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Vollständige Version anzeigen: Suizid
JoSchu
Es hätte vermutlich auch in den "Tabu"-Thread gepasst, aber vielleicht gibt es hier ja auch das Potential einer Diskussion in größerem Stile.

Also: Was haltet ihr von Suizid? Ist das Flucht vor den Problemen oder eine mögliche Lösung? Ist man stark oder schwach, wenn man Suizid begeht? Ist es richtig, Suizidgefährdete wegzusperren?

Meine Meinung:
Ich halte Suizid, solange er aus den richtigen Gründen durchgeführt wird (darunter fallen keine Lappalien wie Liebeskummer) durchaus für legitim.
Ein Recht beinhaltet immer die Möglichkeit, es nicht wahrzunehmen - sonst wäre es eine Pflicht. Das Recht auf Leben beinhaltet also die Möglichkeit, es eigenverantwortlich zu beenden.

Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen, gerne auch aus verschiedenen Blickwinkeln wie: Was passiert mit den Angehörigen? Wie wird das in verschiedenen Religionen gesehen? Was macht man, wenn man jemanden Suizidgefährdeten kennt?
Nokia
Ich bin für eine Unterscheidung zwischen Selbstmord und Freitod.

SelbstMORD impliziert immer einen gewissen Zwang, als würde man nicht mehr freiwillig entscheiden, sondern durch was-weiß-ich-was für Umstände in den Tod getrieben werden.
FREItod hingegen begeht man, wenn man einfach keine Lust mehr hat. Man soll ja bekanntlich aufhören, "wenn's am schönsten ist". Wenn man meint, man hat alles erlebt, kann man Platz für andere Menschen machen.


Das ist sicherlich eine Meinung, mit der viele nichts anfangen können - auch weil heutzutage nur wenige überhaupt mehr als unbedingt nötig über dieses Thema nachdenken und man blöd angeschaut wird, wenn man das Wort Freitod in einem positiven Licht dargestellt wissen will.

Ich schließe mich also prinzipiell Joschu an - soll sich doch das Leben nehmen, wer will...
drölf
Zitat(Nokia @ 12 Jul 2006, 14:08)
Ich bin für eine Unterscheidung zwischen Selbstmord und Freitod.

SelbstMORD impliziert immer einen gewissen Zwang, als würde man nicht mehr freiwillig entscheiden, sondern durch was-weiß-ich-was für Umstände in den Tod getrieben werden.
FREItod hingegen begeht man, wenn man einfach keine Lust mehr hat. Man soll ja bekanntlich aufhören, "wenn's am schönsten ist". Wenn man meint, man hat alles erlebt, kann man Platz für andere Menschen machen.
Das ist sicherlich eine Meinung, mit der viele nichts anfangen können - auch weil heutzutage nur wenige überhaupt mehr als unbedingt nötig über dieses Thema nachdenken und man blöd angeschaut wird, wenn man das Wort Freitod in einem positiven Licht dargestellt wissen will.

Ich schließe mich also prinzipiell Joschu an - soll sich doch das Leben nehmen, wer will...
*



^dito...

sozialverträgliches frühableben auf eigenen wunsch schadet nicht... man sollte allerdings vorher zu einer psychologischen beratung ähnlich der bei abtreibungen gezwungen werden

nicht, dass sich jeder mal aus ner laune herraus umnietet... das sollte schon ein schwerwiegendes, langfristiges problem sein, was sich auch nicht lösen lässt

achja und geordnet abkratzen wäre ned schlecht... isn bissl kagge, wenn ständig leute vors auto springen oder ständig die fahrspuren unter brücken neugepflastert werden biggrin.gif

ah ich seh schon... mir fehlt der nötige ernst...
dachluke
ich hab dazu mal in der 9ten oder so ein gedicht geschrieben:
freitod

es klingt viel schöner als dieses andere wort.
es hört sich viel mehr nach freiheit an.
es klingt viel mehr nach erlösung als nach einem ende von allem.
es hört sich leicht an, wenn man einfach nur einen schnitt oder einen sprung wagen muss.
es wird die anderen dazu bringen, dass sie sich endlich für dein gefühlsleben interessieren.
es klingt so überhaupt nicht danach, dass du der seeliche mülleimer bist.
es klingt danach als ob dir die engel dabei helfen.
aber leider klingt es auch nach selbstmord.
und ich will nicht morden, nur einfach frei sein.


ich bin auch der meinung, dass man im prinzip jedem seinen willen lassen sollte. auch in bezug auf den tod. ich persönlich bin zu feige mir das leben zu nehmen, obwohl ich das leben allgemein als sinnlos erachte, da es sowieso in 80 jahren spätestens wieder vorbei ist und man am ende eh vor einem nichts steht.
Wenn man unheilbar krank ist und unter Schmerzen leidet und sich das leben nicht nehmen kann (ich spreche aus Erfahrung aus Begegnungen im Krankenhaus auf der Geriatrie) dann ist es einfach grausam, wenn man weiter leben muss. Ähnlich ist es mit psychischen Krankheiten, wenn man einfach nicht mehr glücklich zu werden scheint. Aber das ist dann vielleicht doch heilbar dunno.gif
Linnie
is ja alles richtig was ihr hier sagt, aber mal ehrlich, kannte/kennt wer von euch denn einen selbstmörder, oder einen der´s mal versucht hat?

meistens sind das doch kids die das aus irgendwelchen dämlichen gründen tun. die die´s versucht haben sind seltsamerweise heut froh dass der versuch schiefgelaufen ist. ich finde selbstmord/freitod (wie auch immer) nur dann gerechtfertigt wenn´s zum besten des betreffenden und dessen umfeld passiert. wenn jemand sowieso bald stirbt (ich mein hier wegen ´ner krankheit) und sich somit das ewige leiden ersparen will dann ist da nix dagegen einzuwenden.

aber die meisten machen das doch nur aus feigheit. weil sie mit irgendwelchen problemen nicht klarkommen (liebe, umfeld,...). die sind dann wenn se tod sind vielleicht fein raus. aber was ist mit denen die zurückbleiben? die sind ihr leben lang bestraft. welche mutter macht sich keine vorwürfe wenn ihr kind von der brücke springt...es ist einfach egoistisch in meinen augen. und die wenigsten selbstmörder haben auch nur einen augenblick an das gedacht was mit den ANDEREN nach ihrem tod passiert.

was ist mit dem kleinen kind, dessen vater sich umbringt. was soll das arme ding denken? wie soll es sich entwickeln? normal? was geht in sojemandem nur vor.... rolleyes.gif
JoSchu
Zitat(Linnie @ 12 Jul 2006, 14:24)
aber die meisten machen das doch nur aus feigheit. weil sie mit irgendwelchen problemen nicht klarkommen (liebe, umfeld,...). die sind dann wenn se tod sind vielleicht fein raus. aber was ist mit denen die zurückbleiben? die sind ihr leben lang bestraft. welche mutter macht sich keine vorwürfe wenn ihr kind von der brücke springt...es ist einfach egoistisch in meinen augen. und die wenigsten selbstmörder haben auch nur einen augenblick an das gedacht was mit den ANDEREN nach ihrem tod passiert.

Wobei das ja durchaus gerechtfertigt ist, sollte das Umfeld der Grund für den Suizid gewesen sein.

Da hier alle mehr oder minder einer Meinung zu sein scheinen (Wie könnt ihr nur? Wie soll denn da eine ordentliche Diskussion entstehen?), machen wir das ganze mal emotionaler: Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr erfahrt, dass ein Bekannter selbstmordgefährdet ist? Würdet ihr versuchen, mit ihm darüber zu reden? Würdet ihr versuchen, ihn abzuhalten?
Magic_Peat
Jo, ich finde auch dass das jeder selbst entscheiden sollte, auch wenn es - zumindest bei "Lapalien" wie Liebe - einfach nur feige ist! Ausserdem hat man auch meist noch Hinterbliebene, z.B. die Eltern denen man ihr Leben komplett versaut! Auch sollte man, wenn man sich schon umbringt nicht irgendwelche anderen Leute mit reinziehen (Stichwort Vorn Zug schmeissen...).

btw, da fällt mir ein Lied von PUR ein: "...doch war das fair? War das nicht feige? Du gibst keinem mehr ne Chance..."

