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Vollständige Version anzeigen: München
tuesday
Ich habe mir am Sonntag Abend den Film München im Kino angeschaut und war Beeindruckt wie es Herr Spielberg mal wieder geschafft hat solche Emotionen in mir hervorzurufen.
Der Film soll ja nach einer wahren Begebenheit handeln. Da wirft sich die Frage auf, was ist Wahrheit und was Fiktion. Und was ist aus den beteiligten Personen geworden?

Was habt ihr für eine Meinung über diesen Film?
Shanesia
Hab angefangen im Spiegel was drüber zu lesen, bin nur noch nich durch *ggg*
Finds interessant und denke dass ich da gern ma hingehen würde.
Schon die Frage "Inwieweit darf sich eine Demokratie an Terroristen rächen" (was Spielberg aufgreift) ist ein Grund das mal anzuschaun...
tuesday
Steht das im aktuellen Spiegel? Der Film hat neugierig auf mehr gemacht... ich kann wirklich emfehlen dort rein zu gehen... würde sicherlich auch nochmal reingehen....
Digger
Real war der Überfall auf die Olympia-Mannschaft aus Israel.
Fiktion ist meiner Meinung nach, das was Spielberg danach vermittelt. Das eben die israelische Reagierung "Jagd" auf die Terroristen macht.

Hab' mir auch vorgenommen, diesen Film anzuschauen.
tuesday
Naja ob das gerade Fiktion war bestreite ich, denn in dem Film geht es einzig und allein darum und diese Begebenheit soll ja wahr sein. Mich würde interessieren wieviel davon in die Öffentlichkeit gelangt ist und wie das in den Medien publiziert wurde.
yocheckit
also ich hab gelesen, dass die geschichte nur leicht an das angelehnt ist, was damals passiert ist.
Shanesia
ja das is im aktuellen Spiegel wink.gif jap ich versuch hinzugehn, muß nur schaun wg Zeit, ansonsten schau ichs später als Film wenn die Prüfungszeit vorbei is wink.gif
Fuchs
lol natürlich hat der Mossad Jagd auf die Terroristen gemacht!

Soweit ich weiß, sind eher die "privaten" Sachen Fiktion! Aber zum Bsp. die Anfangssequenz ist nicht dazu gesponnen und das nenn ich mal "Ironie des Schicksals"!

Spiegel lesen oder z. B. Gerd Koenen oder Stefan Aust, um nur zwei zu nennen, die sich damit beschäftigt haben! Ganz interessant auch, was Baader und Meinhoff und allgemein die 1. Generation der RAF damit zu tun haben! Einfach mal "Beginne des Terrorismus" oder so googlen oder in den SLUB-Opac kucken! Gibt auch ´n schönen SMA zu den "Wilden Sechzigern" und ihren Folgen (von Dr. rer. nat. Dr. phil. habil. Peter E. Fässler lo_lust.gif *schmacht), wo ihr definitiv was darüber findet!

Lieb sein smile.gif
gfx-shaman
fuchs du sollst doch lernen! ^^

ja also die jagd auf diese terroristen ist offiziell nie bestaetigt worden, war aber auch zu offensichtlich, als das man sie haette verschleiern koennen.
die jagd wie sie der herr spielberg darstellt ist allerdings so gesehen eben fiktion, da niemand weiss, wie genau der mossad vorging.

die sache mit der raf ist allerdings wirklich interessant, da werd ich mit sicherheit auch nochmal mehr nachlesen.
hullbr3ach
Nun, sorry wenn ich euch enttaeuschen muss, aber der Film soll in keinster Weise einen sinnvollen Zusammenhang mit den realen Vorfaellen haben. Sogar so weit, dass sie anscheinend ein falsches Stadion in manchen Szenen verwendet haben.
Woher ich das weiss?
Nun, jemand aus meiner Familie hat selbst bei dieser Olympiade mitgearbeitet und ist sogar Abends noch direkt am Wohnhaus vorbei gegangen, als schon die Polizei vor Ort war. Das Fazit ueber den Film war vernichtend.
Fuchs
Dann sprechen wir dem SPIEGEL den investigativen Journalismus ab!

Subjektive Zeitzeugenberichte sind das Salz in der Suppe des Historikers! biggrin.gif
Amica
Also ich hab mir heute den Film angeschaut, und kann nur sagen, dass er mich sehr bewegt hat.
Wenn das Geschehen in eine persönliche Geschichte eingewoben ist, dann ist das alles ein wenig anders. Nicht so "trocken" wie Nachrichten.
Die Gewalt, das Leid und den Schmerz - das bekommt man im Kino wohl auch anders vermittelt.
Ein zentrales Thema ist das "zu Hause" um das gekämpft wird, und wofür die Menschen sterben sollen, wollen, müssen, oder was auch immer...

Nur kann ich mich tuesday anschließen, dass man den Film schon unbedingt anschauen sollte.

Den Spiegel werde ich jetzt mal lesen..bin mal gespannt was darüber geschrieben wurde.
Also ich finde den Film sehr gut gemacht und geht auch nahe - zumindest mir - bin ja sowieso ein wenig zarter beseidet.. wink.gif
Zappelfry
Laut Spiegel Nr.4 / 23.01.06 ist die Liquidierung von Terroristen durch Exekutive des israelischen Staates (zB. durch den Mossad) Realität. Dabei wird sich unter anderem auf die Aussagen eines ehemaligen Mossad-Agenten berufen. Wer in den letzten Jahren die Nachrichten verfolgt hat, wird sicher bemerkt haben, dass auf palästinensche "Terrorangriffe" oft mit Militärschlägen seitens Israels auf bspw. Funktionäre der Hamas beantwortet wurden.
Timmey
Zitat(hullbr3ach @ 01 Feb 2006, 21:06)
Nun, sorry wenn ich euch enttaeuschen muss, aber der Film soll in keinster Weise einen sinnvollen Zusammenhang mit den realen Vorfaellen haben. Sogar so weit, dass sie anscheinend ein falsches Stadion in manchen Szenen verwendet haben.
Woher ich das weiss?
Nun, jemand aus meiner Familie hat selbst bei dieser Olympiade mitgearbeitet und ist sogar Abends noch direkt am Wohnhaus vorbei gegangen, als schon die Polizei vor Ort war. Das Fazit ueber den Film war vernichtend.
*



