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Vollständige Version anzeigen: "Verwässerte Männlichkeit"
der-prophetII
Ich habe heute einen netten Artikel im Cicero-Magazin von Wladimir Kaminer entdeckt, der mich zum Lächeln und Stutzen brachte.

Männer und Frauen werden in gleicher Menge geboren, doch Kaminer belegt anhand statistischer Sexualproportionsforschung, dass Männer vom aussterben bedroht scheinen und mehr und mehr auf mysteriöse Weise verschwinden.

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In jungen Jahren legen die Männer los und dominieren statistisch gesehen in so ziemlich allen Regionen des Landes, besonders aber dominieren sie in den alten Bundesländern, in denen es auf 100 junge Frauen immer mindestens 20 junge Männer zu viel gibt. Doch wenn sie 25 werden, verändert sich die Sexualproportion rasant, der Anteil der männlichen Bevölkerung reduziert sich dann drastisch bis zum 50. Lebensjahr. Ab 59 im Westen und 52 im Osten wird Deutschland weitgehend von Frauen dominiert. In den neuen Bundesländern, die so potent anfingen, verschwinden die Männer schneller als die Mücken im Winter. Allein mit der Auswanderung in den Westen, einer niedrigeren Lebenserwartung, Autounfällen und Geschlechtsumwandlungen lässt sich dieses Phänomen nicht erklären.


Wer oder was ist nun daran Schuld?

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Mein Freund, ein Sozialwissenschaftler, behauptete neulich, schuld daran sei die allgemeine Feminisierung der Industriegesellschaften. Die Männer wollen alles den Frauen nachmachen und verlieren dadurch ihre Männlichkeit. Die Frauen setzen in einer vom Konsum bestimmten Gesellschaft die Trends, weil sie einfach mehr Wünsche als Männer haben. Die Frauen wollen abnehmen, mit Wellness, Yoga, Antistressmassagen und Entspannungstherapien, die Männer tun es ihnen nach.


Und das scheint ein Fehler zu sein - das sollten schon die alten Griechen gewusst haben.

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Männer sind keine Kaninchen, sie können sich nicht nur von Rucola ernähren und gleichzeitig Mann bleiben. Ein Mann braucht Stress, er braucht Herausforderungen, dann blüht er auf. Wenn er aber anfängt, linksgedrehte Joghurts zu essen, auf seine Figur zu achten und Termine beim Frisör langfristig zu vereinbaren, fällt er automatisch aus der Männerstatistik heraus.


Das Wasser ist schuld! Ja, es gibt eine wissenschaftliche Erklärung aus den USA, die belegen sollen, dass Frauen gerne Wasser trinken. Aber was ist so schlimm an Wasser?

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Gemäß dieser postdarwinistischen Theorie haben sich die Menschen einst, nachdem sie mangels Bäumen aufgehört hatten, Voll-Affen zu sein, geteilt: Die Männchen hingen weiterhin im Wald herum und jagden Großvieh, die Weibchen aber gingen ins sichere Wasser, wo sie Muscheln und Kleinkrebse sammelten. Genau weiß man es noch immer nicht, was sie im Wasser trieben und wie lange sie darin lebten, doch als sie wieder ans Ufer kamen, sahen sie anders aus als die Männer: Ihre Körper hatten einen besonderen Schwung, ihre Haut war zart, glatt und blass geworden, die Formen wie vom Wasser geschliffen. [...]
Deswegen verbreiten die Frauen in der heutigen Welt den Kult des Wassers. Ständig sieht man junge und alte Frauen mit Wasserflaschen in der Hand durch unsere urbanen Landschaften laufen. Wasser ist in, Wasser ist sexy, und immer mehr Männer tun es den Frauen nach.


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Wasser ist die Droge der neuen feministischen Generation. Die Wasserhersteller bringen immer mehr Männer [mit ihren Werbesprüchen] dazu, Wasser zu trinken. Deren Großväter hatten noch viel mit der Welt vor: Sie tranken Hochprozentiges, gerne schon am Vormittag, hatten dabei "volle Pulle Leben", und kein Stress der Welt konnte ihnen irgendetwas anhaben, sie waren selbst - Stress! Gut, viele ihrer Vorhaben liefen schief oder verliefen sich im Sand. Dafür waren die Väter aber vorsichtiger, sie bevorzugten es, die Welt durchs Bierglas anzuschauen, ihre Taten waren nachvollziehbarer, sie lebten länger und bekamen Bäuche. Nun aber trinken alle Wasser und beschweren sich über die Hektik und den Stress des Alltags. Eine Flasche guten Whiskey als Quelle für neue Energie und Lebensfreude kommt nicht mehr in Frage.


Kaminer will euch Frauen aber keine direkte Schuld zuweisen, da er weiß, "sie meinen es gut mit uns, sie wollen, dass wir ruhiger werden."

