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Vollständige Version anzeigen: Nachwuchs-Suche des US-Militär
Chino
US-Militär setzt bei Nachwuchs-Suche auf kommerzielles Datamining

Das US-Verteidigungsministerium setzt bei der Rekrutierung von Militär-Nachwuchs künftig auf die Hilfe von kommerziellen Datamining-Dienstleistern. So wurde das im US-Bundesstaat Massachusetts beheimatete Unternehmen BeNow gerade damit beauftragt, eine Datenbank anzulegen, in der persönliche Informationen zu allen Highschool-Schülern der USA im Alter von 16 bis 18 Jahren sowie allen amerikanischen Studenten gespeichert sind. Zu den Daten, die in der "Joint Advertising and Market Research Recruiting Database" (JAMRS) gesammelt werden, gehören unter anderem Name, Geburtsdatum, Geschlecht, ethnische Gruppe, Adresse, Sozialversicherungsnummer, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Name der Highschool oder der Universität, Notendurchschnitt sowie voraussichtlicher Zeitpunkt des Schul- oder Studienabschlusses.

Die in JAMRS gesammelten Informationen, die durch Auskünfte von Führerscheinbehörden sowie anderen Datenbrokern ergänzt werden, sollen laut offizieller Projektbeschreibung von einer Dienststelle im Verteidigungsministerium ausgewertet und in aufbereiteter Form an die Rekrutierungsbüros der Streitkräfte weitergegeben werden. Diese haben seit dem Einmarsch der USA in den Irak große Schwierigkeiten, die vorgegebenen Ziele -- allein die US-Army sucht in diesem Jahr rund 7000 Rekruten -- zu erfüllen. Vor dem Hintergrund der mehr als 1700 US-Soldaten, die im Irak bislang ums Leben kamen, ist der Dienst an der Waffe für junge Amerikaner nur noch selten eine attraktive Ausbildungs- oder Berufsperspektive -- was für die Rekrutierungsoffiziere bedeutet, dass sie bei ihren Anwerbungsbemühungen in Highschools und Universitäten immer häufiger abblitzen. Mit den Daten aus JAMRS sollen sie künftig in der Lage sein, sehr viel gezielter potenzielle Soldaten, die bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, ausfindig machen und direkt kontaktieren zu können.

Highschools in den USA sind schon seit der Verabschiedung des "No Child Left Behind Act" im Jahr 2002 verpflichtet, Basisdaten ihrer Schüler wie Name, Adresse und Telefonnummer an das Militär zu übermitteln. Zwar können einzelne Schüler (oder deren Eltern) darauf bestehen, dass keine Informationen über sie an die Streitkräfte transferiert werden, Schulen, die sich der Auskunftspflicht generell widersetzen, riskieren jedoch, dass ihnen staatliche Fördermittel gestrichen werden. Dass nun allerdings auch Privatunternehmen, die sich auf das Sammeln und den Verkauf persönlicher Daten spezialisiert haben, in den Datensammelprozess des Pentagons involviert sind, stößt Datenschützern besonders übel auf. Chris Hoofnagle vom Electronic Privacy Information Center (EPIC) etwa bezeichnete das Pentagon-Projekt als "unverfrorenen Versuch, Jugendliche jetzt mit gezielten Marketing-Strategien für das Militär anheuern zu wollen".

Das Verteidigungsministerium verweist unterdessen darauf, dass jeder die Möglichkeit habe, aus dem Datenbanksystem "austreten" zu können. Allerdings müssen die Antragsteller dafür zunächst detaillierte persönliche Informationen über sich preisgeben. Zudem werden ihre Daten nicht gelöscht, sondern landen lediglich in einer gesonderten Datei, die mit dem Status "Will nicht kontaktiert werden" gekennzeichnet ist. Kritisch bewerten Datenschützer zudem, dass nicht nur Militärangehörige mit beruflichem Interesse auf die Daten der Jugendlichen zugreifen können, sondern dass sich das Pentagon das Recht einräumt, diese Daten ohne Einverständnis der Betroffenen auch Institutionen außerhalb der Streitkräfte, etwa Strafverfolgungs- und Steuerbehörden, zur Verfügung zu stellen. (pmz/c't)

Quelle: www.heise.de/newsticker/meldung/61017


.. noexpression.gif ..
#npnk
Ist hier kein Bild zu sehen, ist entweder der Link fehlerhaft, oder der fremde Provider erlaubt kein direktes Linking.
JoSchu
Wo ist da der Aufreger? So wird das doch in Deutschland schon seit Jahren gemacht. Oder was meint ihr, woher das Bundeswehrersatzamt eure Daten hat?
#npnk
Zitat
Name, Geburtsdatum, Geschlecht, ethnische Gruppe, Adresse, Sozialversicherungsnummer, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Name der Highschool oder der Universität, Notendurchschnitt sowie voraussichtlicher Zeitpunkt des Schul- oder Studienabschlusses  .....

