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Vollständige Version anzeigen: Zukunftsstadt Dresden
mArVinTheRobot
aktueller SpiegelArtikel zu Dresden: spiegel.de

ein paar Auszüge:
Zitat
Gleich hinter dem Innenstadtring beginnt die unendliche Einöde trister Plattenbausiedlungen, zu denen holprige, mit Schlaglöchern übersäte Straßen führen, deren Asphaltbelag nur hie und da notdürftig mit Kopfsteinpflaster geflickt ist.

bautechnisch der größte Nonsens, aber woher soll man's wissen...


Zitat
Im Winter verströmen die Quecksilberdampflampen in den hohen Straßenlaternen auch tagsüber ein orangegelbes Licht, das den Passanten auf den zerbröckelnden Bürgersteigen eine kränkliche Gesichtsfarbe verleiht.

dass ihr alle krank ausseht, weiß ich, dass hierzulande Quecksilberdampflampen tagsüber heller als die Sonne strahlen und dabei das typische orange-gelbe Natriumdampf-Hochdrucklampen-Licht verbreiten ... nun, man lernt nie aus ....


Zitat
Dort wohnen jene Menschen, von denen sich viele innerlich bereits von dem Aufbruch in die Zukunft verabschiedet haben, der andernorts im boomenden Freistaat Sachsen immer noch spürbar ist.

Ok, vielleicht bin ich schon zu lange in Dresden, dass mir das noch nicht aufgefallen ist - aber hej, habt Ihr Osterheimreisenden Euch zu hause auch wieder geschämt Erst- bzw. Zweitwohnsitzbürger der Hauptstadt des Pessimismus zu sein und an den Schwarzenberg-typischen optimistischen Weitblick nicht heranreichen zu können?

Zitat
Etwa in Leipzig. Doch im Vergleich zu diesem zweiten sächsischen Zentrum hat die Landeshauptstadt nur mäßig attraktive Niederlassungen moderner Großindustrien abbekommen. Zwar betreibt AMD ... Infineon .... VW ....

da fällt mir nur die Volksfront von Judäa ein:
Zitat
Rech:
Also gut. Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein,
der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der
allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer JE für uns getan?
2.Mitglied:
Den Frieden gebracht...
Rech:
Aach! Frieden! Halt die Klappe.


aber schauen wir wieder in den Spiegel:
Zitat
In der Elbmetropole haben sich insgesamt zehn Fraunhofer-Einrichtungen angesiedelt. Damit ist Dresden genau genommen die Fraunhofer-Hauptstadt.  ....  Max-Planck-Gesellschaft ein neues Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik .... BioInnovationszentrum ... TUD "Zentrum für Regenerative Therapie" - laut Selbstdarstellung "das größte universitäre Forschungszentrum in Deutschland" - im Exzellenzwettbewerb der Bundesregierung als einzigartige Institution für biomedizinische Grundlagenforschung als Exzellenzcluster ausgezeichnet.
Zitat
Biomedizin  ... Weichen längst gestellt ... 20 Professuren eingerichtet oder neu berufen.
shocking.gif interessant bis krass, geht 2,5 Seiten lang so .... aber das alles hat natürlich einen Haken:
Zitat
Zum anderen wird das Leben außerhalb der Forschungsinstitute stark von der sozialen Provinzialität geprägt, offener ausgedrückt: von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.

obwohl Dresdner biogenetisch sehr tollerant sein können:
Zitat
Noch nie wurde in der sächsischen Hauptstadt Widerspruch gegen die gentechnischen Fragestellungen artikuliert ... "Auf keiner der großflächigen Fassaden, weder am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik noch am BIOZ, ist jemals ein Farbbeutel gelandet"

Na wenn das nicht Absolution bedeutet.

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genug zitiert, was mich eigentlich aufregt ist die, wie ich finde, unseriöse Ausarbeitung dieses Artikels. Die fehlende nichtakademische Allgemeinbildung des Autors, muss man wohl leider tolerieren, in einer Zeit in der die meißten jungen Leute kaum noch einen Nagel in die Wand bekommen - aber dessen makroökonomische Platzierung in der Glaskugel der globalisierten Welt zu erkennen glauben.

