eXma » Diskutieren » Stadtgeschehen
Startseite - Veranstaltungen - Mitglieder - Suche
Vollständige Version anzeigen: Wilsdruffer Kubus abreißen ?
blackhawk
Soll das Gebäude auf Kosten der namentlich bekannten Mafiamitglieder in der Jury, Stadtverwaltung, Dresdner TLG abgerissen werden,

da es den Postplatz entweiht und sämtliche angrenzende Innenstadtstraßen weitreichend verschandelt ?

Sollen Schulz und Schulz Architekten aus Leipzig vor ihrem Werk campen und das Gespräch mit dem barocken Volk suchen ? Wer hat Kinder im Vorschulalter, die sich einen besseren Entwurf (wie etwa den Zweitplatzierten) zutrauen ? Die können aber nicht direkt dafür, da sie lediglich ein Angebot unterbreitet haben.

Die unüberbietbare Hässlichkeit hat die immer gleiche Architektenjury mit ihrem unakademischen Gesülze zum Sieg verholfen, deren Geist sich in dem Gestänge auf dem "Dach" des Hauses wiederfindet:

“Die Arbeit überzeugt durch die Stringenz der gerasterten, angenehm richtungslosen Fassadengliederung. Der Verzicht auf eine horizontale Strukturierung des Gebäudes erzeugt eine in sich ruhende Kraft und eine wohltuende Erdung. Dieser Charakter wird durch den Sandstein unterstrichen, der durch die Aufdopplung im Bereich der Fensterbrüstungen noch betont wird. Die zweigeschossige Öffnung zum Postplatz überzeugt ebenso wie die zweigeschossige Arkade mit ihrer partiellen vertikalen Öffnung über die Dachfläche hinaus.”

Renaissance heiß immer auch Töten des Falschen, Abriss ist Wiedergeburt.

http://www.das-neue-dresden.de/postplatz-w...ffer-kubus.html

http://www.postplatz.starkes-dresden.de

http://www.tourdresden.de/?p=294
aMy
Zitat(blackhawk @ 15 Mar 2010, 00:53)
Die unüberbietbare Hässlichkeit hat die immer gleiche Architektenjury mit ihrem unakademischen Gesülze zum Sieg verholfen,...


lol.gif sind das die Gleichen die auch für das Verbrechen auf dem Neumarkt zuständig sind? lol.gif
Ansonsten bin ich auf deinen Gegenentwurf gespannt. Ehrlich. cool.gif
Juri
​​
simpson
mich verwirrt das, ist das thema nicht längst durch? die angegebenen quellen sind alle mindestens 2-3 jahre alt..
Mr_T
Das Ding steht doch schon ne halbe Ewigkeit... Wie wäre es mit einer Inititive: Sollen die IBIS-Hotels abgerissen werden?

oder auch gleich: "Alles Gefolg, welches gegen den Bau eines neuen Schlosses dieses ungehörigen neuen frankophilen Vorbildes sey, versammele sich vor der königlichen Gesandtschaft zu Dresden um seynen Unmut Kund zu tun!"

Wobei, wenn man das abreißen lässt, kann man die Bulldozer dann ja auch gleich zur Brücke-deren-Name-nicht-genannt-wird weiterrollen lassen shifty.gif
Stormi
Das Gebäude finde ich ganz ansprechend und es passt gut zur restlichen neuen Gestaltung des Postplatzes. Diese rückwärtsgewandten Pfeifen mit ihrer Architektur von vor 100 Jahren nimmt doch keiner mehr ernst. Sollen mal lieber für mehr grün rumkrakelen anstatt zeitgemäße Architektur als Teufelswerk anzuprangern.
asmo
Zitat(Stormi @ 15 Mar 2010, 13:41)
zeitgemäße Architektur *

Im Leben nicht!
Stormi
Nunja, was Architekturtrends angeht, bin ich natürlich Laie, aber ganz so mutig wie den UFA Palast, sollte mans nun auch nicht gestalten. Jedenfalls finde ich es schlicht und elegant und zusammen mit der abendlichen Beleuchtung kommt der Bau ganz gut rüber.
Ist doch das gleiche sinnlose Gelaber wie bei der Neugestaltung der Hauptstraße (Goldener Reiter). Mantraartig werden auch dort gegen den aktuellen Entwurf barockisierte Fassaden gefordert. Und da wollen die einem dogmatische Bauhausverwurstung vorwerfen. Lächerlich.
die_dan
Zitat(Stormi @ 15 Mar 2010, 13:47)
Ist doch das gleiche sinnlose Gelaber wie bei der Neugestaltung der Hauptstraße (Goldener Reiter). Mantraartig werden auch dort gegen den aktuellen Entwurf barockisierte Fassaden gefordert. Und da wollen die einem dogmatische Bauhausverwurstung vorwerfen. Lächerlich.
*

Dazu mal ein erster >>Link<<.
blackhawk
Moderne Gegenentwürfe gab ja genug und darunter auch einige ansprechende wie etwa den Zweitplatzierten, der mich vom Stil ein bisschen an das Hauptgebäude der HTW erinnert, nicht umwerfend, aber okay.

Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass ich die Sophienkirche wieder haben will oder ähnlichen Unfug.

Natürlich muss ein Bürogebäude modernen Anforderungen genügen und sich rechnen, ohne jedoch die gesamte Umgebung zu zerstören wie der assoziale Proletenentwurf.

Aus dem Postplatz, ehemals einem der schönsten Dresdner Plätze, einen der bundesweit abartigst hässlichen zu machen, dazu gehört jedoch schon eine größere Menge Geschmacklosigkeit.

Wenn man direkt davor steht, habe ich auch keine Probleme mit dem Haus. Unten sieht ein praxistaugliches Gebäude nunmal so aus, besonders wenn man sparen muss, ich weiß, dass nicht jeder Hochadel ist und habe auch ein gewisses Verständnis dafür.

