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Vollständige Version anzeigen: TU Wiwi Fakultät Umstellung Bachelor
Borell
Hui,
sagt mal macht jemand von euch den Bachelor bzw stellt gerade von Dipl auf Bachelor und dann Master um?
Ich hatte überlegt - ist mir aber dann doch zu teuer. Mensch ist ja schon total verunsichert was das Diplom angeht.... Aber ein Dipl.-Wirt.-Ing ist am Ende schon schöner als ein Bachelor oder Master smile.gif
Wie seht ihr das?
Grüße
hullbr3ach
Inwiefern teuer?
bsf
es kann noch keiner den bachelor machen, da der erst dieses jahr eingeführt wird.
Glubschoge
da spricht wohl ein Experte!
Man kann wechseln! Es wurden extra Übergangsregelungen für die 4t Semester getroffen.
Allerdings muss die Bewerbung für das Parallelstudium von Bachelor und Diplom bis 12.07.07 beim Prüfungsamt sein.
Perseus
Zitat(hullbr3ach @ 08 Jul 2007, 00:48)
Inwiefern teuer?
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Bachelor wird dann dein erster Studienabschluss.
Der Master der hintendran kommt, ist dann dein Zweitstudium (du hast ja bereits einen Abschluss) - und Zweitstudien sind allgemein gebührenpflichtig.

Inwieweit das auf Parallelstudien Diplom/Bachelor/Master zutrifft, weiß ich nicht.
Mrs. Spookiness
Zitat(Perseus @ 08 Jul 2007, 17:58)
Bachelor wird dann dein erster Studienabschluss.
Der Master der hintendran kommt, ist dann dein Zweitstudium (du hast ja bereits einen Abschluss) - und Zweitstudien sind allgemein gebührenpflichtig.

Inwieweit das auf Parallelstudien Diplom/Bachelor/Master zutrifft, weiß ich nicht.
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wurde bei uns extra gesagt, dass es nix kosten wird, da du ja immernoch im diplom eingeschrieben bist und das somit kein zweitstudium sein kann.
Borell
Zitat(Mrs. Spookiness @ 08 Jul 2007, 18:18)
wurde bei uns extra gesagt, dass es nix kosten wird, da du ja immernoch im diplom eingeschrieben bist und das somit kein zweitstudium sein kann.
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ja genau das wurde gesagt, deshalb habe ich ja auch überlegt zu wechseln. Aber wie ich die TU kenne dacht ich mir schau mal obs da nen Haken gibt biggrin.gif
Und na klar gibt's einen....
Wer jetzt von Diplom auf Bachelor wechselt, bekommt zwar nach 2 Semestern den Bachelor und kann dann entscheiden ob sie /er dann Dipl weiter macht oder den Master drauf setzt. Es steht aber jetzt schon fest, dass wer das Dipl weiter macht auf jeden Fall Studiengebühren zahlen muss! Wer den Master macht, wahrscheinlich nicht. Aber Achtung die gesetzlichen Regelungen werden erst noch getroffen! Soll heißen, unterschreiben Sie bitte einen Blankovertrag und wir regeln dann nach der Unterschrift die Konditionen^^
Tolles Ding....
Hammer oder? Ich dachte mich tritts als ich das gelesen habe.... Also Obacht.
Luca Brasi
kannst du zu der aussage auch mal bitte eine quelle nennen? ich hatte auch überlegt umzustellen. wenn sich die situation allerdings wirklich so darstellt, wie du es geschildert hast, vergess ich das schnell wieder!
SaLaMiJoE
Zitat(Mrs. Spookiness @ 08 Jul 2007, 18:18)
wurde bei uns extra gesagt, dass es nix kosten wird, da du ja immernoch im diplom eingeschrieben bist und das somit kein zweitstudium sein kann.
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Naja. An sich kostet der Master auch nix. Aber das BAFÖG-Amt zahlt nach dem Bachelor nichts mehr.
Chris
Man hört ja immer sagen, dass bei Masterstudiengängen auch nur noch 10% der Absolventen der Bachelorstudiengänge genommen werden. Ob das jetzt hier auch so ist, weiß ich nicht. Könnte aber gut sein.