Dem journalistischen Anspruch unwürdiger empfinde ich die fast schon demagogische schwarz-weiß-Darstellung. Man ist geneigt zu der Feststellung zu gelangen, "Warum um alles in der Welt, gehen intelligente Wissenschaftler dorthin?". Dabei geht es mir garnicht um die Fakten, sondern um das Bild, das hier durch bewußtes Weglassen, Vereinfachen, Übertreiben und Gutmenschtum gezeichnet wird.

Für mich hat sich der Autor auf ein derart niedriges Niveau begeben, dass mir selbst positiv klingende Aspekte als fragwürdig erscheinen. Schade eigentlich.
Chino
.. schreib doch einen Leserbrief.
Vielleicht bringt es ja was .. vielleicht auch nicht.
Probieren ..

-> zum Leserbriefformular

Grüsse
C°°°
smile.gif
Wanda
hm. ne woche zu spät für nen aprilscherz. sonst hätt ich das einfach als solchen abgetan beim lesen der ersten seite
bsf
Das mit den strahlenden Leuten (wegen dem Quecksilber...) fand ich persönlich am besten.
Aber ich glaube schon lange, dass die bei Spiegel Online nur noch zugekifft ihre Artikel schreiben, denn es ist nicht das erste Mal, dass ein Artikel so schlecht und polemisch ist.

Schade eigentlich.
JoSchu
Und wieder einmal macht SPON seinem Ruf als BILD für Pseudointellektuelle alle Ehre. Das ist so dämlich, darüber kann ich mich gar nicht mehr ärgern, das provoziert nur lautes Gelächter.
Zappelfry
Ich als pseudointelelktueller (?) SPON-Leser fühle mich angesprochen und möchte mich bessern. Auf dem Spiegel wurde ja nun des Öfteren mit Genuß rumgehackt, ich finde es wird Zeit auch mal Alternativen zu nennen.

In einer Sache muss man dem Autor recht geben wie ich finde, Dresden hat tatsächlich etwas von Provinz an sich, was ich als Dorfmensch jedoch durchaus auch schätze.
Even
Zitat
Zum anderen wird das Leben außerhalb der Forschungsinstitute stark von der sozialen Provinzialität geprägt, offener ausgedrückt: von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. Nach einer Studie der Universität Bielefeld sind 65,4 Prozent der Sachsen der Meinung, dass in Deutschland zu viele Ausländer leben.


Na ja, was soll man da sagen? Is halt so in Dörfern. lol.gif
JoSchu
Zitat(Zappelfry @ 09 Apr 2007, 20:13)
Ich als pseudointelelktueller (?) SPON-Leser fühle mich angesprochen und möchte mich bessern. Auf dem Spiegel wurde ja nun des Öfteren mit Genuß rumgehackt, ich finde es wird Zeit auch mal Alternativen zu nennen.

Süddeutsche, FAZ, Zeit und wenn es unbedingt sein muss auch Die Welt.
Fuchs
Süddeutschen und FAZ sind Tageszeitungen und NICHT Wochenmagazine, haben dementsprechend andere Möglichkeiten und eine andere Darstellungsformen im Allgemeinen!

Zeit würde ich akzeptieren! Von der Welt sollte man sich generell distanzieren! Spiegel und SPON haben überdies unterschiedliche Redaktionen!

Allgemein gesagt, ist das eine Spiegel-typische Schreibe über die ich mich schon oft geärgert habe! Wichtig ist aber, dass sowas von Redakteur zu Redakteur sehr unterschiedlich ist!

Wahrheit und Nicht-Wahrheit sind oft schwer festzumachen (auch für uns, weil wir hier an der Uni nur den Blick auf eine gebildete, oft sozial besser gestellte Gruppe hier in DD haben)...

