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Vollständige Version anzeigen: Dresden verkauft Wohnungsbestand
Karezza
Der Stadtrat von Dresden hat sich für den Weg in die Schuldenfreiheit entschieden: Die Stadt wird als erste deutsche Kommune ihren kompletten Wohnungsbestand verkaufen - jetzt kann sie Schulden von mehr als 700 Millionen Euro tilgen.

Dresden - In den Ausschüssen des Stadtparlamentes hatte sich bereits eine Mehrheit für den Verkauf abgezeichnet. Heute Abend fiel die Entscheidung: 40 Stadträte stimmten mit Ja, 29 waren dagegen, einer enthielt sich.



DDP
Dresdner Wohnungsgesellschaft: Auf einen Schlag schuldenfrei
Damit ist der Weg frei für die größte Transaktion mit städtischem Wohneigentum in den neuen Bundesländern. Zum Zuge kommt die US-amerikanische Investorengruppe Fortress.

Fortress hatte über eine deutsche Tochter knapp 982 Millionen Euro sowie die Übernahme aller Schulden der Wohnungsbaugesellschaft geboten. Mit dem Betrag kann die Stadt sämtliche Schulden in Höhe von 741,4 Millionen Euro tilgen. Dresden wird so die erste schuldenfreie Großstadt Deutschlands.

Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Roßberg verwies auf die seit Jahren anhaltende desolate Finanzlage der Stadt. Alle Versuche, den Haushalt zu konsolidieren, seien nur halbherzig verfolgt worden. Für eine wirksame Entschuldung käme nur der Verkauf der Wohnungsbaugesellschaft WOBA in Betracht. Damit würden auch Einschnitte in das gesellschaftliche Leben erspart bleiben, versicherte das Stadtoberhaupt. Es gelte trotzdem, weiter am bisherigen Sparkurs festzuhalten, um nicht wieder in die Schuldenspirale einzusteigen. Zugleich zeigte der FDP-Politiker Verständnis für die Verunsicherung der WOBA-Mieter, Fortress habe jedoch eine Sozialcharta akzeptiert. Dazu gehöre ein lebenslanges Wohnrecht für Mieter über 60 Jahre und für Menschen mit schweren Behinderungen. Außerdem seien Luxussanierungen vertraglich verboten, sagte Roßberg.

Das Vorhaben hatte schon vor der Abstimmung für Zündstoff gesorgt. Mieterverbände hatten im Vorfeld vor der Einschränkung von Mieterrechten gewarnt. Vertreter einer Bürgerinitiative machten vor der Stadtratssitzung noch einmal Stimmung gegen die Entscheidung, indem sie knapp 45.000 Unterschriften gegen den Komplettverkauf vorlegten.

Am Abend kritisierte der Deutsche Mieterbund den Wohnungsverkauf als "falsch und kurzsichtig". "Die Mieter werden letztlich die Zeche zahlen müssen. Der hohe Kaufpreis muss von Fortress wieder eingespielt werden, die Mieten in Dresden werden steigen. Der Verwertungsdruck wird hoch sein", sagte Mieterbund-Direktor Franz- Georg Rips nach der Entscheidung des Stadtrats. Die Sozialcharta bezeichnete er als weitgehend wertlos und als eine reine Mogelpackung.

Fortress setzte sich gegen insgesamt 80 andere Bieter durch. Die Investorengruppe engagiert sich nach eigenen Angaben unter anderem in den Bereichen Private Equity Fonds und Immobilien. Sitz der Muttergesellschaft ist New York. Der zweitplatzierte Anbieter, die Berliner Beteiligungsgesellschaft Apellas des amerikanischen Investors George Soros, hatte 933 Millionen Euro geboten.

