da Niveau noch keinen Thread dazu aufgemacht hat... ...warum muss man immer krampfhaft versuchen, das Klischee des dummen und faulen Ossis zu bedienen? Kaum sind die Bayern nicht mehr auf Platz 1, schon heißt es, die geringere Zahl der Immigrantenkinder in Sachsen wären schuld
edit:
Dieser Beitrag wurde von chelys: 18 Nov 2008, 13:22 bearbeitet
elli: Finds auf jeden Fall gut, dass du dich so ins Zeug legst, aber ich will dir mal von einem Kumpel erzählen, den sie auf die Hauptschule geschickt haben, weil der immer bissl Zappelig war und sich nicht konzentriert hat. Dort hat er eigentlich nur rumvegetiert... irgendwann ist er dann auf die Realschule gewechselt... das war in BaWü. Dann irgendwann aufs Gymnasium gekommen... Jedes mal hat der dabei ein Jahr verloren. Vor 3 Jahren in etwa war ich bei seiner Promotion. Solche Leute gibts. Ich glaube, die sind noch nicht einmal selten. Ich würde stark vermuten, dass es schwierig ist das Potential von einem Kind nach der 4. Klasse einzuschätzen. Auf der anderen Seite zeigt das Beispiel allerdings auch, dass es trotzdem möglich ist, alles zu erreichen, egal ob sie dich in der Bildungsempfehlung für Grenzdebil halten oder nicht...
Die Klarheit, mit der du meinst, du wüsstest wer das Abi Schaffen wird und wer nicht, kann ich wiederum nicht nachvollziehen. Haben meine Grundschullehrer nicht auch meinen damals besten Freund mit aufs Gym geschickt, nur damit der dann in der 12. Klasse abbricht...? Sowas vorauszusehen benötigt Hellseherische Fähigkeiten. Glaubst du, dass du die hast? Glaubst du wirklich das kannst du alles an der Arbeitsweise festmachen? Kannst du dich nicht an die `coolen Säue' beim Abi erinnern, die beständig zu spät zum Unterricht kamen, sich mangelhaft auf das Abi vorbereitet haben und dennoch eben genau NICHT die waren, die auf der Strecke blieben?
Kann meinem Vorredner nur zustimmen. Glaube auch nicht daran, dass es in der 4. Klasse bereits klar erkennbar ist und ich denke, dass es dann auch nicht Schüler-, sondern Elternentscheidung ist. Bei uns in BRB konnte man sich nach der 6. entscheiden und noch bis zur 9. bei entsprechender Notensteigerung wechseln, was ich gut fand. Da ich mir nie vorstellen konnte, mal Abitur zu machen, bin ich ganz normal bis zur 10. Klasse auf der Gesamtschule gewesen, hab dort die Abschlussprüfungen gemacht und bin danach aufs Gym gewechselt. Nun studier ich sogar und arbeite nebenbei als Förderlehrerin an nem Abendgym, wo ich sehe, wie stressig es für die Schüler ist, früh arbeiten und Abend (Unterrichtszeit 17.00-21.30Uhr) in die Schule gehen zu müssen und evt. noch Familie zu haben. Aber zumindest haben sie die Möglichkeit ihr Abi nachzuholen und sogar nebenbei Geld zu verdienen. Und wer den Biss hat, schafft das auch.
Sicherlich ist eure Meinung auch berechtigt. Ich habe auch die Bildungsempfehlung für die Mittelschule bekommen und war dort auch versetzungsgefährdet. Nicht alleine der Intellekt sondern auch das Sozialverhalten, die Arbeitshaltung, die Konzentrationsfähigkeit und der familiäre Hintergrund spielen eine Rolle. In der GS hab ich meine Schüler in Mathe, Deu, Sachunterricht, Englisch und Ethik. Es ist also keine einseitige Sichtweise, wie bei den Fachlehrern auf der weiterführenden Schule.
Die Bildungsempfehlungen werden von einem Lehrerteam getroffen. Wir betrachten das Kind als Ganzes: Macht es (überhaupt) Hausaufgaben und schafft es das alleine? Löst es Konflikte und kann seine Bedürfnisse auch zurückstellen? Kann es Mitschriften verfassen und auch ein Referat halten? Hält es 45 Minuten durch? Unterstützen die Eltern ihr Kind und ist bei Problemen auf sie Verlass (oder können sie Nachhilfe überhaupt bezahlen) ? Eine Bildungsempfehlung ist nur eine Momentaufnahme. Das war bei mir und bei deinem Kumpel sicherlich auch so - und es war zu diesem Zeitpunkt gerechtfertigt. Klar hab ich auch Jahre verloren, weil ich das Abi nachmachen musste. Ich habe aber im "reiferen Alter" gewusst wofür ich lerne, was in der 4. Klasse für mich ganz weit weg war. Aber das ist immer noch der bessere Weg, als wenn ein Kind am Gymi zerbricht. Jeder von uns kennt noch Prüfungen, wo man wie ein Irrer drauf hin lernt und am Ende packt man das nicht. Jetzt stell dir mal vor du bist ein Kind und musst das verarbeiten. An uns werden zwar auch Erwartungen gestellt, aber als Kind stehst du massiv unter Druck der Eltern.
Übrigens haben verschiedene Studien ergeben, dass die Mehrzahl der Bildungsprognosen von GS Lehrern zutreffend waren. In der weiterführenden Schule hingegen - speziell der Mittelschule - wird kaum auf ein Aufsteigen in der Schulart hin gearbeitet. Du hast dann deinen Stempel und das war´s dann.
Ciau Elli
Dieser Beitrag wurde von ellipirelli1980: 22 Nov 2008, 15:10 bearbeitet