittbriefe an den Bundespräsidenten schickt. Jedoch ist mir bei der GEMA aufgefallen, daß da einiges nicht gerade optimal abläuft. Insbesondere bei Livekonzerten gibts immer wieder sehr emotionale Diskussionen zwischen Musikern und Veranstaltern. Das find ich eigentlich sehr schade, da beide Seiten wichtige Bestandteile des Kulturbetriebs sind. Deswegen....
....braucht das Musik-Universum mal Eure Hilfe.
Wie Ihr wisst, hängt Wohl und Wehe der kleinen lokalen Musikszene davon ab, bei Veranstaltungen Gewinn zu machen, d.h., die Kosten überschaubar zu halten. Ein großer Kostenfaktor sind die GEMA-Gebühren. Nun ist die GEMA prinzipiell eine sehr sinnreiche Einrichtung, allerdings sind die derzeitigen Abrechnungs- und Verteilungsmethoden sehr zum Nachteil von uns "Kleinen" (Veranstaltern wie Urhebern). Das liegt daran, dass nur die "Großen" im Vorstand sitzen.
Nun ist es so, dass die Umsätze und Gewinne aus dem Verkauf von Tonträgern seit einigen Jahren massiv eingebrochen sind. Die GEMA kriegt das natürlich auch zu spüren und setzt nun auf den einzigen Musik-Sektor, in dem überhaupt noch Geld zu verdienen ist, nämlich die Live-Musik. Vielleicht habt ihr in den vergangenen Monaten mitbekommen, dass die
Die Begründung dafür lautet sinngemäß, dass die Internet-Piraterie Schuld an der Misere ist.
In Wirklichkeit ist es so, dass die Abrechnungsmethoden der GEMA jahrzehntelang gut funktioniert haben, aber für das neue Internet-Zeitalter nicht zeitgemäß sind.
Deshalb haben einige Menschen eine Petition beim deutschen Bundestag eingereicht, auf dass dieser die Abrechnungsmethode der GEMA überprüfe..
Der Text der Petition fordert den Bundestag dazu auf, zu beschließen, dass "das Handeln der GEMA auf ihre Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz, Vereinsgesetz und Urheberrecht überprüft wird und eine umfassende Reformierung der GEMA in Hinblick auf die Berechnungsgrundlagen für Kleinveranstalter, die Tantiemenberechung für die GEMA-Mitglieder, Vereinfachung der Geschäftsbedingungen, Transparenz und Änderung der Inkasso-Modalitäten vorgenommen wird."
Es wäre nun nett, wenn Ihr diese Petition ebenfalls unterzeichnen würdet. (Das geht online.)
Bitte opfert diese drei Minuten für unsere Sache!
Sollte es die GEMA schaffen, diese (oder auch nur eine ähnliche) Gebührenerhöhung durchzusetzen, könnt ihr euch ausmalen, wer in Deutschland künftig überhaupt noch Live-Musik veranstalten wird.
fefe hat vor ein paar tagen auch darüber berichtet. Als Konzertbesucher bekommt man ja von den GEMA-Methoden so gut wie nichts mit. Erfahrungsberichte wie dieser lassen mich dann aber stark an der Gleichverteilung zweifeln:
Zitat
Da ich selbst bei meinen Auftritten überwiegend eigene Lieder singe, müsste ich mindestens die Hälfte dessen, was eingezahlt wird für meine Konzerte, abzüglich Bearbeitungsgebühren, zurückerstattet bekommen. Bei Gema-Gebühren von über 65.000 Euro, die die Gema in den Jahren 2004 bis 2007 allein für meine Konzerte berechnet hat, wären das mindestens 27.000 Euro gewesen - eine einfache Rechnung. Davon bekommen habe ich aber nur rund 5.000 Euro, was auf einem besonderen Verrechnungsschlüssel und den Ausschüttungsrichtlinien der Gema beruht.
Hab die Petition unterschrieben. Allerdings seh ich nach dem "Scheitern" der Stoppschildpetition die Chance auf Erfolg eher gering