Scheune am Samstag den 12.04.2008
| "Indierevolution" Delbo: Um die Ecke ist das neue Geradeaus. Delbo konstituieren Weltschmerz eindringlich in mathematisch erscheinender Simplizität. Spröde und kurz gehalten zugleich. Vermeintlich kryptischer Indierock, der immer wieder auf den Punkt bringt, was sich in verselbstständigten Bassläufen und stoisch-vertrackten Rhythmen nur scheinbar endlose Windungen hinaufarbeitet. Wer erst einmal Daniel Spindlers abstrakten Textkonstrukten auf den Leim gegangen ist, erlebt Kopfzerbrechen bald als Lust, von der man im Spannungsfeld zum musikalisch trockenen, aber sehnsuchtsvoll treibenden Umgang Delbos nicht mehr lassen mag. Nach der Gründung 1999 setzen sich die drei Jungs in illustrem Berliner Umfeld fest; Spindler gehört 2000 (neben Musikern von Seidenmatt, Beach u.a.) zu denen, die das Sinnbus-Kollektiv ins Leben rufen, aus dem wiederum wenig später das credible, gleichnamige feine Indie-Label hervorgeht. Und während Gitarrist Tobias Siebert zugleich bei den Indiepoppern Klez.e singt und in die Saiten haut, trommelte Florian Lüning zwischendurch unter anderem für Kate Mosh. Delbo bleibt derweil eigen. Das noch pressfrische, vierte Album „Grande Finesse“ (Loob Musik / Universal) der Berliner Krautköpfe offenbart verzwickte Indie-Delikatessen im Nachgang, besticht im spannenden Postcore-Ansatz und umspinnt Herz und Verstand mit kühler Reduktion, aus deren Geist der bleibende, eindringliche Moment geboren wird. Melancholie für Warteschlangen, die zu implodieren drohen. http://www.delbomat.de/ http://www.myspace.com/delbo Die Peters »Auffallen Durch Umfallen« heißt das neue Album der p e t e r s . Es scheint anfänglich ein zweckloser Versuch, es erfassen zu wollen. Denn ist eine Facette daran entdeckt, taucht auch gleich das Gegenteil auf und bringt den sicher geglaubten Eindruck zum Einsturz. Es ist zweifelsohne berechtigt, bei den Posthardcore-Wurzeln des Hamburger Sixtetts anzusetzen. Aber wird damit den butterweichen Melodien und Soundflächen durch Piano oder Schiffartsklavier genüge getan? Das ist schlicht und ergreifend Pop. Und doch nicht, denn wenn die Melodien gerade befreit von Baum zu Baum schwingen wollen, taucht garantiert eine Gitarre im Unterholz auf und frißt sich tief in die Rinde. Fühl- und Tanzbar ist »Auffallen Durch Umfallen« auch ohne theoretische Erkenntnisse ganz bestimmt. Aber Taktdusselei auf Tanzflächen wird schon dadurch verhindert, dass p e t e r s . in bester Math Rock-Manier eine verqueren Rhythmus in die Struktur implementieren und den popkulturellen Fluß verkopfen. Das ist nicht nur extrem gut, das ist auch enorm zeitgemäß. Und so spielen sie ihren Trumpf voll aus: Eigensinnigkeit. Damit erhalten die p e t e r s . trotz neurotischer Anleihen ihren Optimismus; so bleiben sie Ernsthaft obwohl sie musikalisch wie textlich voller Zynismus gespickt sind. Auffällt was umfällt – standhaft bleibt nur, damit jeglicher Genre-Zuschreibung als auch Kritik erhaben zu sein. http://www.myspace.com/peterspeters Party Starsheriffs Dj-Team http://www.myspace.com/starsheriffs |
Beginn: 22:00 Uhr
Location: Scheune www.scheune.org
Adresse: Alaunstraße 36-40, 01099 Dresden