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Chino
Walfang-Konferenz in Südkorea
Japan will jetzt auch Finn- und Buckelwale jagen

Japan will im Zuge seines umstrittenen wissenschaftlichen Walfangprogramms die Fangquote für Zwergwale mehr als verdoppeln und künftig erstmals auch Finn- und Buckelwale jagen. Das gab Japan offiziell zum Auftakt der 57. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in der südkoreanischen Küstenstadt Ulsan bekannt.

Die japanischen Walfänger sollen künftig im IWC-Schutzgebiet der Antarktis jährlich fast 900 Zwergwale jagen können. Nach einer zweijährigen Übergangszeit soll die Fangzahl für Finn- und Buckelwale auf jeweils 50 Tiere erhöht werden. Beide gehören zu den stark gefährdeten Tierarten. Japan erklärt die Quotenerhöhung mit einer angeblichen Erholung der Walbestände.

8000 Wale in Japan getötet

Die IWC verhängte 1986 ein Stopp für den kommerziellen Walfang. Seitdem wurden in Japan mehr als 8000 Wale getötet. Japan und Island umgehen das IWC-Moratorium durch den so genannten wissenschaftlichen Fang - denn das Fleisch wird trotzdem verkauft. In Norwegen gibt es trotz des Verbots eine Walfangsaison.

Greenpeace-Anhänger demonstrierten in Ulsan gegen die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs. Zudem forderten sie die IWC auf, sich stärker für den Schutz der bedrohten Wale einzusetzen. Jährlich stürben hunderttausende Wale in Fischernetzen oder wegen Meeresverschmutzung, erklärte der Greenpeace-Walexperte Thomas Henningsen.

Quelle Text/Bilder: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/...
abadd0n
Merkwürdig, Chino, ich will schon wieder genauso antworten... sad.gif

Macht hier eigentlich jemand aktiv bei Greenpeace mit?

#Aba
Chino
.. klasse Text ..

.. es ist einfach nur unverständlich, wieso man eine Tierart weiter bejagdt, obwohl sie vom Aussterben bedroht ist. Wenn ich sowas lese, dann wird mir jedesmal klar, dass das, war wir zivilisierte moderen Welt nennen, nur eine Art fortgeschrittenes Mittelalter ist.
Walfleisch gilt z.B. in Japan als Delikatesse und das allein reicht aus um sich nicht an internationale Abmachungen zu halten ..
JoSchu
Mal unabhängig vom Thema Walfang finde ich den Versuch, Tierarten vom Aussterben zu bewahren, nicht unbedingt immer sinnvoll. Das Tiere aussterben, weil sie sich dem Ökosystem nicht anpassen oder in ihm keine Rolle mehr spielen, ist ein evolutionäres Gesetz. Wenn man jetzt jede Art um jeden Preis bewahren will, ist das ein eklatanter Eingriff in die Natur und damit nicht wirklich besser als die Ausrottung (als durch den Mensch verursachtes Aussterben - das ich auch verurteile) von Tieren.
Chino
.. ich finde das kann man so nicht sehen.

Evolution ist nicht etwas was innerhalb von 10 Jahren passiert. Evolution braucht viel Zeit, die Ausrottunmg einer Tierart hingegen teilweise nur wenige Jahrzehnte. In der Zeit ist es unmöglich, dass sich die Natur anpasst.

Zumal man davon ausgehen muss, dass min 95% aller bedrohter Tierarten nur durch den Menschen zu bedrohten Tierarten wurden. Das nicht mal durch unmittelbares bejagen, sondern durch Zerstörung des Lebensraums.
Ohne Regelnwald gibt es egen auch keine Tiere, die in diesem lebten, oder ohne ausreichend Felder, die nicht zur Brutzeit gemäht werden, gibt es auch keine Tiere, die eben diesen Platz brauchten usw. ...

Zurück zum Wahlfang.
Das Fleisch ist doch nicht lebensnotwendig. Es ist eine Delikatesse, die eine Menge Geld einbringt, mehr nicht.
Deshalb wird gefischt.