Quelle
wombat1st
Zitat(Karezza @ 09 Mar 2006, 21:44)

Fortress hatte über eine deutsche Tochter knapp 982 Millionen Euro sowie die Übernahme aller Schulden der Wohnungsbaugesellschaft geboten. Mit dem Betrag kann die Stadt sämtliche Schulden in Höhe von 741,4 Millionen Euro tilgen. Dresden wird so die erste schuldenfreie Großstadt Deutschlands.
*

ist eine krasse zahl, der gesamtpreis beläuft sich auf 1,7 Milliarden €uro.

viel erstaunlicher ist aber die singularität des ganzen projekts. sämtliche (über-)regionalen medien die ich heute gehört und gelesen habe berichten darüber. selbst auf radio1 (sender in Berlin/Brandenburg) wurd den ganzn tag darüber berichtet. meines erachtens scheint der dresdner stadtverordnetenversammlung (wie auch immer die wirklich heißen) die tragweite nicht gänzlich bewußt zu sein. sämtliche sprecher anderer großstädte haben heute das vorgehen abgelehnt.
Pommeraner
Zitat(wombat1st @ 09 Mar 2006, 22:51)
ist eine krasse zahl, der gesamtpreis beläuft sich auf 1,7 Milliarden €uro.
[...]


Woher hast du denn die Zahl?
Wenn ich dann richtig rechne hatte die Woba also auch so knappe 700 Mio EUR schulden, oder?! Da wären doch auf Dauer wohl steigende Mieten eh nicht vermeidbar gewesen (mal so rein betriebswirtschaftlich gedacht)...

Trotzdem muss es nicht unbedingt zu höheren Mieten kommen - immerhin stehen laut Dresden.de knappe 37,5k Wohnungen leer...
wombat1st
Zitat(Pommeraner @ 09 Mar 2006, 23:40)
Woher hast du denn die Zahl?

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kam heute den ganzen tag im radio. meine kurze google-recherche ergab: nzz.ch

im google news finder sind aber noch ganz viele andere quellen wo es auch steht.
Stormi
Mal ganz dumm gefragt: Was is denn so schlimm daran, dass die das verkaufen?
kickkult
Zitat(Stormi @ 10 Mar 2006, 00:15)
Mal ganz dumm gefragt: Was is denn so schlimm daran, dass die das verkaufen?
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das sie vom gewinn nicht das neue stadion finanzieren shifty.gif pinch.gif
baren
Da stellt sich natürlich die Frage: Besitzt Dresden nun aufgrund unnötiger Zinszahlungen einen ausgeglichenen Haushalt?
kickkult
Zitat(baren @ 10 Mar 2006, 00:30)
Da stellt sich natürlich die Frage: Besitzt Dresden nun aufgrund unnötiger Zinszahlungen einen ausgeglichenen Haushalt?
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die zinsen beliefen sich bis jetzt auf jährlich 75 mill. € --- die werden nun frei! das hat ansich erst etwas mit dem nächsten zu beschliessenden haushalt etwas zu tun
Hobbes
Dresden müsste doch jetzt auch n Haufen Zinsen von dem überschüssigen Geld haben, oder? Also in der freien Wirtschaft würde aus so nem Haufen Geld doch bald noch viel mehr werden. Aber irgendwie gehe ich davon aus, dass DD in ein paar Jahren doch wieder Schulden hat happy.gif
Unscheinbar
75 Mio sind täglich 40 cent pro Nase und so ganz etwa fünf Prozent des städtischen Jahreshaushalts.
Pummel
Laut WOBA - HP:
Umsatzerlöse 2005 184 Millionen €

Ist das jetzt der gesamte Umsatz? Da muß "Fortress" (wie passend) zwangsläufig einiges drehen, damit sich das lohnt yeahrite.gif
Hrothgar
Wenn man nur mal überlegt das Dresden im Jahr gerade mal 20Mio für Kindertagesstätten und dergleichen ausgibt, sind die 75Mio. die da eingespaart werden ein ganz erkleckliches Sümmchen.

