Lemming baut sich ein Regal – eine Fortsetzungsgeschichte mit und über le Lemming

Zuerst: Warum berichte ich darüber? Na ja, Langeweile, Geltungsdrang, es gibt so viele Gründe

Inspiriert von heimwerkerischen Ambitionen in meinem sozialen Umfeld (da entstanden Hochbette und Klingelanlagen mit Rundum-Polizei-Leuchte) wuchs auch in mir der Drang, meinem inneren Selbstbauer ein wenig Möglichkeit zur Gestaltung zu geben. Da sich mein Zimmer derzeit durch ein gewisses Chaos auszeichnet (man könnte das aber auch „künstlerischer Schaffensraum“ oder „alternative Wohnfeldgestaltung“ nennen), war auch schnell klar, was entstehen soll: ein Regal.
Aber nicht irgendeines, nein, speziell auf meine Bedürfnisse zugeschnitten (also klein) und natürlich künstlerisch angehaucht (d.h. nicht so genau nehmen mit der Passung der Einzelteile). Es sollte mein Erstlingswerk werden.

So erstellte ich eine Skizze, um die benötigte Anzahl der Bauteile zu berechnen und schonmal etwas Vorfreude schnuppern zu können. Na ja, sagen wir, ich erstellte zwei, drei, vielleicht auch vier Skizzen, weil ich 1. von der großen Menge an benötigten Brettern völlig überrascht war und 2. dachte „Oh, das wird teuer“, aber auch die Frage, ob ich mir 3. überhaupt so viel Aufwand machen möchte, war nicht ganz unbedeutend.

Als perfekte Balance zwischen Schönheit und Schnelligkeit, zwischen Eleganz und Nicht-So-Viel-Machen-Müssen kann untenstehende Skizze gelten.

[attachmentid=18626]

Also auf zum Baumarkt, nachdem ich diesen dann (nicht ganz selbstständig, aber immerhin) gefunden hatte, gings zur Bretterabteilung (das verheißungsvolle Schild „Holz“ zeigte mir den Weg) und dort begann die Suche: Nehme ich lieber das 2 x irgendwas Brett aus dunklem Holz oder doch lieber das helle Naturholz mit der hübschen Maserung? Vielleicht aber auch das besonders billige für 1,79 € ? Ja, das wird meine sein.

Auf zum Zusägen. Hinstellen, warten, lieb gucken, ab und an mal „Hallo“ rufen, pfeifen, sich ignoriert fühlen. Zuständigen suchen...

Als ich dann an der Kasse geduldig wartete, da wanderte eine große Tüte Lakritz-Nascherei in mein Blickfeld und verweilte dort einige Sekunden. Soll ich? Sieht so lecker aus? Hmm...Lakritze. Jäh wurden meine Überlegungen aber gestoppt von dem hinter mir maulenden Rentner, der auf ein zügiges Weitergehen bestand (Warum gibt es so viele alte Männer im Baumarkt? Gibts da ein Mindestalter? Was ist, wenn man jünger ist – Muss man sich dann älter schminken?). Oh weh, du schöne Lakritztüte, bald sehen wir uns wieder, ich werde zurückkehren und dich erretten...

Von ganz besonderem Reiz ist es dann, all das Gekaufte (9 Bretter sind nicht ganz so leicht) viele hundert Meter zur Haltestelle zu schleppen, das verleiht auch dem Teint eine so unschöne Färbung.

Der Bau hat begonnen, ich werde weiter berichten!