Wo ich auch zustimmen kann ist bei unheilbaren Krankheiten oder Behinderungen. Wenn man sich rumquält oder nur noch vor sich hinvegetiert ist es doch scheisse wenn einem der Tod nicht gewährt wird. Wer dann an Gott glaubt und sich deshalb lieber weiterquält, OK.
Schwierig ist es natürlich wenn deine Angehörigen für dich entscheiden müssen weil du nicht (mehr) kommunizieren kannst, die haben dich ja dann quasi aufm Gewissen.

Zum Thema Suizidgefährdete: Also wenn bei jmd eine solche Gefährdung erkannt wurde sollte ihm/ihr auf jeden Fall psychiologische Hilfe angeboten, ja ich finde sogar aufgezwungen werden! Das würde sicher einige dieser Selbstmorde aus dummen Gründen vermeiden.
valex
JA ! Ich war mal in dieser Situation, ich hatte so eine Ahnung, aber ich hab es nicht ernst genommen. Ich dachte, ja, das wird schon wieder. Und dann, am Tag als "er" das doch gemacht hat, war ich geschockt. Ich meine, come on, wir waren erst 19, er hatte ein gutes Leben, aber eben unzufrieden, keine Ahnung wieso. Und ich Blödmann hab mir auch nicht die Mühe gegeben, das rauszufinden...

Das bereue ich noch bis heute. Aber andersum finde ich dass ich nicht daran schuld bin, weil ich es nie im Traum hätte wissen können, dass er es ernst meint.

Um nochmal zum Anfangsthema zu kommen : ich finde es absolut nicht in Ordnung, nicht wegen dem Toten, dem geht's ja danach ok, aber wegen den Leuten die mit Vorwürfen und Schuldgefühle bleiben...
Linnie
ähm also zu deinen fragen: ich würd vielleicht versuchen rauszufinden warum derjenige denn sterben will. ich wöllte wenigstens wissen warum, um´s navollziehen zu können. ich würde versuchen denjenigen davon abzuhalten. ich mein grad wenns die leute raushängen lassen dann soll selbstmord sowieso nur ein hilfeschrei sein. vielleicht will derjenige ja sogar dass man versucht ihn abzuhalten um zu merken dass es menschen gibt denen man was bedeutet.
es ist in dem fall sogar echt schlimm dass es erst soweit kommen muss damit menschen merken wieviel sie einander bedeuten sad.gif
Nokia
Linnie, ich kenne nicht nur einen Menschen, der bereits versucht hat, mit seinem Leben abzuschließen.

Man sagt ja, wenn man versucht sich das Leben zu nehmen und überlebt, hat man es nicht richtig gewollt (ja, ich mag die Hilfeschrei-Theorie auch nicht, aber manchmal scheint was dran zu sein).
Es scheint, als würden diese Menschen nach diesem erfolglosen Versuch drüber nachdenken und zu dem Schluss kommen, dass es doch noch eine gewisse Hoffnung gibt. Von daher ist es vielleicht manchmal gar nicht schlecht, wenn man dem Tod von der Schippe springt, weil man hinterher alles wieder mehr zu schätzen weiß - keine Ahnung.


Manchmal ist der Tod der letzte Ausweg, manchmal scheint er als der letzte Ausweg - herausfinden kann man es im Prinzip nur durch's Weitermachen.

Jedenfalls glaube ich nicht, dass es etwas mit Schwäche zu tun hat, sich das Leben zu nehmen. Und es ist auch keineswegs ein seltenes Phänomen.



Ach.. und wenn ich das schon wieder lese von wegen Rücksicht nehmen auf die Hinterbliebenen... Fragt euch lieber mal, wie nahe ihr einem Menschen gestanden habt, wenn ihr nicht mal merken konntet, dass er lieber sterben als leben wollte.
Und einen Tip noch: Sagt niemals zu jemandem, der euch eben mitgeteilt hat, dass er sich das Leben nehmen will "Lass mich nicht allein, ich kann ohne dich nicht leben, denk doch mal an deine Kinder/Familie/Freunde/Haustiere etc." ... Das ist das allerletzte - denn wer denkt denn an den Betroffenen, der mit seinem Schmerz noch weiterleben muss?!
Der_Beo
Zitat(Linnie @ 12 Jul 2006, 14:24)
is ja alles richtig was ihr hier sagt, aber mal ehrlich, kannte/kennt wer von euch denn einen selbstmörder, oder einen der´s mal versucht hat?


*



ich kenne jemand der es versucht hat... und oft sind es leute von dennen man es nie erwartet hat. leider äußert sich das immer erst wenn es zum versuch gekommen ist! man sollte sowas nicht so offen disskutieren,.. damit meine ich nicht wir sollten es verschweigen... es geht vielmehr um die gründe die jemanden zu sowas bringen! und wenn es einmal passiert ist sollte man viele mehr auf die zeichen die uns das "normale" leben gibt achten... und das bei fast allen menschen... grundsätzlich ist jeder suizid-gefährdet! leider!
JoSchu
Und das sagt die Psychologie dazu (mit dem meisten gehe ich d'accord):
Suizidalität ist immer ein Hilfeschrei. Wenn man erfährt, dass jemand anders sich umbringen möchte, sollte man auf jeden Fall mit ihm darüber reden. Allein das zeigt schon der Person schon, dass es immer noch Menschen gibt, die sich um ihn sorgen.
Viele Leute glauben, wenn jemand sagt, er wolle sich umbringen, so ist das nicht wirklich ernstzunehmen. Das ist falsch. Jeder Suizid wird in irgendeiner Form angekündigt.
Man sollte aber auch nicht zu sehr klammern. Wenn die Gründe plausibel sind, gibt es keinen Grund, ihn in dieser Welt festzuhalten.
loqo
Zitat(Der_Beo @ 12 Jul 2006, 15:41)
grundsätzlich ist jeder suizid-gefährdet! leider!

das glaube ich aber nicht, entweder du lässt den grundsatz weg oder das 'jeder'..
nur weil manche mit ihrem leben nicht klar kommen (aus welchen gründen auch immer) heißt das noch lange nicht, dass bei jedem das risiko besteht..
es gibt aber sicherlich unterschiede in bezug auf das kulturelle und soziale umfeld..
es soll nämlich auch leute geben, die an das paradies im himmel glauben..
Linnie
jo nur wenn jemand sowas äußert was is denn dann das beste was man dazu sagen kann? das würde mich mal interessieren.

und ich wollt damit nich sagen dass ich niemand kenne, ich wollte mit meinem oft zittierten satz ausdrücken dass ich viele kenne und dass so ziemlich jeder jemanden kennt der zumindest drüber nachgedacht hat....und...naja soweiter....steht ja alles schon oben
loqo
Zitat(Linnie @ 12 Jul 2006, 15:59)
ich viele kenne und dass so ziemlich jeder jemanden kennt der zumindest drüber nachgedacht hat....

unterscheidest du da zwischen gedanken, wenn sich jmd vorstellt, wie seine mitmenschen reagieren, wenn derjenige tot ist und gedanken über eine konkrete ausführung?
JoSchu
Zitat(Linnie @ 12 Jul 2006, 15:59)
jo nur wenn jemand sowas äußert was is denn dann das beste was man dazu sagen kann? das würde mich mal interessieren.