JoSchu
Zitat(Chino @ 21 Jun 2005, 09:02)
Evolution ist nicht etwas was innerhalb von 10 Jahren passiert. Evolution braucht viel Zeit, die Ausrottunmg einer Tierart hingegen teilweise nur wenige Jahrzehnte. In der Zeit ist es unmöglich, dass sich die Natur anpasst.

Nur ist Aussterben kein Prozess. Entweder eine Art existiert noch oder sie ist ausgestorben. Wer sagt dir, dass es nicht gerade derzeit eine Umbildung des Ökosystems gibt, die nur zufällig mit den Aktivitäten des Homo sapiens zusammenfällt?
Wobei du vermutlich recht hast, die meisten Tiere werden von Menschenhand ausgerottet. Auf der anderen Seite ist der Mensch auch Teil des Ökosystems und so ist es vielleicht seine Bestimmung, so zu handeln. Die Natur wird schon wissen, was sie tut.
Im Endeffekt sind wir doch nur eine vorübergehende Erscheinung. Das System hat vor uns funktioniert und es wird nach uns funktionieren.
naisho
Solange es noch jemanden gibt der Walfleisch kauft wird es auch den Walfang geben. Da ist doch bei anderen bedrohten Tierarten leider auch so. man müsste also die Nachfrage bekämfen.
Wenn ich richtig informiert bin haben die letztes Jahr auf der Konferenz sogar Walfleisch serviert - kann auch vorletztes gewesen sein.

@JoSchu: Natürlich ist Aussterben ein Prozess - eine Population geht langsam zugrunde. Ausserdem befinden sich die Ökosysteme in einem ständigen Wandel und wer sich nicht anpassen kann stirbt halt aus - allerdings in ganz anderen Zeiträumen als 10 Jahren. Wenn soetwas mal schneller passiert ist dann lagen dem immer Naturkatastrophen zu Grunde (bis jetzt mind. 3 grosse Massensterben). Das Problem ist das wir diesmal die Katastrophe sind.
abadd0n
Zitat(naisho @ 21 Jun 2005, 11:32)
Ausserdem befinden sich die Ökosysteme in einem ständigen Wandel und wer sich nicht anpassen kann stirbt halt aus*


...wobei ich mich gerade frage, ob das "Öko-" für Ökologie oder für Ökonomie steht. Von einer Verwechslung kann ja wohl kaum eine Rede sein, denn es geht den Walfängern ja um Geld und nicht um die Natur.

Vielleicht sollte man in Japan eine Kampagne starten, die Maggi-Brühwürfel zu einer Delikatesse stilisiert. Dann würde a) unsere Wirtschaft angekurbelt** und b) würden die Walfänger aussterben.

abd4brühwürfel

** was widerum den Nachteil hätte, dass man das böse Nestlé pushen würde.
naisho
Mir ist noch was intelligentes eingefallen: Wenn es sich um ein natürliches Austerben handeln würde, würden sich die nicht mehr bejagden Bestände nicht erholen. Das tun sie aber.
sQeedy
Exakt. JoSchu redet einfach über den anthropogenen (vom Menschen verursachten) Effekt auf unsere Umwelt hinweg. Natur- und Umweltschutz nimmt als erste Orientierung immer das "natürliche" Ökosystem - wie es wäre ohne den Menschen (und damit ohne irr wütende japanische, isländische, skaninavische Walfanghorden...).
JoSchu
Zitat(sQeedy @ 27 Jun 2005, 12:06)
Natur- und Umweltschutz nimmt als erste Orientierung immer das "natürliche" Ökosystem - wie es wäre ohne den Menschen (und damit ohne irr wütende japanische, isländische, skaninavische Walfanghorden...).

Und eben das stimmt meiner Meinung nach nicht. Naturschutz ist in erster Linie darauf ausgerichtet, den derzeitigen Stand des Ökosystems (in Bezug auf Artenvielfalt, etc.) beizubehalten und negiert damit die Tatsache, dass sich das System weiterentwickelt. Wenn man den Gedankengang auf die Spitze treibt, kann man sogar davon ausgehen, dass Naturschützer Egoisten sind, weil es in einer zukünftigen Version des Ökosystems aller Wahrscheinlichkeit nach keine Menschen mehr geben wird und die Naturschützer eben diesen Zustand verhindern wollen.
Ich bleibe bei meiner These: Wenn der Mensch Teil des Ökosystems ist und das Ökosystem ein perfekt abgestimmtes, regenerierbares System ist, dann muss der Mensch darin eine besondere Aufgabe haben. Und die lautet offensichtlich: Zerstören.
rakete
der Mensch hat die Wahl...

