Warum nicht mehr arbeiten – und mehr feiern?

Der Streit um den Pfingstmontag ist ein symbolischer Streit, und das auf allen Seiten. In Wirklichkeit zeigt sich nur unsere Unfähigkeit zu einer intelligenten Organisation unserer Arbeitsprozesse


Robert Leicht für ZEIT.de



Das ist ja noch einmal gut gegangen – dass wir dieses Jahr unseren Pfingstmontag als gesetzlich geschützten Feiertag genießen konnten. Anders als die Franzosen, von denen sich aber die Hälfte weigerte, ihrer hinterrücks eingeführten Arbeitspflicht nachzukommen. Und nächstes Jahr?

Zunächst wollen wir uns daran erinnern, dass der Pfingstmontag hierzulande schon einmal kurz zur Disposition gestellt worden war – und zwar als gewissermaßen ökumenische Alternative zu der Streichung des rein protestantischen Buß- und Bettages im Zuge der Einführung der Pflegeversicherung. Damals ging es darum, dass die Pflegeversicherung an sich nicht mehr paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, sondern nur noch von den Versicherten selber finanziert werden sollte; das aber wollte kaum jemand offen sagen, also wurde weiter, sozusagen zum Schein, paritätisch finanziert – den Arbeitgebern zum Ausgleich aber ein Feiertag „geschenkt“, den Versicherten also entschädigungslos genommen. Nur drei katholische Ministerpräsidenten setzten sich damals gegen die Streichung dieses protestantischen Feiertages zur Wehr...

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Quelle: Die Zeit