Das lässt sich nicht pauschalisieren. Der Anfang wäre sicherlich, nach den Gründen zu fragen. Die Tat verurteilen oder sagen "Tu das nicht." wird vermutlich eher weniger bringen. Sei für die Person da und tröste sie, wenn es nötig sein sollte. Zeig ihr, dass sie wichtig für dich ist.
Und was noch wichtig ist: So eine Information (wenn man sie direkt von der Person bekommt) ist ein riesiger Vertrauensbeweis. Als geht sorgfältig damit um.
Mimi
1. ich bin grundsätzlich dafür, dass jeder selbst entscheiden kann, wann er "uns" verlässt.
aber
2. doch bitte ohne andere menschen zu schocken, erschrecken oder vorher für schuldig erklären.
außerdem sollte es die möglichkeit geben, irgendwo hinzugehen und dort zu sterben. ich möchte nicht in der haut von jemandem stecken, der die person findet.
die mädels (sorry, aber ist ja häufiger der fall) die sich die puklsadern quer aufschneiden haben wohl eher ein psychisches problem, als das sie tatsächlich nicht mehr leben wollen.

für kranke usw sollte aktive sterbehilfe von ärzten erlaubt werden. evtl auch generell für letue, die einfach nicht mehr leben wollen (letztere aber vorher mit nem psychologischen gutachten)

ich kenne jemanden, der sich umgebracht hat. und das war nen echter schlag. für alle, die ihn kannten. man sollte immer überlegen wen man "zurücklässt" udn vorallem niemanden mit seinem tod schuldgefühle einreden.

schon mal über die praktiken nachgedacht?
stoppelchen
Würde das nicht zu weit führen?
Find das "warum" auch relevanter als das "wie".
stth
ich finds vor allem schlimm, wenn selbstmörder oder freisterbende (je nach dem, wie ihr wollt) aus welchem grund auch immer das jetzt sein muss oder soll unbeteiligte mit hineinziehen.

ich find es ist eh schon eine enorme belastung, die man den menschen in seinem umfeld oder der familie auferlegt. (wobei diejenigen ja dann unter umständen nicht unschuldig an der entscheidung sind, direkt oder indirekt)

aber es wird ja häufig überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass der lokführer, vor dessen zug man springt das ganze meist nicht verkraftet.

wenn soetwas aus einer laune heraus als kurzschluss passiert, kann ich das net gut heissen. wer genug darüber nachgdacht hat, dass er sterben will findet auch ne möglichkeit seinen abgang zu bewerkstelligen ohne dabei existenzen zu zerstören.

btw:
Zitat(farin urlaub)
kein zurück

Du stehst am Fenster und du schaust hinaus
Und draußen scheint die Sonne, doch in dir herrscht tiefe Nacht
Wenn nicht ein letzter Rest von Zweifel in dir wäre,
Hättest du schon längst den letzten Schritt gemacht

Niemand da, der dich versteht
Und weiß, was in dir vor sich geht

Geh durch die Straßen und du siehst: Um dich herum, da tobt das Leben
Doch in dir tobt nur der Tod
Du würdest alles für nen Notausgang aus diesem Leben geben
Oder für ein Rettungsboot

Du weißt nicht mehr, wohin mit dir
Du willst überall sein, bloß nicht hier

Nie wieder Liebeskummer, nie wieder allein
Nie wieder Pech, nie wieder Glück
Kein Kuss im Regen und kein Sonnenuntergang
Mach dir klar, es ist wahr:
Es gibt kein zurück

Mit einer Waffe an der Schläfe willst du dich
Für alle Ewigkeit von deinem Schmerz befreien
Soll denn das Zucken deines Zeigefingers tatsächlich
Der letzte Akt in deinem Leben sein?

Die eigenen Schmerzen enden zwar
Doch mach dir bitte eines klar:

Du hast dein Leid nur gegen anderes eingetauscht
Nichts ist besser, nicht ein Stück
Die dich verlieren, werden den Schmerz für immer spüren
Wenn du gehst – du verstehst:
Es gibt kein Zurück

Du siehst an allem nur die negativen Seiten
Schwimmst in einem tiefen Meer von Traurigkeit
Tatsache ist zwar, dass wir alle sterben müssen
Nur die meisten hätten gerne noch mehr Zeit

Wir haben nur dies eine Leben
Ein zweites kann dir keiner geben

Nie wieder Sorgen haben, nie wieder verlieren
Nie wieder Pech – Nie wieder Glück
Keine zweite Chance, und erst recht kein Happy End
Mach dir klar, es ist wahr:
Es gibt kein Zurück!
Mimi
naja, für die, die noch leben wird das wie erstmal schockierender sein.

und das warum... naja, es hat jeder seine gründe.
ich könnte jetzt in bezug auf die, die so blöd sind und sich aus gründen wie liebeskummer umbringen, einfach mal darwin in den raum werfen. aber das lass ich mal lieber... die frage ist ja auch: hilft bei denen eine therapie? (kann ich mir nicht vorstellen, obwohl, vielleicht so eine ich bin auch ohne partner toll therapie, also was für mehr selbstbewusstsein, aber obs das bringt?)
nein, ich gehe mal von gründen wie: die welt ist eh totaler blödsinn, zusammen mit der gesellschaft im allgemeinen ist da nichts zu machen (verweise da mal auf die diskussion zur direkten demokratie). oder eine tödliche krankheiten/pflegefall.
es gibt einfach mal nicht von der hand zuweisende nachvollziebare gründe für einen selbstmord. und bei allen anderen sollte man vielleicht therapiemäßig helfen. sollte das nicht helfen, naja, ihr wisst schon...
ok, das klang jetzt vielleicht etwas arg dämlich, aber über das thema kann man sich tagelang unterhalten von daher ist ein forum vielleicht die ungünstigere plattform für so eine duskussion
die_dan
Zitat(Mimi @ 12 Jul 2006, 18:00)
nein, ich gehe mal von gründen wie: die welt ist eh totaler blödsinn, zusammen mit der gesellschaft im allgemeinen ist da nichts zu machen (verweise da mal auf die diskussion zur direkten demokratie). oder eine tödliche krankheiten/pflegefall.
es gibt einfach mal nicht von der hand zuweisende nachvollziebare gründe für einen selbstmord. und bei allen anderen sollte man vielleicht therapiemäßig helfen. sollte das nicht helfen, naja, ihr wisst schon...
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Ich glaub ihr braucht alle mal ne Therapie!? wacko.gif Seit wann is denn "Oh, die Welt is eh Scheisse, was soll ich denn hier noch? Whäää!" ein nachvollziehbarer Grund sterben zu wollen? Das is nurn sinnloses Null-Bock-Argument. Nichtheilbare Erkrankungen und dazugehörige krasse Schmerzen: okay, aber das vorher? Hä? Hab ich was verpasst? Und wer depressiv und mit dem Leben/ der Liebe / wasauchimmer unzufrieden ist: da gibt es andere Wege als Selbstmord!

und das aller dümmste: sozialverträglich? shocking.gif Da kömma ja andersrum gleich sagen, alle die Geld kosten gehören in Himmel oder so, weil das Leben is ja eh sinnlos?

Ich hoffe, ich hab hier einiges falsch verstanden. Wenn dem so ist: Sorry und weitermachen, ansonsten: noexpression.gif
Der_Beo
die welt ist scheiße ist kein grund für jemand der sich das leben nehmen will! es gibt aber sicher für einige menschen ob man es glaubt oder nicht gründe alles so zu finden das es einfach keinen anderen ausweg gibt! wer das abstreitet hat leider diese situation noch nicht erfahren... und das zum glück-jemanden zu kennen der wie schonmal geschrieben wurde: um hilfe mit einer unvrostellbaren sache gerufen hat- ist nicht leicht aber es öffnete mal einem die augen was passieren kann!
TN_Nova.tp
Mh ich lese schon seit einiger Zeit bei euch threats mit und find es immer sehr interessant was geschrieben wird, jetzt muß ich mich mal dazu äussern.