Du hast Recht wenn Du sagst: "Das System hat vor uns funktioniert und es wird nach uns funktionieren."

Das Problem hierbei ist nur, das wir unsere eigene Vernichtung selber heraufbeschwören und sie früher kommen wird als nötig... so gut wie kein Mensch bringt sich um, nur weil er weiß das er irgendwann sterben muß...

und: Der Mensch nimmt sich viel zu wichtig, wenn er die Größe des Universums im Zusammenhang mit Raum und Zeit und seine eigene Unwichtigkeit darin erkennen könnte ohne daran zugrunde zu gehen, würde er sich anders verhalten... vielen ist sicher nicht klar, das dieser Planet der einzige menschenfreundliche Raum ist den wir kennen.. damit sollten wir schonend umgehen, oder wir sind dem Untergang geweiht...
JoSchu
Meiner Meinung nach sind wir schon längst dem Untergang geweiht. Schau dir doch die Degeneration der Menschen an und schau dir an, wie die gesamte menschliche Gesellschaft zugrunde geht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Erde uns los ist.
Aber vermutlich sind wir ja sowieso nur die Beta-Version eines intelligeneten Lebewesens und nach uns wird etwas Besseres kommen.
rakete
vielleicht werden uns in der nächsten evolutionsstufe die restlichen Gehirnregionen freigeschaltet... oder wir sind jetzt schon zu gefährlich, das man uns einfach ausrottet uns was neues baut... ja wer weiß...

aber jetzt mal wieder zurück zum Thema "Japan will jetzt auch Finn- & Buckelwale"
sQeedy
an dem thema lässt sich für uns erstmal wenig dran drehen (auch wenn ich diesen satz hasse).
@ JoSchu: Deine Ansicht ist interessant und ich hatte sie auch mal eine Zeit lang, finde sie derzeit jedoch zu scharf formuliert. Dein Gedankengang Naturschützer wären Egoisten kann ich nicht ganz nachvollziehen. Meiner Meinung nach ist er nicht ganz logisch. Erklär bitte nochmal etwas genauer ^^
Ach ja, ein Zitat, welches ich sehr treffend finde und bei solchen Gelegenheiten immer gern anführe: "Der Mensch ist eine Krankheit. Das Geschwür dieses Planeten. Ihr seid wie die Pest. Und wir, wir sind die Heilung... " - Agent Smith, Matrix I
Allerdings glaube ich, dass es noch sehr sehr lange Menschen geben wird. Unkraut vergeht ja auch nicht so schnell.
JoSchu
Zitat(sQeedy @ 27 Jun 2005, 21:24)
Dein Gedankengang Naturschützer wären Egoisten kann ich nicht ganz nachvollziehen. Meiner Meinung nach ist er nicht ganz logisch. Erklär bitte nochmal etwas genauer ^^

Ein Egoist kennzeichnet sich für mich dadurch, dass er aus Eigennutz (ob bewusst oder unbewusst) handelt. Naturschützer stellen sich ja gerne als altruistisch dar. Wenn man jetzt aber die Kette 'Ökosystem verändert sich' - 'in einem veränderten Ökosystem gibt es keine Menschen mehr' - 'Naturschützer verhindern eine Veränderung des Ökosystems' betrachtet, dann schlussfolgert daraus, dass die Naturschützer quasi der menschlichen Art und damit natürlich auch sich selbst das Überleben sichern wollen