An vorsätzlicher Körperverletzung am Passanten grenzt es jedoch, wenn man sich diese Plattenbauarchitektur allerniedrigsten Niveaus mit etwas Abstand vom Postplatz, Schweriner Straße, Freiberger Straße, Ostra-Alle, dem Theaterplatz oder der Wilsdfruffer Straße, Pirnaischem Platz aus ansieht, er dominiert ganze Straßenzüge.

Primitiver geht es überhaupt nicht mehr, man fühlt sich in ein abrissreifes Plattenbaugebiet von Cottbus oder Hoyerswerda oder nach Leipzig-Grünau versetzt.

Ein einigermaßen wirklich modernes Bürohaus wie das auf dem Bild von Kantschew, Berlin, würde mir völlig genügen, auch mit mehr oder wahrscheinlicher weniger Stockwerken, nur eben nicht allerprimitivste Abschreibearchitektur, zumindest nicht dort mit so vielen Perspektiven.

Dass ich jetzt noch, ich war auch lange vor dem Bau schon dagegen, dagegen bin, liegt daran, dass ich gelegentliche Drohanrufe von solchen Architektenbüros liebe, viele davon bauen dann nicht mehr in Dresden und einen habe ich sogar in die Psychiatrie gebracht.

Frau Orosz freut sich doch schon, wenn dort jemand Blumenkübel aufstellt und die Bienen summen.
Stormi
Das sieht so aus, weil der ganze Rest vom Postplatz nur Müll ist. Du kannst auch Neuschwanstein in eine Steinwüste mit angrenzender Industrieruine, überdimensionaler Teppichstange und abgefuckten 70er Plattenbauensamble stellen, da wird das auch nicht wirklich wirken. Alleine das ehemalige Telekommunikationsgebäude schräg gegenüber verschandelt das Areal nachhaltig.
Bambi
Zitat(blackhawk @ 15 Mar 2010, 18:27)

Dass ich jetzt noch, ich war auch lange vor dem Bau schon dagegen, dagegen bin, liegt daran, dass ich gelegentliche Drohanrufe von solchen Architektenbüros liebe, viele davon bauen dann nicht mehr in Dresden und einen habe ich sogar in die Psychiatrie gebracht.

*


Kannst du das nochmal näher erläutern?
Mr_T
Zitat(blackhawk @ 15 Mar 2010, 18:27)
Moderne Gegenentwürfe gab ja genug und darunter auch einige ansprechende wie etwa den Zweitplatzierten, der mich vom Stil ein bisschen an das Hauptgebäude der HTW erinnert, nicht umwerfend, aber okay.
*


Ich bin da 4,5 Jahre sehr oft, vor allem nachts - da sind vlt die Eindrücke aufgrund der Beleuchtugn anders - entlanggelaufen und es hat mich JEDES mal, vom ersten Erblicken an, an einen gewissen Österreicher mit Schnäuzerchen erinnert... Ob ich sowas am Postplatz haben möchte... ich denke nicht.


Zitat(blackhawk @ 15 Mar 2010, 18:27)
Aus dem Postplatz, ehemals einem der schönsten Dresdner Plätze, einen der bundesweit abartigst hässlichen zu machen, dazu gehört jedoch schon eine größere Menge Geschmacklosigkeit.
*


Jo, der Postplatz ist hässlich. Das SAP-Gebäude fügt sich da aber nur wunderbar in eine Collage baulicher Exkrementhäufchen ein - und es ist nicht das größte. Schauspielhaus und Zwinger nehme ich natürlich aus. Das DVB-Anschluss-Gestänge finde ich auch nicht so schlimm, es passt aber irgendwie nicht da hin. Schlimmer sind der 70er Jahre Haufen (wie Stormi schon meinte), die unbebauten Flächen darum herum und allgemein der riesige Platz ohne Auflockerung. Vlt. so man das Ding eh besser in Postwüste umbenennen.
Ein Gebäude abreißen wollen was nun aber steht ist, so es nicht gegen Gesetze wie z.B. fehlende Baugenehmigung, Bauauflagen, Umweltzeugs usw... verstößt, aber eine besch... weniger gute Idee. Vor der nächsten Renovierung kann man da sicher wieder darüber streiten.

Zitat(blackhawk @ 15 Mar 2010, 18:27)
Frau Orosz freut sich doch schon, wenn dort jemand Blumenkübel aufstellt und die Bienen summen.
*

Sie ist eine Frau tongue3.gif

Zitat(blackhawk @ 15 Mar 2010, 18:27)
[...]n und einen habe ich sogar in die Psychiatrie gebracht.
*


Na herzlichen Glückwunsch................................
blackhawk
Da ging es um das sogenannte Neue Palais zwischen Neumarkt und Brühlscher Terrassse, erfreulichweiser nun ziemlich zugebaut, so dass es schon lange kein Hauptproblem ist und als Mahnmal auch versöhnliche Funktion hat. Vorne eine gekrümmte typische Glasfassade mit türkisen (!) Gliederungselementen, hinten mit einer nichtssagenden, weiß-grauen Fassade.

Dazumal eine Mixtur von erschütternder Belanglosigkeit, eine Grobcollage aus kitzegrünem Allerwelts-Tech-Gestänge und gestaffelten Putzkuben. FAZ, 22.1.2000, Dieter Bartetzko. Für diese Bereicherung des Neumarktes zeichnet das Architekturbüro KMSP verantwortlich, die auf ihrer Homepage www.kmsp.de den angeblichen "Dialog zu Fassadenstrukturen der angrenzenden 'Bürgerstadt' " mittels einer "maßstäblich strukturierten klaren Rasterung" betonen.

Für dieses Büro war Jobig als Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der Christlich Demokratischen Union zuständig.