Ich selber hab bis vor 10 tagen noch in der Psychatrie als Zivi gearbeitet (pflegebereich) ich hatte auch mit solchen leuten zu tun, nur mit dem Unterschied das sie es schon versucht haben und "gescheitert" sind, kommt natürlich drauf an wie sie es versucht haben.
An diese leute ist als Mensch immer sehr schwer ranzukommen die meißten sind sehr in sich verschlossen und lassen nur in ganz seltenen fällen jemanden an sich ran, egal ob schwester/pfleger oder angehörige.

Und ich denke mal egal wie derjeniege sich umbringt wird es wird immer eine art Konsequenz mit sich bringen.
Wobei ich die leute respektiere die den so genannten Freitot vorziehen, denn sie haben eine auf eine art weiße akzeptiert das sie im leben nichts mehr erreichen können, bei uns z.b. war es einer pat. klar das sie bald sterben würde und das es nicht heilbar ist und wieso soll man sich dann noch unnötig quällen?
Die "selbstmörder" sind da etwas anders sie interessiert nur das eigene (in ihren augen) "vergeigte" leben und das obwohl sie in den meißten fällen nicht wirklich an irgendwas lebensbedrohlichen leiden o.ä. man könnnte schon fast sagen das es aus einer "laune" (meißt sind die menschen depri drauf) heraus versucht wurde sich das leben zu nehmen, sie blickten einfach nicht in die zukunft.

MFG Tobias
gfx-shaman
es mag vlt immer einen grund geben und sei es nur die psyche des sterbenden, aber es gibt def nicht immer ein motiv. als familienmitglied nach selbigem zu suchen, kann einen selbst zum opfer werden lassen.
Mimi
@die_dan: hmm, ich find gerade sozialverträglich nicht... wer hatte das geschrieben?
denn das ist wirklich quark.

kannst du dir nicht vorstellen, wie es ist an seinen idealen zu scheitern? aber richtig? also sich sich und sein leben einfach nicht in dieser gesellschaft vorstellen können?
ich muss aber vielleicht auch zugeben: ich kann den grund verstehen, finde es aber in diesem fall extrem feige, denn irgendwie kann man seine ideale bestimmt einbringen und "seinen platz" finden.
ich meinte nur, es gibt menschen, die können sich das nun mal nicht vorstellen und quälen sich damit selbst bis ins unendliche.
Rodent
an und für sich kann man doch zu so nem thema keine richtige "pro oder kontra"- meinung haben, oder? ich meine, wenn man selbst jemanden aus dem engsten freundeskreis oder der familie kennt, der sich nach dem tode sehnt, dann is man doch klar gegen suizid - jedenfalls gegen DEN des gliebten menschen.
allgemein gesprochen ist es wiederrum einfach zu sagen, dass jeder das recht hat, das ende seines lebens selbst zu bestimmen.
ich bin da voll hin und her gerissen! ich selbst will nicht, dass sich jemand meiner freunde umbringt - aus was für gründen auch immer, ob sie nun verständlich sind oder nicht hilft einem dann auch nicht.
was die gründe angeht, kann man sich auch ewig streiten! ich selbst denke, dass man die tat nie auf einen bestimmten grund reduzieren kann. vielleicht ist es das gebrochene herz, mit dem es anfängt. man fühlt sich allein, will in seiner trauer ertrinken, kapselt sich ab. dann kommen weitere schicksalsschläge und durch die abkapselung verliert man evtl. einst gute freunde. so geht das dann fort und irgendwann steht man vor nem scherbenhaufen und will sich nur noch selber draufpacken sad.gif
Unscheinbar
Ein Umgebungswechsel ist bestimmt oft sinnvoll, in der vertrauten heimischen Umgebung ist die Neigung geringer es wirklich zu tun als in einer romantischen Urlaubsstadt.

Wenn es um Liebeskummer bei jungen Menschen geht, muß man versuchen ihnen klar zu machen, dass es dafür nun wirklich immer auch bei der größten Liebe der Welt, die unglücklich verläuft, eine Lösung gibt, und dass das jeder mal mitmacht, wenn auch jeder anders.

Einzige Gründe wären für mich unheilbare Krankheiten mit Schmerzen, wenn man der Wirtschaft und Angehörigen nicht zur Last fallen will, und das immer so angegeben hat.

Ansonsten ist der Mensch ein Gewohnheitstier, ein Schutzsystem der Psyche damit wir nicht verrückt werden. Es gibt für die meisten Dinge eben doch eine Lösung.

Schon wegen der Angehörigen springt man nicht einfach vom Hochhaus, auch wenn einem gerade danach ist.

Der Freitod wird vorbereitet, der Jugendliche verbrennt erst noch die Pornohefte, und soll meist etwas heldenhaft aussehen, er war zu gut und lieb für diese Welt. Niemand hat gemerkt, dass ich ernst mache.

Man kann ruhig sagen Tu das nicht und klar machen, dass es den Ruhm fürs Aufgeben nicht gibt, sondern man damit nur anderen große Probleme macht.

Das Leben ändert sich noch oft, und auch die Frauen oder Männer die man gut findet. Oft kann man sie keine zehn Jahre später zum Sondertarif haben und ärgert sich, dass man das damalige Mauerblümchen übersehen hatte.
YaYstefan
selbstmord is die feigeste art sich den problemen zu entziehen . . . .
drölf
die meisten menschen fürchten den tod mehr, als alles andere... wie kann dann selbstmord feige sein?
hopi
Zitat(drölf @ 12 Jul 2006, 21:31)
die meisten menschen fürchten den tod mehr, als alles andere... wie kann dann selbstmord feige sein?
*


ich glaub nicht, dass man sagen würde:

"He, er hat wegen [hier bitte Grund einfügen] Selbstmord verübt. Man war das mutig. Ich könnt das nicht, wäre viel zu feige..."


Lieb gemeint...
Magic_Peat
Seh ich auch so. Vor dem (Frei)Tod hat man nur Angst wenn man was zu verlieren hat oder wenn man religiös ist und ne Strafe im Jenseits erwartet. Ich hätte eher keine Angst vorm Sterben wenns nur schnell geht.
Aber Suizid, nee, dazu ist das Leben mit allen seinen Tälern und Bergen zu schön.
Ich sehe es auch so dass es (bei den oben schon genannten "schwachen" Gründen) einfach feige ist.

Edit: Ich wiedersprech mir ja gern selber, aber jetz denk ich grad dran dass ich immer denke, ich will nicht alt werden, wenn ich alte Leute sehe. Ich wüsste echt nicht ob ich nicht lieber sterben wollte wenn ich nicht mehr richtig Laufen...usw (alles was im Leben Spass macht) machen könnte. Aber das wär ja genauso feige. Hmm...werds ja sehen wenn ich 60+ bin. Vlt will man ja die Kinder und Enkel aufwachsen sehen, und das hält einem am Leben.
drölf
nvm
myrmikonos
Thanatos greift wohl um sich. ... und Chaos auch. Ursachen, Formen, Methoden, Motive, Ansichten, Meinungen, Ratschläge werden hier bunt gemixt und jeder sucht sich das heraus, was man braucht. Fast schon philosophisch, wenn es nicht so unstrukturiert wäre. Eine relativ kurze Abhandlung findet man hier (url).
Nun kann sich jeder das schon gedachte aneignen und seine Position entweder bestätigen, oder verwerfen, insofern ihm auch selbst Argumente einfallen. Eine weitere eindrucksvolle (chronologische) Liste bekannter Suizidenten gibt einen Überblick, wie vielseitig die Motivwahl historisch gesehen sein konnte. Freuds Todestriebthese, Parsons Strukturalismus, oder Durkheims Suizidforschung (1897 "Le suicide") könnte man hier auch gleich ergänzend darstellen.
Die Eingangsfrage , ob es legitim wäre, kann man wohl am einfachsten beantworten.
Zitat
Der Suizid ist in Deutschland als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts straffrei, zumal eine Bestrafung wegen vollendeter Selbsttötung nie möglich wäre. Somit sind auch der Versuch und die Teilnahme (Beihilfe, Anstiftung) straffrei. aus Wikipedia

vorerst zur Nachtruhe übergehend
#myrmikonos
zett
Zitat(Nokia @ 12 Jul 2006, 15:26)
Ach.. und wenn ich das schon wieder lese von wegen Rücksicht nehmen auf die Hinterbliebenen... Fragt euch lieber mal, wie nahe ihr einem Menschen gestanden habt, wenn ihr nicht mal merken konntet, dass er lieber sterben als leben wollte.*