Wobei nach obiger Definition natürlich jeder Mensch ein Egoist ist, was auch nicht weiter schlimm wäre, nur stört mich eben das Weltverbesserungs-Getue der Öko's, wo sie doch eigentlich nur ihren eigenen Hintern retten wollen.
Chino
.. richtig, jeder Mensch ist Egoist, der "fiese Öko", der sich besser fühlt, wenn es noch Wale gibt und genau so der Gegenpart, der sich besser fühlt, wenn er beim Walfang Geld verdient. Was ist besser?
Zitat
nur stört mich eben das Weltverbesserungs-Getue der Öko's, wo sie doch eigentlich nur ihren eigenen Hintern retten wollen

".. nur ihren eigenen Hintern Retten wollen .. " yeahrite.gif

Die "Ökos" wollen nicht nur "ihren Hinter", sondern den aller nachfolgender Generationen, also auch deiner Kinder, solltest du mal welche haben, "retten". Und dabei geht es ihnen (meißtens) nicht ums Geld. Umweltschutz kostet Geld. Das ist natürlich ein Gedanken, denn man als Westeuropäer schwer annehmen kann, wo wir doch so auf "reich werden" getrimmt sind.

Der Walfang, der hier angesprochenen Nationen, ist total überflüssig. Die brauchen ihn nicht zum Überleben, die wollen ihn um damit Geld zu verdienen ganz gleich, ob es dann nur noch 10 Jahre Wale gibt oder nicht, denn 10 Jahre Geld ist für die immer noch besser als 10 Jahre kein Geld.

Die Ökos sind wichtig für unsere Welt, denn ohne die gäbe es nur wirtschafliche Interessen.
Was wäre der Regenwald ohne Ökos? Aber was interessiert hier schon der Regenwald oder die Wale ... wink.gif
JoSchu
Zitat(Chino @ 28 Jun 2005, 10:04)
".. nur ihren eigenen Hintern Retten wollen .. "  yeahrite.gif

Die "Ökos" wollen nicht nur "ihren Hinter", sondern den aller nachfolgender Generationen, also auch deiner Kinder, solltest du mal welche haben, "retten".

Richtig. Sie wollen den Status quo des Homo sapiens erhalten. Inwieweit widerspricht das jetzt meiner These?
Zitat
Und dabei geht es ihnen (meißtens) nicht ums Geld. Umweltschutz kostet Geld. Das ist natürlich ein Gedanken, denn man als Westeuropäer schwer annehmen kann, wo wir doch so auf "reich werden" getrimmt sind.

Geld spielt in meinen Überlegungen keine Rolle. Es ist das unnützeste Ding der Welt und verkörpert gleichzeitig, wie krank die Menschen sind. Kriege zu führen für runde Blechstücke und bedruckte Zettelchen.
Eppinator
Schaut euch einfachmal "Star Trek 4" an, da wird das Thema ziemlich gut abgehandelt. Echt gut gemacht !
naisho
Hat hier schon mal jemand daran gedacht das es Menschen geben soll die die Geschöpfe dieser Welt nicht um der Erhaltung ihrer eigenen Art wegen, sondern einfach nur um der Erhaltung dieser wundervollen Wesen wegen schützen?
JoSchu
Gut, dann beschützen diese Menschen die Tiere, weil sie dadurch ein gutes Gefühl haben --> Egoismus cool.gif
gfx-shaman
wie man es auch dreht und wendet...wir sind immer egoisten, da:

jemand dem das wohlergehen einer nicht (wirklich) vom aussterben bedrohten tierart nicht kuemmert, ist egoistisch.
naisho
@ JoShu: So war das nicht gemeint. Nicht damit man ein gutes Gefühl hat. Liebe ihrer selbst wegen. Ich liebe und schütze weil es wundervolle und einmalige Lebewesen sind, es ist für mich einfach selbstverständlich. Alle Lebewesen haben die gleiche Berechtigung auf dieser Welt zu leben.
JoSchu
OK, dann machst du es, um dem negativen Gefühl, das einer Nicht-Handlung entspringen würde, zu entrinnen. Läuft also aufs selbe raus.
Mimi
welches recht hat das iwc? ich meine, wenn es für alle gültig ist,was das iwc sagt, dürfte es doch kein problem sein, das durchzudrücken. ich weiß, militär ist "böse" usw. aber letztendlich ist es doch besser man setzt es für sowas ein, als für diverse andere militärische schachzüge, die wesenltich sinnloser sind...
Chino
Zitat(JoSchu @ 29 Jun 2005, 10:19)
OK, dann machst du es, um dem negativen Gefühl, das einer Nicht-Handlung entspringen würde, zu entrinnen. Läuft also aufs selbe raus.
*

