Bin beim Surfen auf ne Umfrage der Greenpeace Gruppe Aachen zum Bio-Mensaessen gestossen. An der Uni Aachen bietet bisher immerhin eine Mensa einmal pro Woche Bioessen (genaueres hab ich nciht herausgefunden) oder ein Gericht mit Fleisch aus artgerechter Tierhaltung an.
Mich würde mal interessieren, wie's mit Eurem Interesse an so einem Angebot aussieht. Und ob Ihr dann auch bereit wäret dementsprechend mehr zu bezahlen. Und wie man es überhaupt einrichten sollte: Ein Bio-Menü und die anderen wie gehabt oder ein bestimmter Tag an dem alles Bio ist? oder wie?
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"S'ils n'ont plus de pain, qu'ils mangent de la brioche."
1. Man zerstört die Existenz der umliegenden Bauern. 2. Man mehrt hauptsächlich den Gewinn global agierender Firmen, die sich einen Scheißdreck um Moral etc. scheren. Der Bauer, der diese Produkte anbaut, hat davon einen beträchtlich kleineren Vorteil (wenngleich er einen hat). 3. Man bringt die Erde einen Schritt weiter an das Ende der Existenz, da bei einer unerwarteten Reaktion der Gene (oder einer Explosion in der entsprechenden Fabrik) die Ernte für ein Jahr locker vernichtet sein kein. 4. Man bringt sich selbst auch in Lebensgefahr.
zu 1. Ich versteh das nicht: Wozu brauchen wir eigentlich einheimische Bauern? Entwicklungsländer brauchen doch auch keine einheimische Fertigungsindustrie, das machen doch auch wir für sie. Vielleicht würde es ja den Entwicklungsländern sogar leichter fallen anständige Produkte unter anständigen Bedingungen herzustellen, wenn wir nicht so nen protektionistischen Markt hätten... Jetzt kommt bestimmt gleich das Argument, dass Produkte frisch sein sollen: Aber warum essen wir dann Bananen, da haben die meisten von und doch noch nie ne frische gesehen, und stört uns das? Ich versteh nicht, warum man auf der einen Seite den Wohlstand in unserem Land genießt, im nächsten Atemzug die bösen (am liebsten natürlich US-)Firmen für ihren Ausbeuterstil anschwärzt und dann auch noch protektionistische Maßnahmen fordert... wo ist da die Konsequenz. Gabs nicht mal diesen Slogan: 'We are the world'
Zu 2. Also lieber soll ein Bauer in einem Entwicklungsland verrecken, als das er ausgebeutet wird. Und er wird natürlich ausgebeutet, weil (US-)Firmen alle böse sind, und nicht weil wir Wohlstandskinder das wollen...? Wenn ich jetzt aufhöre die Nahrungsmittel vom 3.Welt-Bauern zu kaufen wird dieser doch nur noch mehr ausgebeutet, weil ihm eine Einnahmequelle wegfällt... Das heißt nicht, dass ich das toll finde, aber ich bin der Meinung, dass man diesen Menschen nur helfen kann, wenn sie eine faire Chance bekommen...
zu 3. (Und damit zum heiß diskutierten Thema: der Gentechnik) Wie kann man eigentlich davon ausgehen, dass der Mensch so mächtig ist, die Natur zu zerstören... das kann er mit atomarer Technik genauso wenig, wie mit Gentechnik. Auf der einen Seite regen sich alle guten Intellektuellen darüber auf, dass 'Intelligent Design' den Darwinismus verdrängt, andererseits halten sich (meist dieselben Personen) für die Krone der Schöpfung. In allererster Linie ist der Mensch ein natürliches Wesen, somit sind seine Handlungen und die Konsequenzen aus seinem Handeln auch natürlich. Wollen wir jetzt alle Biber umbringen, nur weil sie beim Dammbau ihre Umwelt zum Teil radikal verändern und somit anderen Lebewesen die Lebensgrundlage nehmen (möglicherweise lebte grade unterhalb des neu entstandene Dammes eine einzigartige Art, die der Biber durch sein Handeln ausgerottet hat...) Ein anderer Aspekt ist, dass der Mensch in einer Gesellschaft (mittlerweile einer globalen) organisiert ist, und somit auch Verantwortung für seine Mitmenschen trägt... Ich will hier bestimmt nicht alles rechtfertigen, was der Mensch so macht. Aber mit der Gentechnik halte ich es genauso, wie mit der Atomenergie: Tausende Leute demonstrieren regelmäßig dagegen, weil es ja so unnatürlich und gefährlich ist - was an Strahlung unnatürlich ist hab ich ja bis jetzt nicht verstanden, und dass wir nicht an eine atomar verseuchte Umgebung angepasst sind, ist halt so... Shit happens - wenn es soweit kommen sollte würden sich andere Lebensformen daran anpassen, und alles liefe so wie bisher. Nur halt ohne uns, wär auch nicht schlimm!
zu 1. Ich versteh das nicht: Wozu brauchen wir eigentlich einheimische Bauern? Entwicklungsländer brauchen doch auch keine einheimische Fertigungsindustrie, das machen doch auch wir für sie. Vielleicht würde es ja den Entwicklungsländern sogar leichter fallen anständige Produkte unter anständigen Bedingungen herzustellen, wenn wir nicht so nen protektionistischen Markt hätten... Jetzt kommt bestimmt gleich das Argument, dass Produkte frisch sein sollen: Aber warum essen wir dann Bananen, da haben die meisten von und doch noch nie ne frische gesehen, und stört uns das?