Das Verteidigungsministerium verweist unterdessen darauf, dass jeder die Möglichkeit habe, aus dem Datenbanksystem "austreten" zu können. Allerdings müssen die Antragsteller dafür zunächst detaillierte persönliche Informationen über sich preisgeben. Zudem werden ihre Daten nicht gelöscht, sondern landen lediglich in einer gesonderten Datei, die mit dem Status "Will nicht kontaktiert werden" gekennzeichnet ist. Kritisch bewerten Datenschützer zudem, dass nicht nur Militärangehörige mit beruflichem Interesse auf die Daten der Jugendlichen zugreifen können, sondern dass sich das Pentagon das Recht einräumt, diese Daten ohne Einverständnis der Betroffenen auch Institutionen außerhalb der Streitkräfte, etwa Strafverfolgungs- und Steuerbehörden, zur Verfügung zu stellen


in einem solchen maße finde ich das doch sehr bedenklich
bnz
toll, warum regt sich keiner über bnd, polizei, fall des bankgeheimnisses, vodafone, telekom, etc. auf?

was jucken uns immer die amis? haben wir keine probleme? oder zu wenig? ;D
VTOL
Weißt doch wie es ist, bnz. Unsere Anti-Ami-Fraktion braucht mal wieder was um sich künstlich aufzuregen und sich wichtig zu tun.

Die nächsten Posts laufen dann in die Richtung, wie böse die dort doch alle sind und daß man ja dort überhaupt nicht leben kann und daß es dort ganz sicher kein einziges lachendes Kind gibt, weil alles so schrecklich und böse dort ist. Dann geht es weiter damit, daß das ja sicher auch bei uns demnächst so sein wird, weil die wirklich schrecklich bösen bösen Amis ja die ganze Welt im Griff haben oder haben wollen und daher meine Prüfungsergebnisse ganz unbedingt wissen müssen.

Also lassen wir sie einfach labern, sie sind glücklich in ihrem Wahn cool.gif
#npnk
mich erschrickt eher wie sich deutschland nach und nach in ein 2. amerika entwickelt...

oder war es das nicht schon immer?
wombat1st
Zitat(VTOL @ 24 Jun 2005, 16:28)
Dann geht es weiter damit, daß das ja sicher auch bei uns demnächst so sein wird
*



Zitat(nappunk @ 24 Jun 2005, 16:29)
mich erschrickt eher wie sich deutschland nach und nach in ein 2. amerika entwickelt...
*

rofl.gif
VTOL
tja als hätte ich es geahnt... cool.gif
JoSchu
Aufwachen! Es ist doch längst so bei uns, nur noch viel schlimmer. Das iast mal ne Sache, die sich die Amis von uns abgeschaut haben.
#npnk
ups...
das hab ich n bissel anders gelesen
Chino
.. Amerika ist nun mal selbsternannte "Weltpolizei" und allgegenwärtig. Wenn potentiell wer den dritten Weltkrieg anzettelt, dann wird es momentan wohl Amerika sein (im "Kampf gegen den Terror natürlich") ..
.. ich finde es wichtig zu wissen was in Amerika passiert, denn vieles davon betrifft uns nun mal auch, ob wir wollen oder nicht (oder was war mit dem Irak??).
Macht ja nichts, dass es euch nicht interessiert (wer gemeint ist weiß das) ..

.. wenn euch (wer gemeint ist weiß das) das Thema nicht passt, dann geht doch weiter dort "spielen", da könnt ihr euch über "vernünftige Themen" unterhalten und seit unter euch: /index.php?showtopic=7306 wink.gif
.. gibt genug Leute die es interessiert, also psssssst ...
JoSchu
Mag ja alles sein, aber was interessieren dabei die Rekrutierungsmethoden der Amis? Bei denen ist das Ganze trotz allem noch freiwillig, im Gegensatz zu gewissen anderen Ländern.
Chino
Zitat(JoSchu)
Bei denen ist das Ganze trotz allem noch freiwillig

das ist es ja grade. siehe hier ...
Zitat(Artikel)
Kritisch bewerten Datenschützer zudem, dass nicht nur Militärangehörige mit beruflichem Interesse auf die Daten der Jugendlichen zugreifen können, sondern dass sich das Pentagon das Recht einräumt, diese Daten ohne Einverständnis der Betroffenen auch Institutionen außerhalb der Streitkräfte, etwa Strafverfolgungs- und Steuerbehörden, zur Verfügung zu stellen.