Ich denke der größte Vorteil der sich langfristig aus diese Aktion ergibt, ist das die Stadt jetzt endlich wieder die Freiheit hat ihr Schicksal selbst zu gestallten. Bisher wurden doch nur jedes Jahr die Schulden hin- und her geschoben und neues KOnte mit dem Hinweis auf die KOsten gar nicht entstehen. Stattdessen wurde immer nur überlegt wo man noch ein paar Cent einsparen kann. Ich glaube viele sind sich der Tragweite dieser Entwicklung gar nicht recht bewußt, immerhin ist DD jetzt die einzige Großstadt in diesem Land die nicht unter einer Schuldenlast ächzt.

Hrothgar
baren
75 Mio. Zinsen pro Jahr bei 700 Mio. Schulden wäre etwas viel, oder? Hypothekenzinsen sollten bei der Hälfte liegen.
zazi
jo, ich finds auch nicht schlimm. die horrormeldungen dei vorherpropagiert wurden, können eigentlich eh nicht eintreten. hab selbst meine wohnung bei der woba und denke eigentlich nicht, dass sich da was ändern dürfe. ich begrüsse es eher, dass die stadt nun schuldenfrei ist und hoffentlich auch nun mal ordentlich haushalten kann. vor ner weile hatte ich auch mal wo gelesen, dass dies gar nicht so unüblich sei, dass investoren in diesem bereich mehr investieren.
als denn hoffen wir, dass die stadt nun das geld ordentlich anlegt.

mfg zazi
chaoscamp
Das wichtigste ist wirklich das die stadt nun mit dem geld besser umgeht und nicht auf einmal anfängt große sprünge zu machen weil sie es nun dicke haben das wäre das schlimmste!
außerdem bleibt es ihr ja unbenommen denen dann zu helfen die dann betroffen sind!
sollte es zu drastischen verschlechterungen kommen glaub ich kann man auch den anspruch stellen an die stadt diesen abzufedern wenn sie schon diesen schritt wagt!
dazu muss sie aber auch in der lage bleiben was wieder zu punkt eins führt.
vorteil ist wirklich das nun nicht mehr die zinsen bezahlt werden müssen denn das geld ist auf alle fälle für die bürger verloren!
ergo abwarten (selbst bei woba wohnt) und sehen was wird!
Glubschoge
Also ich wohne auch noch bei der Woba....noch....ich werde sehn das ich den Laden in Zukunft umgehe, denn ich habe kein lust nachher von jetzt auf gleich mir ne neue bude zu suchen, nur weil die geldhaie von amis hier kohle machen wollen... angry.gif angry.gif

Aber mal ne andere Frage....was kann man als Mieter machen wenn die die Mieten drastisch anzeiehn...ich hatte mal irgendwie gelesen, dass nur bestimmte prozentsätze gerecht sind...und wie iss das dann eigentlich mit den bestehenden mietverträgen....eigentlich müssten die ja weiterlaufen....aber ich bin da kein spezi....

wann soll der verkauf denn nun stattfinden...dieses jahr noch oder erst nächstes jahr?? weil das war doch jetzt nur der beschluss, dass die Woba verkauft werden kann....oder etwa nicht??
Stormi
Bis jetzt konnte mir noch keiner die Nachteile des Verkaufs erläutern. Imho hat der Investor eine Solzialcharta unterschrieben und ich glaube nicht, dass da sofort alle Mieter rausgehaun werden oder die Mieten drastisch erhöht werden. Luxussanierungen sind imho laut Vertrag auch verboten. Des weiteren darf der Vermieter die Miete zum einen nur um einen bestimmten Höchstprozentsatz anheben und das auch nur mit entsprechender Begründung, wie z.B. Verbesserung des Wohnstandards durch Sanierung. Ich würde da erstmal die Bälle flach halten und abwarten wie sich die Sache entwickelt.
loqo
genau, was nur schon wieder alle heulen, nur weil ein böser ami daherkommt, der auch autom. böse sein muss wacko.gif
zumal mieter in diesem land ne sehr gute rechtl. basis haben und zum anderen, unterschätzt nicht das potenzial 100.000 wütender mieter.. nur mal so am rande..
aber is ja so üblich in dtl. immer das schlechteste an die wand zu malen pinch.gif
gfx-shaman
Zitat(loco @ 10 Mar 2006, 17:49)
... nur weil ein böser ami daherkommt, der auch autom. böse sein muss...
*


