_
toggle menu eXmatrikulationsamt.de
online: 589 gäste
Qualität für mehr Geld.
Ja, will ich. Am besten jeden Tag. 28 ** 28.00%
Ja, wenn mein Emeal grad frisch aufgeladen ist. 14 ** 14.00%
Nein. Ich beruhige mein Gewissen anders. 27 ** 27.00%
Nein, wozu? 31 ** 31.00%
Totale Stimmen: 100
Gäste können an Umfragen nicht teilnehmen 
Themen Layout: [Standard] · Linear · Outline Thema abonnieren | Thema versenden | Thema drucken
post 15 Dec 2006, 16:37
avatar
Ironieresistenz I.
*********

Punkte: 2231
seit: 02.06.2005

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 15:22)
Wolltest du nicht etwas dazu schreiben, warum ich kein Recht habe selbst zu bestimmen, was ich esse?

Nein, wieso sollte ich? Ich wollte darauf hinweisen, dass du im konventionellen Sinn kein Recht auf Selbstbestimmung hast, da es nicht naturgegeben ist. Der Mensch hat dieses Recht "entwickelt", es ist quasi synthetisch.
Interessanterweise übst du dieses Recht aus, ohne dir Gedanken über die Konsequenzen und mögliche daraus erwachsende Eventualitäten deine Gesundheit betreffend zu machen. Obwohl die davon ausgehende Gefahr obektiv vermutlich viel höher ist als die von Genmais.


--------------------
Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.

... validiert nach dem Isso-Standard 1.0 ...
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 16:47
avatar
∴~∇~∞~Δ~Ξ
*********

Punkte: 7060
seit: 01.10.2003

@Zappelfry: Klar hat Gentechnik auch sein guten Seiten. Nichts ist nur schlecht.

Zitat(loco @ 15 Dec 2006, 14:46)
ich glaube, die antwort 'geh halt nicht hin' ist dir zu einfach?
es wird doch keiner gezwungen in der mensa zu essen und sich alternativen zu suchen..
*

.. du hast schon Recht, allerdings passt es oft nicht in den Tagesplan eines ernsthaft Studierenden sich Mittags sein Essen selber zu kochen, welches er teuer erworben hat.

Es ist heute doch einfacher und billiger Fleisch aus Massentierhaltung und genmanipuliertes Gemüse zu kaufen, als anders herum ... Döner gibts doch an jeder Ecke.
Es ist sicher nicht jeder Student auf Mensa- Essen angewiesen, aber viele kommen einfach nicht drum rum, daher wäre es doch schön Alternativen innerhalb der Mensa anzubieten. smile.gif


Grüsse
C°°°
smile.gif


--------------------
∴ ~ ∇ ~ ∞ ~ ◊ ~ ☺ ~ ☼wie∞oben∞so∞unten☼ ~ ☻ ~ ■ ~ ∅ ~ Δ ~ Ξ
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 16:55
avatar
Straight Esh
*********

Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

Zitat(loco @ 15 Dec 2006, 15:26)
und genau da hast du ein detail vergessen und zwar das der quantität und das vorhandensein möglicher alternativen..
ich meine damit, dass du sehr wohl nicht zur mensa gehen musst, wohingegen verpestete luft schwerwiegender ist, weil ich mich dieser nicht so einfach entziehen kann, sicherlich ist der übergang fließend, aber bis jetzt merke und weiß ich nichts von allumfassenden genveränderten produkten..

Ob es für viele Studenten Alternativen gibt? Wenn man Mittags etwas warmes im Bauch haben möchte, sieht es bei den meisten mau aus.
Zitat
ich weiß nur, dass es bei uns 'holländische' tomaten gibt shifty.gif
aber das sojabohnen, mais, getreide (genverändert) zugelassen wurde und in dt. regalen steht, davon weiß ich nichts, ja ich sehe selbst in dem maße, wie es hier propagiert wird, keine etiketten, auf denen steht 'dieses produkt ist genetisch verändert' in den regalen..