Anfangs sehr kampfesmutig, verzweifelte er dann recht schnell und drehte zuletzt komplett durch. So forderte er einen Genpass für alle Dresdner Hunde sowie Nummernschilder für alle Dresdner Fahrräder sowieo im weiteren Krankheitsverkauf Steuern auf alles was sich in der Innenstadt bewegt.
loco
Zitat(Mr_T @ 15 Mar 2010, 18:44)
Ich bin da 4,5 Jahre sehr oft, vor allem nachts - da sind vlt die Eindrücke aufgrund der Beleuchtugn anders - entlanggelaufen und es hat mich JEDES mal, vom ersten Erblicken an, an einen gewissen Österreicher mit Schnäuzerchen erinnert...

lol.gif mich erinnerte es mitten am tag genau daran^^
maximAL
Wer sich über den Kubus aufregt, hat wohl die Erweiterung der AMG übersehen...
blackhawk
Zitat(maximAL @ 20 Mar 2010, 00:39)
Wer sich über den Kubus aufregt, hat wohl die Erweiterung der AMG übersehen...
*


Das ist eben eine Shoppinggalerie, die man heutzutage nicht viel anders bauen kann und für Wooling sorgt. An dem Kubus stört mich auch nicht wie es im Erdgeschoss und ersten Stock aussieht, sondern wie das Gebäude, das nichtmal ein Dach hat, jedenfalls kein richtiges, vom weiten aussieht, zum Beispiel vom Pirnaischen Platz oder vis-à-vis über den Postplatz, in Prohlis wäre es auch in Ordnung, dort aber auch nur mit Dach.

Als Dresdenfreak vergleiche ich es natürlich mit früheren Gebäuden am Postplatz, ich will die aber nicht 1:1 wieder haben, sondern finde die Architektur einfach nur einfallslos für ein Gebäude, das für Dresden mindestens die selbe Bedeutung hat wie für Berlin das Adlon, vom Stadtbild her. Das ist der erste und letzte Eindruck vom dortigen Stadtzentrum.

Besser:
http://www.das-neue-dresden.de/images/2007...corde-hotel.jpg
mcnesium
das adlon ist aber auch nur ein viereckiges gebäude mit grünspan-dach, was kein bißchen charme vorweisen kann.
maximAL
Zitat(blackhawk @ 20 Mar 2010, 10:16)
Das ist eben eine Shoppinggalerie, die man heutzutage nicht viel anders bauen kann und für Wooling sorgt.

Wieso kann man die nicht anders bauen? Was ist denn so unmöglich daran, die Fassade optisch an die Bebauung am Altmarkt anzugleichen? Der Kasten, der jetzt gebaut wird, könnte genauso gut im Elbepark stehen.
Aber wenn dich das nicht stört: Wie siehts denn mit dem neuen Kasten am Altmarkt aus? Auch wieder ein grober Betonwürfel.
Polygon
Zitat(maximAL @ 20 Mar 2010, 19:32)
Wieso kann man die nicht anders bauen? Was ist denn so unmöglich daran, die Fassade optisch an die Bebauung am Altmarkt anzugleichen? Der Kasten, der jetzt gebaut wird, könnte genauso gut im Elbepark stehen.
Aber wenn dich das nicht stört: Wie siehts denn mit dem neuen Kasten am Altmarkt aus? Auch wieder ein grober Betonwürfel.
*


Es is teurer und so störts ja auch niemanden. Und die, die es stört schreibens lieber in irgendwelche Foren smile.gif
aMy
Zitat(blackhawk @ 20 Mar 2010, 10:16)
...sondern wie das Gebäude, das nichtmal ein Dach hat, jedenfalls kein richtiges,...


Ich frag mich gerade ernsthaft was für dich ein "richtiges" Dach ist...?! blink.gif

Zitat(blackhawk @ 20 Mar 2010, 10:16)
Als Dresdenfreak vergleiche ich es natürlich mit früheren Gebäuden am Postplatz, ich will die aber nicht 1:1 wieder haben, sondern finde die Architektur einfach nur einfallslos für ein Gebäude, das für Dresden mindestens die selbe Bedeutung hat wie für Berlin das Adlon, vom Stadtbild her. Das ist der erste und letzte Eindruck vom dortigen Stadtzentrum.

Besser:
http://www.das-neue-dresden.de/images/2007...corde-hotel.jpg
*


Hm. Wie auch immer. Ich bin immernoch auf deinen Gegenentwurf gespannt. Was genau dir am Willsdruffer Kubus nicht gefällt konntest du bisher nur auf Aldi-Niveau (Marke: Prohlis) mitteilen. Nonsens.
Kannst du das auch mal konkretisieren? Was würdest du städtebaulich anders machen? Was genau gefällt dir an der Fassade nicht? Und was für eine Dachform würde dir denn zusagen? Was willste denn anstatt dessen auf diesem Grundstück haben? Was "modernes"? (Was ist das in deinen Augen?) Oder was pseudo-historisches? (Neumarkt) Was extravagantes? (Kristallpalast)

Die richtungslose Fassadengliederung sollte dir doch auch entgegen kommen. Als "Dresdenfreak" würdest du doch sicher auch kein markantes, platzbestimmendes Gebäude (ala Adlon) haben wollen, was den Zwinger in den Schatten stellen würde. Der "erste und letzte Eindruck" vom "Stadtzentrum" (welches übrigens ein ganzes Stück weiter raus ragt als dir vermutlich bewusst ist) sollen doch bestimmt die historischen Gebäude sein, oder?

Ich bin gespannt.
maximAL
Zitat(Polygon @ 20 Mar 2010, 20:21)
Es is teurer und so störts ja auch niemanden. Und die, die es stört schreibens lieber in irgendwelche Foren smile.gif
*