Im Moment würde ich aber ein german diplom noch einem german master vorziehen, weil auch keiner weiß auf welchem Niveau der ausfallen wird. Im besten Fall nehmen die Firmen an, dass er das gleiche Niveau hat. Das Diplom hingegen ist bekannt. Und trotz anderweitiger Aussagen aller Menschen, weiß man im auch im Ausland etwas damit anzufangen.

Bachelor wäre aber interessant, wenn man nicht seine ganze Zeit in Dresden verbringen will. Auch wenn man vielleicht noch 1-2 Jahre Arbeitstätigkeit zwischenschieben will. Mit einem Bachelor hat man schon gute Karte im Ausland und kann dann später an einer beliebigen Uni einen Master draufsetzen.
Borell
Zitat(SaLaMiJoE @ 08 Jul 2007, 21:25)
Naja. An sich kostet der Master auch nix. Aber das BAFÖG-Amt zahlt nach dem Bachelor nichts mehr.
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Das stimmt so nicht. Der Bachelor ist ein Berufsqualifizierender Abschluss. Das ist wichtig. Das Bafög bekommst nicht mehr, stimmt auch. Aber der Master ist dann Zweitstudium. Das er es in den nächsten 2 Jahren (??) nicht oder vielleicht nicht ist, ist die Übergangsregelung von der Fakultät.
Und zur Quelle: in den FAQ's nach seinem "Vortrag" zur Einführung ins HS, einfach mal lesen smile.gif
Grüße
Chris
Eben und Zweitstudien werden durch das BAFÖG-Amt nur in seltenen Fällen finanziert.
stella
Zitat(Chris @ 08 Jul 2007, 23:31)

Im Moment würde ich aber ein german diplom noch einem german master vorziehen, weil auch keiner weiß auf welchem Niveau der ausfallen wird. Im besten Fall nehmen die Firmen an, dass er das gleiche Niveau hat.
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Bachelor- Abschluss ? Sind das nicht die, die 6 Wochen Diplomarbeit schreiben? Ist bei uns zukünftig zumindest so....Und momentan heißt das bei uns noch BELEG no.gif
Glubschoge
Also Diplomarbeit würde ich die Bachelorarbeit nicht nennen. Es gibt ja nur 12 LP drauf!
Allerdings ist es ja so, dass man seine Noten ausm Vordiplom im Hauptstudium bei muns anner Fakultät nicht mehr bruacht. Folglich studieren viele Studis im GS nur auf durchkommen. Wenn man jetzt zum Bachelor wechseln würde, würden diese Noten allerdings zählen. Und was bringt einem ein Bachelor mit 3,x?
Ein Vorteil des Masters wäre, dass man der evtl. Ausdünnung der Fachkerne nicht ausgeliefert ist. Das ist vor allem für die jetzigen Zweitsemester ein Argument.
@Chris: Das mit der Anerkennung des Master ist denke ich nicht ganz so. Es gibt ja nun schon an einigen Hochschulen in Dt. den Master. Dresden ist mit eine der letzten Hochschulen, die jetzt umstellen.

Dass der Bachelor nicht viel wert ist zeigen mir Artikel in diversen Wirtschaftszeitungen. Da wird von Trainee-Programmen bei Banken berichtet, die nach Abschluß des Trainee noch verlangen, dass man einen Master an der Universität macht.

Ich werde nicht wechseln, da man in 10 Jahren sowieso wieder auf den Trichter kommt das gute alte Diplom wieder einzuführen.
stella
England schafft den Bachelor grade wieder ab, weil sie eingesehen haben, dass es nichts bringt....Und Deutschland führt ihn jetzt ein.was sagt man dazu. thumb_grin.gif
Chris
@stella:
die UK gehört sowieso aus der EU ausgeschlossen, weil sie laufend die Autorität der EU missachtet.

@Glubschoge:
keiner weiß auf welchem Niveau die Studenten sind, wenn sie den deutschen Master haben. Da braucht es überhaupt einmal 15-20 Jahre bis genügend Akademiker bei genügend Firmen angekommen sind, um ein gutes Bild zustande zu bringen.

Aber wenn jetzt, sagen wir, ein Jahrgang vor dir schlechte Masterabsolventen hervorbringt, und ein Unternehmer macht mit diesen schlechte Erfahrungen, wird er sich eher um die wenigen verbliebenen Diplomabschlüssler bemühen, als dich mit deinem Master zu nehmen. Man muss auch irgendwie Prioritäten setzen, wenn man 100 Bewerbungen auf eine Stelle bekommt.