Denkbar wäre dadurch z.B gezielte Erpressung und dann wäre es nicht mehr wirklich freiwillig. Das ist doch der Punkt.
JoSchu
Aber doch nur, wenn sie sich was zu Schulde haben kommen lassen. Im Übrigen gehören zur Erpressung immer zwei.
Wenn du das schon schlimm findest, wie lebst du dann eigentlich hier in Deutschand mit dem Gedanken an persönliche Erfassung über Perso, mit gläsernen Konten, mit Videoüberwachung öffentlicher Plätze, mit Datenabgleich zwischen den Ämtern und und und ...
Deutschland hat der USA in punkto Überwachungsstaat schon lange den Rang abgelaufen. Nur hat es dummerweise keiner gemerkt.
Chino
Zitat(JoSchu)
Aber doch nur, wenn sie sich was zu Schulde haben kommen lassen

.. nicht unbedingt und selbst wenn, jeder macht mal Fehler und kommt irgendwie mit dem Gesetz in berührung (rote Ampel was auch immer).
In Amerika geht man nicht wie bei uns davon aus, dass die Person unschuldig ist, sondern dass sie schuldig ist bis sie ihre Unschuld bewiesen hat. Somit ist quasie jeder "vorbelastet" [...] ...

schön finde ich die "Überwachung" hier in Deutschland auch nicht, aber man kann halt nicht alles haben ...
JoSchu
Zitat(Chino @ 24 Jun 2005, 19:48)
schön finde ich die "Überwachung" hier in Deutschland auch nicht, aber man kann halt nicht alles haben ...
*

Zumindest kann man hier mehr ändern als auf der anderen Seite des Atlantiks. Missstände anprangern ist schön und gut, aber dann sollte man doch bitte im eigenen Land beginnen.Aber es ist natürlich viel einfacher, sich über Fremde in anderen Ländern zu beschweren, die sich nicht gegen Ungerechtigkeiten wehren, anstatt selbst den Arsch hochzubekommen.
Chino
.. da Deutschland Amerika oft noch als Vorbild sieht, dem man nacheinfern muss, kann man hier noch vieles verhindern, was dort schon normal ist wenn man davon weiß. Deshalb finde ich diese Artikel gut.

Wie gesagt, wenn es dich nicht interessiert ist das doch ok, zwingt dich doch keiner hier zu lesen und wenn du meinst man müsse hier anfangen Dinge zu ändern, finde ich das auch richtig.
Fang halt an .. smile.gif
wombat1st
Zitat(Chino @ 25 Jun 2005, 10:56)
.. da Deutschland Amerika oft noch als Vorbild sieht, dem man nacheinfern muss, kann man hier noch vieles verhindern,
*

inwiefern machst du das denn?
JoSchu
Zitat(Chino @ 25 Jun 2005, 09:56)
Wie gesagt, wenn es dich nicht interessiert ist das doch ok, zwingt dich doch keiner  hier zu lesen und wenn du meinst man müsse hier anfangen Dinge zu ändern, finde ich das auch richtig.
Fang halt an ..  smile.gif
*

Würde mich der Thread nicht interessieren, hätte ich schon meine Klappe gehalten. Er interessiert mich insofern, als dass ich eben nicht eurer Meinung bin, was das böse Amerika und das folgsame Deuschland angeht.
Diskutieren bedeutet, dass da mind. 2 Leute sind, einer der dafür ist und einer, der dagegen ist. Und der Thread ist doch zur Diskussion da, oder nicht? Wenn nicht, solltest du das explizit irgendwo anmerken.
Chino
.. inwiefern ich das mache? ..
.. wenn man von Dingen weiß, kann man sich darüber ein Bild machen und abwägen ob man es auch bei uns haben will oder nicht.

Ich persönlich kann z.B. durch mein Kaufverhalten oder durch Wahlen mitwirken.
Bsp.: Wenn ich nicht will, dass man Amerika alles nachmacht, wähle ich z.B. nicht die CDU, sondern eine andere Partei die halt nicht alles gut findet und hinterfragt was aus Amerika rüberschwappt. Will ich nicht, das gewissen Produkte, die aus Amerika hier rüberkommen oder grade dabei sind (also auch Film, Fernsehn usw.) hier erfolgreich sind, konsumiere ich sie nicht und hoffe das es auch andere so machen (was ja im Endeeffekt nicht heißt, dass sie hier doch Fuss fassen) ..
.. andere gehen halt auf die Strasse oder machen sonst was. Jeder so wie er meint ..