Ja, billig ist natürlich ein gutes Argument, wenn man die historische Altstadt um die Ecke hat.
Und was heist hier, es stört niemanden? Es stört höchstens noch nicht genügend Bürger und so darf die schwarze Pest, die hier seit der Wende alte durch neue Bausünden ersetzt, das Werk der SED munter fortführen.
Und immer dran denken: die Prager Strasse, die Ibis Hotels, die Platten, Prohlis und Gorbitz - das war alles mal "modern". Genauso "modern", wie die billigen Betonwürfel in 50 Jahren sein werden. Dann wird der Mist wieder abgerissen und durch neuen Mist ersetzt, während Architektur, die den Namen auch verdient hat, noch ein paar Hundert Jahre länger stehen wird.
Euronymus
Baue auf und reisse nieder, hast du Arbeit immer wieder.
aMy
Zitat(maximAL @ 20 Mar 2010, 22:14)
Ja, billig ist natürlich ein gutes Argument, wenn man die historische Altstadt um die Ecke hat.
Und was heist hier, es stört niemanden? Es stört höchstens noch nicht genügend Bürger und so darf die  schwarze Pest, die hier seit der Wende alte durch neue Bausünden ersetzt, das Werk der SED munter fortführen.
Und immer dran denken: die Prager Strasse, die Ibis Hotels, die Platten, Prohlis und Gorbitz - das war alles mal "modern". Genauso "modern", wie die billigen Betonwürfel in 50 Jahren sein werden. Dann wird der Mist wieder abgerissen und durch neuen Mist ersetzt, während Architektur, die den Namen auch verdient hat, noch ein paar Hundert Jahre länger stehen wird.
*


doh.gif
Setz dich doch erstmal mit Architekturgeschichte und meinetwegen auch Denkmalpflege auseinander. Vielleicht verstehst du dann die Zusammenhänge zwischen Bauen, Bauerhaltung und zeitgerechtem Bauen (nennen wir für dich mal "modern").
Für dich eine kurze Zusammenfassung: Nach dem Krieg hat man Plattenbauten usw. gebaut, weil viele Städte zerstört waren und es einen riesigen Bedarf an Wohnraum gab. Es wurde also nach einem Mittel gesucht wie man das Erledigen konnte. Rationalisierte und schematisierte Fertigteilbauten die kostengünstig und schnell aufzubauen sind, waren die Lösung. Ob man das persönlich schön findet oder nicht - es ist ein Teil unserer Geschichte und unserer Kulturentwicklung. Bauten wie z.B. der Kulturpalast stehen bereits unter Denkmalschutz um sie auch unserer Nachwelt zu erhalten. Da geht es doch nicht darum ob Proletarier wie du das Gebäude als "Mist" bezeichnen oder nicht.
Wenn es nach der Mehrzahl der Bevölkerung gegangen wäre, hätte man Gebäude wie z.B. die Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse 1894 nie gebaut. Ein paar Jahre später bezeichnete man das Ganze bereits als "Balkon Europas". Heute ist die Kulisse eines DER Wahrzeichen der Stadt.
Ebenso werden "billige Betonwürfel" wie du sie bezeichnest, vermutlich in den nächsten Generationen unter Schutz gestellt um sie als Zeitzeugnis zu erhalten. Den auch diese Gebäude sind Ausdruck einer Gesellschaft deren Teil du und auch "die schwarze Pest" (Danke, ich gehör da auch dazu... lol.gif ) sind. Alles muss schnell gehen, günstig sein und zweckdienlich (Form follows function gilt immernoch.) Sei es im Eigenheim"bau" ala "polnische Sammlung an Baumängeln" oder meinetwegen auch der Ernährung (Maggi 5min Terrine - schnell, günstig und dient dem Zweck) - aus diesem und anderen gesellschaftlichen Gedankengut heraus entstehen auch solche Gebäude wie die Altmarktgalerie und ONTOPIC auch der Wilsdruffer Kubus.
Frag dich doch mal wieviele Eigenheimbauer wirklich auf Architekten setzen. So gut wie niemand. Warum? Weils Geld kostet und auch länger dauert. Das höhere Qualität dabei entsteht und das Gebäude auf Persönlichkeit und Umgebung ausgerichtet werden können - intressiert niemanden.
Chris
Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 10:52)
Ebenso werden "billige Betonwürfel" wie du sie bezeichnest, vermutlich in den nächsten Generationen unter Schutz gestellt um sie als Zeitzeugnis zu erhalten.
*


Ne, ich denke nicht, dass das passieren wird. Das sind Gebäude, die man in jeder Stadt finden kann, die relativ fantasielos und ohne großen Anspruch dorthin gestellt wurden.

In der Architektur ist es genauso, wie überall in der Kunst. Werke, die mit viel Liebe und Leidenschaft geschaffen werden, die Einzelstücke sind und prägend auffallen, diese Werke werden später geschützt. Der Rest wird, wie das Linde Haus, für moderne Interessen wieder abgerissen, bzw. wie der Riegel auf der Prager Straße saniert und nach 30 Jahren nochmal mit den selben Argumenten wie beim Bau vermarktet.
aktsizr
Abreißen, Parkanlage mit Badesee errichten. Oder einfach nur Wald. Ich meine richtigen Mischwald. Vielleicht auch mit ein paar von diesen neumodigen Klimawandel-Wir-Werden-Alle-Sterben Gehölzen smile.gif
aMy
Zitat(aktsizr @ 21 Mar 2010, 13:46)
Abreißen, Parkanlage mit Badesee errichten. Oder einfach nur Wald. Ich meine richtigen Mischwald. Vielleicht auch mit ein paar von diesen neumodigen Klimawandel-Wir-Werden-Alle-Sterben Gehölzen smile.gif
*


lol.gif So 'nen ähliches Projekt mach ich gerade... nur ohne Abreißen... auf brachliegenden Flächen.
Achja... in der Uni. Nix kommerzielles. Reiner Idealismus lol.gif
blackhawk
Ich habe den Eindruck, dass bei aMy jpg-Bilder nicht angezeigt werden ?

