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Vollständige Version anzeigen: Firmen beuten Arbeiter aus
Stormi
Hallo Gemeinde,

bin heute über diesen Artikel auf tagesschau.de gestolpert und frage mich gerade, ob man da einen polemischen Lückenfüller gebastelt hat, oder, ob es wirklich so krass ist, wie es da in bester BILD Zeitungsmanier beschrieben wird. Ist Hartz IV wirklich so ein Rohrkrepierer? Ich dachte der Staat spart dadurch Geld?! Anstatt dessen scheinen sich wiedermal nur die Unternehmen ne goldene Nase zu verdienen. In Kombination mit den immer weiter (grundlos) steigenden Ölpreisen und den geplanten Preiserhöhungen im Einzelhandel kommt mir da grad tierisch die Kotze hoch. Täuscht der Eindruck also oder läufts wirklich grad gegen den Baum? Bitte nur ernst gemeinter Spam und kein Geseier von links oder rechts. Danke smile.gif
abadd0n
Zitat(Stormi @ 12 May 2006, 14:21)
Ist Hartz IV wirklich so ein Rohrkrepierer?*

Ich gehe Montag um elf zum Arbeitsamt. Die nennen sich trefflicher Weise "ARGE", ich muß dann immer denken *argh*.

Jedenfalls: Komm doch mit und bilde Dir selbst ein Urteil. Die Gespräche dort werden selbst Deine Nackenhaare sich aufstellen lassen.

abd
Chris
Quatsch. Rohkrepierer. Das ist doch alles falsch. Die Bundesagentur für Arbeit hat 4,5 Milliarden Euro Gewinn rausgeschlagen (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,415789,00.html). Von daher läuft es schon ganz gut. Ich bin aber durchaus dafür, dass man in spätestens einem Jahr, wenn genügend Zuzahljobs geschaffen wurden, d.h. die Deutschen an dieses System gewöhnt sind, die Zuzahlungen ersatzlos gestrichen werden. Damit können wir noch einmal einen Rekordgewinn für die BA herausschinden.
mr.orange
Den Unternehmen kann man keinen Vorwurf machen. Und das geht aus dem Artikel auch eindeutig hervor. Dieses "Bescheißen" verursacht der Staat selbst.

Ein Beispiel, wie öffentliche Ausschreibungen ablaufen:
- gefordert wird BILLIG und/oder NUR mit deutschen Arbeitskräften bzw. tariflich bezahlten Mitarbeitern
- der Auftrag wird ABER grundsätzlich an den BILLIGSTEN vergeben

Konsequenz:
- die Unternehmer müssen bescheißen, da sie sonst den Auftrag nicht bekommen
- entweder durch Lohndumping oder durch (heimliche) Umsetzung mit ausländischen Arbeitskräften
- tut der Unternehmer das nicht, geht der Auftrag an den Konkurrenten, der längst solche Praktiken umsetzt

Verantwortlich:
- die öffentlichen Behörden, die mit ein bißchen Verstand genau wissen, dass Aufträge fürn Apel undn Ei nicht zu machen sind
- da es keine Amtshaftung gibt, ist es dem Beamten aber wurscht

Aktuelle Beispiele:
- 1-€-Jobber verdrängen reguläre Unternehmen
- Ausschreibungen an denen wir teilnehmen laufen grundsätzlich nach oben genannten Credo, selbst mit wirklich niedrigen Löhen hier im Osten, die als Personalkosten den Großteil unserer Angebotssummen ausmachen gehen Aufträge teilweise für 1/5 oder 1/10 weg, da weiß jeder, dass das nur mit Dumpinglöhnen geht

Weitere Gründe und Folgen:
- europaweit gibt es völlig unterschiedliche Steuer- und Sozialsysteme und je nach Staat entsprechende Quersubventionierungen, öffentliche Ausschreibungen finden grundsätzlich nur unter Wettbewerbsverzerrungen statt
- aufgrund dessen sinkt regional und national das Steueraufkommen und Sozialversicherungseinnahmen, dass System errodiert, der Staat schaufelt sich sein eigenes Grab
- bestimmte europäische Standorte winken mit erheblichen (Steuer)Subventionen, in Slowakei und Co. sind bspw. nur 19% Gewinn- bzw. Einkommenssteuern fällig
- gleichzeitig gibt es aber gerade dort massive EU-Subventionen, die vor allem Deutschland bezahlt

