eXma » Diskutieren » Studieren
Startseite - Veranstaltungen - Mitglieder - Suche
Vollständige Version anzeigen: Bildungsstreik klingt so agressiv
lovehina
Am gestrigen Montag erreichte das Konzept der Universitätsbesetzung auch das Tal der Ahnungslosen. Vielleicht endlich ein Meilenstein in den bisher eher moderat verlaufenden Dresdner Studentenprotesten. Besetzung ist normalerweise ein Schlagwort auf dass sich die Presse mit Freuden stürzt. Die unterschwellige Suggestion von Barrikadenbau und Volksküche, Menschenketten und Polizeigewalt verspricht umsatzsteigernde Schlagzeilen.
Verwunderlich, dass sich das Interesse der Medien nicht auf den Potthoffbau richtet.

[attachmentid=27862]
Fiese Aufkleber zeugen von Kampfgeistigkeit

Gestern startet 17 Uhr der Besetzungsworkshop im Potthoffbau. "Schlafsäcke und Nahrung bitte selbst mitbringen." Bei Bier, Volksküche und entspannter Musik ließ die Beteiligung im Plenum eher zu wünschen übrig. Zumindest wurden die Kernforderungen formuliert, dezentrale Aktionsgruppen gebildet und der Flur des Potthofbaus angemessen mit Strassenkreide dekoriert. Am ersten richtigen Tag der Besetzung geben sich die Protestler eher gemächlich und diskutieren über Aggresivität und Gewaltfreiheit. Am Kaffestand wird munter ein neues Wort für den Bildungsstreik gesucht: Streik klänge so aggresiv und Kampf könnte man schon gar nicht zulassen.

[attachmentid=27863]
Plakat mit plakativen Forderungen

Wer sich engagieren möchte sollte doch bitte selbst eine Aktionsgruppe suchen oder besser gleich gründen, da nicht klar ist wer zu den bereits bestehenden Gruppen gehört oder wo sich diese grade befinden. Im Hörsaal selbst sah man nur vereinzelte Internetsurfer und Zeitungsleser in den Bänken lümmeln, während sich an den Seitengängen Schlafsäcke und Gitarren gleichmäßig verteilten. Von Arbeitsgruppen eher keine Spur.

[attachmentid=27864]
Vollversamlung der arbeitsgruppe "Chill Out"


Die Verhaltenheit der Dresdner Proteste bringt auch die Wahl des Besetzungsortes zum Ausdruck. Der hat nur 2 Eingänge, und ist damit theoretisch gegen Tränengaskartuschen und die Kavallerie mit gut plazierten Barrikaden zu verteidigen. aber nichts dergleichen. Sun Tzu und Tacticus würden sich im Grab zerreißen, würden sie die wirkliche Begründung kennen. Denn laut Protestleraussagen wäre das HSZ einfach zu aggresiv gewesen, der Potthaufbau liegt trotzdem noch zentral und wird nicht so stark genutzt. Schön dass auch an die TU Administration gedacht wurde. Die Besetzung wird nach Aussagen der Protestler auch sowohl vom Hausmeister als auch von einigen Professoren unterstützt, und bietet damit für jeden sich beteiligenden Erstsemestler die Chance die lavendelhatige Dresdner Revolutionsluft geschnuppert zu haben.

[attachmentid=27865]
Voll agro auf den Boden geschrieben. Damit das klar ist!

Mehr als Schnuppern ist auch nicht möglich da bei der dezentralen Organisation scheinbar eher die Konzeptlosigkeit zum Konzept erhoben wurde. Wer mag kann daher einfach mit ein paar Freunden und einer Lagerfeuergitarre vorbeikommen und ein paar Strophen Kumbaja my Lord trällern. Seine Leistungen werden mit Gewissheit anerkannt werden und ein Platz in den Annalen der Protestbewegung ist gesichert.
Aber es soll hier nicht zu negativ geurteilt werden. Die Besetzung hat eben erst begonnen und mit mehr Beteiligung und Elan könnte Dresden mehr als nur eine Randerscheinung in der Bildungsstreikbewegung werden. Solange sich jedoch weiter in der eigenen Harmlosigkeit gesuhlt wird, sind die Chancen eher gering dass die Medien oder Politik dem ganzen Geschehen sonderliche Bedeutung beimisst.


[attachmentid=27866]
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es!


edit: aufhübschungen
lusch3
rofl.gif

Schöner Bericht lol.gif.
Sigurd
"Plenum zur Besetzung im Potthofbau 81"
"Kaffee, Glühwein, Bier und Abendbrot"

yeahrite.gif In meinen Augen ein EPIC FAIL mit Arschtritt und Anlauf. Da kommen die Leute doch nur, weil sie gratis Saufen und Fressen können. Tss...
lovehina
punsch un dkuchen taktik wie bei south park halt. is ja nix gegen einzuwenden, aber wenn mans dann nich schafft eloquent und faszinierend seinen Standpunkt zu vertreten und Leute zu mobilisieren versagt man halt.
Ich will nix von bebrillten SlubHippies über langfristige Prämissenverschiebung de rTU hören, die es abzuwehren gilt durch legale Mittel. Ich will Aufrufe zum Barrikadenbau, Puddingschlachten und ne wirkliche Alternative zur Verwirtschaftlichung deRUniversität die nicht in Bier trinken und kiffen besteht.

