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Vollständige Version anzeigen: Weitere Bebauung neben Kulturpalast
Chris
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Da denkt sich doch tatsächlich jemand aus, dass man neben den Kulturpalast noch kleine Häuser stellen kann, um der Schlossstrasse ihre ursprüngliche Breite wiederzugeben.

Ich frage mich, ob es da einige entscheidende Mitglieder der Stadtverwaltung immer noch nicht überwunden haben, dass der Kulturpalast stehen bleiben soll, oder ob ein gewisses Architekturbüro überhaupt weiss, wie man mit historischen Bauten umzugehen zu hat.

doh.gif
Mimi
*lol*
sieht doch toll aus
*achtung:sarkasmus*
onkelroman
shocking.gif was soll das denn werden?
Brownie83
Sieht aus, als hätte ein Containerschiff seine Ladung mitten in der Stadt verloren. Man, man, bei den Architekten von heute fasse ich mir einfach nur noch an den Kopf! "Leute, wandert aus! Für euch gibt es hier nichts sinnvolles zu tun!"
Chris
Naja, das Aussehen stört mich ja nicht unbedingt. Das passt sich sicher harmonisch ins Bild ein, wie auch in der Prager Strasse, wo zwar die Plattenbauten jeden stören, aber jeder moderne Bau diese simuliert.

Was mich eher stört ist, dass man einer Architektur, die mit dem Raum spielt, ebendiesen nimmt. Immerhin erfolgte ja die Bebauung der Dresdner Innenstadt nach einem festgelegten Plan. Das war nicht so ein Gestöpsel wie heute. Es reut sowieso schon, dass man das hervorragende Rundkino vollends eingebaut hat. Das ganze sieht aus als ob man eine Möglichkeit sucht, das sozialistische Fresko, dass man ja weder verhängen noch abbauen darf, irgendwie zu verstecken.
mcnesium
ey da fahr ich immer mitm fahrrad lang! da muss platz sein weil ich sonst den ganzen trödelnden touris nich ausweichen kann...
babyG
was ich eher denke.. der kulturpalast ist ja ein sozialistisches bauwerk.. was hat man denn schon mit dem mosaik gemacht? genau zugehangen... kann es sein dass gewisse leute die geschichte/vergangenheit nicht ertragen können? die ddr ist nun mal unsere geschichte daran kann man nix ändern. schon krass.... außederdem finde ich es schrecklich wenn die städte so zugebaut werden... klar um die frauenkirche herum war es früher nun mal so aber ich finde eine stadt bracut auch etwas luft zum atmen und zum wirken.. warum mit haufen büros und geschäften zubauen die dann eh keiner nutzt?! huh.gif
Mabü
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Die Breite der Straße ist OK, neue Gebäude nicht nötig. Mit dem Geld kann man sicher Besseres anfangen. Es muß nicht alles zugebaut werden. Als nächstes wird der Mittelstreifen der St. Petersburger Straße mit Bürogebäuden gepflastert?
Chris
Ja, Dresden war, bis 1989 das Vorzeigeprojekt für eine moderne Stadtplanung. Dank der Bombenschäden und dem nicht vorhanden Wiederaufbau (wie z.B. in Würzburg oder Nürnberg) hatte man hier freie Hand der Stadtgestaltung. Diese wurde auch zu SED Zeiten genutzt, und es entstand eine Innenstadt streng nach den Regeln der Moderne. Dann kam die CDU an die Macht. Was wir dadurch haben, kann jeder selbst sehen. Man kann sich weder klar dafür entscheiden, die alten Bauwerke abzureissen und wirklich eine postmoderne Linie der 90iger/2000er zu bauen, noch dafür die alte Stadtplanung fortzusetzen. Heraus kommt ein Stückwerk, dass eher von egoistischen (der neue "Plattenbau" neben dem ehemaligen Burgerking, die Feuertreppe und jetzt das hier) und kapitalistischen Interessen (Wöhrl- und Karstadtcenter) getragen ist, als von eine stadtplanerischen Linie.
pow
ich möcht aber mal anmerken, dass in den sozialistischen städten oft riesenbreite Marschierschneisen und Plätze angelegt worden, die der wohlfühl-atmospäre eher entgegen wirken und zu manchen zeiten einfach nur windig und leergefegt sind.
Sag mir warum ist die Neustadt so beliebt...?
Jedenfalls kannst du die vorhandenen und geplanten Bauwerke, Stadträume nicht so einfach zu gut oder böse stecken. Damals wie heute wurde geplant, mit verschiedenen hintergründen, erkenntnissen, Prioritäten
ffunnybee
wo sollen da bitte noch häuser platz haben?!
ich finde es grade gut hier in dresden, dass die wesentlichen fußgängerzonen nicht nur strassen ohne autos sind, sondern eben platz und weite bieten.
aber hier wundert mich echt nichts mehr...
Chris
Klar, nur scheint mir die heutigen Prioritäten nicht darauf zu liegen, was dem Menschen gut gefällt, sondern was dem Kapital oder Einzelnen gut gefällt.

