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Vollständige Version anzeigen: Bauindustrie fordert Privatautobahnen
Chris
Also ich überlege mir gerade, was uns die Bauindustrie damit weissmachen will: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=982632

Irgendwie hab ich ja den Eindruck, dass das deutsche Strassennetz zu den besten der Welt gehört. Klar ist verständlich, wenn man den Staat aus seiner misslichen Finanzlage befreien will. Dass die PKW-Maut ebenso dazugehört ist genauso verständlich. Was allerdings fraglich ist, ist, warum man für die Mobilisierung von privatem Know-How die Autobahnen privatisieren muss? Bauen die Firmen schlechter, wenn sie vom Staat bezahlt werden? Verdient der Staat mehr Geld, wenn er für die Erhebung der PKW-Maut noch einen Unterhändler einbezieht?

Ich halte den ganzen Vorschlag wieder für eine gelungene Idee den deutschen Bürger durch Privat-Firmen weiter zu schröpfen. Dem Staat wird weiter Geld verloren gehen, der Bürger wird im Endeffekt mehr zahlen, und der Würgegriff des Kapitalismus zieht sich weiter zu.
Encirith
Vor allem ist es absolut sinnlos die Autobahnen zu privatisieren, nur um kurzfristig einen geringen Teil der Staatsschulden abzubauen.. Die werden auch so weiter ansteigen und dann hat Deutschland nichtmal mehr sein Autobahnnetz, das ja wirklich ein sehr gutes ist.
Was Privatisierung bedeutet ist ja sicher klar... Autobahnabschnitte werden an private Investoren verkauft die sich davon Gewinn versprechen.. d.h. Kosten für jeden der sie nutzt, zumindest auf längere Sicht, und Verschlechterung der Leistungen.. z.b. die Instandhaltung der Autobahnen. Irgendwo her müssen ja die Gewinne kommen.

Was soll das nur werden, wenn selbst die Infrastruktur privatisiert werden soll?? no.gif
yocheckit
Zitat(Encirith @ 23 Oct 2005, 16:49)
Was soll das nur werden, wenn selbst die Infrastruktur privatisiert werden soll?? no.gif
*
kleinstaaterei..

back to the roots! biggrin.gif
Pusteblumenkohl
Tja es sieht düster aus.Die dunklen Sturmwolken des Kapitalismus haben Deutschland schon fest umschlungen, und das auge des Hurricans zieht sichmehr und mehr zusammen.
Oh grausame Königin Armut, bald wird der deutsche Michel dein geringster Knecht sein.
Großkonzerne ziehen raubrittergleich plündernd durchs Land. Der Herbstwind pfeift aschgraue Blätter durch einen leichenblassen Himmel und alles ist ja so schrecklich trostlos in Europa , das selbst Disneyland und der neue Harry Potter nix dagegen machen können.

Ich finde diese depressiven

"Oh mein Gott die

Kapitalisten/Illuminaten/Vogelgrippeviren/Deutschlandaktivsten (unzutreffendes Streichen)

werden uns fressen ! "

so zur Herbstzeit richtig klasse.
Macht so richtig kitschig depressive Stimmung.

Da bin ich froh, dass ich mich richtig über meinen Grünen Tee, meinen Bademantel und meinen Sherlock Holmes den ich gleich weiterlese, freuen kann.
Chris
Nunja ... wenn man sich mal anschaut, dass in einem Land wie Mexiko die Arbeitspreise und Benzinpreise verdammt niedrig sind, aber dank der privatisierten Strassen das Autofahren auf Autobahnen genausoviel kostet, wie in Deutschland, muss man sich echt fragen, ob das die Idee des Jahrhunderts ist.

Zu alledem kommt die Frage, warum ich noch einen Großindustriellen mehr durchfüttern muss, wenn der Staat sich doch genausogut um diese Belange kümmert. Oder habt ihr den Eindruck, dass die Autobahnen in Deutschland irgendwie am Arsch sind?

Wir bräuchten private Investoren für die Strassen in den Städten, damit endlich mal die Schlaglöcher verschwinden, die Strassen wieder sauber geräumt werden etc. pp. Aber danach hab ich noch keinen Schreien gehört.

Ich für meinen Teil hätte gern, dass der Staat mir sein verliehens Geld schenkt, weil ich viel besser mit den Zinsen, die die anderen dafür zahlen umgehen kann, als der Staat selbst und sowieso dann alles besser wird für diejenigen, die Zinsen zahlen, die Zinsen bekommen und die Bürger und der Weltfrieden wird ausbrechen, und jeder wird einen Band von Sherlock Holmes kostenlos bekommen. Na ist das nichts?
Pusteblumenkohl
@ chris :

och na lass mal, irgendwer wird auch noch auf die Idee kommen die Bürgersteige zu privatisieren. wink.gif
Dass sich nach den Neuwahlen nu am neoliberalistischen Kurs der Regierung nix ändert war ja abzusehen. Und wenn man da nach einigen Meinungen nur noch 18 Jahre auf den Zusammenbruch und Mad Max Endzeitszenarios warten brauch, dann geht das ja eigentlich.

Ich bin auch gegen ne Autobahnmaut, da ich aber kein Auto besitze verspür ich nicht so den Aktionsbedarf was dagegen zu tun. dunno.gif