Im übrigen:
- die derzeit einzigen politischen Parteien, die dagegen ankämpfen sind FDP und Linkspartei (der ich in der Regel nicht gerade wirtschaftlichen Verstand zuspreche), letztere hat erst vor kurzem wieder europaweit einheitliche Steuersysteme gefordert
- soviel zum "linken Geseier"

Ergänzend:
- die Tendenz zum BILLIG ist übrigens auch beim Konsumenten festzustellen, denn Geiz ist ja geil
- hinterher wundern wir uns dann alle, das wir selbst unsere Arbeitsplätze wegrationalisiert haben
Chris
Paperlapp, wer braucht schon den Staat. Ebendieser ist ein aufgeblasenes Gebilde, das wir uns nicht mehr leisten können. Ich plädiere hiermit zur völligen Abschaffung jeglicher staatlichen Aufgaben ausgenommen der Judikative und Exekutive. Und diese müssen über denjenigen bezahlt werden, der sie in Anspruch nimmt. Z.B. wollen Rechtsextreme auf einer Demo beschützt werden, müssen sie dafür zahlen. Weiterhin bin ich, wie schon oben gesagt, für die totale Einführung von Billiglöhnen. Das geht Hand in Hand mit meiner gestellten Forderung, dass der Staat sich zurückziehen soll. Keine staatliche Rente, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung mehr. Das macht Jobs billig. Denn Arbeit muss sich wieder lohnen. Das ganze System wird später über private Anbieter getragen, wer sich wirklich versichern will, muss dies selbst und ohne Unterstützung tun.
Hanno
Schlaues Kerlchen... Und beschert dir dann dein Diplom? Wer baut die Straßen? uswusf...
Mr_T
Zitat(mr.orange @ 12 May 2006, 15:32)
Den Unternehmen kann man keinen Vorwurf machen. Und das geht aus dem Artikel auch eindeutig hervor. Dieses "Bescheißen" verursacht der Staat selbst.


Mhh, deshalb wohl auch das Beispiel von McDonalds in dem Artikel, weil da kauft sicher die Kantine des Staates ein. Oder die Friseuse, weil da wird sicher nur der Bundeskanzlerin das Haar gestutzt.....

Zitat(mr.orange @ 12 May 2006, 15:32)
Ein Beispiel, wie öffentliche Ausschreibungen ablaufen:
- gefordert wird BILLIG und/oder NUR mit deutschen Arbeitskräften bzw. tariflich bezahlten Mitarbeitern
- der Auftrag wird ABER grundsätzlich an den BILLIGSTEN vergeben


Recht haste, das muss geändert werden. Es leidet ja auch die Qualität unter dem Dumping. Allerdings können die Gemeinden da nicht unbedingt was dafür, da sie gesetzlich dazu verpflichtet sind das billigste Angebot zu nehmen.

Zitat(mr.orange @ 12 May 2006, 15:32)
- 1-€-Jobber verdrängen reguläre Unternehmen


Stimmt bedingt. Aber so wie es dasteht kann es auch aus der BILD kopiert sein. Beispiele wären schön. Am besten mit Links ^^

Zitat(mr.orange @ 12 May 2006, 15:32)
- die Tendenz zum BILLIG ist übrigens auch beim Konsumenten festzustellen, denn Geiz ist ja geil


