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Vollständige Version anzeigen: Raus aus Afghanistan
Stormi
Hallo Gemeinde,

einen solchen Thread gibts imho noch nicht, ansonsten bitte vereinigen. Hier ist Platz und Zeit, den Kampf für die Freiheit am Hindukusch mal so richtig schön durchzunudeln.

Momentan bin ich ja absolut von der neuen deutschen Lösung dieser ausweglosen Situation begeistert: Wir fördern einfach die Polizeiausbildung! Über mehr Polizei wirds was werden mit Freiheit und Demokratie. Ist ja bei uns genauso. Wer terrorisiert oder so aussieht, wird erstmal vorbeugend festgenommen. Da dort unten sowieso jeder aussieht wie ein Terrorist, ist das auch eine dankbare Aufgabe, deren Ausbildung nicht sehr zeitintensiv ist. Und weil die Polizei keinen Krieg führen kann, ist das gleich doppelt praktisch. Falls das trotzdem nicht hilft, dann gibts noch ein paar zusätzliche Soldaten, die man dann auch praktischer Weise gleich im Inland einsetzen kann, um denen das mit der Demokratie nochmal richtig einzubläuen. Noch ein paar Brunnen gebaut und ne Schule mit deutschen Fibeln ausgestattet und schon rollt der Rubel. Mit diesem kann man dann auch gleich alle übrigen Talibankämpfer aufkaufen*. Das sind nämlich keine religiösen Fanatiker, sondern geldgeile Machtschweine. Auf so eine Idee konnte auch nur die FDP kommen.

Das ist Terrorbekämpfung des 21. Jahrhunderts. Die sind Deutschland.
loco
keine ahnung, was du gegen ein aussteigerprogramm hast..
nur ist die frage, wieviele wirklich für geld bei der taliban sind

naja und eine exekutive im staat siehst du wohl auch eher als sinnfrei an
Stormi
"Mehr Polizei ablehnen" != "Polizei ablehnen"
"Aussteigerprogramm" != "Fürs aussteigen bezahlen"

Versuchs noch einmal.
loco
du schreibst aber von "aufkaufen"
und Guido spricht von "eine wirtschaftliche und soziale Perspektive bieten."

Versuchs noch einmal.
iggi
hier gehts ja gleich mit polemik los. ich bin für eine diskussionsrunde mit anschließendem film im kik. *duck*
Stormi
Laut Westerwelle wolle sie [die Bundesregierung] "beim zivilen Aufbau sowie bei der Schulung und Ausbildung von Polizisten und Soldaten mehr tun", um "uns in den kommenden vier Jahren eine Abzugsperspektive zu erarbeiten".

Genauso siehts aus. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die da ein supertolles Aussteigerprogramm auf die Beine stellen, wo es dann Ausbildungen zum Brunnenbauer, Wohnungsbörsen und Yogakurse gibt? Die Typen werden einfach knallhart dafür bezahlt, nicht mehr zu kämpfen.
Und wenn wir dann genug Taliban zu Polizisten konvertiert haben, drehen wir den Geldhahn zu und verpissen uns.

Die Idee ist ja wirklich nicht schlecht, aber ganz ehrlich.. was haben wir denn bisher erreicht?

1. Verschärfte Sicherheitslage
2. Total korrupte Regierung
3. Lupenreine Wahlfäls Demokratie

Die Sache war von Anfang an total beknackt und ist deshalb auch keine UN Blauhelmmission, sondern ein "friedenserzwingender Einsatz" unter NATO Führung. Warum ein nordatlantisches Verteidigungsbündnis am Hindukusch unsere Freiheit mit Brunnenbau erzwingt, erschließt sich mir nicht ganz.

