Mit "Fade" veröffentlichen Yo La Tengo eines der homogensten Alben ihrer Geschichte. Durch seinen warmen Sound und die dichten kompositorischen Texturen erinnert das Werk des US-Trios vor allem an die Bandklassiker "I Can Hear The Heart Beating As One" und "And Then Nothing Turned Itself Inside-Out". Hier wie dort dominieren fein gesponnene Melodien, rhythmische Schattenspiele und dezent orchestrierte Noise-Passagen das variationsreiche Klangbild. Vor allem aber geht von "Fade" eine tiefgreifende, schwärmerische Erhabenheit aus, die selbst für die Band aus Hoboken, New Jersey, außergewöhnlich ist. Aufgenommen wurde das Album in Chicago zusammen mit John McEntire (Tortoise). Durch dessen Unterstützung entstanden geschliffene Songs, die trotz ihres Facettenreichtums ein im Zusammenhang geschlossenes Klangbild ergeben - vom bedachtsam tänzelnden "Well You Better" über das fiebernde "Stupid Things" und die warmen Verzerrungen von "Paddle Forward" bis zum groovenden Schlusssong "Before We Run" mit seinen wunderbaren Streicher- und Bläserarrangements. Der Sound ist geprägt vom präzise tickenden Schlagzeug Georgia Hubleys, der Gitarre ihres Mannes Ira Kaplan, dessen Riffs und Effekte nie schrill sind oder aufschneiden, und dem leisen und beinahe andächtigen Gesang von Kaplan und Bassist James McNew. Bläser, Streicher und Orgeln fügen sich zurückhaltend ein. So kann das nur eine Band, die ein beispielloses Sensorium für den Kern ihrer Musik hat.

yolatengo.com


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