Soll nicht heißen, dass man keine Stelle bekommt, aber eventuell halt eine schlechtere. Wenn man Pech hat. Bei Diplom weiß man, was man hat. Allerdings, wenn dein Studiengang verschriehen ist, ist der Master vielleicht doch die bessere Wahl wink.gif
Perseus
Zitat(Chris @ 09 Jul 2007, 13:02)
keiner weiß auf welchem Niveau die Studenten sind, wenn sie den deutschen Master haben
*

dem versuchen die Unis aber abzuhelfen, teilweise auch mehr oder weniger absurd: die TU Ilmenau hat sich neulich erst die Bild/Wort-Marke "Diplom-Ingenieur der TU Ilmenau [LOGO]" registriert und druckt jene als erstes aufs Masterzeugnis.
Borell
Hi,
das was ich mal wieder typisch für die TU finde ist einfach, dass sie einem den Bachelor schön reden, da er für die TU besser ist als das Diplom. Bzw es ist für die TU besser, wenn jetzt alle Noch-Diplomer auf Bachelor und dann Master wechseln. Aber es ist noch gar nicht klar, wie das dann in einem Jahr oder in zwei aussehen wird.
Vor allem beim Thema Finanzierung des Studiums. Es ist ja was ganz anderes kein Bafög mehr zu bekommen oder sogar Studiengebühren zahlen zu müssen.
Das was mich an manchen Studenten wundert ist einfach, dass sie ohne viel zu fragen und zu wissen einfach wechseln. Getreu dem Motto der Prof hat ja gesagt.... Aber kaum jemand liest wirklich nach. Und was zusätzlich noch echt der Hammer ist, das es anscheinend niemanden stört, das die TU so massiv druck auf die noch verbleibenden Diplomer ausübt.
Da muss man sich wirklich überlegen die Uni zu wechseln... Aber wohin blush.gif ?
Grüße
Chris
Das Bachelor/Master-System wurde 1998 in Bologna von allen EU Staaten beschlossen zur Vereinheitlichung der Abschlüsse. Mal abgesehen, dass es bei dem unvergleichbaren Wissenschaftsföderalismus und Pluralismus, der in Deutschland existiert, ein Paradoxon ist, auf EU-Ebene einen vergleichbaren Abschluss zu schaffen, kann man dem ganzen nicht viel entgegensetzen.

Im Grunde ist der Master auch nicht schlechter als das Diplom, da dort ja dieselben Lehrkräfte zum Einsatz kommen wie auch zum Diplom. Der Bachelor hingegen ist genau etwas für diejenigen Leute, die heutzutage ohne/mit Vordiplom abbrechen und sich dann einen Job suchen. Mit dem Bachelor haben sie einen sinnvollen Abschluss, den sie sich auf das ach so wichtige Zeugnis schreiben lassen können. Und wer Interesse findet an der Wissenschaft, oder wer die wissenschaftliche Ausbildung für seine Arbeit in der Firma braucht, der kann noch einen Master draufsetzen.

Womit wir aber beim zweiten Paradoxon der ganzen Sache sind. Deutschland besitzt 2 Millionen Studenten. Laut Aussagen aller kommen damit immer noch zuwenige Akademiker zustande um unseren Bedarf zu erfüllen. Trotzdem wird für den Master eine generelle Beschränkung auf 10% aller Bachelorstudenten angesetzt.

Man braucht sich aber über diesen Mißstand gar nicht zu beschweren, denn heute sieht die Realität schon genauso aus. Zum Vordiplom hin werden ähnlich hohe Quoten durch schwierige Prüfungen herausgeprüft. Das Bachelor/Master-System räumt auf mit der "hinter-der-Hand-Diploms-Studenten-Finanziererei" und sagt klipp und klar, dass die Masse der Studiengebühren zahlenden Studenten die Masterstudenten, die Professoren und die Forschung finanziert.