9 Jahre lang hat der Westen nicht wirklich was auf die Reihe gekriegt und ist nun schon so weit, dass er die Taliban mit Begrüßungsgeld bittet aufzuhören. Lag natürlich alles an der RotGrünen Regierung. Natürlich kann das ein Gespann aus christlich konservativer und marktliberaler Politik viel besser.
Auf die Erfahrungen der Russen wollte man natürlich nicht aufbauen, sind ja russische Erfahrungen.
Ich hab ehrlich gesagt keine Lust mehr darauf, dass sich deutsche Soldaten da kaputtbomben lassen müssen, während wir 50 Millionen Euro dafür verbrennen, dass die Afghanen bald mehr Netto vom Brutto haben, um weiter ihren Karren ziehen zu können (im wahrsten Sinne des Wortes).
Hannsen
Wenn die Taliban sich bissl clever anstellt, dann schickt sie einfach ihre eigenen Leute als potentielle Aussteiger zur den Deutschen, natürlich nur unter der Bedingung die Kröten danach beim Chef abzuliefern cool.gif

Auf diese Weise wäre der Kampf der Taliban gegen deutsche Soldaten z.T. mit deutschen Steuergeldern finanziert, bestimmt gut um die Moral der Truppe anzuheben.
Und mal ganz im ernst, es wäre blanker Selbstmord, bei der Taliban auszusteigen und stattdessen sich von den Deutschen finanzieren zu lassen... die alten "Kollegen" würden nicht lange auf sich warten lassen um den Verrat zu vergelten.

Bambi
Ich habe gerade etwas ganz schönes dazu gefunden: Herzhaft gelacht!
Stormi
Überraschend, dass sowas im Spiegel steht. Allerdings trifft er den Kern meiner Kritik.
eXmaikDD
Zitat(Stormi @ 26 Jan 2010, 17:13)
(...) Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die da ein supertolles Aussteigerprogramm auf die Beine stellen,
wo es dann Ausbildungen zum Brunnenbauer, Wohnungsbörsen und Yogakurse gibt? Die Typen werden
einfach knallhart dafür bezahlt, nicht mehr zu kämpfen.

Ist das bei allen Aussteigerprogrammen so? Quelle dazu?
iggi
Letztens kam eine Reportage über Frauen in Afghanistan, die Polizistin oder andere Berufe gewählt haben. Einen Abzug der Deutschen wünsche ich denen nicht! Über Fehler bei der ganzen Aktion muss man natürlich trotzdem reden. Dass die Amerikaner mit ihrer Außenpolitik andere Länder ruinieren, ist ja nix neues. Die haben ja auch die Taliban fröhlich aufgebaut. Aber irgendwie sollte man sich trotzdem mal Gedanken machen, wie man aus dem Schlamassel jetzt raus kommt.
SHARK
Zitat(Stormi @ 26 Jan 2010, 15:56)
Hallo Gemeinde,

einen solchen Thread gibts imho noch nicht, ansonsten bitte vereinigen. Hier ist Platz und Zeit, den Kampf für die Freiheit am Hindukusch mal so richtig schön durchzunudeln.

Momentan bin ich ja absolut von der neuen deutschen Lösung dieser ausweglosen Situation begeistert: Wir fördern einfach die Polizeiausbildung! Über mehr Polizei wirds was werden mit Freiheit und Demokratie. Ist ja bei uns genauso. Wer terrorisiert oder so aussieht, wird erstmal vorbeugend festgenommen. Da dort unten sowieso jeder aussieht wie ein Terrorist, ist das auch eine dankbare Aufgabe, deren Ausbildung nicht sehr zeitintensiv ist. Und weil die Polizei keinen Krieg führen kann, ist das gleich doppelt praktisch. Falls das trotzdem nicht hilft, dann gibts noch ein paar zusätzliche Soldaten, die man dann auch praktischer Weise gleich im Inland einsetzen kann, um denen das mit der Demokratie nochmal richtig einzubläuen. Noch ein paar Brunnen gebaut und ne Schule mit deutschen Fibeln ausgestattet und schon rollt der Rubel. Mit diesem kann man dann auch gleich alle übrigen Talibankämpfer aufkaufen*. Das sind nämlich keine religiösen Fanatiker, sondern geldgeile Machtschweine. Auf so eine Idee konnte auch nur die FDP kommen.