Das ist ja das tolle an der Gentechnik. Man sieht sie nicht. Es gab aber schon zig Vorfälle, bei denen ohne das Wissen der Bauern genmanipulierte Saat verkauft wurde, bzw. dass Genfood ohne Markierung auf den Markt kam. Hinzu kommt noch, dass das ganze unkontrollierbar ist, und auch normale Pflanzen durch den Pollenflug verunreinigt werden können. In der EU muss ein Produkt nur mit dem Etikett ausgestattet werden, wenn es mehr als 0,9% GVO-Material enthält. Produkte, die in zweiter Instanz mit Genfood in Berührung kommen (z.B. Eier von Hühnern, die mit Genprodukten gefüttert werden) müssen überhaupt nicht gekennzeichnet werden.
Zitat
das ganze ist aber unabhängig vom eigentl. thema, denn wer weiß es denn zu 100%, dass GVOs im mensaessen enthalten sind?
und wenn GVOs drin sind, warum unterliegt die mensa nicht der kennzeichnungspflicht?
das einzige, was sicher jeder weiß, dass fleisch aus massentierhaltung drin ist..
*

http://www.transgen.de/recht/kennzeichnung/285.doku.html
Es sieht nicht so aus, als ob man so etwas ausweisen müsste.

Zitat(JoSchu @ 15 Dec 2006, 15:37)
Nein, wieso sollte ich? Ich wollte darauf hinweisen, dass du im konventionellen Sinn kein Recht auf Selbstbestimmung hast, da es nicht naturgegeben ist. Der Mensch hat dieses Recht "entwickelt", es ist quasi synthetisch.
Interessanterweise übst du dieses Recht aus, ohne dir Gedanken über die Konsequenzen und mögliche daraus erwachsende Eventualitäten deine Gesundheit betreffend zu machen. Obwohl die davon ausgehende Gefahr obektiv vermutlich viel höher ist als die von Genmais.
*

Auch hier gilt wieder: Meine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt. Das ist ungefähr das, worauf man sich in hommogenen Gruppen seit Jahrtausenden geeinigt hat. Das natürlich eine Gruppe mehr Recht hat, als eine andere ist auch schon ewig bekannt. Z.B. die Römer vs. die Sklaven. In diesem Sinne sind wir nicht mehr als die Sklaven der großen Konzerne (oder wie es so schön heißt: der Oberschicht).
Allen deinen anderen Ausführungen zur Ausübung meiner Rechte und der Gefahren daraus kann ich weder folgen, noch passen diese hierher, denn sie haben mit der Diskussion um die Gefährdung durch Genmais noch viel weniger zu tun, als die Politik.


--------------------


bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 17:51
avatar
Ironieresistenz I.
*********

Punkte: 2231
seit: 02.06.2005

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 15:55)
kann ich weder folgen,

Ja, darauf läufts wohl hinaus.
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 18:21
avatar
old 's cool!
*********

Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

was war denn heute das bio-essen? das eisbein? smile.gif


--------------------
Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 18:29
avatar
3. Schein
***

Punkte: 251
seit: 06.10.2006

Zitat(Chris @ 14 Dec 2006, 15:44)
1. Man zerstört die Existenz der umliegenden Bauern.
2. Man mehrt hauptsächlich den Gewinn global agierender Firmen, die sich einen Scheißdreck um Moral etc. scheren. Der Bauer, der diese Produkte anbaut, hat davon einen beträchtlich kleineren Vorteil (wenngleich er einen hat).
3. Man bringt die Erde einen Schritt weiter an das Ende der Existenz, da bei einer unerwarteten Reaktion der Gene (oder einer Explosion in der entsprechenden Fabrik) die Ernte für ein Jahr locker vernichtet sein kein.
4. Man bringt sich selbst auch in Lebensgefahr.
*



zu 1. Ich versteh das nicht: Wozu brauchen wir eigentlich einheimische Bauern? Entwicklungsländer brauchen doch auch keine einheimische Fertigungsindustrie, das machen doch auch wir für sie. Vielleicht würde es ja den Entwicklungsländern sogar leichter fallen anständige Produkte unter anständigen Bedingungen herzustellen, wenn wir nicht so nen protektionistischen Markt hätten... Jetzt kommt bestimmt gleich das Argument, dass Produkte frisch sein sollen: Aber warum essen wir dann Bananen, da haben die meisten von und doch noch nie ne frische gesehen, und stört uns das?
Ich versteh nicht, warum man auf der einen Seite den Wohlstand in unserem Land genießt, im nächsten Atemzug die bösen (am liebsten natürlich US-)Firmen für ihren Ausbeuterstil anschwärzt und dann auch noch protektionistische Maßnahmen fordert... wo ist da die Konsequenz. Gabs nicht mal diesen Slogan: 'We are the world'