Allerdings würde ich nicht sagen, dass viele Studenten unüberlegt wechseln, denn der Bachelor ist gerade für diejenigen, die nicht wissenschaftlich angehaucht sind - und davon gibt es einige - eine sehr interessante Alternative zum Diplom, die bisher aber in Deutschland so nicht möglich war. Ob die TU-Dresden jetzt insgesamt so viele Vorteile aus dem Wechsel zieht, wage ich zu bezweifeln.
Mimi
Zitat(Chris @ 09 Jul 2007, 18:30)
Das Bachelor/Master-System wurde 1998 in Bologna von allen EU Staaten beschlossen zur Vereinheitlichung der Abschlüsse.

so stimmt das glaube ich nicht. beim Bologna Prozess ging es um ein mehrstufiges Studiensystem (dh berufsfähiger Abschluss und ein weiterführender). irgendwelche voreiligen Politiker haben dann festgelegt, das Bachelor und Master-Studiengänge eingeführt werden sollen...

Zitat
Der Bachelor hingegen ist genau etwas für diejenigen Leute, die heutzutage ohne/mit Vordiplom abbrechen und sich dann einen Job suchen.

der Bachelor entspricht eher dem derzeitigen FH-Abschluss. Als einem Studienabbruch...

--> man kann also davon ausgehen, das in Deutschland bereits ein zweistufiges Studium existiert. Die FH-Bachelor können dann im B/M-System ihren Master unter Umständen einfach an einer Uni erlangen... Davon kann man natürlich halten was man will, aber nun gut... es soll ja auch Menschen geben die dies gut heißen, aber ich bin der Meinung es haben beide bisherigen Hochschul-Typen ihre Berechtigung und ihren Sinn und Zweck...

Zitat
Trotzdem wird für den Master eine generelle Beschränkung auf 10% aller Bachelorstudenten angesetzt.


Es ist nur festgesetzt, dass es eine Beschränkung geben soll. Wie hoch diese genau ist steht nicht fest...

Zitat
Das Bachelor/Master-System räumt auf mit der "hinter-der-Hand-Diploms-Studenten-Finanziererei" und sagt klipp und klar, dass die Masse der Studiengebühren zahlenden Studenten die Masterstudenten, die Professoren und die Forschung finanziert.


Ob diese Studiengänge durch Studiengebühren finanziert werden müssen oder nicht steht noch nicht fest und entscheiden die Zuständigen "Behörden". Es gibt auch Unis, die dies selbst entscheiden können und beides Gebührenfrei (nur mit den normalen Semesterbeiträgen) belassen...

Sollte ich mich jetzt irgendwo irren: gebt mir Links wink.gif

Das alles soll jetzt nich heißen, dass ich dafür bin, denn ich bin eindeutig gegen die Umstellung. Nur kommt man da jetzt nicht mehr drum herum und muss irgendwie das Beste daraus machen...
Da kann man sich als engagierter Student zum Beispiel in den studentischen Pool zur Akkreditierung einschreiben. Es ist nämlich so, dass die Studiengänge akkreditiert werden müssen (kostet die Uni richtig viel Geld). Dies wird durch eine Firma (eine Auflistung findet ihr in dem Link) gemacht. Und da gibt es auch Studenten die sich die Unterlagen und die Unis ansehen und versuchen dafür zu sorgen, dass eine gewisse Qualität eingehalten wird. Leider ist es übrigens so, dass sehr viele Studiengänge ohne Studenten begutachtet werden, weil sich keine Studenten finden...

Aber ich muss Chris auch zustimmen: ich bezweifle das der Master wirklich schlechter sein wird als das jetzige Diplom...
Ich freu mich dennoch auf mein (hoffentlich) Dipl.-Ing- wenn ich fertig bin biggrin.gif

€: studentischer Pool
JoSchu
Zitat(Chris @ 09 Jul 2007, 18:30)
Man braucht sich aber über diesen Mißstand gar nicht zu beschweren, denn heute sieht die Realität schon genauso aus. Zum Vordiplom hin werden ähnlich hohe Quoten durch schwierige Prüfungen herausgeprüft. Das Bachelor/Master-System räumt auf mit der "hinter-der-Hand-Diploms-Studenten-Finanziererei" und sagt klipp und klar, dass die Masse der Studiengebühren zahlenden Studenten die Masterstudenten, die Professoren und die Forschung finanziert.