Das ist Terrorbekämpfung des 21. Jahrhunderts. Die sind Deutschland.
*


Und wie sieht Deine Exitstrategie aus? Vielleicht hast Du ja auch gleich ein Rezept für Deutschland? Und der Weltfrieden, wie wird der Weltfrieden erreicht? Achja, dieses kleine Problem Welthunger, was ist Deine Lösung?
Was alles nicht geht, das weiß ich ja nun.
Stormi
Es gibt keine. Wenn ich ein Auto zu Schrott fahre, dann brauch ich mich nicht fragen, wie ich das jetzt wieder ganz bekomme.
Ansonsten stimme ich mit dem Kommentar heut im Deutschlandfunk absolut überein: Hier gibts alte Suppe in neuen Dosen und keinen Strategiewechsel. Für blaue Wände brauch ich keine gelbe Farbe, eine friedliche Lösung erzwinge ich nicht mit Gewalt und zivilen Wiederaufbau mach ich nicht mit der Polizei.
Solange die dort Terroristen jagen wird nichts. Vielleicht sollte man also lieber mit den Afghanen gemeinsam ihr Land entwickeln helfen, wenn man schonmal da ist. Nur weil Bush jr. das Ding am 11. September persönlich genommen hat, müssen wir uns jetzt irgendwelche halbgaren Ausstiegsstrategien aus dem Arsch ziehen.
vonAnjou
2 Varianten, beide können Funktionieren:

1. Variante:
Man knöpft sich Taliban, Drogenbarone und Warlords ernsthaft vor und
beseitigt sie, mit allen dazugehörigen Konsequenzen. (Ergo ernsthafter Krieg, hohe Verluste an Zivilbevölkerung und Soldaten)
Anschließend baut man das Land planmäßig und umfassend neu auf. Dazu gehört auch der dort lebenden Bevölkerung ernsthafte Perspektiven für ihr Leben zu liefern.
Problem dabei: Tote NATO-Soldaten sowie tote Frauen und Kinder dürften die westliche Bevölkerung, inklusive der Presse auf die Palme bringen. Sehr hohe Kosten für den Wiederaufbau.
(Bsp. Kampf gegen die Liberation Tigers of Tamil Eelam auf Sri Lanka)

2. Variante:
Kurz gesagt, man schleimt sich bei jedem in der Zivilbevölkerung ein und liefert ihn mindestens 10 konkrete stichhaltige Gründe, warum Demokratie besser ist als die Unterstützung der Rebellen/Terroristen (höherer Lohn, Nahrung, Bildung, "ernsthafte" wirtschaftliche Unterstützung usw.).
Oberste Priorität hat dabei der Schutz der Zivilbevölkerung vor Taliban & Co. Dabei ist es egal wie viele Soldaten sterben, Hauptsache in der Zivilbevölkerung stirbt keiner. (Konkret würde das dann z.B. so aussehen, dass Zivilautos nicht mehr beschossen werden, nur weil sie auf einen Kontrollpunkt zu rasen ohne zu bremsen. Ebenso lässt man die Tanklastzüge ganz. Luftangriffe sind erst recht indiskutabel)
Problem dabei: Sehr viele tote NATO-Soldaten, sehr hohe Kosten
(Bsp. Kampf gegen die IRA in Nordirland)

Aktuell erfolgt weder ein sinnvoller noch ernsthafter Aufbau des Landes und die Soldaten machen irgendwas zwischen Bevölkerungskuscheln und Schießen. Das eine aber nicht richtig und das anderen nur zur Hälfte. Dementsprechend sind wir es unseren Soldaten und der dortigen Zivilbevölkerung schuldig ehrlich und offen zu sein. Ebenso wie die Konsequenzen daraus zu ziehen und alles mögliche zu tun, um die Probleme des Landes zu lösen.
Wenn das nicht der Fall ist, kann der Truppenabzug auch schon ab morgen erfolgen, denn dann kommt eh nur Käse bei raus.
Chrizzly
Zitat(Stormi @ 27 Jan 2010, 23:15)
Vielleicht sollte man also lieber mit den Afghanen gemeinsam ihr Land entwickeln helfen, wenn man schonmal da ist.
*

Definiere doch mal "die Afghanen"!
vonAnjou
Zitat(Chrizzly @ 28 Jan 2010, 00:00)
Definiere doch mal die Afghanen!