Es heißt ja nicht, dass man selber hinterbliebener sein muss, um auf den gedanken zu kommen, dass es hinterbliebenen scheiße geht.
also meine meinung: selbstmord ist nur, aber auch nur dann gerechtfertigt, wenn man totkrank ist und keine heilung mehr abzusehen ist. um die schmerzen zu umgehen, kann man sich durchaus selbst das leben verkürzen, aber bitte nicht mit in kopf ballern oder erhängen, da gibts gediegenere lösungen, damits auch für die, die dich dann finden müssen, erträglich wird.
alle anderen gründe (liebeskummer, finanzielle sachen, allgemeine lebensmüdigkeit) sind keine gründe, sich umzubringen. man sollte lieber mal nachdenken, was man denn falsch macht, um in eine solche situation gekommen zu sein. wenn man soweit ist, vielleicht psychol. hilfe nimmt, hat man immer ne chance, wieder rauszukommen aus der ganzen scheiße. kenne genug, die schon vorhatten, sich wegzuräumen und die kurve gekriegt haben. also, nicht aufgeben, das leben is zu kurz um davon was zu verschenken!
schneewitchen
[quote=zett,13 Jul 2006, 10:26]

also meine meinung: selbstmord ist nur, aber auch nur dann gerechtfertigt, wenn man totkrank ist und keine heilung mehr abzusehen ist.




man kann sowohl körperlich als auch psyschich totkrank sein...
..es is zwar net einfach für diejenigen die noch im diesseits weilen un einen geliebten menschen verloren haben aber man sollte auch nicht versuchen die gründe zu verstehen.. man kann sie ganz einfach nicht verstehen weil man nicht weiß was in demjenigen vorging , sonst wären ja alle menschen gleich..
ich persönlich kannte 2 menschen die den freitod gewählt haben.. und bis heute zerbrechen sich so ziemlich viele den kopf darüber : warum? ..sowas kann nie beantwortet werden weil es nur diejenigen wissen, die tot sind..
und ob suizid nun ne gute oder eher schlechte lösung is muß jeder für sich selbst entscheiden.. für den einen is das nu ma die einzige lösung und so eine situation is schwer nachvollziebar..wenn überhaupt..
von daher würd ich mal sagen kann man nicht drüber urteilen ob suizid nun positiv oder negativ ist..es liegt immer alles im auge des betrachters..
Gabriele
Hallo Zusammen,
Ich bin eine verweiste Mom, mein Sohn hat im April Suizid begangen.
Wisst Ihr eigendlich wovon Ihr hier redet?
Habt Ihr schon mal daran gedacht was Hinterbliebene mitmachen? Wie schwer es ist für Hinterbliebende? Nicht nur Schuldgefühle die uns plagen und versagt zu haben nicht erkannt zu haben und nicht die kleinste Chance haben wir gehabt!!! Ich rede hier für viele verweiste Eltern. Ihr solltet euch mal solche Gedanken machen. Es gibt keine Nacht mehr wo Ich schlafe sehe immer wieder meinen toten Jungen alleine im Wald. Fühle mich leer und bin Kraftlos. Wenn er einen Unfall gehabt hätte oder durch Krankheit gestorben wäre Ich könnte verstehen aber so nein Ich kann nicht verstehen er hat mir ein Teil unserer Zukunft genommen. Setzt euch doch nur mal eine Minute hin stellt euch vor Ihr hättet 1 Kind und dieses nimmt sich das leben... Na was fühlt Ihr dabei? Bitte überlegt mal ernsthaft? Selbstmord dieses Wort macht mich schon wütend wer Suizid begeht ist kein Mörder.... Freitod waren die Leute wirklich alle so Frei hatten sie nicht Seelenquallen..........
Es tut mir leid wenn Ich durch meinen Beitrag diese fröhliche Diskussion unterbrochen habe aber Ich wünschte mir nur eines das Leute die darüber Nachdenken auch mal über die Folgen denken. Das an den Hinterbliebenen mal gedacht wird

Gabriele
gewaltfee
hallo zusammen,

ich hatte in der vergangenheit relativ viel kontakt zu dem thema, und stimme der grundtendenz hier zu. es ist eine freie entscheidung und wenn es gut überlegt stattfindet, kann es sogar ne schöne sache sein.
es ist natürlich wichtig andere personen da raus zu halten und zu schonen. das kann zum beispiel bedeuten, sich auf eine art und weise umzubringen, bei der sicher ist, dass ausgebildete rettungskräfte einen finden. das kann aber auch beinhalten, vorher mit dem eigenen bekanntenkreis drüber zu sprechen. krass formuliert könnte das darauf hinauslaufen, den eigenen tod zu einem sozialen happening zu machen.
das schützt auch vor einem unbedachten begehen des selbstmordes, darf aber nicht in eine drohung ausarten. für mich ist relativ klar, dass es eine mitschuld bei allen beteiligten gibt, die vorher nichts davon geahnt haben. (schuld im sinne einer situation, in der jemand in den selbstmord getrieben wurde, schlechte zeugnisnoten sind dafür immermal wieder ein beispiel.) diese personen haben einen druck aufgebaut, der verhinderte, dass das thema angesprochen wurde (ob nun das des selbstmordes/freitods, oder das der zensuren).
der selbstmord/freitod als letzte selbstbestimmte handlung, zu der man fähig ist, hat auf jeden fall etwas sehr romantisches. gerade das macht ihn gefährlich, denn es lässt die negativen aspekte zurücktreten.
ich glaube ich könnte jetzt noch relativ viel schreiben, spar mir das aber, weil das thema ja schon vor ner weile ausdiskutiert war.

vielleicht noch ein schlusswort aus höherer instanz:

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:
Ob's edler im Gemüt, die Pfeil' und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden. Sterben- schlafen-
Nichts weiter!-und zu wissen, dass ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unseres Fleisches Erbteil - 's ist ein Ziel,
auf's innigste zu wünschen. Sterben- schlafen-
Schlafen! Vielleicht auch träumen! - Ja, da liegt's:
Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,
Wenn wir den Drang des Ird'schen abgeschüttelt,
Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht,
Die Elend lässt zu hohen Jahren kommen.
Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,
Des Mächt'gen Druck, des Stolzen Misshandlung,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschuib,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,
Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte
mit einem Dolche bloß? Wer trüge diese Lasten
Und stöhnt' und schwitzte unter Lebensmüh?
Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod-
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt - den Willen irrt,
Dass wir die Übel, die wir haben, lieber
Ertragen als zu unbekannten fliehn.
So macht Gewissen Feige aus uns allen;
Der angebornen Farbe der Entschließung
Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;
Und Unternehmungen voll Mark und Nachdruck,
Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,
Verlieren so der Handlung Namen.

