Zehlendorf mit verstacheldrahteten Mehrfamilienhäusern und Molabit gibt´s in Dresden beides nicht, auch wenn in Prohlis beim Audi 4 Schluss ist und auf der Goethealle in den neuen Häusern nur Leute mit oberen Modellen und Renter wohnen. Sind aber beides schon Ausreißer, die nicht den ganzen Bezirk widerspiegeln.
Leipzig ist viel heterogener als Dresden. Da gibt es allgemein gute und allgemein schlechte Viertel, wo schon die schlechtere Wohnung im guten Vierel bevorzugt wird. Die Stadtteilzentren und die lange öffentliche WOBa haben sehr entgegenwirken können und die Stadtlandschaft verhindert eine Konzentration auf gute Innenstadtlagen.
Die Ortsämter sind viel zu ungenau. Man müßte schon die 100
Stadtteile zur Auswahl stellen.
Wenn man es komerziell bertracht und nicht die verschiedenen Ansprüche der Generationen berücksichtigt, der Dresdner Immobilienmarkt ist weniger heterogen als in anderen Großstädten. Die exclusivsten Lagen sind aber zunehmend anders als andere Blasewitz, ein Teil von Striesen, Loschwitz und der Weiße Hirsch, Teil von Bühlau. Da sind die Bäume am ältesten, wenig Kriegsschäden, wohnen viele Freiberufler und Unternehmer, stehen die meisten kaum genutzten Sportwagen und S-Modelle in der Tiefgarage, sind die Wohnungen größer und haben dickere Mauern, das Grün zwischen den Straßen schluckt enorm den Schall und allgemein ist die Ausstattung hochwertiger. Außerdem ist es oft nicht die einzige Wohnung. Der beliebteste Stadtteil ist die Randlage Kleinzschachwitz. Radebeul gehört zwar nicht zu Dresden, ist aber vielleicht am schönsten.
Wohnt es sich anders als in Prohlis mit schönem Balkon ? Es parkt sich entspannter und man bekommt weniger vom anderen mit, sonst ist der Unterschied marginal, besonders wenn es heißt, zwischen Lage und Größe zu wählen. Man bekommt andere Werbung von Quelle und wenn man genügend Platz hat ist der Fensterblick ohne Gardinen romantischer.
Viele zieht es manchmal in die selten freien 17-Geschosser ganz oben (am besten zwei kleine Wohnungen zusammengelegt), gibt es für zweimal 105 Euro beim Studentenwerk. Plauen, auch Wilder Mann, es gibt kaum eine Stadt mit so vielen wohnenswerten Vierteln, in den meisten ist nur nicht so viel los, auch wenn´s die letzten Jahre viel besser geworden ist, deswegen ist die Neustadt wohl so beliebt, obwohl das ja meist vergleichsweise wenig schallschluckendes Grün auf der Straße und recht viel Lärm bedeutet. Dafür merkt man, dass man lebt, sobald man das Fenster aufmacht.
Man kann nicht sagen der oder der Stadtteil, kommt sehr auf die Wohnung an. Uneinsehbare Dachterrasse wäre geil und man sollte schnell in der Stadt und zurück sein.
Wegen der großen Stadtfläche und den Rückbauprogrammen denke ich, dass es nicht so schnell zu weiterer Heterogenisierung kommt und jeder Stadtecke ihren Reiz behält. Prohlis ist ja auch grüner geworden, hat einen Bach und inzwischen genug Parkplätze.
Gute kleine Wohnungen direkt in der Stadt werden wohl teurer, die erste Wahl für Zugereiste, aber mehrfach billiger als in München oder sogar auch Stuttgart.
Apprendre à chanter à un cochon, c'est gaspiller votre temps et contrarier le cochon.