ditt versteh ick jetzt nich wirklich ^^

unabhaengig davon: ich seh bis jetzt auch keine nachteile, im gegenteil, bis jetzt werden mir nur die vorteile bewusst und die sind schon gewaltig.

wenn ich das richtig gelesen habe sollte die sozialcharta unter anderem beinhalten, das die mieten fuer die naechsten 10 jahre wohl konstant bleiben, was natuerlich echt gut waer.
letztenendes heisst es fuer uns (mieter) trotzdem wieder abwarten und tee trinken.
Chris
Puh, also wenn sie wirklich Schuldenfrei weiterwirtschaften, dann befuerworte ich diesen Verkauf. smile.gif Und selbst wenn die Mieten steigen, hey, man sagt immer eine schuldenfreie Stadt kann manoevrieren und agieren. Jetzt heisst es gut wirtschaften, am besten die 75 Millionen jaehrlich in einen Fond stecken, in 10 Jahren kriegt man dann selbst 75 Millionen im Jahr Zinsen anstatt dieses zahlen zu muessen.

Hoffen wir also das beste.

Sind eigentlich 10% Zinsen wirklich soviel? Ich mein, wenn Hypothekenzinsen nur die Haelfte sind, koennte man ja seine ganzen Immobilien beleihen und dann in diversen Fonds 7 - 9 % jaehrlich abgreifen und damit alles bezahlen und noch Geld machen. Glaub ich ja nicht ...
pow
immer dieses Geheule, das die stadt preiswerte Wohnungen anbieten muß, dass danach die Mieten steigen,....
in Dresden stehen soviele Wohnungen leer, die Mieten können also nicht ins unerträgliche steigen, weil dann einfach alle kündigen würden
WOBA ist nicht gleich billig , ich hab vor 5 Monaten Wohnugen gesucht, und habe jetzt eine sanierte echt preiswerte von nem Privaten, und dass, weil die Stadt die Hand draufhält mit den WBSchein-gestützt saniert-Kram. D.h. die Stadt hat immer noch die Möglichkeiten "Sozial"wohnungen anzu bieten
WIESO darf die Stadt nicht auch wirtschaftlich denken. WARUM muß die Stadt miese fahren, wegen ich-weiß-nicht-was-esfür-gründe-gibt?
ist doch viel sinnvoller endlich mal aus dieser Verschuldungsmiesere raus zu kommen, Schulden/Zinsen verursachen fast immer eine Neuverschuldung
NixsDa
Bin auch für den Verkauf der Woba, jedoch sollte man auch Überlegen welche Auswirken im Zusammenhang mit einem Verkauf zu erwarten sind.
Zum einen würde mich interessieren ob der Erwerber an nachhaltiger Bewirtschaftung, oder an kurzfristig realisierbarem Profit interessiert ist?
1,7 Milliarden für ca. 35000 Wohnungen wäre bei reiner Vermietung sehr langfristig gedacht, aber ich glaube ans Gute im Menschen. Mieterhöhungen zur Renditeverbesserung sind also sehr wahrscheinlich. Und die anderen Wohnungsunternehmen warten doch nur darauf bis die Woba den Startschuss gibt und es losgehen kann. Die Vermutung liegt auch nah, dass durch einen Teilverkauf wesentlich höhere Erträge erwirtschaftet werden können. Also wohin mit den ganzen Arge-Leuten, wenn es keine sozialverträglichen Wohnungen mehr auf dem Markt gibt? Die Woba hat einen großen Teil abgefangen und in 5 oder vielleicht auch 10 Jahren kann die Stadt in diesem Bereich kräftig draufzahlen. Kann mir jemand sagen, wie viel die Stadt zurzeit dafür ausgeben muss? Wird sicherlich auch kein kleiner Millionenbetrag sein.