Man braucht einheimische Bauern um sein Land zu ernähren. Solange ein Land fähig ist, genügend Nahrungsmittel für sich selbst zu produzieren muss keiner Hunger leiden. Oder man ist als Land schon reich genug um sich alles immer einkaufen zu können. Und ja, Entwicklungsländern würde es leichter fallen anständige Produkte unter anständigen Bedingungen herzustellen. Statt dessen wird aber hergestellt, was auf dem Weltmarkt hohe Preise erzielt.
Zitat
Zu 2. Also lieber soll ein Bauer in einem Entwicklungsland verrecken, als das er ausgebeutet wird. Und er wird natürlich ausgebeutet, weil (US-)Firmen alle böse sind, und nicht weil wir Wohlstandskinder das wollen...? Wenn ich jetzt aufhöre die Nahrungsmittel vom 3.Welt-Bauern zu kaufen wird dieser doch nur noch mehr ausgebeutet, weil ihm eine Einnahmequelle wegfällt... Das heißt nicht, dass ich das toll finde, aber ich bin der Meinung, dass man diesen Menschen nur helfen kann, wenn sie eine faire Chance bekommen...
Die faire Chance bekommen sie weder dadurch, dass du die Genprodukte von ihnen kaufst, noch dass sie Genprodukte anbauen. Eine faire Chance würden sie bekommen, wenn sie ihre Produkte zu einem fairen Preis auf dem Weltmarkt verkaufen könnten, anstatt nicht genügend verdienen zu können, weil die EU und USA ihr Getreide subventionieren um es in Afrika verkaufen zu können. Eine faire Chance hätten sie, wenn sie alles anbauen würden, was ihr Land braucht (und es auch dort absetzen könnten) anstatt nur Soja anzubauen, weil sich damit auf dem Weltmarkt noch die höchsten Preise erzielen lassen. Eine faire Chance hätten sie, wenn ihre Regierungen sie mit unserer Hilfe unterstützen könnte, dass sie mit eigenen Maschinen ihre eigenen Boden bebauen, anstatt das Land an Investoren aus der ersten Welt zu verpachten und dort für einen Hungerlohn zu arbeiten.
Zitat
zu 3. (Und damit zum heiß diskutierten Thema: der Gentechnik) Wie kann man eigentlich davon ausgehen, dass der Mensch so mächtig ist, die Natur zu zerstören... das kann er mit atomarer Technik genauso wenig, wie mit Gentechnik. Auf der einen Seite regen sich alle guten Intellektuellen darüber auf, dass 'Intelligent Design' den Darwinismus verdrängt, andererseits halten sich (meist dieselben Personen) für die Krone der Schöpfung. In allererster Linie ist der Mensch ein natürliches Wesen, somit sind seine Handlungen und die Konsequenzen aus seinem Handeln auch natürlich.
Nun wir können seit der Urzeit Leben erschaffen und Leben nehmen. Und natürlich wird es die Erde nicht sonderlich kratzen, wenn der Mensch sich selbst ausrottet. Solange wir es nicht gar zu dumm anstellen wird sich schon wieder Leben entwickeln. Wir sollten aber uns bewußt sein, dass wir die Macht haben unsere eigenen Lebensbedingungen radikal zu verändern.
Zitat
Wollen wir jetzt alle Biber umbringen, nur weil sie beim Dammbau ihre Umwelt zum Teil radikal verändern und somit anderen Lebewesen die Lebensgrundlage nehmen (möglicherweise lebte grade unterhalb des neu entstandene Dammes eine einzigartige Art, die der Biber durch sein Handeln ausgerottet hat...)
Man wird sicher nicht die ganzen Biber ausrotten, aber eventuell den Bestand etwas dezimieren. Die Aufgabe eines Jägers ist genau diese. Aber eigentlich wird hier auch immer nur das geradegebogen, was durch den Mensch mehr oder weniger aus den Fugen geraten ist.
Zitat
Ein anderer Aspekt ist, dass der Mensch in einer Gesellschaft (mittlerweile einer globalen) organisiert ist, und somit auch Verantwortung für seine Mitmenschen trägt... Ich will hier bestimmt nicht alles rechtfertigen, was der Mensch so macht.
Mit diesem Ansatz müsstest du eigentlich gegen die aktuelle Genmanipulationspraxis sein.
Zitat
Aber mit der Gentechnik halte ich es genauso, wie mit der Atomenergie: Tausende Leute demonstrieren regelmäßig dagegen, weil es ja so unnatürlich und gefährlich ist - was an Strahlung unnatürlich ist hab ich ja bis jetzt nicht verstanden, und dass wir nicht an eine atomar verseuchte Umgebung angepasst sind, ist halt so... Shit happens - wenn es soweit kommen sollte würden sich andere Lebensformen daran anpassen, und alles liefe so wie bisher. Nur halt ohne uns, wär auch nicht schlimm!
Ohne mich fänd ichs schon ein bisschen schlimm. Und da bin ich sicher nicht der einzige. Strahlung an sich ist nicht unnatürlich, in der hohen Konzentration aber auf der Erde ohne Einwirkung des Menschen nicht zu finden (sonst könnten wir ja Energie aus der strahlenden Umwelt gewinnen). Du kannst auch mal zum Spaß einen Betastrahler 5 Minuten in der Hand halten, dann weisst du auch was daran gefährlich sein soll.
Zitat
Zu 4. Ja und?
Sprich, du würdest auch radioaktives Jod fressen, wenn man dir dafür ein Jahr lang dein Mensaessen bezahlt?