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Vollständige Version anzeigen: Ich bin jetzt gegen die Waldbrücke.
Unscheinbar
Ich habe mir das nochmal angesehen und es gab natürlich schon immer Dinge, die mich an einer Brücke stören würden, aber jetzt gewichte ich sie eben anders. Die Brückengegner sind nicht gerade meine politische Heimat oder Wellenlänge und allgemein oft unsympathische Zeitgenossen, aber diesmal haben sie schon irgendwie Argumente.

Ich halte weiterhin die zusätzliche Elbquerung an dieser Stelle und den gesamten Verkehrszug für sehr erstrebenswert und nicht überteuert, man vergleiche nur mal mit den Umbaukosten für den Hauptbahnhof oder rechne pro Einwohner pro 10 Jahre, wir reden hier von Cent und einer Randlage Mitteleuropas, die das Zentrum des Kontinents zu verschieben in der Lage ist, was aber nicht von selbst geschieht, wenn nicht unsere Generation das Undenkbare, das Wahnsinnige, wagt. Mit der Querung hat man ganz andere Flexibilitäten, die man für die erste Liga braucht, wenn die Dresdeneuphorie der Nachwendezeit verflogen ist. Mit der Querung starten Sie am Blauen Wunder praktisch Ihren Flug. Die historische Stunde erfordert es, dass jeder zehnte Berliner nach Dresden zieht, die kritische Größe ist 555.555 Einwohner. Man muß sich entscheiden, ob man Bad Muskau oder München werden will. Da gab es bis spät in die Achtziger Jahre auch zu wenig Parks. Wir wissen nicht, wie sich die Leute in 1.000 Jahren fortbewegen, wir brauchen die Querung jetzt, langfristing sind wir alle tot und Autos können fliegen. Man muß auch sagen, dass sich die Rahmen- bedingungen geändert haben. Vor fünf Jahren war ein Tunnel undenkbar, und dass Dresden größer wird als Berlin war damals noch gar nicht abzusehen. Das alles können die in Paris überhaupt nicht berurteilen, Paris gehört heute zu den schlimmsten Städten der Welt, meine Schwester wohnt da, mit denen vergleichen wir uns besser gar nicht mehr, that´s old Europe, Frankreich ist Kuba, von Umweltschutz verstehen die nix. Lernen Sie Französisch, das ist die Zukunft, aber nicht in Frankreich. Das ist das Latein der Zukunft, und der Waldschlösschentunnel wird zum Louvre Mitteleuropas. Im Norden der Dresdner Heide liegt der Mittelpunkt von Berlin und Prag, dort entsteht eine neue Stadt, das Frankfurt des Ostens. Wenn die in´s Karstadt wollen, kriegen die ja sonst einen Knall oder es entsteht gar zwangsläufig etwas auf der Grünen Wiese.
mArVinTheRobot
Zitat(Unscheinbar @ 02 Jun 2006, 11:23)
....... das Frankfurt des Ostens........*

Egal welches Frankfurt Du meinst, ich halte das nicht für erstrebenswert. Dann lieber wie Strasbourg.

Vorteil Brücke: Man sieht wo das Geld hin ist. blink.gif
georg
das kann nur ads sein...
zett
das einzige wirklich wichtige problem, was dem brückenbau entgegensteht, ist, dass die unesco den titel weltkulturerbe aberkennen könnte... aber das werden sie meiner meinung nach sowieso nicht machen. aus wirtschaftlicher sicht ist die brücke notwendig und ohne alternative, außer man baut nen tunnel.
Chris
Jetzt kommt wieder die alte Diskussion hoch, allerdings einfach zu behaupten, dass die UNESCO den Titel wieder aberkennt, ist schon gewagt. Warum sollten sie nicht. Der Titel ist immerhin nichts, was man einfach so hinterhergeschmissen bekommt.

Wie ich aber so am Mittwoch langefahren bin, hab ich schon ein bisschen der Vernichtung der weichen Standortfaktoren entgegenträumen können. War schon ein schöner Blick, wenn ich noch eine Cam hätte würd ich auch noch ein paar Fotos schiessen.

Allerdings musst du mir nochmal erklären, warum die Brücke wirtschaftlich! notwendig wäre? Es gibt ja immerhin die Umgehungsstrasse, die auch sehr prima funktioniert. Ob jetzt die Einwohner von Strießen 5 Minuten schneller zur Arbeit kommen oder nicht, dürfte auf die Entscheidung eine Fabrik in Dresden zu eröffnen eher unwesentlich Einfluss haben. Höchstens, wenn der Manager auch schneller in die Fabrik käme. Aber wer würde denn als Manager direkt an die Hauptverkehrsstrasse ziehen. Gibt ja immerhin noch den weißen Hirsch. Genauso seh ich leider keine anderen Wirtschaftszweige, die gerade wegen der jetzt längeren Strecke am Boden liegen, bzw. gar nicht existieren (außer vielleicht der Brückendöner von Ützgar). Also erzähl mal.
jadawin0815
ich bin ein unscheinbar-fan...

tief empfunden und ehrlich: danke..!

punk.gif
wombat1st
Picknick auf der Waldschlößchenwiese
david25
So generell denke ich auch nicht, dass die Wirtschaft alleine wegen der Brück nur um 1% schneller wächst. Und wer zieht schon nach Dresden, nur weil es hier eine neue Brücke gibt??? Erstens weiss das keiner, der nicht eh schon hier wohnt und zweitens, wer will schon an einer großen Durchgangsstraße wohnen?
Wenn aber eine große Mehrheit umbedingt die Brücke will, meinetwegen.
Nur dann bitte nicht so ein hässliches großes Monstrum aus Beton. Schaut euch mal die Bilder an, da wird einem ja schlecht. Wir haben ja hier in Dresden auch 2 Beispiele, wie man Brücken mit Sandstein verkleiden kann, dann sehen sie sogar noch ganz gut aus und passen zur Stadt. Aber aus Dresden ein Frankfurt, Mannheim oder Darmstadt zu machen nur weil man modern bauen will... Fahrt da mal hin und schaut, ob ihr diese Städte schön findet!
Wenn man so eine Brücke in Heidelberg über den Neckar bauen wollte, ich wette die Bevölkerung würde Amok laufen.
René
Also ich, unsympathischer Zeitgenosse, habe mir damals als erst einmal einen Stadtplan genommen, um zu erkennen, daß diese Brücke sinnlos ist. Nach der vierten Kreuzung ist Schluß. Großer Garten. Und fast alles Linksabbieger in fast einer Dimension wie auf der Carolabrücke.

Wenn man nun den Kostenpunkt, die Optik der Brücke (bitte nicht die Spielzeugsimulation der Stadt betrachten, sondern die echte), die netten Elbwiesen, die ganzen falschen Prognosen etc. betrachtet, dann ... naja, bin ja nur ein unsympathischer Zeitgenosse.
No Name
Die Notwendigkeit für die Brücke besteht sowieso nicht mehr, da es jetzt schon weniger Verkehrsauslastung gibt als es mit der Brücke der Fall sein sollte.