Kann ich dir nur voll zustimmen. Aber kauft nur weiter bei Aldi und Co das Steak für'n Appel und ein Ei ein und schmeißt das gesparte Geld dann für Sinnloszeug "Made in China" raus. Falsch gespart ist eben leider auch Arbeiterart.
(Soll nicht alle, aber den Großteil der Bevölkerung kritisieren)
JoSchu
Zitat(Chris @ 12 May 2006, 15:58)
Paperlapp, wer braucht schon den Staat. Ebendieser ist ein aufgeblasenes Gebilde, das wir uns nicht mehr leisten können. Ich plädiere hiermit zur völligen Abschaffung jeglicher staatlichen Aufgaben ausgenommen der Judikative und Exekutive. Und diese müssen über denjenigen bezahlt werden, der sie in Anspruch nimmt. Z.B. wollen Rechtsextreme auf einer Demo beschützt werden, müssen sie dafür zahlen. Weiterhin bin ich, wie schon oben gesagt, für die totale Einführung von Billiglöhnen. Das geht Hand in Hand mit meiner gestellten Forderung, dass der Staat sich zurückziehen soll. Keine staatliche Rente, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung mehr. Das macht Jobs billig. Denn Arbeit muss sich wieder lohnen. Das  ganze System wird später über private Anbieter getragen, wer sich wirklich versichern will, muss dies selbst und ohne Unterstützung tun.
*

Du meinst so?
Wo wir schon dabei sind, können wir ja auch gleich wieder die Timokratie installieren, dann können uns die ganzen unter dem Existenzminimum Lebenden gar nichts mehr.
mr.orange
Bezüglich McDonalds&Friseuse:

Hier ist die Lösung einfach. wer regulär arbeitet, bekommt keinen HartzIV Zuschuss. Im Ergebnis wird jeder, der ein Lohndumping-Arbeitsplatz angeboten bekommt eher darauf verzichten, weil er MIT Arbeit schlechter dasteht, als OHNE Arbeit. Weiteres Ergebnis: fürn Appel undn Ei wird keine Firma mehr jemanden einstellen können.

Bezüglich Ausschreibungen:
Sie müssen NICHT den BILLIGSTEN nehmen, sondern sollten (kein MUSS) den wirtschaftlich auskömmlichsten. Und das ist in Deutschland eben kein Dumping-Anbieter. Die Kriterien, wer den Zuschlag bekommt legen sie selbst fest. Und das ist offiziell nicht immer der Preis, inoffiziell schon. Eine gesetzliche Verpflichtung, den Billigsten zu nehmen, gibt es nicht. Sie sind daher in der Verantwortung.

Bezüglich 1-€-Jobber:
kann Dir aktuell keinen Link geben, es genügt aber das regelmässige Zeitungslesen. In Gemeinden kommen sie derzeit vor allem für gärtnerische Tätigkeiten und Bautätigkeiten zum Einsatz. Das Ganze unter dem Deckmantel der "Allgemeinnützigkeit".
michael1902
hmm brisantes theme würde ich so sagen. ich geb mal meine bescheidene meinung dazu: es wurde ja in den letzten jahren schon immer wieder (insbesondere von der cdu ins gespräch gebracht) über den sogenannten kombilohn diskutiert. ich finde diese idee nicht schlecht. denn mE ist es besser wenn leute für wenig geld arbeiten gehen und dafür noch gewisse zuschüsse bekommen, als wenn sie arbeitlos zuhause hocken (müssen) und dafür der staat (verständlicherweise) bezahlen muss.

das in dem artikel beschriebene geht ja voll in die richtung - von der politik sicherlich eher ungewollt, denn der kombilohn an sich is ja überhaupt noch nicht eingeführt, sondern hier von hartz4 begünstigt.

wie ich schon schrieb - das modell von dem kombilohn find ich nicht schlecht. aber wenn ich dann diese meldung lese, dann überlege ich mir doch schon, dass man einen bestimmten gesetzlichen mindestlohn einführen MUSS. bin bisher eigentlich immer dagegen gewesen, da dieser vermutlich zu einer weiteren abwanderungswelle der unternehmen führen könnte. aber im zusammenhang mit dem kombilohn wäre das wohl die einzig richtige lösung, da ansonsten unternehmen (in gewissem sinne) beliebig die löhne senken könnten, ohne dass der arbeitnehmer am ende weniger geld bekommen würde. in dem falle würde eben der staat einspringen. mit dem mindestlohn könnte man dies vermeiden. in dem sinne: ich bin dafür kombi- UND mindestlohn (gleichermaßen) einzuführen.
mr.orange
@michael:

HartzIV stellt bereits ein Kombilohnmodell dar. Und wie Du bereits liest, geht das ja mörderisch in die Hose. Das Problem mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn ausgleichen zu wollen, wäre wie den Teufel mit dem Beezlebub auszutreiben. Im übrigen: wenn Du einen Mindestlohn bereits hast, wozu brauchst Du dann noch nen Kombilohn?

