Aus dem Tagebuch eines neuen Taugenicht

Anekdote zu Suff und Gewalt


Es ist noch gar nicht so lange her, da luden wir ein paar Freunde und Mitstudenten zu uns ein. Denn es war mein Geburtstag und wir wollten ein wenig feiern, zuerst bei uns in der Wohnung und dann noch in die Neustadt.
Die ersten Gäste waren gerade gekommen, da klingelte mein Telefon. Es war Maria, sie finde nicht her. Ich so „kein Problem ich hol dich bei Franzi ab.“
Mit Franzi im Auto fuhr ich also schnell zu ihrer Wohnung, leider war in der Straße nirgends ein Parkplatz frei. Nach zweimaligem Durchfahren, entschloss ich mich in eine Einfahrt zu stellen. Rückwärts und mit laufendem Motor, damit ich im Falle eines Falles zügig Platz machen konnte.

Ich stand noch keine zwei Minuten, da ging hinter uns ein junger Mann mit seinem Hund vorbei. Franzi hatte uns gerade Zigaretten gedreht und weil mein Auto eigentlich rauchfrei ist, hatten wir die Türen geöffnet. Der Mann war schon einige Meter vorbei, als er anfing lauthals zu schreien und zu schimpfen. Ich konnte nur fetzenweise „Einfahrt“, „Scheisskarre“ und einige Beschimpfungen heraushören. Er schien schon recht betrunken zu sein.
Ich machte mir nicht viel daraus, drehte mich zu Franzi und wir grinsten uns an.
Das nächste das ich weiss, ist das mein Kinn warm war, meine Zigarette irgendwo hinten im Auto lag und der Typ laut schreiend neben mir. Er hatte mir wohl ins Gesicht getreten. Er brüllte irgendwas und ich versuchte ihn zu beruhigen und meinte, „ ich fahr ja schon weg!“. Doch er rief nur: „Was, eh? WAS?“ und trat nochmal nach mir, traf aber mein Lenkrad. Ich schubste ihn weg und machte die Tür zu. Er rüttelte erst daran, trat dann nochmal gegen die Scheibe.
Ich zögerte nich lange und fuhr los, während er gerade versuchte meinen Kofferraum aufzubekommen. Wie ich später feststellte, riss er meinen Heckscheibenwischer ab.
Ich fuhr einmal um den Block und hielt dann an der nächsten Parallelstraße. Kurz darauf kam Maria und wir fuhren zurück zur Wohnung. Dort war das Geschehene natürlich gleich Gesprächsthema Nr. 1. Ich sah das Ganze nicht so eng, verletzt hatte er mich nicht wirklich, nur ein wenig Haut abgeschürft an meinem Kinn.

Wir feierten dann einfach weiter und es wurde noch ein sehr langer, schöner, feucht-fröhlicher Abend.

Ich denke, ich hab situationsbedingt richtig gehandelt. Aber am nächsten Tag, hab ich natürlich nochmal drüber nachgedacht und mir überlegt wie ich alternativ hätte handeln können.
Ich hätte aussteigen können und versuchen können mit ihm zu reden. Aufgrund seines Trunkenheitszustands glaub ich jedoch nicht, dass das was gebracht hätte.
Ich hätte ihn....anderweitig beruhigen können oder ich hätte ihm ne Lehre erteilen können. Doch dann hätte ich vielleicht nicht mehr feiern können. Man weiss es nicht.

Aber eins weiss ich: Solche Typen sind das Letzte!

Hmm manchmal muss man aber wirklich mal seine Hand in das Gesicht von anderen Leuten reintun. Oder seinen Fuß. Oder einen Schwingschleifer. Hilft. Baut Agressionen ab.
Hätte Jesus auch getan.

Pusti hat Recht. Manche Leute haben es einfach nicht verdient, dass man Ihnen intelligente Methoden entgegenbringt. Es würde auch nix bringen, sagt meine Erfahrung. Mit Reden hat noch keiner jemandem eine aufs Maul gehauen, das muss man schon richtig machen!

