Ich finde die Aktion zu einseitig.
Habt ihr auch daran gedacht, dass die Listen einen gewissen Druck auf den Studenten ausüben, damit er zur Vorlesung kommt und nicht mal faul die Vorlesung ausfallen lässt? Manchmal muss man Menschen eben auch zu ihrem Glück zwingen, der Spruch ist nicht von ungefähr.
"Wirtschaftlich verwertbares Wissen" - was ist denn damit gemeint? Praxisbezogene Lehrinhalte? Und dass die Listen, die ja einzig und allein dazu dienen, festzustellen ob der oder diejenige die Vorlesungen auch besucht hat, also das Kriterium für die Klausuren erfüllt, daran Schuld haben sollen, dass es auf dem Arbeitsmarkt sozial ungerecht zugeht, halte ich für realitätsfern.
Und ich bezweifel auch, dass die vermittelten Lehrinhalte nur aus dem Grunde gewählt werden, damit sie uns vorgeschrieben werden. "Keine Lust darauf zu lernen, was uns vorgeschrieben wird?" Sehr rebellisch. Diese Frage lässt für mich Mangel an Motivation erkennen. War der Musikunterricht in der Schule nicht auch langweilig und sinnfrei?
Hinterfragen sollte man also die Lehrinhalte und dann konstruktive Vorschläge machen, in welche Richtung man diese verbessern oder ersetzen könnte.
Studieren heisst nunmal auch "trockenen Stoff" durchzukauen und sich für scheinbar Uninteressantes zu motivieren. Wer das nicht zu leisten vermag, der wird es später auch mal verdammt schwer haben.
Zitat
Wie oft stirbst du in einem staubtrockenen Seminar ab, nur um am Schluss deine Unterschrift zu leisten? Wie oft kannst du einem Seminar nicht folgen, weil sich in den vorderen Reihen alle die unterhalten, die nur gekommen sind, weil eine Unterschriftenliste sie dazu zwingt?
Wenn man sich das durchgelesen hat stellt sich die Frage: Sind wirklich die Listen daran schuld?
Dieser Beitrag wurde von uworissimo: 27 Nov 2005, 16:45 bearbeitet
"That was fun. Let's never do that again."
"It's always fun until someone gets hurt - then it's hilarious."