Zitat
habe jetzt eine sanierte echt preiswerte von nem Privaten, und dass, weil die Stadt die Hand draufhält mit den WBSchein-gestützt saniert-Kram




@Stormi
Die Miete kann auf unterschiedliche Art erhöht werden. Im Normalfall kann die Miete jedoch nach § 558 BGB (ortsübliche Vergleichsmiete) fast jährlich (glaube 15 Monate) erhöht werden. Jedoch gibt es als Schutz des Mieters eine Kappungsgrenze die vor zu großen Sprüngen in der Mietentwicklung schützt. So darf die Miete nicht mehr als 20% erhöht werden. Außerdem gilt die Beschränkung, dass die Miete nur bis zur Höhe der ortsüblichen Miete (siehe Mietspiegel) erfolgen darf. Interessant dürfte noch sein, dass ein Verstoß gegen die Kappungsgrenze nicht zur Unwirksamkeit führt, sondern zur Folge hat, dass das angestrebte Entgelt auf das zulässige Maß reduziert wird. Die andere Möglichkeit ist die Mieterhöhung nach Modernisierung. Da kann der Vermieter 11% der Modernisierungskosten auf die Mieter umlegen.
stth
was ich grade überlege: wenn die gebäude sammt rundstücken abgestoßen werden... nimmt die stadt dafür dann auch noch mehr grundsteuer ein?
Silenzium
Dafür hat die Stadt allerdings eine Sicherheit abgegeben: Die Wohnungen waren ein sicheres Kapital, das relativ unabhängig von den Kapitalmärkten ist. Das jetzt freie Geld unterliegt der Inflation und eventuellen Börsenschwankungen, die Wohnungen interessiert das weniger.
SnakePlissken
Die WOBA hat so 'nen Sozialtarif für Azubis/Studenten angeboten. D.h. eine Wohnung (in meinem Fall 4 Zimmer 77m²) für 100 Euro kalt (270 Euros warm) angeboten. Ich hoffe doch, dass das ganze so erhalten bleibt, sonst hab' ich bald 'n Problem.

Und wird hier denn keiner skeptisch? Ein Geldsegen für die Stadt - alles wird gut. Irgendwo muss doch da ein Haken sein. Was springt bei dem Deal für die Investoren heraus? Glaubt ihr wirklich an das Gute im Menschen? Insbesondere bei amerikanischen Investoren? Bei Leuten, die in einer Strukturschwachen Region (Brandenburg) gut laufende Unternehmen schließen, nur weil diese "nur" 30% Rendite statt der geforderten 40% bringen? Oh man, die Sache wird zumindest für mich wohl noch ein übles Nachspiel haben. no.gif
Atanasoff
Was auch zu bedenken gilt, ist das die Wohnungen der Städte im allegemeinen die Größten, bzw. einzigen Steuerunabhängigen Einnahmequellen sind.
Wenn man jetzt wieder Schulden aufnhemen wollte hat man kaum noch Sicherheiten zu bieten.
Das aber Amerikanische Investoren automtisch als "Böse" gelten find ich auch sehr eng gedacht. Immerhin hat gerade ein Amerikanischer Investor AMD in Dresden paar Tausend Arbeitsplätze geschaffen und Dresden überhaupt zu einem Hightechstandort erhoben.
hullbr3ach
Zitat(SnakePlissken @ 11 Mar 2006, 14:51)
Oh man, die Sache wird zumindest für mich wohl noch ein übles Nachspiel haben. no.gif
*

Du bist Deutschland.