Leserbriefe helfen auf jeden Fall! Versuchs mal!
Chrizzly
Ach, jetzt habt Euch doch nicht so! Da ist halt ein Redakteur auf das Schlagwort Aufbau-West aufgesprungen. Denn eigentlich wollte er schreiben, wie viel Geld unnötigerweise in Elbflorenz gesteckt worden sei und alle Straßen jetzt golden glänzen würden. Als er dies dann mit der Realität verglichen hat, kamen plötzlich Widersprüche auf, und schon wusste er nicht mehr was er jetzt schreiben soll.
Habt Mitleid mit einem armen verwirrten Schreiberling! Vielleicht hat er sogar Familie und Kinder. Die müssen ja auch ernährt werden smile.gif
bsf
Zitat(Fuchs @ 09 Apr 2007, 21:48)


Wahrheit und Nicht-Wahrheit sind oft schwer festzumachen (auch für uns, weil wir hier an der Uni nur den Blick auf eine gebildete, oft sozial besser gestellte Gruppe hier in DD haben)...


*


Naja, dass alle Dresdner verstrahlt sind und es einen riesigen Anteil Nazis in Dresden gibt, halte ich schon für eine Nicht-Wahrheit.
Es ist auch der Tonfall, der zählt, und hier hat sich der Autor eindeutig im Ton vergriffen.
Mag sein, dass es unterschiedliche Redaktionen sind - aber ein Großteil der Sachen, die im Heft stehen, erscheinen auch auf SPON.
mArVinTheRobot
@fuchs: smile.gif - Du mußt nicht jeden Satz mit einem Ausrufezeichen beenden. Ich finde auch versteckte Imperative wink.gif

Ich will garnicht auf spiegel.de rumhacken, über die regt man sich ja nur noch auf, weil man besseres gewohnt ist / erwartet. Bei anderen Seiten / Magazinen hat man den Anspruch oft schon begraben.

Für mich ist es nur ein "schönes" Beispiel journalistischer Tiefstleistung, für die man eigentlich schon wieder dankbar sein müßte. Viel zu oft liest man nicht hinterfragend solche Artikel über verschiedenste Themen, ohne so einen Bezug wie oben dazu zu haben.

Das ist meiner Meinung nach noch das grundlegenste Übel im Inet, es gibt viel zu viel fehlerhafte, einseitige oder gar falsche Information. Jeder von uns weiß es, aber es betrifft ja nur Seiten auf denen andere surfen - oder ?


dass das hier Provinz ist, wird keiner abstreiten, es macht DD nur noch lebensfroher - aber Sätze wie
Zitat
sozialen Provinzialität ... offener ausgedrückt: Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.
- das ist ein Gleichnis, da fehlen einem die Worte ...


achja, Leserbrief.
Nee, hier habens schon mind. 8 Mann gelesen, dort wirds wohl nur einer unkommentiert untern Tisch fallen lassen. Oder wie damals doch darauf reagieren?
mcnesium
Zitat(Fuchs @ 09 Apr 2007, 21:48)
Allgemein gesagt, ist das eine Spiegel-typische Schreibe über die ich mich schon oft geärgert habe! Wichtig ist aber, dass sowas von Redakteur zu Redakteur sehr unterschiedlich ist!*

ich frage mich bei solchen artikeln immer, ob sich der chefredakteur oder überhaupt noch jemand anderes mal kurz durchliest, was der autor so verzapft, bevor das online gestellt wird. oder eben, warum nicht? denn dass das ne subjektive sichtweise is, lässt sich auch von nichtdresdnern wohl kaum abstreiten. sowas darf man eigentlich so nicht als artikel, der nicht mit "vorsicht, persönliche meinung eines einzelnen!!!" gekennzeichnet ist, veröffentlichen!
Chris
Der Mann hat vollkommen Recht:

Zitat
Gleich hinter dem Innenstadtring beginnt die unendliche Einöde trister Plattenbausiedlungen, zu denen holprige, mit Schlaglöchern übersäte Straßen führen, deren Asphaltbelag nur hie und da notdürftig mit Kopfsteinpflaster geflickt ist.

Da ist er wohl durch die Prager Straße spaziert um dann hinterm Hauptbahnhof in ein Schlagloch zu fallen. Schade, dass er nicht gerafft hat, dass der Dr. Külz Ring trotz seines Namens nicht zum Innenstadtring gehört.

Zitat
Im Winter verströmen die Quecksilberdampflampen in den hohen Straßenlaternen auch tagsüber ein orangegelbes Licht, das den Passanten auf den zerbröckelnden Bürgersteigen eine kränkliche Gesichtsfarbe verleiht.