Meine Meinung: Es gibt nicht den Afghanen außer vielleicht auf dem Pass.
*



Es gibt auch nicht den Deutschen, zumindest war das bis zum 30jährigen Krieg nicht der Fall, eventuell sogar bis 1871 nicht und länger. Insofern ist das ein sehr mühseliges Thema und eignet sich lediglich dazu um parallel mal zusammen den ein oder anderen Kasten Bier zu leeren, da das ganze doch sehr vielschichtig ist.
Stormi
Zitat(Chrizzly @ 28 Jan 2010, 00:00)
Definiere doch mal "die Afghanen"!
*


Was soll das denn für eine unnötige Metadiskussion werden? Nennen wir sie eben "die Leute, die dort leben".
eXmaikDD
Zitat(Stormi @ 27 Jan 2010, 23:15)
(...) Solange die dort Terroristen jagen wird nichts. Vielleicht sollte man also lieber mit den Afghanen
gemeinsam ihr Land entwickeln helfen, wenn man schonmal da ist. (...)

Vielleicht passiert das mit den Geldern des Aussteigerprogramms.
Stormi
Vielleicht auch nicht. Vielleicht fließen sie auch in Karzais neuen Benz? Vielleicht ist der Papst katholisch? Vielleicht raff ich auch einfach nicht, was du meinst.
tante-gabi
Zitat(Stormi @ 27 Jan 2010, 23:15)
Es gibt keine. Wenn ich ein Auto zu Schrott fahre, dann brauch ich mich nicht fragen, wie ich das jetzt wieder ganz bekomme.


Hm, wenn ich ein Auto zu Schrott fahre, dann versuche ich es entweder zu reparieren oder ich schmelze es ein und mache aus dem Zeug ein neues Auto. Wäre vielleicht eine Option für Afghanistan, aber dazu bräuchte man schon Methoden, die die Römer angewandt haben und dass diese nicht gerade menschrechtfreundlich und unblutig waren, sollte jedem bekannt sein.

Imo verstehe ich bis heute nicht, warum der Westen ausgerechnet in Afghanistan einmarschiert ist. Sind die Briten nach dem Lockerbie Anschlag etwa in Libyen einmarschiert? Oder warum wird nicht Libanon, Syrien, Iran, Sudan und viele weitere bombardiert oder gar besetzt?
Auch aus wirtschaflichen Gründen kann ich es mir nicht erklären. Klar, durch Afghanistan könnte man nen Pipeline aus dem ölreichen Zentralasien bauen und Afghanistan ist sehr rohstoffreich (besitzt die potentiell größte Kupfermine der Welt, massig andere Metalle und Minerale und Erdöl und -gas). Nur ist das Land karg wie sau, hat keinerlei Infrastruktur und ein chaotisches Stammesgefüge, in dem jeder den anderen am liebsten Tod sehe...
Unterm Strich ist dies eigentlich nur eine Cowboyentscheidung, weil zur falschen Zeit der falsche Typ auf dem falschen Sessel saß. Afghanistan ist vom Szenario an sich austauchbar.

Und nun sitzen wir warum auch immer dort, weil wir aufeinmal gesehen haben, dass es da ein Land gibt, in dem die Menschen bettel arm sind, Menschenrechte im Wortschatz nicht vorhanden ist und Frauen kaum als gleichwertig betrachtet werden. Warum sind wir noch nicht im Iran nochmal? Oder in Afrika, in Südostasien?

Was haben wir aber in der Zeit erreicht, als von Gott gesandte, alles besser wissende Mitteleuropäer und Amerikaner? Unterm Strich.... nichts.
Warum wird nicht wie üblich verfahren? Wenn es irgendwo unter Volksgruppen kracht und gar Genozid ist, schicken wir Blauhelme hin, die aus Nepal, Burma oder sonstwo herkommen, nicht schießen dürfen und beim Schlachtfest nur hilflos daneben stehen?
Und wenn wir an die Ressourcen ranwollen, dann unterstützen wir einfach die Leute, die uns noch am ehesten passen, beuten das Land aus und sonst ist uns alles egal. Und wenn einer aus der Reihe tanzt, Bomben wir einfach alles weg. Oder will bestechen jemanden im Nachbarland, dass er da einmarschiert.
Klappt doch prima in Afrika, da werden die Konflikte ständig so ausgetragen. Und man sieht, wenn man die Leute beschäftigt, kommen die nämlich nicht auf die Idee, uns Bomben untern unseren verweichlichten Arsch zu legen. Dumm nur, dass wir die Muhadschedin nach dem Krieg gegen die Russen das Beschäftigungsprogramm fehlte und die sich selbst eines suchen mussten.