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Doch die Männer lösen sich in diesem stillen Wasser einfach auf!


Also:

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Deswegen bitte ich euch, hört auf mit dem Quatsch. Trinkt kein Wasser!
Werdet lieber Piraten! Trinkt Rum oder Schnaps, bringt mehr Hektik in euer Leben! Stress gibt Farbe! Alles muss wieder hochprozentig werden! Und wenn man doch mal Wasser trinken will, dann nur zu feierlichen Anlässen und in ganz kleinen Gläsern.


Quelle: Kaminer, Wladimir: Verwässerte Männlichkeit. In: Cicero - Magazin für politische Kultur März/2005, S. 130-131.
jadawin0815
konkret.gif

sehr nett.. wird mal im textfile abgelegt.. smile.gif
#npnk
hehe...
einwandfrei...

p.s: wenn du und terror später einkaufen geht....erm...bringt mal whiskey mit

wohlgemerkt whiskey und nicht whisky...
wenn ihr mit jack daniels ankommt geh ich wieder nach hause
t.a.k.1
Yeah, beim Lesen musste ich auch schmunzeln und denke da an mich, der sowieso fast immer Wasser trinkt biggrin.gif
Wenns hier im Osten weniger Männer gibt, bleib mehr für mich bleh.gif
Aber das ist doch alles statistischer Mist, den sich jem. ausdenkt um endlich mal was schreiben zu können. Viel zu viele Faktoren werden da nicht berücksichtigt, genauso wie mit den IQ-Tests, der ja in Wirklichkeit nicht über die tatsächliche Leistung eines Menschen aussagt und doch gibt es Grenzen, die die Menschen in Intelligenzstufen einteilen.... toiletclaw.gif alles nur blahblah1.gif
Gegen eine gewisse feminisierung hab ich ja nix, immerhin hol ich mir ja auch männermagazine in denen auch modetipps stehen (und sowas hatten unsere vorfahren, die affenmänner, ja nun wirklich nicht im kopf) wink1.gif
Alles in allem les ich sowas auch gerne, um darüber nachzudenken und es abzustreiten lol.gif

peace'n'out
Zappelfry
Recht witzig.

@tak1: also das mit den modetipps is schon ganz schön slave_h4h_sp.gif
Brownie83
rofl2.gif sehe ich auch so @zappelfry

Ansonsten kann ich es auch nur begrüßen, daß die Männer langsam aussterben. Dann gibt es keinen Männerüberschuss in Discos mehr und Bigamie und Polygamie sind dann auch nur noch eine Frage der Zeit. Dann brauche ich später nicht mal mehr zum Islam konvertieren smile.gif
t.a.k.1
@zappelfry und brownie83: hat das schwul geklungen? immerhin weiß ich jetzt, das khaki dieses jahr die farbe überhaupt ist poppen.gif
Atanasoff
@tak Also lässt du dir von den Zeitungen erzählen was gut aussieht bzw. was du anziehen sollst? Kannste das nicht allein entscheiden?

zur Verwässerten Männlichkeit kann ich mir einen Verweis auf Fight Club nicht verkneifen. In diesem Film wird doch die Verweichlichung der männlichen Welt richtig schön dargelegt.

Wobei ich diesem Artikel irgendwie nicht so ganz durchsteige wacko.gif Ist der Typ richtig ernst zu nehmen?
t.a.k.1
@atanasoff: ich glaub du checkst nicht, das das sarkatisch gemeint war klar.gif
biggrin.gif
Atanasoff
beziehst du dich jetzt auf deine Aussage oder die vom "Wladimir Kaminer"?
Zumindest hast du schon mehrfach gemeint diese Zeitschriften zu lesen womit meine Frage nicht unberechtigt wäre.
Was den Typen an geht ich kenn weder die Motivation des Cicero-Magazins noch die des Autors, daher frag ich ja! Da es sich allerdings selbst als "Magazin für politische Kultur" bezeichnet solte es schon halbwegs ernst gemeint sein.

Dafür unterstellt man mir Ironie/Sarkasmus, wo ich es relativ ernst meine wacko.gif
der-prophetII
Die Tatsache des "mysteriösen Männerschwunds" ist vorhanden und statistisch belegt.
Doch die Schlussfolgerung Kaminers ist sicherlich nicht ganz ernst gemeint, sondern mit einem kleinen Augenzwinkern zu sehen.

QUOTE
Einfach erschütternd, was die Statistik zu Tage fördert: Männer sind eine dramatisch bedrohte Spezies! Und das nicht nur durch ihre beklagenswerte frühe Sterblichkeit, sondern durch latente Feminisierung. Ein Plädoyer für den Mut zu neuer Virilität

... war die kurze Beschreibung des Textes.
t.a.k.1
ich meine meine aussage vom lesen der modetipps. deb teil schau ich mir höchsten smal beim durchbläätern an.. smile.gif