Edles Weiß ist wieder in. Wie damals im 17. Jahrhundert, als man nicht genügend vornehme Blässe tragen konnte. Es ist durchaus verständlich, dass der Autor das Nicht-Vorhanden-Sein greller 90iger-Jahre Flutlichtscheinwerfer bemängelt.

Zitat
Dort wohnen jene Menschen, von denen sich viele innerlich bereits von dem Aufbruch in die Zukunft verabschiedet haben, der andernorts im boomenden Freistaat Sachsen immer noch spürbar ist.

Auch hier hat er Recht. Mit andernorts im boomenden Freistaat Sachsen meint er Villenviertel wie den Weißen Hirsch. Dort spürt man noch prima, wie alles nach oben geht.

Zitat
Etwa in Leipzig. Doch im Vergleich zu diesem zweiten sächsischen Zentrum hat die Landeshauptstadt nur mäßig attraktive Niederlassungen moderner Großindustrien abbekommen. Zwar betreibt AMD ... Infineon .... VW ....

Also bitte. VW ist wirklich auf dem absteigenden Ast. Wer will die CO2 lastigen Brummer von denen noch kaufen. Infinion hat sich schon vor Jahren mit schlampig gefertigten Chips in die Misere geritten, und 65% aller Computer werden heute noch mit Intelprozessoren ausgestattet. Klar, dass Leipzig weit vorne liegt, mit Markenproduzenten, die den riesigen Prozentsatz von 0,4% der deutschen Bevölkerung bedienen, z.B. Porsche.

Zitat
Zum anderen wird das Leben außerhalb der Forschungsinstitute stark von der sozialen Provinzialität geprägt, offener ausgedrückt: von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.

Auch Journalisten müssen in Landtags- und Stadtratssitzungen. Der Mann weiß also worüber er schreibt.

Bitte verzeiht es dem Autor, wenn er längst leidgewordene Themen wie Waldschlößchenbrücke und Nazis in den Parlamenten als bekannt voraussetzt. Immerhin bekunden 78,4% der Bundesbürger, dass sie so ein Geschrei nicht mehr hören können - dementsprechend gut darüber informiert sind.
aktsizr
Zeit, FAZ & Sueddeutsche find ich ordentlich.

Advanced Mask? Operating System Research Center... Dresden OldSkool (Zentrum) --> Dresden Präkariatingen (Ums Zentrum) --> Dresden Snobbingen (Wo die Bomben nicht mehr gereicht haben). So in etwa.
AdD
Zitat(Chris @ 09 Apr 2007, 23:38)
Infinion hat sich schon vor Jahren mit schlampig gefertigten Chips in die Misere geritten
*


achso, wusst ich garnich, war damals zufrieden mit den teilen :> ma gut dass ich scho seit 4 jahren nur noch mit corsair seegle
Fuchs
Zitat(bsf @ 09 Apr 2007, 22:25)
Naja, dass alle Dresdner verstrahlt sind und es einen riesigen Anteil Nazis in Dresden gibt, halte ich schon für eine Nicht-Wahrheit.
Es ist auch der Tonfall, der zählt, und hier hat sich der Autor eindeutig im Ton vergriffen.
*


du hast absolut recht!

Zitat(mArVinTheRobot @ 09 Apr 2007, 22:34)
@fuchs:  smile.gif - Du mußt nicht jeden Satz mit einem Ausrufezeichen beenden. Ich finde auch versteckte Imperative wink.gif


dumme angewohnheit
Zitat
Für mich ist es nur ein "schönes" Beispiel journalistischer Tiefstleistung, für die man eigentlich schon wieder dankbar sein müßte. Viel zu oft liest man nicht hinterfragend solche Artikel über verschiedenste Themen, ohne so einen Bezug wie oben dazu zu haben.

achja, Leserbrief.
Nee, hier habens schon mind. 8 Mann gelesen, dort wirds wohl nur einer unkommentiert untern Tisch fallen lassen.
*


Leider hab ich meinen Spiegel bei Marc vergessen und hab keinen Plan, ob es so einen Artikel, der DD thematisiert, auch im Heft gibt! Allerdings is der Spiegel in Sachen Leserbriefe sehr fair und druckt grundsaztlich positive und negative Briefe ab, die - zwar selte, aber immerhin doch ab und an - sogar kommentiert werden! Ich persönlich überlege schon, ob ich den Link zu diesem Thread an SPON schick! Kann man hier auch als Gast reinschaun?
EnjoyTheChris
Naja, ob der Thread sich nun wirklich substantiell mit dem Thema befasst? Der Tenor des Artikels stimmt schon; Dresden ist definitiv im kargen Osten eine blühende Oase.

