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Vollständige Version anzeigen: Neuanfang für MDR Sputnik
mcnesium
Relaunch: MDR SPUTNIK – Next Level

Seit über einem Monat rumorte es bereits in den radioforen.de, dass das Jugendradio Sputnik sein Programm im Dezember komplett umkrempeln wolle. Seit diesem Wochenende ist es nun Gewissheit: eine große Pressekonferenz mit anschliessender Relaunch-Party am 1. Dezember 2006 kündete die nächste Zündstufe für den Sender an. Damit das auch jeder merkt, heißt es ab 4. Dezember "Sputnik - Next Level".

Oft passiert ein Sender-Relaunch quasi über Nacht nach Monate langer geheimer Planungsphase. Bei Sputnik ist der Relaunch jetzt aber mit einer großen Pressekonferenz angekündigt worden, erstmals in der deutschen Hörfunkgeschichte sogar mittels Video-Live-Übertragung.

Nach einleitenden Worten von MDR Unternehmenssprecher Stefan A. Mugrauer offenbarte der neue MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller die Überlegungen, die den Relaunch von SPUTNIK notwendig gemacht haben. Dabei konnte man den Eindruck gewinnen, als hätte er sich die vielen kritischen Beiträge zum heutigen Formatradio, die auf RADIOSZENE und radioforen.de schon seit Jahren diskutiert werden, zu Herzen genommen.

Die Spassgesellschaft habe sich erschöpft, wir erlebten eine Rückkehr zu einer neuen Ernsthaftigkeit, konstatierte Möller auf der PK weiter. Daraus resultiere auch die Rückkehr zum "Wort, zur fachlichen Kompetenz und Lokalbindung und zu den oft zitiertenn "Ecken und Kanten", die gesucht werden müssen, denn das Glatte und Mainstreamige habe sich überholt.

SPUTNIK will die verlorengegangene mp3-Generation wieder dazu bewegen, mehr Radio zu hören und versuchen, sich auf den mobilen, individualsierten Lebensstil der heutigen jungen Zielgruppe mit "zeitunabhänigem Nutzungsverhalten" einzustellen.

Hörfunkdirektor Möller ist von der freien Medienwirtschaft wieder zu den Öffentlich-Rechtlichen mit der festen Überzeugung gekommen, dass es "eine Renaissance des öffentlichen rechtlichen Radios geben wird."

Endlich wagt ein Sender mal was: der MDR bekennt sich dazu, SPUTNIK als "Entwicklungslabor" zu verwenden. Hier wird das das Radio der Zukunft getestet, von dem alle Radiomacher träumen. Denn trotz Krisenängsten wird investiert: und zwar in Journalismus. Bezahlt wird das neue Programm allerdings von den werbefinanzierten MDR-Programmen und natürlich den Rundfunkgebühren, denn SPUTNIK bleibt werbefrei.

Unter Laborbedingungen wird dann schon mal alles auf Radiotauglichkeit getestet, das sich bereits im Internet etabliert hat. Fast die gesamten sog. "Web 2.0"- Anwendungen werden (spätestens im Frühjahr 2007) auf der Homepage installiert und im Radio unterstützt: von Blogs, Podcasting, Visual Radio über selbst produzierte Videos bis hin zur Plattform für Newcomerbands, wie es Antenne Bayern (Soundgarage) oder FM4 in Österreich (Soundpark) bereits machen. Auch mehrere Musik-Kanäle mit unterschiedlichen Musikrichtungen sollen neben dem SPUTNIK Programm zusätzlich angeboten werden. Die Entwicklung gehr in Richtung Fullservice-Internetradio, das nebenbei auch UKW zu hören ist.

Überhaupt scheint Programmdirektor Eric Markuse vor allem vom ORF-Jugendkultursender FM4 überzeugt zu sein. So will er z.B. zweimal täglich englischsprachige Nachrichten einführen.

Vom reinen Musik-Claim "Black Hot & Sexy" wechselt SPUTNIK nun zum Lifestyle-Claim "Hör auf Deine Stimme". Denn ab jetzt wird echte Musik-Vielfalt einfach gespielt ohne über einen slogan zu erklären wie bei anderen Sendern. Das heißt: die Musikrotation wird massiv erweitert. Der Titelpool wird vervierfacht, die minimale Wiederholungszeit verdoppelt. Zu Rn´B, Hip Hop, wird jetzt zusätzlich Alternativ Rock und Deutsch-Rock gemischt: z.B. Artic Monkeys, the Kooks, International Pony.

Neu definiert sich der Sender nicht mehr nur nach Altersklassen sondern nach Sinus-Milieus: die neue Zielgruppe setzte sich vor allem aus modernen Performern und Experimentalisten zusammen.

Laut Markuse wurden für SPUTNIK beim MDR zwei neue Planstellen geschaffen, das Budget des Senders beträgt 4,5 Millionen Euro jährlich. Mehr Einzelheiten zum neuen Programm sind einer MDR-Pressemappe und auf der MDR-Homepage nachzulesen. Oder man hört sich das Programm ab Montag am besten selbst an z.B. auch per Livestream.