Wie auch immer, sie kommt ja sicherlich gelegentlich am Postplatz vorbei und dann kann sie sich selbst überzeugen, dass der Kubus kein richtiges Dach hat.

http://www.tourdresden.de/wp-content/uploa...01/w-kubus4.jpg
wombat1st
Zitat(blackhawk @ 21 Mar 2010, 14:40)
dass der Kubus kein richtiges Dach hat.
*


die frage steht weiter im raum, was ist für dich ein richtiges dach?!?!
aMy
Ich hab das Gefühl du bist unfähig auf meine Fragen einzugehen? lol.gif


Und nö, ich wohn nicht mehr in DD. Der Kubus hat trotzdem nen Dach. Flachdach bzw. vielleicht ist das auch ne Terrasse. Oben drauf noch nen zurückgesetztes Geschoss. Darüber vermutlich nochmal nen Flachdach. Übrigens ne Interpretation der umliegenden, grob gesagt... Satteldächer.
blackhawk
Zitat(wombat1st @ 21 Mar 2010, 14:45)
die frage steht weiter im raum, was ist für dich ein richtiges dach?!?!
*


Das ist mir im Grunde egal, ein richtiges eben, sei es ein rundum begehbares wie bei mir im Weißen Palais oder ein klassisches Ziegelschrägdach wie bei mir im Büro entworfen vom preußischen Hofgartendirektor Lenné.

Das Einzige was an der jetzigen Dachansicht positiv auffällt, ist dass man links schon deutlich Riegel und Schloss erkennen kann.
Stormi
Das Bild zeigt eigentlich ganz gut, wie das Gebäude da eigentlich ganz gut wirkt, wäre nicht diese Teppichklopfersünde nebst Steinwüste im Vordergrund zu sehen. Btw. finde ich das Areal Prager Straße ebenfalls sehr gelungen, trotz Platte.
maximAL
Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 10:52)
Wenn es nach der Mehrzahl der Bevölkerung gegangen wäre, hätte man Gebäude wie z.B. die Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse 1894 nie gebaut. Ein paar Jahre später bezeichnete man das Ganze bereits als "Balkon Europas". Heute ist die Kulisse eines DER Wahrzeichen der Stadt.

Und hier liegt der Knackpunkt: du glaubst doch nicht im Ernst, dass auch nur irgendein Gebäude, dass nach dem 2.WK hier gebaut wurde, diesen Status erreicht?

Der Kulturpalast mag ja aus historischen Gründen unter Denkmalschutz stehen, aber tu nicht so als wäre das Ding beliebt - weder bei der Bevölkerung noch bei Städteplanern. Und das eben im Gegensatz zu älteren Gebäuden.
wombat1st
Zitat(blackhawk @ 21 Mar 2010, 14:51)
Das ist mir im Grunde egal, ein richtiges eben,
*


ich habe mir gerade mal ein baukonstruktionsbuch aus dem regal gezupft und nach diesem liegt hier ein 1a dach vor. es ist oben (sehr wichtig für ein dach!), trennt innen von außen, schützt vor wettereinflüssen (es ist nämlich zu!) und besteht aus einem beständigen baustoff.
ich möchte behaupten der kubus am postplatz hat ein richtiges dach.
Mr_T
Zitat(wombat1st @ 21 Mar 2010, 14:56)
[...] es ist oben (sehr wichtig für ein dach!) [...]
*


shocking.gif shocking.gif shocking.gif
Saraaaaaa hol die Ziegel wieder aus dem Fundament!
abadd0n
Zitat(maximAL @ 21 Mar 2010, 14:53)
Und hier liegt der Knackpunkt: du glaubst doch nicht im Ernst, dass auch nur irgendein Gebäude, dass nach dem 2.WK hier gebaut wurde, diesen Status erreicht?*

Volle Zustimmung.
Und ich würde noch mal auf eine andere Aussage Bezug nehmen:
Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 10:52)
Ebenso werden "billige Betonwürfel" wie du sie bezeichnest, vermutlich in den nächsten Generationen unter Schutz gestellt um sie als Zeitzeugnis zu erhalten.*

Eben genau das glaube ich auch nicht.

Ansonsten ist die Idee von aktsizr wie so oft die beste bisher genannte.

AbDD
Stormi
Ihr wisst schon, dass die Wohnheime St. Petersburger Straße unter Denkmalschutz stehen?
Chris
Zitat(maximAL @ 21 Mar 2010, 14:53)
Der Kulturpalast mag ja aus historischen Gründen unter Denkmalschutz stehen, aber tu nicht so als wäre das Ding beliebt - weder bei der Bevölkerung noch bei Städteplanern. Und das eben im Gegensatz zu älteren Gebäuden.
*

Ahhahaha genau. Genauso wie der Silberwürfel, wa. Die Gebäude aus der DDR Zeit haben alle einen großen Nachteil, der ist aber nicht architektonisch sondern politisch; man hat einfach allen erzählt, dass alles, was in der DDR gemacht wurde, scheiße war. Und daher kommt die Abneigung gegen den Kulturpalast.

Die Dresdner Innenstadt vom Hauptbahnhof bis zum Kulturpalast ist eine fantastische städteplanerische Leistung gewesen. Seinerzeit als modernste Stadt Europas gewertet. Heute durch dikatorisches Denken ("alles was vor uns war ist schlecht") größtenteils zerstört.
aMy
Zitat(abadd0n @ 21 Mar 2010, 15:04)
Volle Zustimmung.
Und ich würde noch mal auf eine andere Aussage Bezug nehmen:

Eben genau das glaube ich auch nicht.

Ansonsten ist die Idee von aktsizr wie so oft die beste bisher genannte.

AbDD
*


Es gibt bereits einige Gebäude die nach dem 2. Wk gebaut wurden und schon unter Denkmalschutz stehen. Bisher sind es noch nicht sehr viele, da eigentlich Grudnsatz gilt, dass ein Gebäude min. 1 Generation alt sein muss. Ob dies bei DDR-Gebäuden der Fall ist oder nicht, ist ja eher Interpretationssache. Kulturpalast und die Wohnheime auf der St. Petersburger sind nur einige Beispiele. Falls es dich näher interessiert empfehle ich dir die Bücher von "Dehio"... hab gerade keins da, sonst würd ich dir noch andere Beispiele raussuchen. Oder wenns dich noch mehr interessiert... "Denkmalpflege" von Achim Hubel (Reclam). Ab Seite 286 gehts da auch um die zeitgenösssische Architektur in Dresden und der "unrefelktierten Rekonstruktionsbegeisterung" dieser Stadt. Bei Bedarf scann ich Teile des Buches auch mal ein.
Die logische Schlußfolgerung ist... das andere, derzeit "moderne" Gebäude irgendwann eventuell unter Denkmalschutz stehen werden. (Egal ob sie derzeit geliebt oder gehasst werden.) Vielleicht keins der bisher hier genannten, stimmt smile.gif
NEO.POP
Das HTW-Hauptgebäude dürfte doch sicher auch unter Denkmalschutz stehen?
aMy
http://stadtplan.dresden.de/

