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Vollständige Version anzeigen: TUD ab 2006 eine Stiftung
Chris
Die TU Dresden möchte ab 2006 sich zu einer Stiftung des öffentlichen Rechts wandeln. Unter diesem Dach soll eine zweite Stiftung die Medizinische Fakultät und das Uniklinikum wieder vereinen. Juristen, Hochschulpolitiker und Professoren bewerteten das Konzept positiv. Es soll der Universität mehr Freiräume bei Baumaßnahmen aber auch in finanziellen und personellen Fragen einräumen. Um in Zeiten fehlender Staatszuschüsse Geld aus Spenden und Fördertöpfen zu bekommen sei eine Stiftung die geeigneste Rechtsform. Dazu muss der Freistaat das Eigentum auf die Stiftung übertragen. Die Zuschüsse von 200 Millionen jährlich sollen auch weiterhin fließen.
yocheckit
das ist bisschen an das amerikanische system angelehnt - finde ich wirklich eine gute idee. ich denke damit lässt sich in finanzieller hinsicht einiges tun. es gibt sicher genügend firmen die jedes jahr noch etwas geld "loswerden" müssen um die steuern zu drücken und im gegenzug hat die uni mehr forschungsaufträge, was auch wieder der reputation zugute kommt. alles in allem ist das meiner meinung nach ein sehr positiver ansatz.
chaoscamp
naja ich seh das etwas skeptischer :/

ich kann mir nicht vorstellen das dann eine studentische Vertretung noch viel zu sagen hat wink1.gif

aber mal abwarten
chillrocker
200 Mio sollen weiterhin fließen? Werden sie aber nicht mehr, wenn die Stiftung mehr Einnahmen haben wird....(!?)

Und die studentische Vertretung....hm, frag ich mich auch....wenn in die Stiftungsverfassung eine Art "Student. Beirat" aufgenommen wird, dann existiert zumindest ~etwas~ --> also unbedingt dafür sorgen, falls die Körperschaft doch eine Stiftung werden sollte (!) - Hinweis an die Stura-Leute und die, welche planen, in den Stura zu gehen....


Hey chaoscamp......wie kommst Du zu dem Nick? chaoschamp hätte mir eher eingeleuchtet..... wink1.gif - erstell mal ne Exma-Akte von Dir !! biggrin.gif
nunu
TUD = Stiftung erst 2006 ?

Als Studenten sind wir an der TU Dresden da schon ein Stück weiter... Die Studentenstiftung Dresden wurde am 4. März 2005 gegründet.

Ich glaube, dass niemand erwarten sollte, dass eine neue Rechtsform auch mit mehr Geld verbunden ist. Bis eine TUD-Stiftung oder Studentenstiftung Dresden auch nur halb so viel Kapital ihr eigen nennt, wie die Großen "drüben", wird noch viel Arbeit und Ausdauer nötig sein. Von allein versammelt sich kein großes Stiftungskapital, das gute Zinsen bringt -- und darum geht es schließlich, wenn man ene Stiftung gründet!!!

Ein Anfang ist es allemal!

Würde hier denn jemand der einen oder anderen Stiftung auch was spenden oder stiften?

Chino
.. es lebe der Kapitalismus, es lebe der Kommerz ..

.. warum sollte Amerika ein Beispiel bieten, welches man nachmachen muss?
Dort kostet vernünftige Bildung an guten Universitäten so viel, dass es sich nur die Wohlhabensten leisten können (Ausnahme Stipendien).
Wollen wir dahin?
Ich will da nicht hin.

Dem Staat ist Bildung zu teuer und das ist absolut unverständlich.
Wenn Bildung privatisiert werden soll, dann kann man das auch einfacher haben. Privatschulen und Universitäten gibt es auch jetzt schon.
nunu
... das Geld steht bei den TUD-Stiftungsüberlegungen wahrscheinlich gar nicht so sehr im Vordergrund - schließlich fällt das nicht vom Himmel, nur weil man sich dann Stiftung nennt. Das wissen auch Rektor und Kanzler der TUD.

Vielmehr geht es wohl darum als Institution flexibler zu werden:
- neue Studiengänge schneller einzuführen oder umzubauen
- möglichst viel Personal außerhalb des öffentlichen Dienstrechts zu beschäftigen
- den Einfluss des Ministerium zu mindern
also weniger Behörde und mehr "unternehmen".

Die spannenste Frage ist, wieviel Einfluss haben die Studenten innerhalb dieser neuen Struktur. Nur beratend oder auch entscheident mit Vertretern in den obersten Stiftungsgremien (wo das Ministerium auch weiterhin sitzt und andere ehrenhaften Gestalten).