Kombilohn: wird zum weiteren Abbau regulärer Arbeitsplätze führen.
Mindestlohn: nicht sinnvoll, besonders dann, wenn es den unsinnigen Kombilohn nicht gibt. Führt eine angebotene Entlohnung dazu, dass jemand weniger Geld in der Tasche hätte als mit Hartz IV, wird kein Mensch so blöd sein, einen solchen Job anzunehmen (Voraussetzung hier: eine gesetzliche Pflicht zu einer solchen Job-Annahme gibt es nicht, bisher gibts die nämlich unsinnigerweise noch). Unternehmen finden dann niemanden mehr, der sich so ausbeuten lässt, weil Nichtstun finanziell mehr bringen würde, als nen Billig-Job anzunehmen.
Atanasoff
Wie schon in der Einleitung steht:
Zitat
So missbrauchen Firmen zunehmend die Regelungen, um Vollzeitstellen zu streichen und Lohndumping zu
betreiben.

Scheinbar muss noch einen Regelung her damit nur Langzeitarbeitslose einen Kombi-Lohn bekommen, oder eine andere Reglementierung, damit diese Masßnahemn (die ich für Sinnvoll halte) nicht ausgenutz werden können.
Deswegen ist doch der Kombi-Lohn nicht schlecht gedacht, das Problem ist das man nicht alle Hintertüren geschlossen hat.

Die Öffentliche Hand muss nicht immer den Billigsten nehmen, das ist richtig. Tut sie das mal bewusst nicht kommt der Bund der Steurezahler und wirft ihnen Verschwendung von Steuergeldern vor. - Dadurch bekommen die auch nur wieder ihr Fett weg.

Zu den 1€ Jobs: Diese Arbeiter dürfen nur beschränkt Tätigkeiten ausführen, so dürfen sie nicht mit speziellem Technischem Gerät arbeiten. Wer sie dennoch dafür einsetzt macht sich eigentlich strafbar.
Und die gärtnerischen Tätigkeiten, bzw. allgemein die Tätigkeiten, die die 1€ Jobber machen, würden ohne sie mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit garnicht gemacht werden, weil es ganz einfach zu teuer ist. So wird die Stadt/der Ort schöner gemacht, was ja nicht sein muss aber sehr Nett anzusehen ist.

Nicht diese Maßnahmen sind Falsch, sondern die Ausnutzung von Lücken, diese "Mentalität der offenen Hand", auch der Firmen. Hätt es in Freiberg keine Firma gegeben die so billig arbeitet, dann hätten sie eben mehr bezahlen müssen oder die Gänge selber wischen.
michael1902
Zitat(mr.orange @ 12 May 2006, 17:53)
Im übrigen: wenn Du einen Mindestlohn bereits hast, wozu brauchst Du dann noch nen Kombilohn?


natürlich is das beides miteinander kombinierbar. denn man kann doch nicht erwarten(zumindest denk ich so), dass für JEDE arbeit der selbe mindestlohn eingeführt werden kann. manche arbeiten bringen eben keine so große produktivität, dass man viele euros zahlen kann. ich denk da grad an nen erntehelfer. da kannst du nicht viel lohn zahlen. und dieser sollte dann eben bezuschusst werden, so dass diese arbeit doch etwas reizvoller wird.

Zitat(mr.orange @ 12 May 2006, 17:53)
Mindestlohn: nicht sinnvoll, besonders dann, wenn es den unsinnigen Kombilohn nicht gibt.

ohne kombilohn würde ich auch niemals den mindestlohn einführen.