Rechts unter "Kultur und Sport" - "Denkmalpflege" die Kulturdenkmäler auswählen und in die Karte reinzoomen.
loco
also ich finde den kubus auch gut, nervt mich irgendwie nicht, unaufdringlich und in gewisser weise stimmig..

nur ob ich ihn mit sandsteinfassade oder ohne besser finde, weiß ich nicht, tendiere aber dazu, das helle grau von jetzt zu bevorzugen, weil dadurch besser das spiel mit dem tageslicht zur geltung kommt, wie man hier schön sieht

Zitat(blackhawk)
bild kann nicht angezeigt werden


auch finde ich die kombo auf der prager straße aus mattem dunklegrau mit mattem alusilber ganz gut gelungen, erinnert noch an das vorgängergebäude und sieht dabei nicht so bekackt aus.
aber mal sehen wie das gebäude noch wirkt, wenn die aluwaben verwittern und sie dann evtl. so räudig wie am centrum warenhaus aussehen

Zitat
bild kann nicht angezeigt werden
quelle
SHARK
Anmerkungen:

Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 10:52)
Nach dem Krieg hat man Plattenbauten usw. gebaut, weil viele Städte zerstört waren und es einen riesigen Bedarf an Wohnraum gab.

richtig
Zitat
Es wurde also nach einem Mittel gesucht wie man das Erledigen konnte. Rationalisierte und schematisierte Fertigteilbauten die kostengünstig und schnell aufzubauen sind, waren die Lösung.

*Unterschiede Wohnungsbauprogramm Ost und West
*Unterschiede Wohnungsbau in der DDR vor und nach Schliesung der Grenze
*Kostenfrage im Sinne der Nachhaltigkeit wissenschaftlich noch nicht erwiesen, jedenfalls nicht im Wohnungsbau (soziologisch und ökologisch erst recht nicht) - insbesondere sollte man beachten, dass hier die TU Dresden bzw. ein großer Stamm an Fachleuten dieser Stadt schon in wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht den DDR-Betonfertigteilwohnungsbau nicht gerade negieren werden
Zitat
Ob man das persönlich schön findet oder nicht - es ist ein Teil unserer Geschichte und unserer Kulturentwicklung.

Asbest ist auch ein Teil unserer Kulturentwicklung. Heisst jetzt nicht das Du völlig falsch liegst, jedoch ist Versuch und Irrtum auch ein Teil der menschlichen Entwicklung. Inwieweit Beton soziologischen und ästhetischen Grundbedürfnissen in der Breite genügt, kann nur durch statistische Auswertung des Annahmeverhaltens erwiesen werden.
Allein die Migration in Dresden von Platten- zu saniertem Altbau würde ich mal als Kontra zu Beton auffassen. Glänzt jetzt von Subjektivität, aber Beton als Baustoff der Moderne ist auch ein Totschlagargument.
Zitat
Bauten wie z.B. der Kulturpalast stehen bereits unter Denkmalschutz um sie auch unserer Nachwelt zu erhalten.

Weil man auch aus Beton durchaus interessante Gebäude bauen kann. Insgesamt stellt sich hier jedoch die Frage, ob man erstens überhaupt solche Gebäude klassisch aus Ziegelsteinen bauen kann, zweitens inwieweit das ökonomisch sinnvoll ist.
Zitat
Wenn es nach der Mehrzahl der Bevölkerung gegangen wäre, hätte man Gebäude wie z.B. die Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse 1894 nie gebaut. Ein paar Jahre später bezeichnete man das Ganze bereits als "Balkon Europas". Heute ist die Kulisse eines DER Wahrzeichen der Stadt.

Hast Du eine Quelle? Oder nur weil man es Zitronenpresse nennt?
Zitat
Alles muss schnell gehen, günstig sein und zweckdienlich (Form follows function gilt immernoch.) Sei es im Eigenheim"bau" ala "polnische Sammlung an Baumängeln" oder meinetwegen auch der Ernährung (Maggi 5min Terrine - schnell, günstig und dient dem Zweck) - aus diesem und anderen gesellschaftlichen Gedankengut heraus entstehen auch solche Gebäude wie die Altmarktgalerie und ONTOPIC auch der Wilsdruffer Kubus.

Ist die Vermischung von Wirtschafts- und Wohnarchitektur nicht bissl gewagt? Also ich möchte nicht im Quelle-Hochregallager wohnen ...
Zitat
Frag dich doch mal wieviele Eigenheimbauer wirklich auf Architekten setzen. So gut wie niemand. Warum? Weils Geld kostet und auch länger dauert. Das höhere Qualität dabei entsteht und das Gebäude auf Persönlichkeit und Umgebung ausgerichtet werden können - intressiert niemanden.

Ketzerisch - wenn nachher mein Haus wie die Dresdner Synagoge aussehen würde, dann lieber Verzicht

@topic
Haus sollte stehen bleiben, aber der Postplatz bedarf massiver Änderungen

Chris
Zitat(SHARK @ 21 Mar 2010, 18:19)
Allein die Migration in Dresden von Platten- zu saniertem Altbau würde ich mal als Kontra zu Beton auffassen. Glänzt jetzt von Subjektivität, aber Beton als Baustoff der Moderne ist auch ein Totschlagargument.