Linnie
Zitat(Gabriele @ 25 Oct 2006, 13:44)
Hallo Zusammen,
Ich bin eine verweiste Mom, mein Sohn hat im April Suizid begangen.
Wisst Ihr eigendlich wovon Ihr hier redet?
Habt Ihr schon mal daran gedacht was Hinterbliebene mitmachen? Wie schwer es ist für Hinterbliebende? Nicht nur Schuldgefühle die uns plagen und versagt zu haben nicht erkannt zu haben und nicht die kleinste Chance haben wir gehabt!!! Ich rede hier für viele verweiste Eltern. Ihr solltet euch mal solche Gedanken machen. Es gibt keine Nacht mehr wo Ich schlafe sehe immer wieder meinen toten Jungen alleine im Wald. Fühle mich leer und bin Kraftlos. Wenn er einen Unfall gehabt hätte oder durch Krankheit gestorben wäre Ich könnte verstehen aber so nein Ich kann nicht verstehen er hat mir ein Teil unserer Zukunft genommen. Setzt euch doch nur mal eine Minute hin stellt euch vor Ihr hättet 1 Kind und dieses nimmt sich das leben... Na was fühlt Ihr dabei? Bitte überlegt mal ernsthaft? Selbstmord dieses Wort macht mich schon wütend wer Suizid begeht ist kein Mörder.... Freitod waren die Leute wirklich alle so Frei hatten sie nicht Seelenquallen..........
Es tut mir leid wenn Ich durch meinen Beitrag diese fröhliche Diskussion unterbrochen habe aber Ich wünschte mir nur eines das Leute die darüber Nachdenken auch mal über die Folgen denken. Das an den Hinterbliebenen mal gedacht wird

Gabriele
*



und genau das war´s was ich am anfang gemeint hab. selbstmörder wissen echt nich was sie damit ihrem umfeld antun. mir tut das echt voll leid sad.gif
sakora
aus eigner erfahrung kann ich da auch nur sagen, dass die familien echt arm dran sind dann...damit fertigwerden, das warum suchen, der behördenscheiss...das kostest schon ganz schön viel kraft
Linus007
Zitat(Gabriele @ 25 Oct 2006, 13:44)
Hallo Zusammen,
Ich bin eine verweiste Mom, mein Sohn hat im April Suizid begangen.
Wisst Ihr eigendlich wovon Ihr hier redet?
Habt Ihr schon mal daran gedacht was Hinterbliebene mitmachen? ... Nicht nur Schuldgefühle die uns plagen und versagt zu haben nicht erkannt zu haben und nicht die kleinste Chance haben wir gehabt!!! ... Es gibt keine Nacht mehr wo Ich schlafe sehe immer wieder meinen toten Jungen alleine im Wald. Fühle mich leer und bin Kraftlos. Wenn er einen Unfall gehabt hätte oder durch Krankheit gestorben wäre Ich könnte verstehen aber so nein ... er hat mir ein Teil unserer Zukunft genommen.  Selbstmord dieses Wort macht mich schon wütend wer Suizid begeht ist kein Mörder.... Freitod waren die Leute wirklich alle so Frei hatten sie nicht Seelenquallen..........

Gabriele
*


sorry, aber wenn ich sowas lese wird mir echt anders. Mein Beileid zu deinem Sohn, aber ist es jetzt der richtige Weg in jedem 2. Satz Vorwürfe mitschwingen zu lassen?! Grad der Markierte Satz treibt mir echt die Galle hoch! Was fühlst du denn nun eigentlich - Wut oder Trauer...?! Ebenfalls auffallend sind die vielen "ich" in deinem Text. Dein Sohn hatte Probleme und DU hast es nicht mitbekommen.
Ich will dir nich zu nahe treten, aber gerade der Punkt das du anscheinend nicht weißt warum er sich umgebracht hat spricht doch anscheinend Bände. Er hat etwas vermisst, ist mit etwas nicht klar gekommen, hatte ernsthafte Probleme. Suizid ist keine Schnapsidee von jetzt auf gleich. Probleme wachsen und im gleichem Umfang auch die Verzweiflung dem Ganzem nicht mehr Stand halten zu können. Wenn man ergo nich mitbekommt, das einer Person der man Nahe steht, irgendwas gehörig unter den Nägeln brennt - sorry... Bevor man den Rest der Welt verteufelt, sollte man vor der eigenen Haustür kehren und mal schauen, ob man sich nich wirklich zu oberflächlich mit Leuten beschäftigt.
Gabriele
Ja mein Sohn hat mir ein Teil unserer gemeinsamen Zukunft genommen.
Ich werde niemals Oma durch Ihn werden, niemals erfahren was er erlernt hätte.
Er wurde in der Schule gemopt obwohl Ich so behaupte Ich einen guten Draht zu Ihn hatte ahnte Ich nichts davon. Er ging Morgens aus dem Hause mit dem Satz "Hab dich Lieb, Mom" und er kam Abends nicht mehr nach Hause. Ja Ich habe Wut aber nicht auf meinen Sohn sondern auf mich meinen Sohn Liebe Ich. Ich würde mein Leben geben. Ich möchte nur das Ihr überlegt das Suizid nie eine Lösung ist. Wenn wieder soviele Ich hier stehen Ich kann nicht mehr von WIR reden denn das wir ist da wo Ich nicht bin.

Gabriele
sakora
Zitat(Linus007 @ 25 Oct 2006, 18:50)
sorry, aber wenn ich sowas lese wird mir echt anders. Mein Beileid zu deinem Sohn, aber ist es jetzt der richtige Weg in jedem 2. Satz Vorwürfe mitschwingen zu lassen?! Grad der Markierte Satz treibt mir echt die Galle hoch! Was fühlst du denn nun eigentlich - Wut oder Trauer...?! Ebenfalls auffallend sind die vielen "ich" in deinem Text. Dein Sohn hatte Probleme und DU hast es nicht mitbekommen.
Ich will dir nich zu nahe treten, aber gerade der Punkt das du anscheinend nicht weißt warum er sich umgebracht hat spricht doch anscheinend Bände. Er hat etwas vermisst, ist mit etwas nicht klar gekommen, hatte ernsthafte Probleme. Suizid ist keine Schnapsidee von jetzt auf gleich. Probleme wachsen und im gleichem Umfang auch die Verzweiflung dem Ganzem nicht mehr Stand halten zu können. Wenn man ergo nich mitbekommt, das einer Person der man Nahe steht, irgendwas gehörig unter den Nägeln brennt - sorry... Bevor man den Rest der Welt verteufelt, sollte man vor der eigenen Haustür kehren und  mal schauen, ob man sich nich wirklich zu oberflächlich mit Leuten beschäftigt.
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sorry, aber man muss nich merken, dass eine person probleme hat...oder selbst wenn man es merkt und sich noch so sehr bemüht, muss das nicht helfen. das hat nichts mit oberflächlichkeit zu tun(solche fälle gibt es bestimmt auch...aber ich denke, dass is hier wohl anders).
es gibt dieses schönesn spruch: den eigenen tod stirbt man nu, doch mit den tod anderer muss man leben.
und natürlich macht man SICH gedanken darum-sie hat geschrieben, wie sie sich fühlt...und ich kann das auch nach vollziehen. man kann ja leider nich in den kopf oder das herz anderer schauen.

@gabriele: mein beileid an dich, ich hoffe, du wirst irgendwie damit fertig
troest.gif
Mimi
Zitat(Gabriele @ 25 Oct 2006, 13:44)
Habt Ihr schon mal daran gedacht was Hinterbliebene mitmachen? Wie schwer es ist für Hinterbliebende? Nicht nur Schuldgefühle die uns plagen und versagt zu haben nicht erkannt zu haben und nicht die kleinste Chance haben wir gehabt!!! [...] Ich kann nicht verstehen er hat mir ein Teil unserer Zukunft genommen. [...] Das an den Hinterbliebenen mal gedacht wird


auch von mir mein herzliches beileid.
es bezweifelt niemand, dass es für die hinterbliebenen nicht schwer und schmerzhaft ist. aber das was noch in dem zitat steht, klingt für mich ziemlich egoistisch...
ein recht beinhaltet für mich auch immer, dass man sich dagegen entscheiden kann, denn sonst ist es eine pflicht. also beinhaltet das recht auf leben, auch das recht auf tod. und wenn die person keinen ausweg sieht und sich nur quält? ja was dann? antidepressiva schlucken? sich mit leuten zu unterhalten, die einen nicht verstehen und die auch nix ändern können?