Ja und?
Ist es deshalb schlecht die Wale schützen zu wollen? Der Fischfänger handelt ja auch egoistisch, denn der will ja Geld (für sich) verdienen.
Zitat(naisho)
Liebe ihrer selbst wegen. Ich liebe und schütze weil es wundervolle und einmalige Lebewesen sind, es ist für mich einfach selbstverständlich

Eben. Natürvölker handeln seit eh und je danach, weil sie wissen, dass sie von ihrer Umwelt anhängig sind. Daraus resultiert, dass man sich nur das nimmt, was man unbedingt braucht um zu sichern, dass diese Lebensgrundlage erhalten bleibt. Der Wal ist auch ein Teil dieser "Lebensgrundlage" und der Walfang der besagten Länder ist nun mal nicht notwendig und weil der Wal auch noch vom Austerben bedroht ist, ist der Walfang überflüssig und falsch.
Die Erhaltung der eigenen Lebensgrundlage ist nicht egoistisch, denn wenn es danach gehen würde, dürfte keiner von uns hier sein, denn wir könnten ja anderen Lebewesen den Sauerstoffwegatmen, das Wasserwegtrinken usw..
Natur- und Tierschützer wollen diese Lebensgrundlage schützen, da ist Egoismus einfach das falsche Wort ....
sQeedy
Zitat(JoSchu @ 28 Jun 2005, 10:23)
Ein Egoist kennzeichnet sich für mich dadurch, dass er aus Eigennutz (ob bewusst oder unbewusst) handelt. Naturschützer stellen sich ja gerne als altruistisch dar. Wenn man jetzt aber die Kette 'Ökosystem verändert sich' - 'in einem veränderten Ökosystem gibt es keine Menschen mehr' - 'Naturschützer verhindern eine Veränderung des Ökosystems' betrachtet, dann schlussfolgert daraus, dass die Naturschützer quasi der menschlichen Art und damit natürlich auch sich selbst das Überleben sichern wollen

Wobei nach obiger Definition natürlich jeder Mensch ein Egoist ist, was auch nicht weiter schlimm wäre, nur stört mich eben das Weltverbesserungs-Getue der Öko's, wo sie doch eigentlich nur ihren eigenen Hintern retten wollen.
*

Deine Gedankenkette ist nicht ganz schlüssig.
"Das Ökosystem verändert sich." - Ok. Ich nehme an das Bezieht menschliche Einflüsse mit ein.
"In einem veränderten Ökosystem gibt es keine Menschen mehr" - Warum sollte dem so sein? Unser Ökosystem hat schon längst begonnen sich zu wandeln und es gibt uns noch und wird uns auch noch lange geben. Der Mensch ist sehr anpassungsfähig, ebenso wie ein Virus ^^
"Naturschützer verhindern eine Veränderung des Ökosystems" - Ist auch nicht 100% richtig, denn wenn du meinen Beitrag genau gelesen hättest, hättest du festgestellt, dass ich davon sprach, dass Natur- und Umweltschutz die "Wildnatur" (ohne menschlichen Einfluss) nur als Basis ihrer Maßstäbe nehmen. Diese Art unbeeinflusste Natur gibt es bis auf minimale Ausnahmen auf unserem Planeten nicht mehr, weshalb auch nur halbwegs vernünftige Schätzungen aufgrund von wenigen Forschungsergebnissen vorgenommen werden können. Naturschützer müssen auch die Relation wahren und mit Geld umgehen können. Nur so kann man effektiv überhaupt etwas bewirken.

Zitat(Chino @ 29 Jun 2005, 15:57)
Ja und?
Ist es deshalb schlecht die Wale schützen zu wollen? Der Fischfänger handelt ja auch egoistisch, denn der will ja Geld (für sich) verdienen.