Zitat(mr.orange @ 12 May 2006, 17:53)
unternehmen finden dann niemanden mehr, der sich so ausbeuten lässt, weil Nichtstun finanziell mehr bringen würde, als nen Billig-Job anzunehmen.
*

wieso denn (allgemein gesehen) ausbeuten (ich geh jetz nich von einzelfällen aus, die es vielleicht geben mag)? wie ich oben schon gemeint hab, existieren einfach arbeiten, die nicht viel geld einbringen KÖNNEN. ich komm da wieder auf beispiel erntehelfer zurück. da kannst du einfach nich 8 oder mehr euro pro stunde bekommen. das geht einfach nich. aber gerade da würde ich es passend finden, wenn der staat bezuschusst, so dass dieser job dann doch wieder attraktiv wird. denn auf dauer gesehen ist es mE schon billiger leuten geld zu geben, damit diese eine schlecht bezahlte tätigkeit annehmen, als jahrelang arbeitslosengeld zu zahlen.
mr.orange
Man bekommt bei solchen Modellen nie die Hintertüren geschlossen. Wenn ich findig bin, finde ich immer ne Lücke. Unser Steuer+mach-es-jedem-Recht-Sozialstaat beweist das immer wieder. Darüber hinaus muss man gegen Missbrauch wieder Kontrollen einführen. Bürokratie ick hör Dir wachsen.

Zu den 1-€-Jobbern: hier sind es die Kommunen und Gemeinden selbst, die den Missbrauch betreiben, indem sie solche Tätigkeiten über eigene kommunale Firmen abwickeln. Die Behauptung, "sonst würde es nicht gemacht " ist Quatsch. Beispiele das regulären Firmen Aufträge abgegraben wurden gabs dafür genug. Dazu genügt es, Nachrichten zu sehen. Mittlerweile werden ganze Sanierungsmaßnahmen unter dem Deckmatel der "Allgemeinnützigkeit" von 1-€-Jobbern durchgeführt. Und dann wundern wir uns über weitere Arbeitslose.

Zu den Firmen: man lese nochmal weiter oben. Mache ich nicht den Beschiss, machts eben jemand anders. Da kann ich als Unternehmer zwar stolz mit gutem Gewissen rumrennen, bin aber pleite. Diese Maßnahmen sind also Blödsinn, weil sie den Wettbewerb verzehren. Ich hab vor Jahren mit höchst ehrenwerten Ansätzen ein Unternehmen gegründet. Seit dem ich aber sehe, was hier abläuft kenne auch ich keine Skrupel mehr. Nicht wer viel leistet verdient viel Geld, sondern wer möglichst clever abzockt.

Das Gleiche gilt für Kombilohn-Modelle. "manche arbeiten bringen eben keine so große produktivität, dass man viele euros zahlen kann." Mag sein. Hier aber mehr zu zahlen grenzt an Kommunismus. Das hatten wir schon mal. Als Unternehmer würde ich den Kombilohn gnadenlos ausnutzen und mich subventionieren lassen, weil wie oben: Wenn ichs nicht mache, machts jemand anders. Der Kombilohn ist nicht billiger, wie der Artikel von Stormi beweist.

Also nochmal: Bringt ein Job nicht mehr Geld als Arbeitslosenhilfe, wird er nicht gemacht. Daher ist das die einzige Möglichkeit Firmen von Dumpinglöhnen abzuhalten.

Im übrigen gibt es solche Subventionsmodelle in Deutschland zuhauf. Ich sag nur Bergbau. Die Finanzierung der Arbeitslosigkeit wäre hier dreimal billiger, als die Arbeit selbst. Ein Bergbau-Arbeitsplatz kostet den Steuerzahler 100.000 € jährlich. Da drück ich nem Kumpel doch lieber 30.000 € in die Hand fürs Nichtstun.

Weiterhin ist es für mich nicht einsehbar, warum von anderer Leute Geld Arbeitsplätze subventioniert werden sollen. Das ist ja wie in der DDR.
mr.orange
Man bekommt bei solchen Modellen nie die Hintertüren geschlossen. Wenn ich findig bin, finde ich immer ne Lücke. Unser Steuer+mach-es-jedem-Recht-Sozialstaat beweist das immer wieder. Darüber hinaus muss man gegen Missbrauch wieder Kontrollen einführen. Bürokratie ick hör Dir wachsen.