Ich denke nicht, dass das ein Kontra zu Beton ist. Früher migrierte man vom Altbau zum Plattenbau, weil der Plattenbau Etagenheizung, Innenklo, Aufzug, etc. pp. bot. Heute, wo viele Altbauten mit diesem Annehmlichkeiten nachgerüstet wurden, nimmt man natürlich gerne das Plus an hohen Räumen, interessanter Lage und ansprechendem Aussehen mit. Dennoch gibt es viele, die nicht in einen Altbau ziehen würden, der Plattenbau bietet immerhin noch das Plus eines kostengünstigen Wohnens, Balkon an jeder Wohnung, etc. pp. Zudem, schaut man sich z.B. das Carolineum an, den Riegel auf der Prager Straße oder das Gebäude am Straßburger Platz, bietet der Plattenbau in heutiger Zeit wieder Annehmlichkeiten, die man so in einem sanierten Altbau nicht findet. Eher eine Frage der persönlichen Vorlieben, als eine Abneigung gegen Beton.

Zitat
Ist die Vermischung von Wirtschafts- und Wohnarchitektur nicht bissl gewagt? Also ich möchte nicht im Quelle-Hochregallager wohnen ...

Durchaus nicht. Das Loftwohnen, was in den 90ern begonnen hat, besteht sozusagen aus der Bewohnung von Industriearchitektur. Andererseits sind viele Einfamilienhäuser nichts weiter als Zweckbauten.
aMy
Zitat(SHARK @ 21 Mar 2010, 18:19)
Anmerkungen:
richtig

*Unterschiede Wohnungsbauprogramm Ost und West
*Unterschiede Wohnungsbau in der DDR vor und nach Schliesung der Grenze
*Kostenfrage im Sinne der Nachhaltigkeit wissenschaftlich noch nicht erwiesen, jedenfalls nicht im Wohnungsbau (soziologisch und ökologisch erst recht nicht) - insbesondere sollte man beachten, dass hier die TU Dresden bzw. ein großer Stamm an Fachleuten dieser Stadt schon in wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht den DDR-Betonfertigteilwohnungsbau nicht gerade negieren werden

Asbest ist auch ein Teil unserer Kulturentwicklung. Heisst jetzt nicht das Du völlig falsch liegst, jedoch ist Versuch und Irrtum auch ein Teil der menschlichen Entwicklung. Inwieweit Beton soziologischen und ästhetischen Grundbedürfnissen in der Breite genügt, kann nur durch statistische Auswertung des Annahmeverhaltens erwiesen werden.
Allein die Migration in Dresden von Platten- zu saniertem Altbau würde ich mal als Kontra zu Beton auffassen. Glänzt jetzt von Subjektivität, aber Beton als Baustoff der Moderne ist auch ein Totschlagargument.

Weil man auch aus Beton durchaus interessante Gebäude bauen kann. Insgesamt stellt sich hier jedoch die Frage, ob man erstens überhaupt solche Gebäude klassisch aus Ziegelsteinen bauen kann, zweitens inwieweit das ökonomisch sinnvoll ist.

Hast Du eine Quelle? Oder nur weil man es Zitronenpresse nennt?

Ist die Vermischung von Wirtschafts- und Wohnarchitektur nicht bissl gewagt? Also ich möchte nicht im Quelle-Hochregallager wohnen ...

Ketzerisch - wenn nachher mein Haus wie die Dresdner Synagoge aussehen würde, dann lieber Verzicht

@topic
Haus sollte stehen bleiben, aber der Postplatz bedarf massiver Änderungen
*


Hallo Shark.
Habe leider nur wenig Zeit, deswegen auch nur eine kurze knappe Antwort. Sorry! smile.gif
In deinem Fazit zum Thema sind wir uns einig. Keine Frage.
Zum Thema Kunstakademie / Lipsiusbau habe ich 'ne Facharbeit geschrieben und mich da in mehreren Büchern belesen. Eine kurze Zusammenfassung der Historie des Gebäudes findest du z.B. in der Broschüre "Hochschule für Bildende Künste" die das Land Sachsen zur Sanierung des Gebäudes hm... ich glaub 2002 oder 2003 rausgegeben hat. Gabs kostenlos im Internet zu bestellen... findest du sicher. Falls ernsthaftes Interesse deinerseits zum Thema besteht, such ich dir auch die restlichen Quellen raus. Schick mir einfach ne PM zur Erinnerung. Auf jeden Fall lesenswert ist auch Löfflers "Das alte Dresden".
Nachhaltigkeit (auch ökologische) sind natürlich Themen die näher beleuchtet werden müssen. In diese Richtung geht Architektur (nicht nur) immer mehr und dieses Thema gewinnt selbstverständlich immer mehr Bedeutung.
Wie auch immer... ich bin sehr an Gesprächen und auch Auseinandersetzungen mit Leuten interessiert die sich (wie du scheinbar - und auch ein paar andere hier) etwas mit dem Thema auseinander setzen und ihre Ansichten auch in irgend einer Art und Weise begründen können.
Aber "sieht scheiße aus, gefällt mir nicht, abreißen, schwarze Pest" ohne irgendwelches Hintergrundwissen oder eine wirkliche Beschäftigung mit dem Thema Architektur im Allgemeinen oder einem Gebäude im Konkreten ist... naja... rolleyes.gif

Naja, vielleicht schaffen wir es auch mal wieder zum Thema zurück: Kubus am Postplatz... *g*
aMy
Zitat(Chris @ 21 Mar 2010, 18:40)
Ich denke nicht, dass das ein Kontra zu Beton ist. Früher migrierte man vom Altbau zum Plattenbau, weil der Plattenbau Etagenheizung, Innenklo, Aufzug, etc. pp. bot. Heute, wo viele Altbauten mit diesem Annehmlichkeiten nachgerüstet wurden, nimmt man natürlich gerne das Plus an hohen Räumen, interessanter Lage und ansprechendem Aussehen mit. Dennoch gibt es viele, die nicht in einen Altbau ziehen würden, der Plattenbau bietet immerhin noch das Plus eines kostengünstigen Wohnens, Balkon an jeder Wohnung, etc. pp. Zudem, schaut man sich z.B. das Carolineum an, den Riegel auf der Prager Straße oder das Gebäude am Straßburger Platz, bietet der Plattenbau in heutiger Zeit wieder Annehmlichkeiten, die man so in einem sanierten Altbau nicht findet. Eher eine Frage der persönlichen Vorlieben, als eine Abneigung gegen Beton.
Durchaus nicht. Das Loftwohnen, was in den 90ern begonnen hat, besteht sozusagen aus der Bewohnung von Industriearchitektur. Andererseits sind viele Einfamilienhäuser nichts weiter als Zweckbauten.
*