Das lässt sich keinesfalls auf alle Studiengänge verallgemeinern. Bei uns dürften 95-99% der Erstis nach 2 Jahren ihr Vordiplom haben. Und wir sind sicher kein Einzelfall. Und gerade da ist das neue System nicht durchdacht. Wozu soll ein Bachelor-Psychologe bitte imstande sein? Er kann keine Leute behandeln, er kann niemanden beraten, er kann nicht pädagogisch tätig werden. All diese Dinge lernt man erst im Hauptstudium, später also vermutlich beim Master. Das einzige Einsatzgebiet wäre die Unterstützung von ausgebildeten Psychologen/Psychotherapeuten, aber da kann man auch die deutlich billigeren psychologisch-technischen Assistenten nehmen.
Dies sei mal ein Beispiel für die Unzulänglichkeiten des Bachelor/Master-Systems. Ich bin mir sicher, dass jeder Zweite Ähnliches auf Lager hat.
Chris
Zitat(Mimi @ 09 Jul 2007, 19:02)
so stimmt das glaube ich nicht. beim Bologna Prozess ging es um ein mehrstufiges Studiensystem (dh berufsfähiger Abschluss und ein weiterführender). irgendwelche voreiligen Politiker haben dann festgelegt, das Bachelor und Master-Studiengänge eingeführt werden sollen...

Dumm gefragt, aber genau das ist doch das B/M-System. Ein berufsbefähigender Abschluss (Bachelor) und ein weiterführender (Master). Ob das jetzt Master oder Diplom heißt ist ja wurst.
Zitat
der Bachelor entspricht eher dem derzeitigen FH-Abschluss. Als einem Studienabbruch...

Richtig ist: der FH-Abschluß war in Deutschland der berufsbefähigende Abschluss.
Ich glaube aber nicht, dass ein Bachelor mit 4 Semester Grundstudium + 1 Semester weiterführendes Studium + 1 Semester Abschlußarbeit mit den 8 Semestern an der FH mithalten kann. Zumal meistens (meine Erfahrung) einfach das aufgebohrte Grundstudium als Bachelor herhalten muss, anstatt die Kurse richtig umzustellen.
Zitat
--> man kann also davon ausgehen, das in Deutschland bereits ein zweistufiges Studium existiert. Die FH-Bachelor können dann im B/M-System ihren Master unter Umständen einfach an einer Uni erlangen...

Nein, in Deutschland hat kein solches gewünschtes zweistufiges System existiert. Wir hatten den dreigliedrigen Ausbildungsweg: 1. BA 2. FH 3. Uni
Jetzt wurde dem ganzen das B/M-System übergestülpt, und wir haben 6 verschiedene Abschlüsse, die aber irgendwo gleichwertig sein sollen. Vermutlich wird es aber an der BA keinen Master im Angebot geben, an den FHs hingegen schon. Sehr undurchsichtig.
Zitat
Davon kann man natürlich halten was man will, aber nun gut... es soll ja auch Menschen geben die dies gut heißen, aber ich bin der Meinung es haben beide bisherigen Hochschul-Typen ihre Berechtigung und ihren Sinn und Zweck...

ich fand das System relativ schlecht, weil es Leuten, die sich für eine berufsqualifizierende Hochschulausbildung festgelegt haben, nur mit großem Zeitverlust die universitäre Ausbildung ermöglicht hat, im Gegenzug aber jemanden, der den universitären Weg eingeschlagen hatte auf eben diesen festnagelte. Insofern ist das B/M-System zu begrüßen, dort bleibt mehr Zeit sich über seine "wahre Berufung" klar zu werden.
Das hat nichts mit der Qualität der Ausbildung zu tun. Diese ist immer noch in allen deutschen Ausbildungsbereichen für alle umliegenden Länder faszinierend hoch.
Zitat
Es ist nur festgesetzt, dass es eine Beschränkung geben soll. Wie hoch diese genau ist steht nicht fest...

Ich hatte diese 10% Hürde im Hinterkopf. Auf jeden Fall nicht unbedingt eine gerechte Lösung. War aber vorher mit dem NC auch nicht besser.
Zitat
Ob diese Studiengänge durch Studiengebühren finanziert werden müssen oder nicht steht noch nicht fest und entscheiden die Zuständigen "Behörden". Es gibt auch Unis, die dies selbst entscheiden können und beides Gebührenfrei (nur mit den normalen Semesterbeiträgen) belassen...