Also, was machen wir nun? Ich sehe drei Möglichkeiten, die für uns pazifistsiche, idealistische gut Wetter Menschen eigentlich alle nicht erträglich sind:

1. Wir überlassen die Afghanen sich selbst, irgendetwas reinpumpen ist in der jetztigen Form völlig sinnlos.
2. Wir machen es wie die Römer, "Divide et Impera", wir unterstützen irgendwo einfach jeden Stamm dort, die hauen sich gegenseitig die Birne ein und wenn wir irgendwelche Rohstoffe brauchen, wird eben der jenige temporär hochgerüstet, dass ich dort solange bleiben kann an der Stelle, wo es was gibt, bis es alle ist.
3. Wir hauen mit der Keule zu und bauen den Staat komplett von vorne wieder auf. Dann sind wir aber keine Schutztruppe mehr, sondern Besatzer und Invasoren und da ist dann Schluß mit Kuschelkurs und Debaten über irgendwelche Bombardements. Nur haben die Briten und die Russen es schon versucht. Erstere waren technologisch einfach nicht in der Lage dazu, letztere hatten in Form der Amerikaner einfach einen zu großen Gegenspieler, der die andere Seite finanzierte und mit den passenden Waffen ausstattete.

Alle drei Optionen sind nicht schön, bei der dritten würde eventuell der "finanzielle Gegner" fehlen, aber der wäre in der Form von Saudi-Arabien und dem Iran wohl dann doch zur Stelle, wenn es darum geht, den imperialisten Feind oder die Ungläubigen bluten zu lassen.
Deswegen wäre eigentlich die beste Option:

4.Wir überlassen den Arabern Afghanistan. Das sind erstens auch Muslime und zweitens haben die auch Geld. Problem ist nur, die Araber sind alles andere als untereinander einig und denen ist Afghanistan eigentlich scheiß egal.

Wie man's nimmt, wird es nichts. Deswegen ist auch Guidos Bestechungsvorschlag nur wieder rausgeworfenes Geld und das noch, wenn wir eh schon massig Schulden aufnehmen...
Sigurd
Dieses Land hat eine jahrtausendealte Tradition in Bezug auf das dortige Gefüge von Gruppierungen und Hierarchien, da marschiert man nicht mal eben so ein und krempelt alles um... das ist de facto unmöglich, Beispiele gibts genug - Algerien, Vietnam, Korea und ach ja, Afghanistan smile.gif

Meine Meinung: Einfach in Ruhe lassen, alles weitere ist verlorene Mühe... man kann ja schlecht ein ganzes Volk und dessen Tradition austauschen...
nothing_else
im allgemeinen is diese diskussion sinnlos...

ich bin dafür das der deutsche sich da raus hält und seine soldaten zurück holt...
tante-gabi
Zitat(Sigurd @ 09 Feb 2010, 06:38)
Dieses Land hat eine jahrtausendealte Tradition in Bezug auf das dortige Gefüge von Gruppierungen und Hierarchien, da marschiert man nicht mal eben so ein und krempelt alles um... das ist de facto unmöglich, Beispiele gibts genug - Algerien, Vietnam, Korea und ach ja, Afghanistan smile.gif

Meine Meinung: Einfach in Ruhe lassen, alles weitere ist verlorene Mühe... man kann ja schlecht ein ganzes Volk und dessen Tradition austauschen...
*