Hm, ich meine neulich irgendwas gelesen zu haben wo Sharks Aussage bestätigt wurde. Ich glaube im Stadtentwicklungskonzept der Stadt Dresden war auch die Rede davon, dass -banal gesagt- die Leute von den Plattenbauten in die sanierten Altbaugebiete ziehen.
Wie du aber sagst Chris, spielt dabei nicht nur der Baustoff der Gebäude eine Rolle, sondern auch andere Faktoren. Beispielsweise die bessere technische Infrastruktur der Altbaugebiete, besseres soziales Umfeld, mehr Grünflächen usw. - sind aber nur Vermutungen. smile.gif
Chris
Zurück zum Kubus. Er ist (wie auch die Bauten auf der Prager Straße) meiner Meinung nach nur eine Modernisierung der dort vorhanden Bauten (Fresswürfel). An sich auch nicht schlecht, der Haken stellt wie immer die Erwartungshaltung dar. Die Stadt verspricht Hochkultur in ihren Bauten, einen herausragenden Postplatz und erlaubt es dann durch Gebäude wie den SAPWürfel und die AMG (die nur eine Modernisierung des Linde-Hauses darstellt) eine ganze Seitenfläche des Postplatzes der modernen Dienstleistungsarchitektur hinzugeben. Schlicht und nicht herausstechend. Logisch, dass der Kubus keinen Kontrapunkt oder Ergänzung zum Schauspielhaus und zum Zwinger bieten kann, sondern lediglich als Schandfleck wahrgenommen wird.
maximAL
Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 18:47)
Aber "sieht scheiße aus, gefällt mir nicht, abreißen, schwarze Pest" ohne irgendwelches Hintergrundwissen oder eine wirkliche Beschäftigung mit dem Thema Architektur im Allgemeinen oder einem Gebäude im Konkreten ist... naja...  rolleyes.gif

Weisst du, dass Problem mit Architektur ist, dass es eine Form der Kunst ist, die im öffentlichen Raum stattfindet und unübersehbar ist - im Gegensatz zu anderen Kunstformen, die vorallem in Ausstellungen zu besichtigen sind, wo sich primär die entsprechend vorgebildete Zielgruppe einfindet.
Da kannst du nicht von jedem erwarten, dass er entweder Ahnung vom Thema hat oder seine Klappe hält.
aMy
Zitat(maximAL @ 21 Mar 2010, 20:22)
Weisst du, dass Problem mit Architektur ist, dass es eine Form der Kunst ist, die im öffentlichen Raum stattfindet und unübersehbar ist - im Gegensatz zu anderen Kunstformen, die vorallem in Ausstellungen zu besichtigen sind, wo sich primär die entsprechend vorgebildete Zielgruppe einfindet.
Da kannst du nicht von jedem erwarten, dass er entweder Ahnung vom Thema hat oder seine Klappe hält.
*


Ich denke schon, dass ich von jemanden der nen Thread, und in dem Fall ne Diskussion startet, erwarten kann das er sich halbwegs mit dem Thema auseinander gesetzt hat oder aber seine Meinung in irgend einer Art und Weise begründen und darlegen kann.
Fachwissen erwarte ich nicht, aber Grundlagen sollte man schon kennen wenn man das Maul soweit aufreißen kann.
Der/die Threadstartet kann nicht mal mehr darlegen was in seinen/ihren Augen ein "richtiges" Dach ist oder was hier seiner/ihrer Meinung nach angemessener wäre. Das ist in meinen Augen schon armseelig...

ONTOPIC:
Ich hab mal das Konzept für den Postplatz von der Stadt Dresden rausgesucht.. Im Übrigen erarbeitet das Stadtplanungsamt derzeit seinen Flächennutzungsplan neu.

Und zur Belebung des Postplatzes würde ich bissel mobile Architektur oder Kunst im öffentlichen Raum vorschlagen. Der Platz ist ja jetzt nunmal so kahl und leer und bietet für solche Projekte auch ne super Kulisse. Vielleicht entwirft ja mal jemand von euch so etwas... wär doch auch ne Idee für einen studentischen Ideenwettbewerb bei eXma, oder?! happy.gif Denen gegenüber sind die Städte auch meist sehr aufgeschlossen und setzen viele der Ideen auch um.
maximAL
Zitat(aMy @ 21 Mar 2010, 21:09)
Und zur Belebung des Postplatzes würde ich bissel mobile Architektur oder Kunst im öffentlichen Raum vorschlagen.

Wenn dabei mal nicht wieder sowas wie diese Dusche rauskommt...
aMy
Zitat(maximAL @ 21 Mar 2010, 21:46)
Wenn dabei mal nicht wieder sowas wie diese Dusche rauskommt...
*


Die ist doch cool... steht halt nen bisschen einsam und verlassen dort rum.
Aber wenn exma den Wettbewerb ausschreibt, kannst ja noch nen anderen Vorschlag machen lol.gif

Nee... ehrlich... ich fänd so nen studentischen Wettbewerb echt gut. Nicht nur meckern, sondern aktiv was ändern. Und kurzfristig bringt das auch nen bisschen Leben dort rein. happy.gif
maximAL
Zitat(aMy @ 22 Mar 2010, 11:00)

...und hier ein Artikel über das Glaskugelhaus. Denn eigentlich gings hier ja um neue Architektur.

Und nu?
Polygon
Zitat(maximAL @ 23 Mar 2010, 00:35)
Und nu?
*


Haben wir die sichere Erkenntnis, dass egal was man macht, man findet immer jemanden, der meckert smile.gif. Und weil das Meckern auch immer penetranter wird gibt man sich auch keine Mühe mehr, es möglichst allen recht zu machen.