Man hat schon den Eindruck, als hätte sich der Autor erst einmal hingesetzt und Stichpunkte à la aufgeschrieben:
  • Erfolgsstory im Osten
  • tolle neue Biotechnologie -> Zukunft -> unheilbare Krankheiten
  • Riesennaziproblem im Osten erwähnen
  • sprachliche Bilde einbauen (Kontrast Innenstadt <-> Neubauten

und dann danach ein Beispiel gesucht, wo es halbwegs passt und dann den Artikel so geschrieben, dass er auch im Deutsch-LK eine 1 für Ausdruck bekommt und dabei die Faktenlage etwas verdreht.

Dass die Biotechnologie in Dresden so boomt, wusste ich noch gar nicht; die Abkanzelung von AMD und Infineon ist lächerlich. Die Dresdener AMD FAB ist eine der wichtigtesten im gesamten Konzern und es gibt durchaus Designer hier; Dresden ist neben Grenoble der bedeutenste Mikroelektronikstandort Europas.

C'ya,

Christian
Atanasoff
Zitat
DER AUTOR
Michael O. R. Kröher, geboren 1956, ist promovierter Humanmediziner und Wissenschaftsjournalist. Er arbeitete für "stern", "Geo", und "Die Woche". Seit 1999 ist er Redakteur und Reporter beim manager magazin mit dem Schwerpunkt Foschung und Technologien. Für seine Berichterstattung über "Denkende Dinge" erhielt er 2006 den Journalistenpreis "Innovationen für Europa".

Daher der Fokus auf die Biotechnologie und die oberflächliche Betrachtung der restlichen Hochtechnologie.
Was die provinzialität Dresden angeht: Das macht ja auch den Reiz von DD aus, dass es dort nicht ganz so hektisch zu geht wie anderswo, außerdem schaue man nur hinter die hübschen Fassaden anderer Großstädte, da sieht es auch nicht viel besser aus.
Das Dresden besonders von der pragmatischen Bauweise des Ostblocks geprägt ist, kann man zwar nicht abstreiten aber soll man alles neu bauen? Immerhin war ja nach 1945 hier einiges kaputt und so schöne Gelder zum Wiederaufbau gab es auch nicht. Und die WoBa usw. geben sich ja Mühe die Gebäude und das Umfeld schön her zu richten, aber des muss ja auch dann irgendwann der Mieter mit bezahlen.

--Doofer Artikel--- angry.gif
--Ich mag Dresden--- smile.gif
die_dan
Ich mag Dresden auch. In der gleichen Woche erschien übrigens auch im Stern (den ich nur zufällig in die Hände bekam rolleyes.gif ) ein Reportage über Dresden... Komisch war der gänzlich andere Ton: Dresden is DIE Boomtown in Deutschland ... und schick och noch.

Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich glauben soll. weeping.gif Ich dachte immer das Spiegel in der Seriösitätsskala deutlich vor dem Stern rangiert. Aber das gilt anscheinend ja nur noch (oder überhaupt noch?) für das Magazin selbst.
tuesday
Zitat(die_dan @ 10 Apr 2007, 11:39)
Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich glauben soll. 
*


BILD! dir deine Meinung!!

Ich find Dresden auch sehr schön und ich freue mich immer wieder wenn ich in diese schöne Statd zurück komme.

Ich hab schon viele schöne Städte gesehen und keine ist so toll wie Dresden!

Ich bin für einen Leserbrief um sich von diesen Behauptungen aus dem Artikel zu distanzieren.
Pusteblumenkohl
Dresden rockt. vor allem Löbtau. Ich hab da sogar n Zimmer zu bieten.
phanatos
Zitat(Pusteblumenkohl @ 10 Apr 2007, 14:03)
Dresden rockt. vor allem Löbtau. Ich hab da sogar n Zimmer zu bieten.
*

Löbtau ist <3
EnjoyTheChris
Zitat(tuesday @ 10 Apr 2007, 12:44)
BILD! dir deine Meinung!!