€: hab ich vergessen:
Zitat
er hat mir ein Teil unserer Zukunft genommen

nein, falsch, er hat deine zukunft verändert! zumindest hat er deinen traum von einer zukunft verändert. vielleicht hätte er auch so nie kinder in die welt gesetzt?! die einzige zukunft die er genommen hat, ist seine eigene!
Katze
Zitat(Mimi @ 25 Oct 2006, 21:50)

nein, falsch, er hat deine zukunft verändert! zumindest hat er deinen traum von einer zukunft verändert. vielleicht hätte er auch so nie kinder in die welt gesetzt?! die einzige zukunft die er genommen hat, ist seine eigene!
*



schön gesagt.
Linus007
Zitat(sakora @ 25 Oct 2006, 21:02)
es gibt dieses schönesn spruch: den eigenen tod stirbt man nu, doch mit den tod anderer muss man leben.
*


Verantwortung ist im Leben wichtig, aber man sollte seine Taten nur vor seinem eigenem Gewissen verantworten müssen! Man ist zu keinem Zeitpunkt irgend jemandem Rechenschaft schuldig. Es ist für die Hinterbliebenen nicht leicht mit sowas zu leben, aber man sollte die Entscheidungen anderer schon irgendwo akeptieren. Derjenige wird sich mit großer Sicherheit genug Gedanken über diesen Schritt gemacht haben und vielleicht war gerade der Freitod der einzige Ausweg aus Pflichten und Zwängen zu entkommen.

Zitat(Mimi @ 25 Oct 2006, 21:50)
nein, falsch, er hat deine zukunft verändert! zumindest hat er deinen traum von einer zukunft verändert.
*


kann ich nur zustimmen...
Gabriele
Ok
Ich mußte mich euch in einigen Sachen Recht geben. Es ist mein Traum. Er war erst 16. Aber Bitte seid mir nicht böse in diesen Forum lesen auch Teenager. Deshalb wollte Ich nur einmal ansprechen das man auch mal darüber nachdenkt was man als Hinterbliebener fühlt. Ich will nicht sagen das Ich eine Perfekte Mutter bin habe auch meine Fehler. Aber als trauernde Mutter kann Ich nur sagen das Suizid keine Lösung ist. So tief wie Ich am Boden bin wünschte Ich keinen zu fallen. Mein Sohn hinterließ nichts. Aber auch wenn ein Abschiedsbrief da ist, Ich habe mit vielen geredet so sind immer die Gefühle gleich. Man hat Schuldgefühle, das Gefühl versagt zu haben und weint zum Teil auch der Chance nach die man als Suizid Hinterbliebener nicht hatte.
Wenn man nur schaut das mehr Jugendliche duch Suizid als durch Unfälle im Strassenverkehr sterben. Glaubt mir Ich mache es mir nicht leicht. Ich verurteile hier niemanden Ich will einfach nur das nachgedacht wird. Denn die verzweifelung macht einen Kaputt.

Gabriele
abadd0n
Gabriele, darf ich fragen?

1.
Stellst Du nun Dein Leben, Deine aktuelle Lebenssituation, ganz in Frage? Oder anders formuliert: Bekommst Du Dein normales Leben noch halbwegs auf die Reihe? Findest Du Lichtblicke?

2.
Wie hast Du Abschied genommen, hast Du zum Beispiel einen kleinen "Altar" oder so etwas? Gehst Du oft zum Grab?

3.
Hast Du einen Partner oder gute Freunde, denen Du vertraust?

Vielleicht noch ein Tipp: *klick hier*

Von Herzen alles Gute,
#a.
Itia
meine meinung: ich finde leute, die sich umbringen (am besten noch mit nem auto auf den schienen -> vollpfosten), einfach nur feige. wer sagt denn, dass es einfach sein soll, im leben klarzukommen? ok, es mag ausnahmen geben. wenn ich zum beispiel mit 13 in thailand nen "festen job" hätte, wo man wahrscheinlich auch nie wieder rauskommt, dann hätte ich auch keinen bock mehr. das sind aber extreme unterschiede zu den gründen, weshalb manche leute sich hier umbringen. vielleicht werden emotionen hier auch nicht ernst genug genommen. wen interessiert es denn schon, wenn einer mal so richtig am boden ist? wer fragt nach? wer will sich, wenn es sein muss, drei stunden eine traurige geschichte anhören, wo er vielleicht am ende auch nicht weiß, was er sagen/raten soll. ich sag ja nicht, dass man jeden, der auf der straße mit dem gesicht nach unten rumläuft, gleich anspringen und eine aussprache aufdrängen soll, aber ich denke, es wird heute allgemein zu wenig und zu verklemmt geredet. wenn man über seine probleme offener redet, werden die schultern schon viel leichter. klingt vielleicht zu einfach, aber ich selbst hab schon zwei fälle in meinem direkten bzw. indirekten umfeld miterleben müssen, wo sich durch mehr anteilnahme und beschäftigung mit der jeweiligen person vielleicht noch was hätte retten lassen können. trotzdem... ich finds feige und schwach. so.
Milchtrinker
Wir furzen uns grad in der band gegenseitig in unsere Gesichter. Das ist lustig und schafft Lebensfreude.
Chrizzly
Zitat(Itia @ 28 Oct 2006, 12:54)
meine meinung: ich finde leute, die sich umbringen (...), einfach nur feige. (...)
*


Yeah, stimmt! Das sind voll die Hosenscheißer. Kein Vergleich zu Menschen, die soetwas wie z.B. Angst nicht kennen. Sollen sich lieber nen Schild umhängen, wie z.B. "Tritt mich, ich bin ein nutzloser Loser!" oder "Ich liebe diese schwarze Leere!", "Krebs törnt mich voll an", "Dahinvegetieren ist mein Inhalt", usw., um zur allgemeinen Belustigung beizutragen. Oder einfach damit sich Andere daran aufgeilen können. Somit würden diese pauschalisierten Pissnelken ja schließlich einen gewissen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Hast vollkommen Recht!
Itia
Chriz:
Zitat(Itia @ 28 Oct 2006, 11:54)
wenn ich zum beispiel mit 13 in thailand nen "festen job" hätte, wo man wahrscheinlich auch nie wieder rauskommt, dann hätte ich auch keinen bock mehr. *


erst genau lesen, dann tröten. ich sagte es gibt ausnahmen. yeahrite.gif
blubb
naja also erstmal find ich das es auch menschen gibt die einfach mit dem leben abgeschlossen haben ich finde wir leben um zu sterben was bringt uns das andere ja klar sicher lebe ich auch ab und an für andere aber ich kann sie auch wiederum verstehn wieso sie sich umbringen wollen! ich versuche mit ihnen zu reden und wenn alles nichts hilft sage ich mach doch was du willst denn sie haben auch nen grund dazu wieso sollte man denn noch in dieser goth verdammten welt leben? das is ne scheiß welt also hat auch jeder das recht sich umzubringen denn niemand hat jehmals gefragt ob man leben will also hat auch niemand das leben eines anderen zu bestimmen sry is aber meine meinung pinch.gif
tingel
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Dummes Spruch, trifft doch aber oft die Sache ganz gut.
Wenn man keine Perspektive mehr sieht und sich bewußt ist, daß man sowieso irgendwann das Zeitliche zu segnen hat, warum soll man es dann nicht einfach etwas früher tuen? Frei nach Monty Python: "Man kommt aus dem Nichts und geht ins Nichts, was hat man verloren - nichts!"
Das Argument, daß man seinem sozialen Umfeld viel Leid zufügt, wiegt schon sehr schwer. Das ist aber nur eine weitere Last, die derjenige tragen muß, der mit dem Gedanken spielt. Aber das Leid läßt sich lindern, indem man seine Motivation nachvollziehbar erklärt oder sich soviel Mühe gibt, daß niemand merkt, daß es ein Suizid war.
Katze
Zitat(blubb @ 27 Mar 2007, 23:06)
ich finde wir leben um zu sterben was bringt uns das andere
*