Ich zum Beispiel finde die Blumenkästen vor dem Kulturpalast eine Augenweide, warum diese von 15 Meter hohen Häusern bebaut werden sollen, versteh ich einfach nicht.

Auch in der Prager Strasse hat man eher nunja ... komisch aufgewertet. Anstatt den vorhanden Leerraum mit einer Idylle aus Bäumen, kleinen Pfaden und Springbrunnen/Flüssen anzureichern zieht man es vor, dort Häuser hinzusetzen, die die Menschen förmlich zwischen ihnen einklemmen. Man fühlt sich förmlich erschlagen davon, versucht auszuweichen, wird in die Häuser gedrängt, um dem bombastischen zu entkommen.

Warum ich die Neustadt mag? Nun, dort haben wir keine Bauten, die einem beim Vorbeilaufen erst einmal erschlagen. Die Häuser sagen einem nicht sofort, wie winzig man ist. Dort gibt es ab und an Grünflächen (es könnten durchaus mehr sein), und die Kultur ist eine ganz andere. Die Leute sitzen bei Sonnenschein an der Strasse, auch die Besitzer, jeder scheint jeden zu kennen. Hier herrscht (zu einigen Zeiten) kein Stress, man kann flanieren, mal hierhin abbiegen, mal dort etwas interessantem zuschauen.

Warum ich die Neustadt nicht mag? Die Hunde kacken hin, die Autofahrer überfahren einen, bloss wenn man den Platz den einem die Häuser lassen, ganz ausnutzen will. Frei- und Grünflächen werden einfach bebaut (der schöne Bouleplatz), man versucht die Besucher auf die Bürgersteige zu klemmen.

Es gibt viele Möglichkeiten zu bauen, aber eine Architektur, die ihre Bewohner zwischen sich einklemmt, und allerhöchstens dazu ermutigt unbedingt nach innen zu kommen, um der drückenden Last zu entkommen, ist nicht das Meine. Ich bevorzuge den einen oder anderen leergefegten Platz, aber akzeptiere natürlich, wenn sich manche Menschen lieber im engen Getümmel wohlfühlen.
Mabü
Ich find die Häuser an der Prager Straße/Ferdinandsplatz/Dr.-Külz-Ring ziemlich geil (Karstadt, Haus des Buches, Ferdinandshof usw.), aber ich steh ja auch auf den Potsdamer Platz. Hauptsache, es wirkt städtisch. Desweiteren gefallen mir aber auch die Großzügigkeit und die Weite, wie man sie zum Beispiel vom Rathaus aus an der St. Petersburger erleben kann. (Ne Kreuzung so groß wie ein halbes Dorf...) Nur nicht mit Fläche knauserig sein.

Inzwischen habe ich mich auch an die Plattenbauten am Rathenau-Platz gewöhnt, finde sie überhaupt nicht mehr abstoßend. Und daß sie im Zuge des Stadtumbaus Ost (was für ein geiler Name) die Häuser am Terrassenufer abreißen, finde ich unnötig. Jetzt fehlt dem Ufer die Gliederung, jetzt ist es einfach nur noch durchweg grün, als wäre gar keine Stadt dahinter.