*SCNR*
pow
ich empfinde 4 zimmer mit 77m² insgesamt für 100/270 Euro für eine Person ein wenig daneben...
sowas muß die stadt nicht unterstützen
Tortenhuber
Zitat
Und wird hier denn keiner skeptisch? Ein Geldsegen für die Stadt - alles wird gut. Irgendwo muss doch da ein Haken sein. Was springt bei dem Deal für die Investoren heraus? Glaubt ihr wirklich an das Gute im Menschen? Insbesondere bei amerikanischen Investoren? Bei Leuten, die in einer Strukturschwachen Region (Brandenburg) gut laufende Unternehmen schließen, nur weil diese "nur" 30% Rendite statt der geforderten 40% bringen? Oh man, die Sache wird zumindest für mich wohl noch ein übles Nachspiel haben. no.gif


sehe ich genauso, wird sich erst nach paar jahren zeigen, was die wahren hintergründe waren. ich kann mir nicht vorstellen, dass das den gläubigern der stadt so schmeckt, wenn die jährlichen zinsen auf einmal wegfallen.
Allanon
Tja die ganzen tausenden von Sozialwohnungen die DD dank HARZ IV anbieten muss, die wird DD nun mieten müssen.

Was dann noch übrigbleibt? Und ob das Vorzeichen + oder - ist?
hullbr3ach
Man man man, ihr seid sowas von pessimistisch, dass es kaum schlimmer sein koennte nonono.gif
Achso moment, was rege ich mich auf, die Welt geht ja morgen sowieso unter lol.gif
Unscheinbar
Fortress macht bereits Werbung in den USA.
SnakePlissken
Zitat(pow @ 11 Mar 2006, 15:20)
ich empfinde 4 zimmer mit 77m² insgesamt für 100/270 Euro für eine Person ein wenig daneben...
sowas muß die stadt nicht unterstützen
*


Vielleicht kam das falsch 'rüber, aber wir bewohnen das Ding zu dritt (WG).

Klar sind nicht alle amerikanischen Investoren böse..... aber viele. sad.gif
NixsDa
falls es noch jemanden interessiert...

Woba-Verkauf
gfx-shaman
uebrigens: das geld ist da! damit hat fortress die vertraglich vereinbarte frist bis zum 18.04. nicht ausgenutzt. somit ist der verkauf abgeschlossen und dresden mehr oder weniger reich wink.gif
abadd0n
...5 Jahre später...

Man hat es vielleicht schon gehört: Die Landeshauptstadt hat die Gagfah (vormals WoBa) verklagt, weil diese wohl gegen die Sozialcharta (u.a. Vorkaufsrecht von Woba-Mietern) des Kaufvertrages verstoßen hat.

Doch jetzt wird es richtig spannend: Die Gagfah klagt zurück und will bis zu 800 Millionen Euro von der Stadt, weil man die Forderungen der Stadt beleidigend und unrecht findet. Von der Firma, die ein Tochterunternehmen der "Heuschrecke" Fortress ist, wurde eigens eine Webseite zum Thema eingerichtet: woba-klagen.de soll die Öffentlichkeit aus Firmensicht informieren.

Die Börsenaufsicht nimmt das Unternehmen unter die Lupe, weil man Insider-Handel vermutet. Fondsmanager haben sich schon vor einiger Zeit von der Gagfah abgewendet und nehmen deren Aktien nicht mehr in die Portfolios auf.

Handelt es sich hierbei um eine ernste Gefahr für die Schuldenfreiheit der Stadt oder ist es nur das Strampeln eines schlecht laufenden Unternehmens?

#abDD
iggi
Wenn die Aktie in de Keller geht, kann sich die Stadt ja wieder einkaufen. cool.gif
Bambi
Ja und dann lese ich doch heute diesen Artikel. Ist das schon ein alter Hut?