Chino, versteh bitte den JoSchu nicht falsch - er wollte nur sein Verständnis der Sachlage darlegen (welches ich auch, was den Egoismus angeht, teile). Man kann dennoch gegen den Walfang sein, aufgrund seiner eigenen überzeugung. Die Egoismus-Debatte ist im Grunde genommen losgekoppelt von dieser Thematik zu sehen.
Zitat(Chino @ 29 Jun 2005, 15:57)
Eben. Natürvölker handeln seit eh und je danach, weil sie wissen, dass sie von ihrer Umwelt anhängig sind. Daraus resultiert, dass man sich nur das nimmt, was man unbedingt braucht um zu sichern, dass diese Lebensgrundlage erhalten bleibt. Der Wal ist auch ein Teil dieser "Lebensgrundlage" und der Walfang der besagten Länder ist nun mal nicht notwendig und weil der Wal auch noch vom Austerben bedroht ist, ist der Walfang überflüssig und falsch.
Die Erhaltung der eigenen Lebensgrundlage ist nicht egoistisch, denn wenn es danach gehen würde, dürfte keiner von uns hier sein, denn wir könnten ja anderen Lebewesen den Sauerstoffwegatmen, das Wasserwegtrinken usw..
Natur- und Tierschützer wollen diese Lebensgrundlage schützen, da ist Egoismus einfach das falsche Wort ....
*

Die Erhaltung der Lebensgrundlage ist, im Gegenteil, sehr egoistisch. Auch Naturvölker töten z.B. andere Individuen um sie zu verspeisen. Diese Individuen wären viel besser dran, wenn dem nicht so wäre. Selbst während sie auf ihre Umwelt achten, handeln sie egoistisch, denn sie wissen, wenn es der Umwelt nicht gut geht, geht es ihnen auch nicht gut. Auch Sie leben auf Kosten von anderen, jedoch weit weniger exzessiv als der "moderne Mensch". Und das genau ist der Punkt. Die Veränderung des Gleichgewichtes. Das Bewusstsein für ein gesundes Maß.
JoSchu
Zitat(sQeedy @ 29 Jun 2005, 15:26)
"In einem veränderten Ökosystem gibt es keine Menschen mehr" - Warum sollte dem so sein? Unser Ökosystem hat schon längst begonnen sich zu wandeln und es gibt uns noch und wird uns auch noch lange geben. Der Mensch ist sehr anpassungsfähig, ebenso wie ein Virus ^^

Jede Art stirbt einmal aus. Also wird es einmal ein Ökosystem ohne den Menschen geben.


@chino: sQeedy hat das meiste meiner Antwort schon vorweggenommen. Daher nur noch einmal eine kurze Einschätzung zu den Begriffen gut und schlecht.
Ich halte diese Begriffe für bedeutungslos, insbesondere wenn es um Moral geht. Denn wie aus meinen vorherigen Aussagen ersichtlich, handeln wir alle nur aus Egoismus. Da unser Handlungsgrund also stets derselbe ist, bringt es nichts, Handlungen auf diese Weise kategorisieren zu wollen. Im Grunde bedeutet "gut" nur "nicht offensichtlich egoistisch".
Chino
.. mir ist das schon klar, was du damit sagen willst, aber für mich persönlich macht die "Egoismus-Diskussion" hier wenig Sinn, denn was soll sie am Ende aussagen?
Das man nicht eingreifen soll? Das man eingreifen soll?

... ich denke halt, dass man probieren sollte die Welt zu erhalten und dazu gehört für mich auch der Schutz bedrohter Tierarten, die nur bedroht sind, weil wir Menschen mit ihnen Geld verdienen wollen und sie somit nur aus Habgier ausrotten und nicht etwa aus verständlichem egoistischen Überlebenswillen ... smile.gif

.. nenn es meinetwegen "egoistischer Selbserhaltungstrieb" ..
.. Rettet die Wale ..
sQeedy
Zitat(JoSchu @ 29 Jun 2005, 17:05)
Jede Art stirbt einmal aus. Also wird es einmal ein Ökosystem ohne den Menschen geben.

