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Vollständige Version anzeigen: Provinzstudienstandort Sachsen
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Sächsische Studenten entstammen zunehmend den armutsbedrohten Schichten, kommen aus um die Ecke, dem Thüringer Wald oder Nordbrandenburg. Früher war der durchschnittliche sächsische Student Einzelkind, Vater Ingenieur, Mutter Lehrerin, oder beide Eltern Ärzte, zwei studierende Kinder, haben die Eltern aus der Portokasse bezahlt, aus Understatementgründen Golf III statt IV. Die meisten kamen schon damals aus Sachsen, es gab auch ein paar aus dem Westen, entweder zwangszugewiesen und nach dem ersten Semester rausgeprüft oder echte Individualisten aus Bayern, die eher zu den besseren gehörten. Heute kommen sie eher aus NRW und sind vor allem Antifa. Der Doppelbesser- verdienerhintergrund ist nicht mehr die Regel. Auch früher gab es Bafögempfänger. Trotzdem waren das keine bildungsfernen Kasten, eher typische Aufsteiger, bürgerliche SPD-Wähler, Mutter Kindergärtnerin, Vater irgendwelche Versicherungsjobs, aber schon lange feststehend, dass Kinder studieren und Ärzte werden. Die TU München lag in den meisten Fächern bißchen vor Dresden, dennoch hatte man das eher auf die Unwissenheit und Überheblichkeit der Redakteure zurückgeführt und etwas Mitleid mit denen in den überfüllten Hörsäälen dort.

Während das Bafög früher eher zum sozialen Aufstieg motivierte, leiden heutige Empfänger echte Not, haben kaum genug zu essen, fühlen sich von steigenden Preisen für Grundbedürfnisse wie Wohnen, Lesen und Essen bedroht. Der sächsische Durchschnittsstudent hat heute im Monat soviel wie die Olgas aus der Ukraine monatlich vertelefoniert haben - 500 Euro, Kaufkraft fallend. 220 Euro von den Eltern, 160 Euro Bafög, 120 Euro Einkommen, 160 Sachleistungen und Natuaralien. Es wird mit allem gehandelt, was mehr kostet ein halbes Mittagessen in Studentenkneipen an der Münchner Freiheit.

Während die Bafög-Empfänger früher nicht unter Armut litten und eine geschätzte leistunsstarke Beimischung waren, stellen sie heute die Mehrheit der Studentenschaft und führen eine Neo-68er Bewegung an. Abschreckend für viele Abiturienten, die dann doch lieber unter sich in Heidelberg, Karlsruhe, Köln und München bleiben.

Sachsen akademisch abgehängt und in fruchtlosen Diskussion verstrickt ? Ist die offensichtlich reale relative Armut sächsischer Studenten im Vergleich zu denen an den neuen Eliteunis nur eine gefühlte, maximal materielle und in Wahrheit Chance oder eine tatsächliche intellektuelle Bedrohung für Sachsen ? Wie kommt es, dass der Anteil von Studenten aus dem Westen stetig sinkt, während zum Beispiel immer mehr Wessis in Dresden arbeiten. Wieso studieren immer weniger in Ostsachsen, zumindest relativ gemessen an der Gesamtstudierendenzahl ?
drölf
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Der Verlust des Weltkulturerbes und einer Top 10 Uni ist verkraftbar.
Achi
Zitat
Nordbrandenburg
...ich studier schon lang.

und alle meine bisherigen/jetzigen mitbewohner: südbrandenburger, sächsin, sachse, sächsin, thüringerin, thüringerin
... da is schon was dran. biggrin.gif

edit: einen vergessen