Natürlich sind die meisten Sachen des Films wahrheitsgemäß. Ein falsches Stadion einzubauen heißt nicht das die Story falsch ist. Auch Persönliche Geschichten und Emotionen werden im Film doch eh immer so eingebaut und ans Publikum gebracht wie sich das der Regisseur am Set vorstellt. Das muss natürlich damals nicht so gewesen sein aber der Hintergrund der Geschichte ist sehr wohl Wahr. In letzter Zeit laufen doch ständig die Reportagen über den Anschlag damals. Nach dem Attentat wird der Mossad aktiviert um die Drahtzieher des Anschlages zu finden und zu töten. Bis auf einen wurden alle am Anschlag beteiligten eliminert.

Das Attentat in München war übrigens auch der Anlass die GSG9 zu gründen. Die Deutsche Elitepolizei.
Stormi
Fein gemacht, kriegstn Keks.
Fuchs
ich? smile.gif
Stormi
Du kriegst was ganz anderes.
onkelroman
nee, er meint timmey. typischer stormipost eben. ich finds gut, ich wusste nicht, dass die gründung der grenzschutzgruppe aufgrund der mißlungenen geiselnahme von genscher beauftragt wurde.. (quelle: hab mal im wiki geblättert)

/edit: das "von genscher" bezieht sich auf "beauftragt" und nicht auf "die geiselnahme" smile.gif
Chris
Zitat(Shanesia @ 01 Feb 2006, 16:58)
Schon die Frage "Inwieweit darf sich eine Demokratie an Terroristen rächen" (was Spielberg aufgreift) ist ein Grund das mal anzuschaun...
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Demokratie in Israel? Bitte? Ein Land das mal eben ein paar Fluechtlingscamps zerbombt, darf sich in meinen Augen nicht Demokratie nennen. Israel agiert genaus terroristisch, wie die Terroristen, gegen die sie vorgehen. Und mal abgesehen von der ganzen Story in die der Film eingepackt war, hat er genau das ruebergebracht. Dass erstens die Menschen nicht so gut sind, wie sie tun, und zweitens das ganze in keinerlei Weise zu dem Frieden fuehrt, den man erlangen moechte. Sehr schoen uebrigens dargestellt am Beispiel des naiven Avners. Die Frage die sich mir nur stellt ist, ob Spielberg die Naivitaet Avners auf den ganzen Staat Israel uebertragen moechte.


Zitat(Fuchs @ 01 Feb 2006, 23:09)
Dann sprechen wir dem SPIEGEL den investigativen Journalismus ab!

Subjektive Zeitzeugenberichte sind das Salz in der Suppe des Historikers!  biggrin.gif
*


Pfui Baeh. Das der Spiegel mehr Meinungsbildung als Journalismus betreibt wissen wir seit Jahrhunderten. Bitte niemals alles fuer voll halten, was im Spiegel steht. Der ist quasi ein modernes "Grimms Maerchenbuch", das jede Woche erscheint. Alles basiert zwar auf realen Stories, wie das ganze aber mit Bildern und sonstigen Halbwahrheiten ausgeschmueckt wird, bleibt ganz im Auge des jeweiligen Schriftstellers.
Fuchs
Jajajajaaaaaaaaaaaaaa, endlich! Auf diesen Post hab ich gewartet! smile.gif

1.) Jegliche qualitative Presse is meinungsbildend --> siehe FAZ, SZ und andere ( Eigenanspruch: Meinungsblatt)!
2.) Wer hat gesagt, dass der Spiegel immer Recht hat? Hab nur gemeint, dass er wohl durch das sammeln mehrerer Quellen ein höheres Maß an Objektivität erzielt, als eine einzige Zeitzeugenaussage
3.) lol Grimms Märchenbuch! Das is echt Blödsinn und das weißt du auch! Ich erinnere die an die SPIEGEL-Affäre, an Blauhelm-Einsätze usw.... Ich find den ach oft total beklopp, aber so geht´s mir mit der FAZ, der SZ, der FT auch ständig...

aba das is OT!
Du kannst also den Film empfehlen? Gut! Lies vllt. einfach nur "meinungsbildend" den dazugehörigen SPIEGEL-Artikel! Ich glaub, du und das Journalistenkollektiv seid da ziemlich einer Meinung yes.gif
versis
Keine Ahnung, ob ich mir den Film anschau, kommt auf die Gelegenheit an.

Ich bezweifel aber, dass er rankommt an die Dokumentation, die zu dem Thema mal auf 3sat lief. Leider weiß ich den Titel nich mehr (ich glaub "Ein Tag im September"), aber sie war unheimlich lang (>2 Stunden) und sehr detailliert - am Ende fast zu detailliert, ich konnte nach dem Film erstmal ne halbe Stunde nix mehr machen. Auf jeden Fall sehenswert, obwohl er die politischen Zusammenhänge der Tat eher unter den Teppich kehrt.
tuesday
Habt ihr die SpiegelTV reportage auf VOX dazu gesehen?? Das hat doch wohl alles gesagt...
loqo
was hat sie denn gesagt?
tuesday
Das der Film ganz eng an den Tatsachen angelegt wurde...