Ob jetzt Studiengebühren oder nicht. Jede Uni erhält für jeden Studenten eine bestimmte Summe X. Da die Ausbildung im Grundstudium auch leicht in "billigen" Massenveranstaltungen abgehalten werden kann, während im Hauptstudium wirkliche Kapazitäten an Forschungs- und Betreuungsplätzen verlangt werden, dient der Grundstudiums/Bachelorstudent als Finanzierung für weite Teile des Hauptstudiums/Masters. Ein System, dass alle Studenten, die ein Studium aufnehmen zufriedenstellend als Akademiker entlässt, könnten wir uns nach heutigen Maßstäben gar nicht leisten.
Zitat
Das alles soll jetzt nich heißen, dass ich dafür bin, denn ich bin eindeutig gegen die Umstellung. Nur kommt man da jetzt nicht mehr drum herum und muss irgendwie das Beste daraus machen...

Die Umstellung ist nicht schlecht, sie sollte allerdings auf gewohnt hohem deutschen Niveau passieren.
Zitat

Aber ich muss Chris auch zustimmen: ich bezweifle das der Master wirklich schlechter sein wird als das jetzige Diplom...

Oh da ist wohl etwas falsch herübergekommen. Ich schätze den kommenden Master als schlechter ein, als das jetzige Diplom. Schon allein, weil durch die Straffung der Studienordnungen weniger Zeit bleibt für die Dinge, die einen Studenten ausmachen. Der Blick über den Tellerrand. Persönliche Weiterbildung auf anderen Gebieten. Teilnahme an studentischer Kultur, politischer Bildung und ehrenamtlichen Engagement in Vereinen. Denn im Übereifer hat man das wohl übersehen, dass sozialer Einsatz mit zu den Stärken eines Akademikers gehört, und vergessen, dies auch mit in die Lehrpläne aufzunehmen (in anderen Staaten muss man eine bestimmte Anzahl sozialer Leistungspunkte sammeln, um seinen Abschluss zu bekommen).
Mimi
Zitat(JoSchu @ 09 Jul 2007, 19:13)
Wozu soll ein Bachelor-Psychologe bitte imstande sein? Er kann keine Leute behandeln, er kann niemanden beraten, er kann nicht pädagogisch tätig werden. All diese Dinge lernt man erst im Hauptstudium, später also vermutlich beim Master.


deswegen soll ja der diplomstudiengang nicht nur geteilt und übernommen sondern umgestellt werden...

@Chris: ok, das BA-Studium hab ich vergessen
Zitat
Ein berufsbefähigender Abschluss (Bachelor) und ein weiterführender (Master). Ob das jetzt Master oder Diplom heißt ist ja wurst. [...] Zumal meistens (meine Erfahrung) einfach das aufgebohrte Grundstudium als Bachelor herhalten muss, anstatt die Kurse richtig umzustellen.

deswegen solls ja richtig umgestellt werden. und dafür gibt es ja die Akkreditierung. dort werden die studieninhalte durchgearbeitet etc um genau diese Qualitätsverminderung zu vermeiden und so wird auch versucht sicher zu stellen, dass die Studiengänge richtig umgestellt werden.

Zitat
War aber vorher mit dem NC auch nicht besser.

wie gesagt, das steht alles nicht fest...

Zitat
Die Umstellung ist nicht schlecht, sie sollte allerdings auf gewohnt hohem deutschen Niveau passieren.

siehst du, wir sind uns einig wink.gif

Zitat
Schon allein, weil durch die Straffung der Studienordnungen weniger Zeit bleibt für die Dinge, die einen Studenten ausmachen. Der Blick über den Tellerrand. Persönliche Weiterbildung auf anderen Gebieten. Teilnahme an studentischer Kultur, politischer Bildung und ehrenamtlichen Engagement in Vereinen. Denn im Übereifer hat man das wohl übersehen, dass sozialer Einsatz mit zu den Stärken eines Akademikers gehört, und vergessen, dies auch mit in die Lehrpläne aufzunehmen (in anderen Staaten muss man eine bestimmte Anzahl sozialer Leistungspunkte sammeln, um seinen Abschluss zu bekommen).

wo steht etwas von Straffung? Umverteilung würde ich es nennen...
Wer sagt, dass der Student das beim B/M-System nicht mehr kann? Es wird doch generell wert darauf gelegt, dass ein gewisses "über den Tellerrand gucken" in den Studiengängen beinhaltet wird. Das wird doch nicht abgeschafft.
Außerdem soll mit dem System ja (theoretisch zumindest) ein Auslandsaufenthalt während des Studiums begünstigt werden.
Ich würde auch nicht behaupten, das das Studium bisher (bei uns zumindest) sehr viel Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten lässt und es gibt dennoch genug, die ihre Zeit dennoch "opfern" und solche Menschen wird es auch in Zukunft geben, andernfalls... (na das lass ich jetzt lieber wink.gif )