Zu den 1-€-Jobbern: hier sind es die Kommunen und Gemeinden selbst, die den Missbrauch betreiben, indem sie solche Tätigkeiten über eigene kommunale Firmen abwickeln. Die Behauptung, "sonst würde es nicht gemacht " ist Quatsch. Beispiele das regulären Firmen Aufträge abgegraben wurden gabs dafür genug. Dazu genügt es, Nachrichten zu sehen. Mittlerweile werden ganze Sanierungsmaßnahmen unter dem Deckmatel der "Allgemeinnützigkeit" von 1-€-Jobbern durchgeführt. Und dann wundern wir uns über weitere Arbeitslose.

Zu den Firmen: man lese nochmal weiter oben. Mache ich nicht den Beschiss, machts eben jemand anders. Da kann ich als Unternehmer zwar stolz mit gutem Gewissen rumrennen, bin aber pleite. Diese Maßnahmen sind also Blödsinn, weil sie den Wettbewerb verzehren. Ich hab vor Jahren mit höchst ehrenwerten Ansätzen ein Unternehmen gegründet. Seit dem ich aber sehe, was hier abläuft kenne auch ich keine Skrupel mehr. Nicht wer viel leistet verdient viel Geld, sondern wer möglichst clever abzockt.

Das Gleiche gilt für Kombilohn-Modelle. "manche arbeiten bringen eben keine so große produktivität, dass man viele euros zahlen kann." Mag sein. Hier aber mehr zu zahlen grenzt an Kommunismus. Das hatten wir schon mal. Als Unternehmer würde ich den Kombilohn gnadenlos ausnutzen und mich subventionieren lassen, weil wie oben: Wenn ichs nicht mache, machts jemand anders. Der Kombilohn ist nicht billiger, wie der Artikel von Stormi beweist.

Also nochmal: Bringt ein Job nicht mehr Geld als Arbeitslosenhilfe, wird er nicht gemacht. Daher ist das die einzige Möglichkeit Firmen von Dumpinglöhnen abzuhalten.

Im übrigen gibt es solche Subventionsmodelle in Deutschland zuhauf. Ich sag nur Bergbau. Die Finanzierung der Arbeitslosigkeit wäre hier dreimal billiger, als die Arbeit selbst. Ein Bergbau-Arbeitsplatz kostet den Steuerzahler 100.000 € jährlich. Da drück ich nem Kumpel doch lieber 30.000 € in die Hand fürs Nichtstun.

Weiterhin ist es für mich nicht einsehbar, warum von anderer Leute Geld Arbeitsplätze subventioniert werden sollen. Das ist ja wie in der DDR.

Ergänzend: der Bund der Steuerzahler moniert vor allem unsinnige Ausgaben und nicht zu teure. Der Rest an Zusammenhängen ist bereits oben erklärt.
Chris
Warum muss man sowas bezuschussen. Das ist der falsche Weg. Man muss sich aus der Arbeitslosenversicherung zurückziehen. So bekommt man dann auch endlich wieder den Eiskverkäufer im Kino und auch den verkaufsoffenen Sonntag. Und darüberhinaus kostet es der regulär arbeitenden Bevölkerung viel weniger Geld.
Unscheinbar
http://de.news.yahoo.com/18052006/1...en-dringen.html

Bundespräsident Horst Köhler wird vor dem DGB möglicherweise ein Plädoyer für die Senkung der Lohnnebenkosten halten. In Berlin wurde am Donnerstag im Vorfeld des bevorstehenden Gewerkschaftskongresses davon ausgegangen, dass sich Köhler in seiner Rede am Montag zum Zusammenhang Arbeitslosigkeit und Lohnnebenkosten äußern will.

Nach Informationen der «Bild»-Zeitung arbeitet Köhler derzeit an einer Grundsatzrede, in der er deutlich machen will, dass Steuererhöhungen wie die Anhebung der Mehrwertsteuer im nächsten Jahr nur gerechtfertigt sind, wenn sie der Schaffung von Arbeitsplätzen dienen. Köhler wolle damit der Reformdebatte in Deutschland neuen Schwung geben.