Noch etwas zur Neustadt: Wenn man mal vom Szene-Faktor absieht, sehe ich da nicht viel Besonderes. Da sind doch zu einem großen Teil nur ein paar enge, verdreckte Straßenzüge mit ganz normalen Gründerzeithäusern und teilweise sehr viel Verkehr. Es gibt dort natürlich auch sehr, sehr reizvolle Plätzchen, keine Frage, nur insgesamt schein mir der Stadtteil überschätzt zu sein.
innosonic.com
Der Kulturpalast in heutiger Form muß natürlich weg, er zerschneidet Alt- und Neumarkt und sieht häßlich aus. Enge Gassen sind gefragt. Der Sachsenbauentwurf ist dafür mein Favourit. Leipzig ist an sich keine besonders attraktive Stadt, hat aber ein sehr schönes Innenstadtzentrum zum Einkaufen. Da kann sich Dresden einiges abgucken. Die Innenstadtv von Leipzig wirkt wie die einer wesentlich größeren Stadt und ist unbedingt einen Besuch wert.
Chris
Versteh gar nicht was du gegen den Kulturpalast hast. Mit Prunkbauten wie der Feuertreppe am Stadtmuseum oder dem "neuen Plattenbau" neben dem Mercure Hotel kann das Ding noch die nächsten 3000 Jahre konkurrieren.

Kommerziell gesehen, muss man natürlich enge Gassen bauen, damit man die Leute an noch mehr Geschäften vorbeischleusen kann. Sonst kommen die Menschen doch tatsächlich auf die Idee sich in den gestalteten Freiräumen auszuruhen und nicht ihr Geld irgendeinem Laden auszugeben.
Welche Argumente sprechen noch für enge Gassen?

Aber was ich nicht kapiere ist, warum der Kulturpalast Alt- und Neumarkt zerschneidet? Die beiden Märkte haben noch nie zusammengehört und ob da jetzt ein Kulturpalast steht oder irgendein anderes modernes Gebäude gibt sich nicht viel. Höchstens, dass das Nachfolgegebäude wahrscheinlich noch größer würde, und somit die Frauenkirche ganz verdecken würde (vom Altmarkt aus gesehen).
innosonic.com
Ich würde da, wo der Kulturpalast ist, gerne durchgehen, weiß auch nicht warum. smile.gif
Von mir aus auch unterkellert.

Also ich finde einfach, daß das weitläufige Dresden in der Einkaufsinnenstadt nichtmal ansatzweise mit der von Leipzig mithalten kann, ist irgendwie schwer zu beschreiben, aber dort stehen einfach mehr Gebäude rum, ist nicht so verloren auf weiter Flur.

Dresden ist von der Fläche her viel größer, dennoch kann man sich da in L bestimmt einiges abschauen, unglaublich was dort alles gebaut wurde und wird.
Luzifer
Leipzig hat wenigstens noch Ost-Stadt-Flair.
sieht aus als ob einer n paar Container dahinpflanzt, damit man nich mehr das halb abgedeckte Sozi-Bild sieht. Irgendwie schade, dass Dresden versucht, seine Vergangenheit so dermaßen zu vertuschen.
rakete
ach, die wollen doch nur nicht, das so viele Leute das kommunistische Mosaik sehen, trauen sich allerdings auch nicht es zu restaurieren, oder es zu entfernen... alles Heuchler...
felke
ich finde die Bebauung gut, und dass der Neumarkt wieder so erstehen soll, ist doch klasse

shifty.gif
Chris
Hö? beim Neumarkt gehe ich ja noch mit, aber doch net bei der Bebauung aus dem Ursprungspost? Was soll daran gut/schön wasauchimmer sein?
Mimmelitt
Neben den Kultupalast muss nix. Stimmt - Keine Frage. Ausser ein bisschen Grünzeug vielleicht. Der Palast ist geil. Ich liebe auch "Platten". Die Bebauung vom Neumarkt hingegen halte ich geradezu für ein städtebauliches Verbrechen (egal wieviele historich anmutende "Gässchen" entstehen! Ein primäres Ziel der Bauleitplanung sieht Grünzüge, Luftschneisen, Auflockerung der Bebauung und co gerade in Stadtkernbereichen vor. Ich weiss echt nicht wie sowas genemigt werden konnte. no.gif Abgesenhen davon dass man die Frauenkirche (wenn man sie nun schon sündhaft teuer wieder aufgebaut hat) dann gar nicht mehr sieht.