Zu 2. Also lieber soll ein Bauer in einem Entwicklungsland verrecken, als das er ausgebeutet wird. Und er wird natürlich ausgebeutet, weil (US-)Firmen alle böse sind, und nicht weil wir Wohlstandskinder das wollen...?
Wenn ich jetzt aufhöre die Nahrungsmittel vom 3.Welt-Bauern zu kaufen wird dieser doch nur noch mehr ausgebeutet, weil ihm eine Einnahmequelle wegfällt... Das heißt nicht, dass ich das toll finde, aber ich bin der Meinung, dass man diesen Menschen nur helfen kann, wenn sie eine faire Chance bekommen...

zu 3. (Und damit zum heiß diskutierten Thema: der Gentechnik) Wie kann man eigentlich davon ausgehen, dass der Mensch so mächtig ist, die Natur zu zerstören... das kann er mit atomarer Technik genauso wenig, wie mit Gentechnik. Auf der einen Seite regen sich alle guten Intellektuellen darüber auf, dass 'Intelligent Design' den Darwinismus verdrängt, andererseits halten sich (meist dieselben Personen) für die Krone der Schöpfung. In allererster Linie ist der Mensch ein natürliches Wesen, somit sind seine Handlungen und die Konsequenzen aus seinem Handeln auch natürlich. Wollen wir jetzt alle Biber umbringen, nur weil sie beim Dammbau ihre Umwelt zum Teil radikal verändern und somit anderen Lebewesen die Lebensgrundlage nehmen (möglicherweise lebte grade unterhalb des neu entstandene Dammes eine einzigartige Art, die der Biber durch sein Handeln ausgerottet hat...)
Ein anderer Aspekt ist, dass der Mensch in einer Gesellschaft (mittlerweile einer globalen) organisiert ist, und somit auch Verantwortung für seine Mitmenschen trägt... Ich will hier bestimmt nicht alles rechtfertigen, was der Mensch so macht. Aber mit der Gentechnik halte ich es genauso, wie mit der Atomenergie: Tausende Leute demonstrieren regelmäßig dagegen, weil es ja so unnatürlich und gefährlich ist - was an Strahlung unnatürlich ist hab ich ja bis jetzt nicht verstanden, und dass wir nicht an eine atomar verseuchte Umgebung angepasst sind, ist halt so... Shit happens - wenn es soweit kommen sollte würden sich andere Lebensformen daran anpassen, und alles liefe so wie bisher. Nur halt ohne uns, wär auch nicht schlimm!

Zu 4. Ja und?
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 19:02
avatar
Ironieresistenz I.
*********

Punkte: 2231
seit: 02.06.2005

Danke! Endlich jemand, der mich versteht.
Ich wusste es schon immer, die Intelligenz des Campus konzentriert sich auf BZW und ASB.
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 19:17

runderneuert
*********

Punkte: 3813
seit: 01.10.2003

ey bio hin oder her, viel wichtiger sind mir vernuenftige portionen. das was ich in letzter zeit so gesehen und gegessen hab war nicht wirklich sattmachend, dabei hab ich mir schon eine große portion geben lassen biggrin.gif naja nen wirklichen unterschied hab ich leider nicht feststellen koennen.

sobald das wieder passt, koennen wir ueber bio reden und natuerlich ueber hoehere preise
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 19:28
avatar
Zirpende Grille
*********

Punkte: 3688
seit: 17.06.2004

mal unabhängig von allem anderen:
würdet ihr mehr geld für bio-essen ausgeben, wenn es angeboten werden würde?
(gemeint in konkurrenz zum "normalen" essen)


--------------------
bild kann nicht angezeigt werdenbild kann nicht angezeigt werden
Es ist kein Narr der Possen reißt und auch kein Narr der Unsinn spricht.
Der wahre Narr ist der, der meist nur staunt und blinden Glaubens ist.
Eichenschild
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 19:30
avatar
Heimspiel
*******

Punkte: 1310
seit: 05.11.2005

Zitat(sQeedy @ 15 Dec 2006, 18:28)
mal unabhängig von allem anderen:
würdet ihr mehr geld für bio-essen ausgeben, wenn es angeboten werden würde?
(gemeint in konkurrenz zum "normalen" essen)
*

ja....