Klar hat das Land seine Traditionen. Deswegen muss man entweder die einzelnen Stämme gegeneinander ausspielen (wie eben in Afrika) oder man haut derbe mit der Keule rein wie es die Russen versucht haben, nur sollte man dafür sorgen, dass dann aber die Gegner nicht mit Geld und modernen Waffen versorgt werden, wie es in Vietnam und eben bei den Russen war.
Tja, bei Algier war es aber so, dass es schon über hundert Jahre besetzt war, nur war Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg weltweit in Kolonialkämpfe verwickelt und defakto knapp bei Kasse und hatte vor allem öffentliche Probleme. Desweiteren wurde die FLN von diversen Mächten unterstützt.
Bei Nordkorea lag es wohl eher daran, dass die Chinesen in den Krieg intervenierten und ach ja, der Russe die Nordkoreaner unterstützte.

Das ist eben der springende Punkt, man müsste mit unmenschlicher Härte gegen die Aufständischen vorgehen, was uns eigentlich als Demokratien, die die Menschenrechte achten, verboten ist. Desweiteren müsste man dafür sorgen, dass den Taliban das Geld und die Waffen ausgehen, aber hey, von den Saudis wollen wir ja noch das Öl. rolleyes.gif

Zitat(nothing_else @ 09 Feb 2010, 07:49)
im allgemeinen is diese diskussion sinnlos...

ich bin dafür das der deutsche sich da raus hält und seine soldaten zurück holt...
*

Ach, das ist ja nun mal voll die Erkenntnis. Jop, einfach zurückziehen und das bissl, was erreicht ist und die armen Teufel, die mit uns "kollaboriert" haben der Rache der Taliban aussetzen. Eigentlich kann uns das scheißegal sein, aber hey, wir sind ja die tolle westliche Hemisühäre, die weiß was Recht und Unrecht ist.

Is eben scheiße, wenn jeder Mensch an sich denkt und die Taliban eben machtgeil und der Großteil des "offizielen" Staatsaparat korrupt ist.
Und weil das so ist, werden die Taliban verhindern, dass die Leute lesen lernen und damit sich selbst durch Bücher oder Internet eine Meinung bilden könnten. Nicht von ungefähr sind die einzigen Möglichkeiten für manche Kinder das Lesen zu lernen die ach so bösen Koranschulen, wo eben doch recht oft der ein oder andere Mullah sitzt.
Und auf der anderen Seite werden die Schulen gebaut, halten aber nichts aus und die Lehrer haben kaum Gehalt, weil sich der örtliche Gouverneur die Taschen vollschaufelt und irgendwann seinen Arsch auf den Fijis sonnen will.

Am besten Fernseher ausschalten und raus aus Afghanistan, aus den Augen, aus dem Sinn...
Juri
​​
Stormi
Ich halte diese Zahlen übrigens für absolut geschönt. Das Bild ist übrigens absolut geschmacklos.
Juri
​​
sagzehn
Hier eine Afganische Meinung zum Thema:
http://www.democracynow.org/blog/2009/10/27/malalai_joya

Philllinator
hey juri, danke. so ist das nun mal, wenn man im KRIEG ist (und nicht in irgendwelchen "ähnlichen umständen" oder was weiß ich für einen schwachsinn!) gestern wurden die kameraden ja wieder um 4 mann reduziert. traurig ist das schon, aber vielleicht wird die situation ja auf diese weise endlich eingesehen.
Stormi
Vielleicht ist das aber auch nur der Auftakt für die Proklamation von totalem Krieg absolut kriegsähnlichen Zuständen.
erich
ach stormilein mal so generell unter uns,
die welt besteht nun mal nicht nur aus 4 häusern und ner bunten wiese. ist alles ein bißchen komplexer, als du es dir vielleicht überhaupt jemals vorstellen kannst. polemisch daherreden können schon die 3 jährigen auf dem spielplatz. das klingt ähnlich putzig. allerdings wittern sie nicht hinter allem und jeden die fiese verschwörung und streichen nicht ständig voll ooops-das-wollt-ich-jetzt-gar-nicht-sagen-hihihi-mäßig den text durch.
Fuchs
ahahahahahahahahaha
Stormi
Sind eben erst 3. Das kommt mit der Zeit.

Auch: Wie jetzt keine 4 Häuser?