Es ist jedoch so, dass du davon ausgehst, dass der Mensch sich selbst auslöscht. Generell war es jedoch so, dass Arten ausstarben, weil sie nicht angepasst waren an Veränderungen ihrers Lebensraumes, ihrer Lebensgemeinschaft, ihrer Beute, etc. Bisher hat sich also der Lebensraum aufgrund "hörerer" Einflüsse gewandelt und die Lebewesen passten sich an, oder starben aus (sehr sehr einfach dargestellt). Nun ist es ja so, dass der Mensch aktiv seinen Lebensraum an sich anpasst, dabei aber nicht merkt, dass es ein Optimum schon gab und dass er nur übers Ziel hinaus ist. Als Folge könnte er seine Umwelt so verändern, dass er sich nicht mehr den Gegebenheiten anpassen kann und ausstirbt (Was eine Premiere für die Erdgeschichte darstellen würde). Das ist dir vermutlich alles jedoch schon geläufig und ich langweile dich vemutlich, deswegen schlage ich hier einen Bogen und komme zum Anfang zurück ^^.
Ich will auch nur, dass du meine Sichtweise verstehst: Ich denke nun, dass der Mensch seine Umwelt nicht so sehr verändern wird, als dass er nicht mehr in ihr Leben kann. Im Sinne der Arterhaltung und demzufolge des Egoismus rolleyes.gif handeln "Ökos" also nur in unser aller Interesse. wink.gif
JoSchu
Zitat(Chino @ 29 Jun 2005, 16:19)
.. mir ist das schon klar, was du damit sagen willst, aber für mich persönlich macht die "Egoismus-Diskussion" hier wenig Sinn, denn was soll sie am Ende aussagen?
Das man nicht eingreifen soll? Das man eingreifen soll?

Dass es moralisch keinen Unterschied macht, wie man handelt. Es ist also egal, wie du dich entscheidest. Keine Handlung ist besser oder schlechter als eine andere.

Zitat(sQeedy @ 29 Jun 2005, 16:28)
Es ist jedoch so, dass du davon ausgehst, dass der Mensch sich selbst auslöscht. Generell war es jedoch so, dass Arten ausstarben, weil sie nicht angepasst waren an Veränderungen ihrers Lebensraumes, ihrer Lebensgemeinschaft, ihrer Beute, etc. Bisher hat sich also der Lebensraum aufgrund "hörerer" Einflüsse gewandelt und die Lebewesen passten sich an, oder starben aus (sehr sehr einfach dargestellt). Nun ist es ja so, dass der Mensch aktiv seinen Lebensraum an sich anpasst, dabei aber nicht merkt, dass es ein Optimum schon gab und dass er nur übers Ziel hinaus ist. Als Folge könnte er seine Umwelt so verändern, dass er sich nicht mehr den Gegebenheiten anpassen kann und ausstirbt (Was eine Premiere für die Erdgeschichte darstellen würde). Das ist dir vermutlich alles jedoch schon geläufig und ich langweile dich vemutlich, deswegen schlage ich hier einen Bogen und komme zum Anfang zurück ^^.

So weit korrekt. Endlich mal einer, der mich versteht. happy.gif
Zitat
Ich will auch nur, dass du meine Sichtweise verstehst: Ich denke nun, dass der Mensch seine Umwelt nicht so sehr verändern wird, als dass er nicht mehr in ihr Leben kann. Im Sinne der Arterhaltung und demzufolge des Egoismus  rolleyes.gif  handeln "Ökos" also nur in unser aller Interesse.  wink.gif

Ich verstehe deine Sichtweise und ich werde sie dir sicher nicht verbieten, ich teile sie nur eben nicht.
Der Mensch wird sich sicher nicht bewusst selbst vernichten, aber er wird Prozesse in Gang setzen (oder hat dies schon), die sein Ende beschließen werden.
Natürlich handeln Naturschützer in unser aller Interesse. Das ist auch in Ordnung. Was mich nur manchmal stört, ist diese moralische Überheblichkeit, mit der sie in die Welt schauen und die meines Erachtens unbegründet ist.
sQeedy
Zitat(JoSchu @ 29 Jun 2005, 17:35)
Dass es moralisch keinen Unterschied macht, wie man handelt. Es ist also egal, wie du dich entscheidest. Keine Handlung ist besser oder schlechter als eine andere.