--------------------
birth, school, stadium, death
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 19:33
avatar
3. Schein
***

Punkte: 251
seit: 06.10.2006

Zitat(sQeedy @ 15 Dec 2006, 18:28)
mal unabhängig von allem anderen:
würdet ihr mehr geld für bio-essen ausgeben, wenn es angeboten werden würde?
(gemeint in konkurrenz zum "normalen" essen)
*


nein... denn dann koch ich lieber gleich selbst, dann weis ich auch was wirklich drin ist und warum es ggf. nicht schmeckt.
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 19:39
avatar
~ Perle der Natur ~
*********

Punkte: 4967
seit: 25.01.2006

Zitat(JoSchu @ 15 Dec 2006, 18:02)
Danke! Endlich jemand, der mich versteht.
Ich wusste es schon immer, die Intelligenz des Campus konzentriert sich auf BZW und ASB.
*

rofl.gif


--------------------
We have enough youth, how about a fountain of smart?


"Do you know what time it is? It's do-o'clock."

"Heut mach ich mir kein Abendbrot - heut mach ich mir Gedanken!"
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 20:20
avatar
Straight Esh
*********

Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

Zitat(Bibero @ 15 Dec 2006, 17:29)
zu 1. Ich versteh das nicht: Wozu brauchen wir eigentlich einheimische Bauern?  Entwicklungsländer brauchen doch auch keine einheimische Fertigungsindustrie, das machen doch auch wir für sie. Vielleicht würde es ja den Entwicklungsländern sogar leichter fallen anständige Produkte unter anständigen Bedingungen herzustellen, wenn wir nicht so nen protektionistischen Markt hätten... Jetzt kommt bestimmt gleich das Argument, dass Produkte frisch sein sollen: Aber warum essen wir dann Bananen, da haben die meisten von und doch noch nie ne frische gesehen, und stört uns das?

Man braucht einheimische Bauern um sein Land zu ernähren. Solange ein Land fähig ist, genügend Nahrungsmittel für sich selbst zu produzieren muss keiner Hunger leiden. Oder man ist als Land schon reich genug um sich alles immer einkaufen zu können. Und ja, Entwicklungsländern würde es leichter fallen anständige Produkte unter anständigen Bedingungen herzustellen. Statt dessen wird aber hergestellt, was auf dem Weltmarkt hohe Preise erzielt.
Zitat
Zu 2. Also lieber soll ein Bauer in einem Entwicklungsland verrecken, als das er ausgebeutet wird. Und er wird natürlich ausgebeutet, weil (US-)Firmen alle böse sind, und nicht weil wir Wohlstandskinder das wollen...?
Wenn ich jetzt aufhöre die Nahrungsmittel vom 3.Welt-Bauern zu kaufen wird dieser doch nur noch mehr ausgebeutet, weil ihm eine Einnahmequelle wegfällt... Das heißt nicht, dass ich das toll finde, aber ich bin der Meinung, dass man diesen Menschen nur helfen kann, wenn sie eine faire Chance bekommen...

Die faire Chance bekommen sie weder dadurch, dass du die Genprodukte von ihnen kaufst, noch dass sie Genprodukte anbauen. Eine faire Chance würden sie bekommen, wenn sie ihre Produkte zu einem fairen Preis auf dem Weltmarkt verkaufen könnten, anstatt nicht genügend verdienen zu können, weil die EU und USA ihr Getreide subventionieren um es in Afrika verkaufen zu können. Eine faire Chance hätten sie, wenn sie alles anbauen würden, was ihr Land braucht (und es auch dort absetzen könnten) anstatt nur Soja anzubauen, weil sich damit auf dem Weltmarkt noch die höchsten Preise erzielen lassen. Eine faire Chance hätten sie, wenn ihre Regierungen sie mit unserer Hilfe unterstützen könnte, dass sie mit eigenen Maschinen ihre eigenen Boden bebauen, anstatt das Land an Investoren aus der ersten Welt zu verpachten und dort für einen Hungerlohn zu arbeiten.
Zitat
zu 3. (Und damit zum heiß diskutierten Thema: der Gentechnik) Wie kann man eigentlich davon ausgehen, dass der Mensch so mächtig ist, die Natur zu zerstören... das kann er mit atomarer Technik genauso wenig, wie mit Gentechnik. Auf der einen Seite regen sich alle guten Intellektuellen darüber auf, dass 'Intelligent Design' den Darwinismus verdrängt, andererseits halten sich (meist dieselben Personen) für die Krone der Schöpfung. In allererster Linie ist der Mensch ein natürliches Wesen, somit sind seine Handlungen und die Konsequenzen aus seinem Handeln auch natürlich.