Wenn ich in letzter Zeit durch Dresden fahre, sehe ich eher leer stehende Häuser (zwischen St.JOsephStift und Fetscherplatz) in sehr guter Lage, oder Wohnungen, die abgerissen werden (Reick bspw.)... alles Gagfah
Dann kommen mir doch Gedanken in den Kopf, dass doch eigentlich der Wohnungsmarkt in DD zu wenige Wohnungen bietet.
Lieg ich da falsch, finden die Dresdner Mietsteigerungen toll, wieso gibts darüber noch keine lauten Stimmen, oder hab ich was verpasst?
Doomsn
Also ne Einraumwohnung in guter Lage (für Studenten) zu finden ist zur Zeit eher Krieg.
mcnesium
Gagfah: Fusion wirbelt Personal auch in Dresden durcheinander

Große Dinge werfen ihre Schatten voraus: Ab September wird der Großvermieter Gagfah Group nicht mehr Gagfah heißen. Der Immobilienkonzern wurde bereits von der Deutschen Annington übernommen, ab September heißt der größte Tanker auf dem deutschen Wohnungsmarkt "Vonovia".

mcnesium
Wohnungsleerstand in Dresden steigt – Worin liegen die Ursachen und Lösungen?

Die Vermietung erfolgt in der Regel durch den Verkäufer, der die Immobilie selbst nicht langfristig hält. Würde diese Miete nachweislich (durch eine niedrigere Vermietung von z.B. 7,70 EUR/m²) nicht erreicht, würde sich der Kaufpreis reduzieren. Ein längerer Leerstand mit anschließender Wuchermiete lohnt sich somit für den Verkäufer und führt dazu, dass die Angebotsmieten nicht sinken.
mcnesium
Vonovia: Dreieinhalb Monatsmieten allein für die Dividende

Erneut hat der Großvermieter Vonovia SE Rekordgewinne eingestrichen. 1,2 Milliarden Euro Profit zog der DAX aus dem Geschäft mit seinen derzeit rund 416.000 Mietwohnungen. Wie üblich soll dieser Gewinn privatisiert und umverteilt werden: Für die Hauptversammlung am 30. Juni 2020 empfiehlt der Vorstand eine Gewinnausschüttung in Höhe von 850 Millionen Euro. Was das bedeutet? Dreieinhalb von zwölf Monatsmieten einer jeden Mieter:in wandern direkt auf die Konten von BlackRock, Fidelity Investments, APG SGA und zahlreichen weiteren Finanzdienstleister:innen und Anteilseigner:innen. Das geht aus dem Jahresabschlussbericht des Konzerns hervor.

abadd0n
"Dresden stellt die Mietenfrage.

Startschuss für große Mietenumfrage rund um Mietenstoppp, Mietendeckel und VonoviaEnteignen!

Macht mit! Teilt die Online Umfrage, verteilt Flyer in den Briefkästen eurer Nachbar*innen, u.v.m.

dresden.mietenwahnsinn-stoppen.de"

#a
abadd0n
[attachmentid=62231]
Aktuell läuft eine ePetition für den #StaDDrat Dresden, man möge die gesamten Bestände der 6.000 Vonovia-Wohnungen wieder zurück kaufen:

Mitmachen bei der ePetition auf dresden.de/buergerbeteiligung.

Den Petent kennt vielleicht die eine oder andere Person hier. shifty.gif Eine Initiative von "Mietenwahnsinn Stoppen".

Ich persönlich wäre zwar eher für eine Enteignung, aber man muss wohl realistisch bleiben.

#a
Euronymus
Aufkaufen ist doch auch nur ein l"inke Tasche rechte Tasche"-Spiel. Lieber mal die ganzen Ruinen Sanieren und/oder Neubauen. Aufkaufen bringt eben nicht mehr Wohnungen. Vielleicht auch wieder KWV. Aber vielleicht erstmal nicht so radikal.