Ich find Dresden auch sehr schön und ich freue mich immer wieder wenn ich in diese schöne Statd zurück komme.

Ich hab schon viele schöne Städte gesehen und keine ist so toll wie Dresden!

Ich bin für einen Leserbrief um sich von diesen Behauptungen aus dem Artikel zu distanzieren.
*

Ich auch! Auf das jemand einen Leserbrief mit meiner Meinung schreibt! Ich bin dafür!

Im Ernst, ich glaube manche übertreiben hier etwas. Das der Artikel alles andere als gut ist, darüber sind wir uns ja klar; aber ich denke schon, dass da nichts drin steht, was wirklich falsch, bzw. sich nicht unter journalistischer, künstlerischer Freiheit abhandeln lässt.

Dazu vielleicht ein kleiner Schwank aus meiner Jugend:

Es trug sich anno dazumal 2000 zu, dass das ZDF-Magazin Frontal eine Bericht über "Frankfurt (Oder)" (meine Heimatstadt) brachte. Darin wurde Frankfurt prototypisch für verfallene Oststädte mit Naziproblem verwendet. Das alles sehr undifferenziert und auch beileibe nicht sachlich. Die Aufnahmen und Interviews waren sehr gezielt gemacht worden.

Ein Sturm der Entrüstung ging durch die Stadt! Das darf nicht sein! Frankfurt verfallen und eine Rechtenhochburg? Unerhört!

Das musste Konsequenzen haben; okay wenigstens ein klärendes Gespräch mit dem zuständigen Intendaten Fritz Pleitgen in unserer Konzerthallte.

Ich saß in der zweiten Reihe und eigentlich kann ich erst jetzt bewerten, was dann dort eigentlich abging. Man musste Pleitgen zugute halten, dass er überhaupt kam. Die Art und Weise wie dann aufgebrachte Bürger immer wieder verbal ausfällig gegenüber ihm wurden, hatte schon etwas von einer Hexenjagd. Dabei ging völlig unter, dass es durchaus einige Probleme mit Rechten gab, es ging nur noch um "verbale Rache".

Was lernen wir daraus? Genauso wie in dem Bericht von damals einige Körnchen Wahrheit steckten, lassen sich auch welche in dem Artikel finden. Außerdem sollte man ja nicht vergessen, dass der Artikel Dresden auch positiv erscheinen lässt.

Die sicherlich nicht ganz ernst gemeinten Fragen von einigen, welches Magazin sie denn noch lesen könnten, kann man also getrost beantworten - alle. Man sollte es nicht an einigen schlechten Artikeln festmachen, bzw. kann eigentlich dankbar sein, dass es diese auch gibt. Denn WIR haben die Wahl. Wir können uns unsere Meinung bilden und wir zeichnen uns doch aus, wenn wir auch schlechte Artikel erkennen und trotzdem drüber nachdenken.

So und jetzt geh ich wieder Scheiben werfen...

C'ya,

Christian
aktsizr
Zitat
Außerdem sollte man ja nicht vergessen, dass der Artikel Dresden auch positiv erscheinen lässt.


Überwiegend sogar.
tingel
Es ist schon seit längerer Zeit zu beobachten, daß der Spiegel immer mehr an Objektivität verliert - insbesondere, wenn es um Stimmungsmache geht. Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken, da paßt es super, daß sich der Chefredakteur des Spiegel (Aust) mit dem der Bild (Diekmann) super verstehen.
Die Tochter des Herausgebers äußert sich ebenfalls kritisch über den Spiegel Chef.
EnjoyTheChris
Dass du mangelnde Objektivität beim Spiegel versuchst mit einem Auszug einer Rede zu untermauern, die sich über eine Verschiebung der Hauptthemenpunkte beschwert, leuchtet mir nicht so ganz ein.

Wie objektive Stimmungsmache aussehen soll, würde ich auch gerne mal wissen. Stimmungsmache ist in dem Spiegelartikel nicht zu erkennen. Man müsste sie schon hinein interpretieren.