Moment...*g* Die Moral haben wir Menschen entworfen. Moralisch macht es also schon einen Sinn, wie du dich entscheidest. Der derzeitigen Moral entsprechend sollte man sich schon für die Wale einsetzen, etc. Das kommt halt alles ganz drauf an, wie die Moral der Gesellschaft, in der du aufgewachsen bist, ist und wie dein persönliches Weltbild und deine Erfahrungen sind. (Hier möchte ich noch einmal auf das "andere" Weltbild der Japaner hinweisen.)
Nun hat man aber außer o.g. Gesichtspunkten keine andere verwertbare Skala und so ist es schon besser nach ihr, als völlig chaotisch zu reagieren.
Zitat
Natürlich handeln Naturschützer in unser aller Interesse. Das ist auch in Ordnung. Was mich nur manchmal stört, ist diese moralische Überheblichkeit, mit der sie in die Welt schauen und die meines Erachtens unbegründet ist.
*

Ah. Sehr gut. Das ist die Kernaussage, die du uns am Anfang des Threads mitteilen wolltest, richtig? smile.gif - damit ziehe ich mich hier aus der Diskussion zurück und überlasse weiteres anderen. cool.gif
Chino
Zitat(JoSchu)
Dass es moralisch keinen Unterschied macht, wie man handelt. Es ist also egal, wie du dich entscheidest. Keine Handlung ist besser oder schlechter als eine andere.

Das seh ich eben nicht so. Dinge aus finanziellen Gründen zu tun ist immer schlechter als Dinge aus Überzeugung zu tun, weil man es gern tut.
Geldgier ist im Allgemeinen nie gut.
Zitat(JoSchu)
Was mich nur manchmal stört, ist diese moralische Überheblichkeit, mit der sie in die Welt schauen und die meines Erachtens unbegründet ist.

Naturschutz ist heutzutage nun mal zu 99% das Gegenteil von "witschaftlichkeit". Naturschützer haben also eine "andere" Betrachtungsweise/Weltanschauung. Die finden Wale vieleicht einfach nur schön, der Geschäftsman sieht in ihnen puren finanziellen Reichtum.
Somit ist "die moralische Überheblichkeit" lediglich eine andere Sicht der Dinge die manche eben nicht verstehen können (genau so wenig wied er Naturschützer verstehen kann, warum man Wale töten muss) ..
JoSchu
Zitat(sQeedy @ 29 Jun 2005, 16:51)
Moment...*g* Die Moral haben wir Menschen entworfen. Moralisch macht es also schon einen Sinn, wie du dich entscheidest. Der derzeitigen Moral entsprechend sollte man sich schon für die Wale einsetzen, etc. Das kommt halt alles ganz drauf an, wie die Moral der Gesellschaft, in der du aufgewachsen bist, ist und wie dein persönliches Weltbild und deine Erfahrungen sind. (Hier möchte ich noch einmal auf das "andere" Weltbild der Japaner hinweisen.)

Ich geb ja ehrlich zu, ich halt nichts von Moral. biggrin.gif Eben weil sie so subjektiv ist, von der Sozialisation und der Zeit abhängt, ist sie meiner Meinung nach als Gütekriterium ungeeignet.


Zitat(Chino @ 29 Jun 2005, 16:53)
Das seh ich eben nicht so. Dinge aus finanziellen Gründen zu tun ist immer schlechter als Dinge aus Überzeugung zu tun, weil man es gern tut.
Geldgier ist im Allgemeinen nie gut.

Im Allgemeinen lässt sich das ja nicht so klar abgrenzen. Was ist, wenn du etwas aus Übezeugung tust und daraus einen finanziellen Gewinn ziehst? Gut oder schlecht?
Und "Gier", also die Sucht nach etwas, ist selbstverständlich nie gut. Allerdings kann man sich vom "nur aus Überzeugung handeln" auch nicht ernähren. Das Optimum zu finden ist immer die Schwierigkeit.