Glubschoge
Mir ist letztens auch mal zu Ohren gekommen, dass es einen Bachelor für Rechtswissenschaften geben soll. Wozu soll dieser bitte dienen? Eine richterliche Ausbildung ist damit noch lange nicht sichergestellt.
@Thema Bachelor und FH: Ich finde es falsch einen Bachelor mit nem FH-Abschluß zu vergleichen. Was soll denn dann ein Bachelor an der FH sein? Für mich stellt sich immer nur die Frage, in wieweit die Bachelorabsolventen berufsfähig sind? Wenn ich den Studienplan des neuen Bachelor Wirtschaftswissenschaften an der Wiwi-Fak sehe entspricht das einem Grundstudium mit ner Ausrichtung auf ein Fachgebiet (BWL, VWL, Winf, Wipäd). Da finde ich das Argument von Chris schon wieder gut, dass dieser Abschluß schon eher den Studienabbrechern zugeteilt werden kann. Denn der Sinn hinter eine Studium ist doch das wissenschaftliche Arbeiten, was beim Bachelor einfach zu viel zu kurz kommt.
Abba das gehört doch gar nicht zum Topic oder?
Chris
Zitat(Mimi @ 09 Jul 2007, 19:43)
deswegen solls ja richtig umgestellt werden. und dafür gibt es ja die Akkreditierung. dort werden die studieninhalte durchgearbeitet etc um genau diese Qualitätsverminderung zu vermeiden und so wird auch versucht sicher zu stellen, dass die Studiengänge richtig umgestellt werden.

Ja. Allerdings gibt es viel zu wenige, die akkreditieren. Das Akkreditieren kostet Geld und dauert lange. Zudem muss auch irgendjemand die Umstellung erarbeiten, und das in einer Zeit, in der man noch nicht mal so richtig alle seine Studenten betreuen kann, weil das Geld fehlt. Und wenn der Studiengang halt noch nicht akkreditiert wurde, fängt man trotzdem an, ihn auszuschreiben und ihn zu lehren.
Zitat
wo steht etwas von Straffung? Umverteilung würde ich es nennen...
Wer sagt, dass der Student das beim B/M-System nicht mehr kann? Es wird doch generell wert darauf gelegt, dass ein gewisses "über den Tellerrand gucken" in den Studiengängen beinhaltet wird. Das wird doch nicht abgeschafft.
Außerdem soll mit dem System ja (theoretisch zumindest) ein Auslandsaufenthalt während des Studiums begünstigt werden.
Ich würde auch nicht behaupten, das das Studium bisher (bei uns zumindest) sehr viel Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten lässt und es gibt dennoch genug, die ihre Zeit dennoch "opfern" und solche Menschen wird es auch in Zukunft geben, andernfalls... (na das lass ich jetzt lieber wink.gif )
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Die Erfahrung zeigt, dass die ehrenamtlichen Tätigkeiten immer mehr eingeschränkt werden. Das ist jetzt schon so, weil deutliche mehr Studenten nebenher arbeiten (müssen). Das Bafög wurde seit Jahren nicht erhöht, mal abgesehen davon, dass es relativ schwer ist, den Höchstsatz zu bekommen. Wenn man sich mal bei den Vereinen/studentische Selbstverwaltung umschaut, dann kann man schon feststellen, dass das Engagement abgenommen hat. Es gibt immer noch "genug" aber nicht mehr auf Dauer.
Und mit dem Auslandsaufenthalt ist auch so eine Sache. Klar besagt die schöne Theorie, dass man einen machen soll etc. pp. Die Praxis spricht eine andere Sprache. So wurde letztes Jahr z.B. das eine Semester! Auslandsbafög, das man bekommen hat, in die reguläre Bafögzeit mit hineingenommen. D.h. man muss im Ausland diejenigen Leistungen erbringen, die man auch im Inland erbringen müsste. Wenn man nicht gerade vorher schon Abiturniveau in der fremden Sprache hatte, eine relativ große Aufgabe. Mal abgesehen davon, dass damit auch viel vom Kennenlernen der fremden Kultur auf der Strecke bleibt, was durchaus auch Sinn des Auslandsaufenthaltes sein sollte.