Die Studentenstiftung wird dagegen eher ein Mittel sein, um kreativ und unabhängig als Studentenschaft an der Uni eigene Schwerpunkte zu setzen (und zu finanzieren) z.B. Stipendien - nicht in Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum Stura. Flexibler, kreativer und attraktiver smile.gif als die träge Univerwaltung sind wir als Studenten allemal...
Chris
Ich finds allemal sehr lustig, dass eine Stiftung überhaupt eine Universität sein kann. Und noch viel lustiger finde ich, dass der Staat so einfach die komplette Verantwortung und mehrere 100 Millionen Gebäudekapital aus seiner Hand geben will. Wieviel darf denn der Staat überhaupt der TUD dann noch reinreden?
nunu
Bisher ist das "nur" eine Idee von Kanzler und Rektorat, die sie - zugegeben - sehr vorantreiben. Die Umwandlung und Übertragung in eine Stiftung öffentlichen Rechts geht nur per Gesetz. Also müsste das der sächsische Landtag beschließen. Der müsste sich erstmal damit befassen...

Das Land wäre dann aber sicher sehr stark in den obersten Aufsichtgremien der öffentlich rechtlichen Stiftung vertreten - würde damit aber "nur" noch strategische Entscheidungen beeinflussen können. Auf operative Entscheidungen (Einstellungen, Studiengänge, Gebaüdesanierung...) gäbe es für sLand dann keine direkten Einfluss - nur indirekt über die Definition von allgemeinen Verfahrensweisen und Standards.

Nicht zuletzt bleibt die Uni auch als Stiftung von den Geldern des Landes abhängig. Der Einfluss über dieses Druckmittel bliebe also weiter bestehen.
Mimi
soweit ich weiß hat der student an einer stiftungsuni nix zu sagen, rein gar nix. die werden doch aus allen gremien ausgeschlossen, oder!?!
yocheckit
dann mal die gegenfrage: wo kann denn der student derzeit wirklich einfluss nehmen an der tu-dresden? die hierarchie der universität ist noch aus dem ausgehenden 19. jahrhundert und hat sich seitdem kaum gewandelt, damit ist der entscheidungseinfluss der studenten doch eher symbolisch zu sehen. bei einer umwandlung in eine stiftung hätten wir studenten vielleicht mal die chance einen fuß in die tür zu bekommen!
stth
hö? sind die ganzen studentengremien wie fsr und stura so machtlos? confused1.gif
oder sind die sich einfach nur nicht einig, was sie eigentlich verbessern wollen?
nunu
Ich denk' mal die fsr und der stura machen ganz gute Arbeit. Nicht ohne Grund gehen z.B. bei den Verkehrlern fast 50 % zur Wahl. Wer sich erstmal eine Aufgabe in diesen Gremien zu Eigen gemacht hat, merkt schnell, dass man so einiges erreichen kann. Und manchmal hilft es auch, diese Gremien einfach zu umgehen, und selbst was aufzubauen. Aber nicht immer!

Sinn und Zweck einer Umgründung der TUD in eine öffetnlich rechtliche Stiftung ist, den Laden flexibler zu machen, also auch Entscheidungen zentraler, schneller (nicht unbedingt besser oder gerechter) zu fällen.

Das heißt, es wird Veränderungen geben. Man sollte schon jetzt EINDRINGLICH fordern, dass die Studentenschaft in den Aufsichts- und Vorstandsgremien der neuen TUD-Stiftung vertreten sind!!! Sicher nicht mehr in so großer Zahl wie bisher im Senat (7 oder 8), weil die Stiftungsgremien kleiner sein werden.

Auch etwaige Studiengebühren für die TU könnten, bei aller Kritik daran, eine Möglichkeit sein, als wichtig und finanzstarke Gruppe einen Fuß in die "neue" Mitbestimmungstür zu bekommen.

Das Beispiel "SLUB am Sonntag" der Studentenstiftung Dresden zeigt aber, dass man sehr direkt schon auch einen großen Einfluss haben kann, wenn man will.
Chris
Wenn dann eher letzteres. In nahezu allen Gremien der Universität sind studentische Vertreter vorhanden. Klar, dass diese nicht 50% der Gremien ausmachen, doch haben sie vom Prüfungsausschuss bis hin zum Senat Stimmen, die gehört werden und eingebracht werden. Ein Großteil der Macht der FSR/StuRa geht allerdings auch über die Legitimation durch die Wahlen aus, die leider schon lange nicht berauschend ist.

Diese Macht ist der studentischen Selbstverwaltung vom Freistaat zugesprochen, und damit wähnen wir uns noch in einer glücklichen Lage, in anderen Bundesländern, wie z.B. Bayern besteht diese Selbstverwaltung eher noch Pro Forma als überhaupt einen Einfluss zu haben. Wobei auch hier Ansätze zu sehen sind, wo vor allem auch die Studenten die studentischen Gremien eher als Dienstleister sehen um Skripte und Erstsemestereinführung anzubieten. Das finde ich sehr schade. Vor allem, dass die Wichtigkeit eines eigenen Vertreters selbst in studentischen Kreisen nicht erkannt wird.

Um auf stth zu antworten: Verbesserungen werden häufig im Verborgenen gemacht. So zum Beispiel das Einsetzen für studentische Belange im Prüfungsausschuss. Das kann schon mal zu einem Grundsatzbeschluss führen, der nachfolgenden Studenten ihren Antrag leichter macht. Es sind aber meist alles Dinge, die viele Studenten nicht betreffen, oder auch nicht interessieren. Und auch wenn Konzepte erarbeitet werden, die den Professoren dann als Vorlage dienen, sieht man nicht.

