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Vollständige Version anzeigen: Zug der Erinnerung Hauptbahnhof, Prager Straße - 28. April 2008
sodi
Zug der Erinnerung
Hauptbahnhof, Prager Straße
vom 28. bis 30.04.2008
Mit dem Zug der Erinnerung soll an die tausenden jüdischen Kinder
erinnert werden, die von den Nazis in die Vernichtungslager deportiert
wurden. Im Zug der Erinnerung, der auf den Deportationsstrecken der
Deutschen Reichsbahn verkehrt, wird mit einer Ausstellung das Schicksal
jüdischer Kinder in ihren Heimatorten, in der Zeit der Diskriminierung
und die Deportation erlebbar gemacht.

Fast sämtliche deutschen Bahngleise waren in das Deportationsgeschehen einbezogen. Die europaweite Logistik der Verschleppung und Vernichtung hätte ohne die Dienste der Reichsbahn nicht funktionieren können. Über tausende Kilometer wurden Deportationszüge in die Lager geschleust. Selbst unter Kriegsbedingungen setzten die NS-Behörden die Transporte fort – aus Griechenland oder Jugoslawien ebenso wie aus Norwegen und Frankreich.

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Die Durchgangsstrecken dieser Transporte kreuzten große deutsche Städte: Hamburg, Köln, Frankfurt a.M. oder Dresden. Auf den Bahnhöfen schienen sich die Wartenden an den Anblick der Todeszüge gewöhnt zu haben. Denn bereits lange vor Durchfahrt der europaweiten Reichsbahn-Transporte wurden auf den Bahnhöfen tausende Waggons für die deutschen Opfer bereitgestellt. Wie Fotodokumente aus mehreren deutschen Städten beweisen, fanden die Deportationen oft am helllichten Tag und auf den Nachbargleisen des alltäglichen Zugverkehrs statt: in Berlin, München, Düsseldorf, Hannover oder Erfurt. Aus dem Ruhrgebiet ist bekannt, dass einzelne Waggons an übliche Reisezüge gekoppelt wurden, um die deportierten Menschen zu Knotenpunkten des Bahnverkehrs zu bringen und dort mit anderen Verschleppten zusammenzuführen – auf dem Weg in die Vernichtung.

Auf den deutschen Gleisen wurden die letzten Botschaften der Opfer gefunden: verzweifelte Hilferufe, Brieffetzen und Postkarten. Diese Zeugnisse sind verweht. Kaum ein Bahngleis, das an die Schicksale der Verschleppten erinnert; wenige Bahnhöfe, in denen ein Ort des Gedenkens besteht.

Der Zug der Erinnerung besteht aus mehreren Waggons, in denen die Geschichte der europäischen Deportationen in beispielhaften Biografien nacherzählt wird. Schwerpunkt der Ausstellung ist das Deportationsgeschehen in Deutschland: die Zustellung der Deportationsbescheide, das Herrichten und Verlassen der Wohnungen, der Weg zu den Sammellagern und von dort am helllichten Tag durch die Dörfer und Städte zu den wartenden Zügen.

In einem eigenen Ausstellungsbereich werden mehrere Täter der unterschiedlichen Funktionebenen vorgestellt: Vom Reichsverkehrs- ministerium über die SS bis hin zu den Logistikplanern der Reichsbahn, die für den Transport der todgeweihten Kinder und Jugendlichen in die Vernichtungslager sorgten. Mehrere dieser Spezialisten setzten ihre Bahnkarrieren in der Nachkriegszeit fort.

Der Zug der Erinnerung wird auf seinem Weg durch Deutschland über einen Teil der Deportationsstrecken fahren – an sämtlichen Bahnhöfen zu halten, über die Millionen Deportierte geschleust wurden, würde Jahre dauern.

Vor dem rechten Eingang in die Bahnhofshalle (vom Schlesischen Platz aus) erinnert eine Mahntafel an die Funktion des Neustädter Bahnhofs als Ausgangsort für Deportationen während des Dritten Reiches.

Trailer

www.zug-der-erinnerung.eu
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Beginn: 09:00 Uhr
Location: Hauptbahnhof, Prager Straße
Adresse: Hauptbahnhof, 01069 Dresden
wombat1st
Der Zug der Erinnerung hält ab dem 28.April im Hauptbahnhof auf Gleis 6.


Montag der 28. April



9.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung durch Dr. Nora Goldenbogen

(Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden)



9.15 Uhr Synagogenchor Dresden

unter der Leitung von Ursula Philipp - Drescher



9.25 Uhr GEDENKEN von Dr. Eva – Maria Stange

(Staatsministerin für Wissenschaft/Kunst)



9.40 Uhr Synagogenchor Dresden



9.50 Uhr Gedanken zum Europäischen Projekt, Rüdiger Minow,

Verein „Zug der Erinnerung“



10.00 Uhr Spurensuche in Dresden,

ein (e) SchülerIn und ein (e) TeamerIn erzählen



10.15 Uhr Ausstellungsbesichtigung

- Präsentation der Spurensuche durch eine Klasse

( 11. Klasse LK Geschichte Drei Königs Gymnasium)





Dienstag der 29. April



9.00 Uhr „Die Erinnerung lebendig halten“ Martin Dulig,

Fraktionsvorsitzender der SPD im Sächsischen Landtag

- Präsentation der „Spurensuche“ durch eine Klasse

( 8. und 9. Klasse 46. Mittelschule )



- Ausstellungsbesichtigung





Mittwoch der 30. April



9.00 Uhr Ausstellungseröffnung Rüdiger Minow

gemeinsame Besichtigung des Zuges von Landesbischof

Jochen Bohl (Evang.- Luth.Landeskirche Sachsen)

und Hanjo Lucassen (Vorsitzender DGB Bezirk Sachsen)

Dr. Vogel, OB-Dresden



9.30 Uhr Begrüßung durch Ralf Hron (DGB Regionsvorsitzender)



9.35 Uhr Musikstück Duo der Jüdischen Gemeinde zu Dresden

Sergey Trembitskiy und Gennadiy Nepomnyashchiy



9.40 Uhr ANDENKEN von Hanjo Lucassen



9.50 Uhr Musikstück



10.00 Uhr Gesellschaft Christlich Jüdische Zusammenarbeit



10.10 Uhr Ausstellungsbesichtigung

- Präsentation der „Spurensuche“ durch eine Klasse

( 8. Klasse Hülse Gymnasium )





An jedem Tag finden weitere Präsentationen von Dresdner Schülerinnen und Schülern statt, deren genaue Zeit sie bitte dem Plan vor Ort entnehmen.
Teebs
weiß wer, wie lang der zug am mittwoch noch da ist? bzw. wie lang man da jeweils abends hin kann? hab die info nicht auf der inet-seite gefunden...
Wusel
Hält er denn nun auf dem Bahnhof Neustadt oder Hauptbahnhof? Hab verschiedentliches gelesen.

@teebs: von 9-19 uhr
simpson
lau dgb-dresden.de am Hauptbahnhof..so wies wombat geschrieben hat
Chris
Zug steht auf Gleis 6 im Hauptbahnhof Dresden. Er bietet rund 20 Einzelschicksale von Opfern sowie
von Tätern. Zusätzlich geht die Ausstellung auf die Geschichte der Juden in Dresden ein. Hier
werden Judenhäuser aufgezeigt, Leidenswege Dresdner Juden beschrieben und man hat die
Möglichkeit Vermisstenlisten zu durchsuchen.
Teebs
so, 2 stunden angestanden. aber hat gelohnt, weil sehr auf einzelschicksale fokussiert