Nun wir können seit der Urzeit Leben erschaffen und Leben nehmen. Und natürlich wird es die Erde nicht sonderlich kratzen, wenn der Mensch sich selbst ausrottet. Solange wir es nicht gar zu dumm anstellen wird sich schon wieder Leben entwickeln. Wir sollten aber uns bewußt sein, dass wir die Macht haben unsere eigenen Lebensbedingungen radikal zu verändern.
Zitat
Wollen wir jetzt alle Biber umbringen, nur weil sie beim Dammbau ihre Umwelt zum Teil radikal verändern und somit anderen Lebewesen die Lebensgrundlage nehmen (möglicherweise lebte grade unterhalb des neu entstandene Dammes eine einzigartige Art, die der Biber durch sein Handeln ausgerottet hat...)

Man wird sicher nicht die ganzen Biber ausrotten, aber eventuell den Bestand etwas dezimieren. Die Aufgabe eines Jägers ist genau diese. Aber eigentlich wird hier auch immer nur das geradegebogen, was durch den Mensch mehr oder weniger aus den Fugen geraten ist.
Zitat
Ein anderer Aspekt ist, dass der Mensch in einer Gesellschaft (mittlerweile einer globalen) organisiert ist, und somit auch Verantwortung für seine Mitmenschen trägt... Ich will hier bestimmt nicht alles rechtfertigen, was der Mensch so macht.

Mit diesem Ansatz müsstest du eigentlich gegen die aktuelle Genmanipulationspraxis sein.
Zitat
Aber mit der Gentechnik halte ich es genauso, wie mit der Atomenergie: Tausende Leute demonstrieren regelmäßig dagegen, weil es ja so unnatürlich und gefährlich ist  - was an Strahlung unnatürlich ist hab ich ja bis jetzt nicht verstanden, und dass wir nicht an eine atomar verseuchte Umgebung angepasst sind, ist halt so... Shit happens - wenn es soweit kommen sollte würden sich andere Lebensformen daran anpassen, und alles liefe so wie bisher. Nur halt ohne uns, wär auch nicht schlimm!

Ohne mich fänd ichs schon ein bisschen schlimm. Und da bin ich sicher nicht der einzige. Strahlung an sich ist nicht unnatürlich, in der hohen Konzentration aber auf der Erde ohne Einwirkung des Menschen nicht zu finden (sonst könnten wir ja Energie aus der strahlenden Umwelt gewinnen). Du kannst auch mal zum Spaß einen Betastrahler 5 Minuten in der Hand halten, dann weisst du auch was daran gefährlich sein soll.
Zitat
Zu 4. Ja und?
*

Sprich, du würdest auch radioaktives Jod fressen, wenn man dir dafür ein Jahr lang dein Mensaessen bezahlt?
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 20:59
avatar
3. Schein
***

Punkte: 251
seit: 06.10.2006

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 19:20)
Man braucht einheimische Bauern um sein Land zu ernähren. Solange ein Land fähig ist, genügend Nahrungsmittel für sich selbst zu produzieren muss keiner Hunger leiden. Oder man ist als Land schon reich genug um sich alles immer einkaufen zu können. Und ja, Entwicklungsländern würde es leichter fallen anständige Produkte unter anständigen Bedingungen herzustellen. Statt dessen wird aber hergestellt, was auf dem Weltmarkt hohe Preise erzielt.

Die faire Chance bekommen sie weder dadurch, dass du die Genprodukte von ihnen kaufst, noch dass sie Genprodukte anbauen. Eine faire Chance würden sie bekommen, wenn sie ihre Produkte zu einem fairen Preis auf dem Weltmarkt verkaufen könnten, anstatt nicht genügend verdienen zu können, weil die EU und USA ihr Getreide subventionieren um es in Afrika verkaufen zu können. Eine faire Chance hätten sie, wenn sie alles anbauen würden, was ihr Land braucht (und es auch dort absetzen könnten) anstatt nur Soja anzubauen, weil sich damit auf dem Weltmarkt noch die höchsten Preise erzielen lassen. Eine faire Chance hätten sie, wenn ihre Regierungen sie mit unserer Hilfe unterstützen könnte, dass sie mit eigenen Maschinen ihre eigenen Boden bebauen, anstatt das Land an Investoren aus der ersten Welt zu verpachten und dort für einen Hungerlohn zu arbeiten. *