Quelle: RADIOSZENE
michael1902
Zitat(mcnesium @ 05 Dec 2006, 11:41)
Auch mehrere Musik-Kanäle mit unterschiedlichen Musikrichtungen sollen neben dem SPUTNIK Programm zusätzlich angeboten werden. Die Entwicklung gehr in Richtung Fullservice-Internetradio, das nebenbei auch UKW zu hören ist.

Die zusätzlichen Channels gab's doch aber schon immer? Das ist nun keine Neuerung. Aber weil ich hier was von UKW lese: DAS Problem bei Sputnik ist doch gerade, dass man das nich über Antenne hören kann? Zumindest nicht hier in Dresden. Das find ich ziemlich schade und führt auch dazu, dass ich so gut wie noch nie dort reingehört hab. Denn am Computer hab ich ne Riesenauswahl (an irgendwelchen Internetstreams) - da will ich nich auch noch irgendnen Radiosender hören. Aber unterwegs eben ... Nur geht's hier nich sad.gif
Zitat(mcnesium @ 05 Dec 2006, 11:41)
Überhaupt scheint Programmdirektor Eric Markuse vor allem vom ORF-Jugendkultursender FM4 überzeugt zu sein. So will er z.B. zweimal täglich englischsprachige Nachrichten einführen.
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Das empfinde ich als ne sehr gute Idee!
tingel
Wäre ja schön, wenn es hier im Lande mal einen vernünftigen Sender geben würde. Leider kommt die Erkenntnis ziemlich spät. Ob sie mit Fritz mithalten können, muß erst mal bewiesen werden. Der RBB scheint in den Sender richtig viel Kohle reinzustecken, wenn man sich mal überlegt, was die so alles anstellen - Fritz Radiokonzerte mit u.a. Archive, We are Scientists, Garbage und und und. Dann die legendären Kneipenquiz mit Tommy Wosch, die täglichen zwei Stunden Soundgarden - sowas muß alles redaktionell vorbereitet werden und kostet auch Manpower.
Schauen wir mal, was Sputnik uns auftischen möchte. Mehr lokaler Input wäre echt nicht übel - Fritz hypt ja auch Bands aus dem dortigen Umfeld ganz passabel - hier in der Gegend findet sowas ja so gut wie garnicht statt (habe davon zumindest nix mitbekommen)
komaa
sleeping.gif

was der MDR als bahnbrechende Neuerung verkauft, praktiziert die österreichische Jugendwelle seit Jahren. Was vermutlich auch der Grund ist, dass ich mich seit über vier Jahren mit keinem einzigen Sender in Dresden anfreunden kann - außer vielleicht mit FreshFM...

Niveau
Nun ja, ich vermisse ja seit längerem die NRJ Fuck You Hotline. Da konnte man anrufen, und live auf dem Sender sagen wer oder was so richtig abgefuckt Scheiße ist. Da wußte man immer, was überall in Sachsen gerade los ist.
mcnesium
Zitat(komaa @ 05 Dec 2006, 20:44)
was der MDR als bahnbrechende Neuerung verkauft, praktiziert die österreichische Jugendwelle seit Jahren. Was vermutlich auch der Grund ist, dass ich mich seit über vier Jahren mit keinem einzigen Sender in Dresden anfreunden kann - außer vielleicht mit FreshFM...
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wo steht dass es ne bahnbrechende neuerung sein soll? also für den sender selbst schon, aber global betrachtet natürlich nicht. fritz zb fährt das konzept seit 1993 ziemlich erfolgreich.

baren
Zitat(michael1902 @ 05 Dec 2006, 14:38)
DAS Problem bei Sputnik ist doch gerade, dass man das nich über Antenne hören kann? Zumindest nicht hier in Dresden.
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106,x MHz - allerdings war/ist Sputnik imho nur besserer Energy-Verschnitt.
mcnesium
ich kann auf 106,x terrestrisch nichts finden. im kabel auf 107,15, falls du das meinst. und wenn du dir den text oben mal durchgelesen hättest, wüsstest du dass sputnik seit dieser woche neu ist und eben nicht mehr der bessere energy-verschnitt, der er lange zeit war.
Atanasoff
Also gestern kamen um 18:00 Uhr englische Nachrichten, war grad am sender suchen und bin dabei 3 mal drüber gesappt weil ich ihn nicht erkannt habe.
michael1902
Zitat(baren @ 06 Dec 2006, 10:33)
106,x MHz - allerdings war/ist Sputnik imho nur besserer Energy-Verschnitt.*

wat? ernsthaft? das wäre mir neu (die ausstrahlung über antenne) blink.gif

EDIT: etwas konkretisiert ...
Maxe
wenn radio, dann fritz...damit hätte ich schon alles gesagt biggrin.gif
aktsizr
wenn radio, dann dein eigenes... damit hätte ich schon alles gesagt biggrin.gif

p.s.: lasst euch doch nicht mit ein paar brotkrumen abspeisen... es geht immerhin um die revolution!
Socres
womit wir wieder beim thema uni-radio dresden wären.... ich will sowas haben wie mephisto 97,6 in L.E.
Mephisto 97,6 im Internet
baren
Altfranken: 107,15 MHz http://www.sputnik.de/programm/frequenzen
tingel
Stromland: last.fm cool.gif