.. wenn ich also probiere zu Beobachten was in Amerika passiert und was es für Auswirkungen hat, kann ich mir hier meine Meinung bilden und dann, wenn man es hier nachmachen will, mit Begrüdnung dafür oder dagegen sein ..

.. und um endlich wieder zum Thema zu kommen: Die Art wie in Amerika Schritt für Schrittin in Richtung Wehrpflicht vorgegangen wird finde ich sehr bedenklich ..
JoSchu
Das ist alles schön und gut, nur geht es doch hier in diesem Thread um Datenschutz/Wehrpflicht. Und da kann Deutschland Amerika doch nicht nachmachen, weil wir schon viel weiter sind. Oder siehst du das anders?
Ist Wehrpflicht in Amerika schlecht und hier gut? Oder nicht ganz so schlecht? Irgendwie kann ich die Argumentation nicht nachvollziehen.
Chino
.. in Deutschland will man sie abschaffen in Amerika führt man sie langsam ein. Das spricht Bände ..
JoSchu
Und jetzt sag mir mal, woraus du auf eine Einführung der Wehrpflicht in Amerika schließt. Und woraus du auf eine Abschaffung der Wehrpflicht bei uns schließt.

Ich glaube ja, hier wird einfach mit zweierlei Maß gemessen. no.gif
neo
Die Bundeswehr bekommt ihre Daten meines Wissens nach vom Einwohnermeldeamt, wenn man dann erstmal antworten muss wegen der Musterung oder nem aufschub oder was auch immer haben die Leute beim Kreiswehrersatzamt ganz schnell dieselben Daten wie das US-Militär, und hier regt sich auch keiner weiter auf..ähnlich ist es ja auch zum Beispiel mit der GEZ, die bekommen ihre Daten auch von allen möglichen anderen Institutionen..
Naja, und da es in den USA eben nicht direkt so eine Meldepflicht wie hier, und schon garkeine Wehrpflicht gibt, greift das Militär dort eben zu diesen Mitteln, da sehe ich keine großen Probleme oder Aufreger.

@Joschu
Amerika ist vielleicht garnicht so weit weg von der Einführung einer Wehrpflicht oder etwas ähnlichem, wenn die erstmal feststellen, dass wirklich keiner mehr Bock hat zum Militär zu gehen müssen die sich zwangsläufig was einfallen ist, klar, ist nur spekulation, aber es gibt nicht soviele dinge, die dagegen sprechen würden.
Das sich deutschland langsam aber sicher von der wehrpflicht verabschiedet ist auch klar, das einzige, was momentan noch davon abhält ist die ganze zivildienst-sache, wenn es das nicht mehr gäbe, würde das komplette sozialsystem zusammenbrechen, aber ich vermute, wenn man dafür eine lösung gefunden hat, wird man sich auch von der whrpflicht endgültig verabschieden.
JoSchu
Zitat(neo @ 25 Jun 2005, 13:59)
@Joschu
Amerika ist vielleicht garnicht so weit weg von der Einführung einer Wehrpflicht oder etwas ähnlichem, wenn die erstmal feststellen, dass wirklich keiner mehr Bock hat zum Militär zu gehen müssen die sich zwangsläufig was einfallen ist, klar, ist nur spekulation, aber es gibt nicht soviele dinge, die dagegen sprechen würden.

Meiner Meinung nach spricht dagegen, dass das die Moral der Streitkräfte, aber auch der Zivilbevölkerung senken wird. Außerdem wird damit der ganze Irakkrieg mal wieder infrage gestellt. Ich weiß nicht, ob sich Bush das leisten kann.
Zitat
Das sich deutschland langsam aber sicher von der wehrpflicht verabschiedet ist auch klar, das einzige, was momentan noch davon abhält ist die ganze zivildienst-sache, wenn es das nicht mehr gäbe, würde das komplette sozialsystem zusammenbrechen, aber ich vermute, wenn man dafür eine lösung gefunden hat, wird man sich auch von der whrpflicht endgültig verabschieden.

Nicht das ich diesen Wunsch nicht teilen würde, aber ich habe gelernt, mir von der Regierung nicht zu viel Hoffnung machen zu lassen. Ich schätze, zumindest für die nächsten 10 Jahre bleibt alles beim alten.