Hinzu kommt, dass der begleitende Kontext deiner Quelle aus einem Blog kommt, von irgendwelchen Leuten, die einen Onlinevalidierungsservice für Webseiten betreiben und das (Blog) natürlich selber weit davon entfernt ist objektiv zu sein (mit gutem Recht, dafür sind Blogs schließlich da).

Aber das ist auch gut so, Objektivität wird es in den seltensten Fällen geben; warum lese ich den SPON und nicht die FAZ? Warum lesen andere die TAZ (nicht, dass ich die TAZ nicht lesen würde; aber haben die überhaupt eine Webseite?)? Weil sie sich im jeweiligen politischen Umfeld wohler fühlen. Ich streite ja nicht ab, dass Berichterstattung objektiv sein sollte, aber ich will nicht nur konsumieren, sondern auch nachdenken können. Dazu können Anregungen in eine Richtung durchaus fruchtbar sein.

Mit anderen Worten - mangelnde Objektivität zu beklagen ist ein Totschlagargument, welches sich immer anwenden lassen wird und schon allein deshalb scheitert, weil wir vermeintliche Objektivität subjektiv wahrnehmen.

Objektiv gesehen hat der Artikel Recht.

Sachsen und sicherlich auch Dresden hat ein Naziproblem. Wenn die NPD mehr Stimmen als die SPD bekommt, dann ist etwas faul im Freistaate Sachsen.

Es gibt genügend Ecken in Dresden in den von blühenden Landschaften, die uns manche mit einer blühenden Fantasie versprachen, noch nichts zu sehen ist.

Die Frage wäre natürlich, wie Dresden im Vergleich zu anderen Städten aussieht. Diese wurde aber relativ geschickt im Artikel umschifft.

C'ya,

Christian
wombat1st
Zitat(EnjoyTheChris @ 10 Apr 2007, 21:48)
Warum lesen andere die TAZ (nicht, dass ich die TAZ nicht lesen würde; aber haben die überhaupt eine Webseite?)?
*

www.taz.de
lusch3
nach dem lesen des kompletten artikels muss man feststellen, dass selbst der abschnitt mit der ausländerfeindlichkeit nicht wirklich dresden-schädigend ist, denn wenn 65,4% der sachsen meinen, dass zu viele ausländer in d leben, dann kann man damit genauso viel anfangen, wie ein fisch mit landluft.
wenn man das wegstreicht, kommt dresden dann doch wieder ganz gut weg. das viel gebaut wird/werden muss ist nun auch nicht der hammer.
babyG
wenn sich so viele für einen leserbrief aussprechen warum schreibt man dann keinen "gesammelten" im namen vieler???

seh es leider noch nicht kommen dass dort etwas eingeht.....

ok deshalb der erste der nen leserbrief verfasst hier geposted und abgeschickt hat der......


****** *** **** *** ***!!! *** *** *** ***** ******!! happy.gif

die auflösung folgt

Chris
Ja, der Autor hat auch viele Probleme übersehen. Dass dank der Übernahme durch Fortress das Plattenbaughetto nur solange abgerissen wird, wie die Mietpreise im Keller sind (da aber Fortress sowieso den größten Teil des Bestandes kontrolliert, können die auch ohne Abriss die Preise erhöhen).

Oder dass Fachkräftemangel droht, weil hier keiner bereit ist, mehr als 75% des Westlohnes zu bezahlen.

Oder dass Politiker die Sachsen nicht für entscheidungskompetent halten, z.B. im Hinblick auf die EU Verfassung.

Oder dass man hier vorher Eishallen baut, und nachher feststellt, dass man finanzielle Verluste nicht vertraglich abgesegnet hat. Trifft auch auf spitze Glashäuser in der Nähe des Hauptbahnhofes zu.

Oder oder oder.
Aber nein, man muss sich ja platt über Nazionalsozialismus aufregen. Und dann noch nicht mal erwähnen, dass weiterhin Geld für Jugendzentren zusammengestrichen wird, und bald die NPD die einzigen Jugendzentren in ganz Sachsen betreibt.
die_dan
Dein Sarkasmus bringt uns auch nicht weiter! tongue3.gif

hier sollte noch was stehen, aber ich seh grad, dass ich los muss... pinch.gif