Na ich würd eher sagen, man lebt sein Leben für das, für das man sterben würde. Es gibt immer was, für das es sich lohnt. Schlimm ist nur, wenn man das nicht mehr sehen kann. Bei dem was abgeht in der Welt überrascht es nicht, dass immer mehr keinen Sinn mehr in allem sehen und vielleicht haben sie Recht damit und es gibt keinen. Ich finde es schlimm, wenn die Verzweiflung so groß geworden ist, dass sie einen erdrückt und man einfach nicht mehr will. Aber nicht jeder kann sich immer wieder selber in den Hintern treten und nicht jeder hat ein Umfeld, das da ist und einen auffängt. Das hat nich unbedingt was mit Feigheit zu tun, sondern einfach mit Hilflosigkeit und Alleinsein.

edit: nicht so gemeint, dass der desolate Zustand der Welt als Grund herhalten soll, sondern vielmehr so, dass die Konsequenzen die sich daraus ergeben für den Einzelfall so gravierend sein können, dass sich für ihn Probleme ergeben, die er alleine nicht mehr wuppen kann und die durch weitere gegebene Umstände noch weiter "begünstigt" werden (im negativen Sinne)
tingel
Zitat(Katze @ 28 Mar 2007, 10:32)
Na ich würd eher sagen, man lebt sein Leben für das, für das man sterben würde.

Schlau mit einem Paradoxon argumentiert. Wenn man also für nichts sterben würde, lebt man auch für nichts, begeht aber auch keinen Suizid.
sQeedy
Ich seh es eher so, dass ich für das lebe, wofür es sich zu leben lohnt. Und das ist ne ganze Menge.
<- is halt Optimist.
Pusteblumenkohl
Hmm.. Ich will mich regelmässig selbst entleiben seit ich 4 Jahre alt bin, lass es aber immer doch wieder. Dafür müssen meine Freunde meine unregelmäßigen Psycho Attacken erdulden.
(Zumindest wenn mir jemand mein gras klaut, mich als schwul bezeichnet, ich betrunken bin und irgendwo n spitzer Gegenstand rumliegt )
Danke übrigens den betreffenden Dafür. Ihr seid echt klasse blush.gif
loco
Zitat(Philosophenstammtisch)
Einzig Calypso wollte sich noch nie umbringen.

das finde ich schon etwas hart..
was fällt denn da alles rein?
- gescheiterter Versuch
- Gedanken machen zur konkreten Ausführung/Verwirklichung, also den Wusch danach haben
- Gedanken darüber, wie das jeweilige Umfeld im Falle dessen reagieren würde

vielleicht liegt es ja auch daran, dass sich vermehrt Betroffene dann zu solchen Themenabenden treffen, sodass solch eine Quote zusammen kommt?
Katze
Zitat(tingel @ 28 Mar 2007, 19:34)
Schlau mit einem Paradoxon argumentiert. Wenn man also für nichts sterben würde, lebt man auch für nichts, begeht aber auch keinen Suizid.
*



Natürlich is das schlau argumentiert wink.gif Es is allerdings dann doch eher so gemeint, wie Sqeedy es -etwas positiver formuliert- ausgedrückt hat, also nich so ganz wörtlich.


@loco: Quote??
JoSchu
Zitat(loco @ 23 Apr 2007, 10:50)
Zitat(Philosophenstammtisch)
Einzig Calypso wollte sich noch nie umbringen.


- Gedanken darüber, wie das jeweilige Umfeld im Falle dessen reagieren würde

Darauf lief es meines Erachtens heraus. Wobei man anmerken sollte, dass dies das Fazit der verkleinerten Runde der Standhaften war, dass also nicht zwangsläufig auf alle über den Abend Anwesende verallgemeinert werden kann.
Zitat
vielleicht liegt es ja auch daran, dass sich vermehrt Betroffene dann zu solchen Themenabenden treffen, sodass solch eine Quote zusammen kommt?
Ich halte die Quote jetzt ehrlich gesagt für nicht so dramatisch. So ziemlich jeder dürfte mal Gedanken gehabt haben wie "Was wäre eigentlich, wenn ich nicht mehr da wäre?" oder, auf einer Brücke stehend "Was genau hindert mich jetzt eigentlich daran, zu springen?"
Letztlich sind das Gedanken, an denen man auch wachsen kann, wenn man sich eine befriedigende und lebensbejahende Antwort geben kann.
loco
ja, das denke ich ja auch.. deshalb die Unterscheidung zwischen 'was wäre, wenn..' und 'wie mache ich das jetzt..'

beim 1. macht man sich ja nur mal kurz Gedanken drüber, beim 2. steckt man aber schon drin
abadd0n
= 5 Jahre später, gleiches Thema, neue Diskussion =

Zitat
Dresdner verhindert Suizid – M.R.* erhält Lebensrettungsehrenzeichen

Der Zweite Bürgermeister Detlef Sittel verleiht in Vertretung von Oberbürgermeisterin Helma Orosz am Mittwoch, 16. Juli 2014 an den Dresdner M.R. das Sächsische Lebensrettungsehrenzeichen.
M.R. rettete am 21. Februar 2014 einem jungen Mann auf der Muldentalbrücke das Leben. Gemeinsam mit einer Ersthelferin hielt er den jungen Mann, der bereits hinter dem Brückengeländer stand, fest und verhinderte so den Suizid. Nach zwanzig Minuten kräftezehrendem Einsatz gelang es, den suizidgefährdeten Mann über das Geländer wieder in Sicherheit zu ziehen. Der junge Mann wurde anschließend in eine Fachklinik gebracht.

„M.R. hat großen Anteil daran, dass der junge Mann noch lebt und seiner Familie wohl viel Leid erspart bleibt. Es ist nicht selbstverständlich, in einer solchen Situation so couragiert zu handeln. Für seinen Mut und seinen Einsatz gebührt ihm unser Dank", so Detlef Sittel.
Quelle

Ich finde das ja schon etwas bedenklich, jemand auf diese brutale Art & Weise an seiner freien Willensausübung zu hindern. Oder etwa nicht?

Ich würde verstehen, wenn man beiden eine Medaille verleiht, sofern der Suizidant resozialisiert (oder sollte ich sagen "geheilt"?) ist. Aber aus der Meldung geht mit keiner Silbe hervor, ob der "Gerettete" heute glücklich ist. Warum zeichnet man keinen Rettungsassistenten aus, der seit 25 Jahren im Dienst ist? Warum zeichnet man keinen Taxifahrer aus, der unfreiwillig zur Hebamme wurde? Warum zeichnet man keinen Neurochirurgen aus, der täglich ein Brain rettet? Warum zeichnet man keinen Fahrer der DVB aus, der täglich tausende Dresdner sicher befördert?

Hauptsache Freitod verhindern. Echt jetzt? Kann mir das jemand erklären, bitte?

#Abd.


*Name von der Redaktion neutralisiert. In einem Jahr kommt er eh an und bittet um Löschung, war bisher immer so.
Schlachter
ich will jetzt die arbeit von ärzten, rettunssanitätern usw nicht kleinreden, aber es ist ihr job leben zu retten.

es ist schon was anderes als unbeteiligter in aktion zu treten. da gehört schon etwas mehr dazu.

jedem chirurgen jetzt ne auszeichnung zu geben weil er ein leben gerettet hat, ist ähnlich wie im flugzeug nach der landung zu klatschen.

und ja, es wäre auf jeden fall auch interessant etwas über den suizidanten zu erfahren.
Juri
​​
myrmikonos
aufgeschoben ist nicht aufgehoben.