Ich finde, trotz aller Streitereien und verpfuschter Öffentlichkeitsarbeit, dass die studentische Selbstverwaltung einen gewaltigen Teil zu unserem Unileben beiträgt, und würde es ungern sehen, wenn dieser Teil plötzlich wegfallen würde.
Chris
QUOTE
Das Beispiel "SLUB am Sonntag" der Studentenstiftung Dresden zeigt aber, dass man sehr direkt schon auch einen großen Einfluss haben kann, wenn man will.


Wenn man das Geld hat. Springender Punkt. Wenn man das Geld hat.
nunu
Nur zum Teil!
Rein darf in die SLUB am Sonntag jeder - auch ohne Geld.
Da fast alle ein oder zwei oder zehn Taler zusammenlegen, funktioniert es trotzdem.
Chris
Trotzdem musste erst einmal Geld zusammenkommen um das durchzuführen. Es funktionierte nicht darüber, über die studentischen Vertreter Druck auszuüben. Um den Bogen zu spannen. Ich sehe das Problem, dass bei einer Stiftungsuni zwar jeder Student mitbestimmen darf (wenn er dann mal Studiengebühren zahlt) aber es an einer allgemeinen Vertretung fehlt. Es werden sich vielleicht, ähnlich der Politik, einzelne Interessengruppen / Parteien / Lobbiisten für einige Studentengruppen finden, aber keine für alle. Was später auf Dauer die Entscheidungen, die schnell getroffen werden sollen, entweder wieder auf das jetzige Niveau oder noch tiefer, herunterziehen oder dafür sorgen, dass die Studenten politisch ausgesperrt werden.
nunu
Dass Studenten eine starke Vertretung in den zukünftigen Stiftungsgremien brauchen, ist keine Frage. Vielleicht ist es aber ein Trugbild zu glauben, dass alle Studenten gleiche Interessen hätten, die allein von einer einzigen "wissenden Instanz" vertreten werden könnte. Was ist schlecht an Interessengruppen? Studenten sind als Gruppe genauso heterogen, wie die "Welt draußen" auch. Ich denke, dass man einfach auch andere Ebenen finden muss, um Dinge zu bewegen - so wie mit eXma hier.
Im Grunde ist das Exmatrikulationsamt ein Stück praktisch wirksame Alltagspolitik. Die "SLUB am Sonntag" ist es auch. Der Einfluss eines Enzelnen, oder einer kleinen Gruppe, ist auf dieser konkreten Ebene sehr groß - wenn man will. Der verengte Blick auf die vermeintliche Machtlosigkeit bestimmter Gremien oder Interessenvertreter kann lähmen. Ich vermute, die eigentlichen Entscheidungen werden schon heute nicht vom Senat der TUD eingefädelt (mit seinen studentischen Vertretern), sondern von der Unileitung.
abadd0n
Zitat(Sydney @ 03 Jul 2005, 12:48)

  • Am 14.07. findet eine öffentliche Sondersitzung des Konzils statt, die sich mit dem Thema „Stiftungsuni“ beschäftigen wird.
    Zu der Sondersitzung kam es, weil sich mehr als 2/3 aller studentischen Konzilsmitglieder dafür ausgesprochen haben. Sie beginnt um 13.00 Uhr im Schönfeld Hörsaal im Barkhausen-Bau.
*


... also falls es jemand interessiert, ob bzw. auf welche Weise die TUD eine Stiftung wird ...

Eine grundlegende Entscheidung mit sehr langfristigen Folgen.

abaddon
Sydney
Zitat(Sydney @ 15 Jul 2005, 12:38)
In harter Arbeit hat sich der StuRa in den letzten Wochen eine Position zu dem Vorhaben der Universitätsleitung, die TU Dresden in eine Stiftung Öffentlichen Rechts zu überführen, so wie es im vorgelegten Eckpunktepapier vorgesehen ist, erarbeitet. Diese ist auf der Sitzung am 07. Juli 2005 einstimmig beschlossen worden.
Sie stellt die Grundlage für die weiteren Handlungen des StuRa dar und soll die Gesprächsbereitschaft des StuRa signalisieren. Ebenso ist er um das führen einer (hochschul-)öffentlichen Diskussion bemüht.
Weitere Informationen zum Thema Stiftungsuni lassen sich auch in der aktuellen Knackpunkt-Ausgabe finden.

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Chris
Wie die SZ berichtete gab es auf der vergangenen Konzilssitzung verschiedene Anträge, die Bestrebungen in Richtung Stiftungsuni ruhen zu lassen. Diese mussten aber vertagt werden, weil nicht genügend Konzilsmitglieder anwesend waren, um beschlussfähig zu sein.
sQeedy
Kann ich bestätigen. Man sollte jedoch das wort "ruhen" mit "reiflich überdenken" ersetzen. Dann ist es korrekt. Die Stiftung ist nicht vom Tisch sondern liegt weiterhin drauf und wird reichlich diskutiert.