//edit: Jesus ist ja an dem ganzen Suff schuld, der hat doch den Wein erfunden, oder lieg ich da falsch?

Dieser Beitrag wurde von schildkroet: 22 Mar 2007, 20:49 bearbeitet

Der muss Dich ja ganz schön erwischt haben ... (Angeknockt fahren ist nicht gut.)



Gewalt gegen Autos ist absolut das Letzte!
Hätte den Typen einfach mit einem Abschleppseil an der nächsten Ampel aufgeknüpft!
Schild um den Hals: "Autoquäler"
Fertig!

@32er-maul: da hab ich mich wohl vertan. da lief der motor wohl noch. werd's ändern danke.

@pusti und schildi: also ihr meint ich hätte aussteigen und das "klären" sollen? meint ihr er würde dann in zukunft solche aktionen vermeiden?

von selbstjustiz halte ich nichts, da würde ich mich nur auf das niveau meines gegenüber herabbegeben. ausserdem ist mir dafür mein gesicht zu schade.
ich steh da eher auf ne anzeige.. auch wenn ich im auto auf die bullen warte. soller doch um mein auto rumhüpfen und bitte gleich noch n paar frontscheibenwischer abreißen

also ich hätte die polizei rufen sollen....is das nich ein wenig übertrieben?
ausserdem hatte er ja im prinzip recht, ich stand da widerrechtlich...

( ich bin ja auch gegen selbstjustiz - will eure meinungen hören )

er tritt dir erst ins gesicht setzt dann nochmal nach und du willst mit ihm reden?

wie naiv kann man sein

ich hab gefragt ob das eurer meinung nach richtig gewesen wäre. hab nicht gesagt, dass ich das so machen würde.

ich bin weggefahren. und ich halte das immernoch für das klügste...

cops rufen und den heckscheibenwischer hät ich ihm noch quer in den ars.. geschoben.

jetzt mal ernsthaft:
typ besoffen, aber noch in der lage einen gefährlichen angriff (tritt ins gesicht/gegen kopf) durchzuführen.
abfahrtbereit in einer einfahrt und/oder auf dem bürgersteig stehen rechtfertigt einen derartigen angriff in keinem fall.
typ verhält sich auch nachdem die autotür geschlossen wurde extrem aggressiv.
würde also sagen:
kurz tief luft holen, raus aus der karre und dann ordentliche selbstverteidigung! der typ hätte am nächsten tag sowieso kopfschmerzen gehabt! und ob er beim ins bett fallen nicht auch ein/zwei zähne verloren oder sich den kiefer gebrochen hätte ... wer weiß ...
kann natürlich auch sein, dass man von der ganzen situation so überrumpelt ist, dass man erstmal überhaupt nichts mehr peilt. dann am besten erstmal die gefahrenzone verlassen.

Den Typ angreifen?
...der hatte nen Hund dabei! ...also wenn mein Hund noch leben würde, er hätte mich verteidigt! ...mit anderen Worten: der hätte den Köter am Hals gehabt, auch wenn er den Typen (weil er dicht war) uffgeklatscht hätte!

meine Meinung: im Auto bleiben und de Bullen holen...

du hattest doch nen auto: ergo besser bewaffnet *g

@ DerLOX

Franzi hätte den hund in schach gehalten (mit ihrem pfefferspray) während der typ mit der MAG-LITE ausm handschuhfach bekanntschaft gemacht hätte. (ich geh hier von "meiner" Franzi aus ...)

unserer franzi

nur hätten wir ja dann nen clubhund, die rückt das possierliche tierchen doch nie wieder raus wenn die mit dem stafordshire terrier fertich is dann hat der doch löckchen, hört auf bella und gibt pfötchen und rollt sich drollig quietschend aufm rücken rum...


was mir noch einfällt: "my axe is my buddy..."