Theater Wechselbad am Donnerstag den 25.10.2007
Kinski spricht Kinski FIEBER Tagebuch eines Aussätzigen Im Sommer 1952, sieben Jahre bevor er die erste und zehn Jahre bevor er die letzte seiner insgesamt 32 Sprechplatten aufnehmen wird, schreibt Klaus Kinski eine Sammlung wütender Gedichte. Sie sind geprägt durch die tiefe Kenntnis der Verse seiner Vorbilder und Seelenverwandten Villon und Rimbaud, aber auch bereits hiesige Vorläufer der amerikanischen Beatnik-Kultur. Doch obwohl Klaus Kinski sich auf der Bühne und auf Schallplatten durch einen beachtlichen Teil der Weltliteratur kämpft, an den Zeilen anderer so lange herumfeilt, bis sie sich in Dumdum-Geschosse verwandelt haben, sich als Literatur-Presley in Deutschland ein Millionenpublikum und die Basis seines späteren Ruhmes erarbeitet, wird er die eigene Lyrik nie vortragen, nicht einmal zur Veröffentlichung bringen. Im Sommer 2001 erscheint der Gedichtband „Fieber – Tagebuch eines Aussätzigen“ posthum und erntet ein gewaltiges Medienecho. Im Herbst 2001 unternimmt der in Kalifornien englischsprachig aufgewachsene Schauspieler Nikolai Kinski eine erste ausgedehnte Reise in die Heimat seines Vaters. Fasziniert von der deutschen Kultur übersiedelt er zwei Jahre später nach Berlin. In der Folgezeit gelingt ihm der berufliche Spagat zwischen deutschen TV- und internationalen Kino-Produktionen. Für seine Rolle als Egon Schiele in „Klimt“ erhält er 2006 den oesterreichischen Fernsehpreis „Romy“. Sein letzter Theater-Auftritt, in der Doppelrolle des Pentheus und seiner eigenen Mutter Agaue in Euripides´ „Bakchen“ fand vor sechs Jahren in New York statt. Mit „KINSKI spricht KINSKI: Fieber – Tagebuch eines Aussätzigen“ kehrt Nikolai Kinski auf die Bühne zurück und schließt die Rezitationslücke, die sein Vater hinterlassen hat. |
Beginn: 20:00 Uhr
Location: Theater Wechselbad
Adresse: Maternistraße 17, 01067 Dresden