Genau das habe ich versucht zu kritisieren: Durch die EU-Zuschüsse für europäische Bauern werden die Entwicklungsländer benachteiligt.
Anders gesagt:
1. Unsere Bauern sind im internationalen Vergleich nicht leistungsfähig.
2. Wir können es uns leisten alles einzukaufen.
--> Wir sollten eigentlich auf dem Weltmarkt kaufen, weil das für uns billiger wäre (wir müssten unsere Subventionen nicht mehr bezahlen) und die Preise für die Entwicklungsländer fairer wären (weil sie nicht mehr mit dem EU-Dumping konkurieren müssen). Das hat alles gar nicht zwangsläufig mit Gen-Lebensmitteln zu tun, die werden doch auch deswegen produziert um mit den EU-Subventionen konkurenzfähig zu sein... wenn wir den 3.Welt-Ländern sagen: wir wollen Bio-Zeug bei euch kaufen, dann werden die das auch produzieren: Die Nachfrage bestimmt immerhin den Markt...
Aber diese Vorstellung von "globaler Gerechtigkeit" passt nicht zu der nostalgischen Vorstellung alles frisch vom Bauern zu bekommen...

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 19:20)
Nun wir können seit der Urzeit Leben erschaffen und Leben nehmen. Und natürlich wird es die Erde nicht sonderlich kratzen, wenn der Mensch sich selbst ausrottet. Solange wir es nicht gar zu dumm anstellen wird sich schon wieder Leben entwickeln. Wir sollten aber uns bewußt sein, dass wir die Macht haben unsere eigenen Lebensbedingungen radikal zu verändern.*

Seh ich genauso, und ehrlich gesagt beruhigt mich dieser Gedanke.

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 19:20)
Man wird sicher nicht die ganzen Biber ausrotten, aber eventuell den Bestand etwas dezimieren. Die Aufgabe eines Jägers ist genau diese. Aber eigentlich wird hier auch immer nur das geradegebogen, was durch den Mensch mehr oder weniger aus den Fugen geraten ist.*

Hier hast du mich vollkommen falsch verstanden: Ich meinte dass wir dem Biber niemals vorwerfen würden wenn er eine Art ausrottet, weil das halt die Folge seines natürlichen Handelns ist... dem Menschen wirft man es aber vor... Außer es handelt sich um Schädlinge, da setzt die Moral natürlich aus!

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 19:20)
Mit diesem Ansatz müsstest du eigentlich gegen die aktuelle Genmanipulationspraxis sein.
*

Ich find es auch nicht richtig, aber es ist kein Grund für mich meine Essgewohnheit zu ändern. Es ist ein Problem unter vielen... und ich find eine "globale Gerechtigkeit", um das Wort nochmal zu benutzen, wichtiger als DNS-freies Essen (Ja, ich weis wo überall DNS drin ist, und ich weis auch das man als moderner Mensch DNA sagen soll)

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 19:20)
Ohne mich fänd ichs schon ein bisschen schlimm. Und da bin ich sicher nicht der einzige. Strahlung an sich ist nicht unnatürlich, in der hohen Konzentration aber auf der Erde ohne Einwirkung des Menschen nicht zu finden (sonst könnten wir ja Energie aus der strahlenden Umwelt gewinnen). Du kannst auch mal zum Spaß einen Betastrahler 5 Minuten in der Hand halten, dann weisst du auch was daran gefährlich sein soll. *

Ach und was ist mit der Strahlung die uns Mutter Sonne tagtäglich aufbürdet? Wären wir an diese Strahlung nicht adaptiert würden wir sie doch auch als Bedrohung ansehen... Letztlich ist es doch unser Fehler, dass wir Radioaktive Strahlung nicht vertragen, nicht der Fehler des Betastrahlers...

Zitat(Chris @ 15 Dec 2006, 19:20)
Sprich, du würdest auch radioaktives Jod fressen, wenn man dir dafür ein Jahr lang dein Mensaessen bezahlt?
*

Der Vergleich hinkt.
Ich muß mein Leben nicht künstlich verlängern, aber der Umkehrschluß ist nicht, dass ich es künstlich verkürzen will.
Und ganz ehrlich: wenn ich tot bin werd ichs schon merken... und dann sehen wir weiter.
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
post 15 Dec 2006, 21:27
avatar
old 's cool!
*********

Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

ich postuliere jetzt mal: der mit dem längsten (text) hat recht.. wacko.gif
ProfilPM
AntwortenZitierenTOP
1 Nutzer liest/lesen dieses Thema (1 Gäste)
0 Mitglieder: