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Vollständige Version anzeigen: Couchsurfing
bunglefever
Es kommt öfter vor, dass hier bei der Suche nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten das sogenannte Couchsurfing empfohlen wird. Die entsprechende Internetseite www.couchsurfing.org ist recht vielversprechend. Umfangreich, informativ und nicht zuletzt vertrauenerweckend, was in diesem Zusammenhang wichtig erscheint.

Es gibt zudem eine Unmenge von Erfahrungsberichten, ob generell oder zu den speziellen Hosts. Größere Städte werden inclusive der entsprechenden CouchsurferSzene ausführlich in einer eigenen Wiki beschrieben.

Mich würde interessieren, wer in oder aus Dresden schonmal CouchSurfing angeboten bzw. in Anspruch genommen hat und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt? Gibt es auch in Dresden schon eine etablierte "CouchSurfer-Szene"? In welchen Fällen macht CouchSurfing Sinn und wann nicht? Wieviel Zeit sollte man mitbringen, wenn man CouchSurfing selber in Anspruch nimmt? (Es ist ja imho mehr als einfach nur für Umme übernachten, sondern vielmehr auch das Angebot, Menschen und Ort kennenzulernen). Wie verlässlich sind die Angebote? Gibt es auch Negativbeispiele?

In der Tat, es geht auch um eine spezielle Gelegenheit, aber ich finde auch das Konzept an sich schon eine Weile interessant und bin neugierig, Erfahrungen aus erster Hand zu hören.

Euronymus
Es gibt dazu im Studivz ne Gruppe (soweit, so unspektakulär) aber es gab auch auf Energy Sachsen (!!!) einen Bericht ... und das ist im allgemeinen kein gutes Zeichen für ne Community (denn dann könntes auch Dampfer heissen).
wombat1st
ich kenne sowohl couchsurfing, als auch hospitalityclub.org aus persönlicher erfahrung. zweiteres benutze ich seit jahren als host und als schläfer und kann sagen, daß ich noch nie enttäuscht wurde. ich habe ein paar dutzend male unterkunft bekommen, und das weltweit. meist gab es noch viele zusatzgimmicks, wie die leute bock drauf hatten jemand neues kennen zu lernen. von gemeinsamen essen, Sightseeing ausflügen durch stadt und land, bis hin zu unverbindlichem sex (das ist die ausnahme!) ist alles drin.
die idee sollte aber nicht als billiges hostel mißbraucht werden. leute die zu nem vorstellungsgespräch wollen und nur schnell billig hier schlafen wollen lehne ich ab, weil mir da meine zeit doch zu schade ist. das mag elitär klingen, aber ich habe couchsurfen vor jahren halt anders kennengelernt. desweiteren ist meine streng subjektive Wahrnehmung die, daß bei couchsurfing mehr junge, hippe, trendy leute unterwegs sind, wohingegen mir die kruden gestalten die ich im HC kennengelernt habe mehr zusagen.
wichtig ist beim couchsurfen die verbindlichkeit, denn dann sind auch kurzfrstige ankünfte möglich. man sollte sich aber immer darauf einstellen (vorallem außerhalb mitteleuropas) in lebensmodelle zu geraten die man nicht versteht oder vielleicht auch gar nicht akzeptiert. da habe ich immer die zähne zusammengebissen und gelächelt. ansonsten kann man als gast wenig falsch machen, da gastfreundschaft, entgegen der gängigen stammtischmeinung doch ein hohes gut ist.
als host habe ich es immer so gemacht, daß ich ein wenig zeit einräume um zu schauen woran man ist. also ob nur nen kleinen stadtrundgang oder gleich volles programm mit freunden&co. meist bleiben die menschen ja 2-4 tage und da wird halt was zusammen gemacht, sofern die chemie stimmt. so scherze wie für essen zahlen, etc. finde ich dumm. bei mir war bisher jeder eingeladen und gut. für ne interessante zeit sind mir drei scheiben brot mit käse auch egal. und fast jeder gast hatte auch das verständnis dafür, schlafplatz, essen, telefonate, etc. zurückzuzahlen. entweder indem mal gekocht wurde, ich im gegensatz dazu mal nen wochenendtrip geschenkt bekam, es grandiose feiereien gab. das ergibt sich alles. einfach keine zu festen vorstellungen haben und dann ergibt sich das ganz organisch und menschlich.
hypocrisy
Meine Meinung dazu: Genial.

Bin nur bei Couchsurfing selbst angemeldet und habs grob gesagt bisher so 10-15mal genutzt, etwa zu einem Drittel als Gastgeber (meist eher als ne Art Guide, so vonwegen mal treffen, Abends was unternehmen, Tips geben etc.) und den Rest als Surfer. Und bisher nie enttäuscht worden, im Gegenteil, wahnsinnig interessante Menschen kennengelernt, Einblicke in andere Lebensarten bekommen, Orte gesehen, an die dich kein Touristenführer locken würde.
Im Gegenzug biete ich meistens an, Essen zu kochen (Chili/Curry kam bisher immer gut an wink.gif ) oder wenn ich z.B. ein Auto zur Hand hab die Leute mitzunehmen, wenn ich Ausflüge mache.
Meist wird dann aus einem "Städteurlaub" ein "Besuch bei Freunden in einer fremden Stadt".
Alles in allem ein absolut geiles Konzept, man sollte aber eine Portion Offenheit und Flexibilität mitbringen. Dafür bekommt man dann allerdings ein völlig neues Erlebnis von Reisen.