Breakcore statt Reggae.
Bambi
Zitat(lovehina @ 10 Nov 2009, 16:00)
punsch un dkuchen taktik wie bei south park halt. is ja nix gegen einzuwenden, aber wenn mans dann nich schafft eloquent und faszinierend seinen Standpunkt zu vertreten und Leute zu mobilisieren versagt man halt.
Ich will nix von bebrillten SlubHippies über langfristige Prämissenverschiebung de rTU hören, die es abzuwehren gilt durch legale Mittel. Ich will Aufrufe zum Barrikadenbau, Puddingschlachten und ne wirkliche Alternative zur Verwirtschaftlichung deRUniversität die nicht in Bier trinken und kiffen besteht.

Breakcore statt Reggae.
*


Nicht reden, machen.

Wer unter Berücksichtigung des Lehrbetriebes eher lieblos ein Gebäude besetzt, welches weniger stark frequentiert ist, hat noch nicht so ganz verstanden worum es beim Streik geht ... Schade.
lovehina
Nö. ich hab keine Veranlassung dazu. Ich werd zum einen von meinen Eltern super versorgt, zum anderen bin ich an der HTW wo das Betreuungsverhältnis 1a is. Meine erfahrungen mit universitären Geisteswissenschaften hab ich gesammelt und betreib ich im Selbststudium auch weiter. Kurz gesagt: Ich will gar nix auf die Beine stellen, ich bin zufrieden.
Ich sage nur dass mich so ein handzahmer Pseudoprotest nicht vom Hocker haut, und das das nicht nur für mich gilt. Ich hab die mangelnde Radikalisierung bei den Studentenprotesten schon mehrfach angeprangert bin aber auf taube Ohren gestossen.
Und da ich wie bereits erwähnt n dekadentes Ärzteeinzelkind bin, seh ich da für mich weder sinn noch Zweck Herzblut in eine Aktion zu stecken, von der ich persönlich nichts habe.
Ich würde gern unterstützen, aber ich setz mir nicht den Hut auf.
Bambi
Zitat(lovehina @ 10 Nov 2009, 16:18)
Ich würde gern unterstützen, aber ich setz mir nicht den Hut auf.
*


... und genau da sind wir wieder beim Problem angelangt. Wenn halt alle nur unterstützen wollen, setzt sich niemand den Hut auf.
Auch wenn es dich selber nicht betrifft, kannst du auch etwas für andere tun. Da deine Hochschule bessere Studienbedingungen hat, kannst du Ideen für die Umsetzung an der Tu bringen, etc.

/edit: Der Bericht war ein Anfang, vielleicht öffnet er einigen die Augen. Gut geschrieben.
Fuchs
Pusti sagts doch: den studis gehts zu gut!
Blaubarschbube
http://twitter.com/bsdresden

falls es jemanden interessiert...
Fuchs
is klar, dass du wieder dabei bist, blaubarschbube lol.gif

suuuuper, hat sich der bidlungsstreik vor der bierstube den twitter-acc bsdresden jeklaut!
Blaubarschbube
wollt nur den artikel n bissl ergänzen...
lovehina
ja ich find er wird dadurch deutlich fundierter. Danke smile.gif

Zitat
Da deine Hochschule bessere Studienbedingungen hat, kannst du Ideen für die Umsetzung an der Tu bringen, etc.

Weniger Studenten,
wirtschaftliche Orientierung.
Is doch das was das rektorat auch will smile.gif
funktioniert super.
vonAnjou
1. wirtschaftliche Orientierung stellt die Freiheit der Bildung in Frage
2. anstatt die Anzahl der Studenten zu reduzieren, sollten Möglichkeiten geschaffen
werden, dass mehr Leute qualitativ gut studieren können
Polygon
Zitat(vonAnjou @ 10 Nov 2009, 19:41)
1. wirtschaftliche Orientierung stellt die Freiheit der Bildung in Frage
*


Inwiefern? Weil mit mehr Drittmitteln mehr Leute eingestellt werden können? Weil die einen Teil ihrer Zeit zur Betreuung der Studenten aufbringen können (und werden)? Weil dadurch die Qualität der Lehre und Forschung verbessert wird?

Ist ja nicht so, dass die staatlich finanzierten Stellen wegfallen, nur weil ein paar Leute von Drittmitteln (die im Übrigen nicht nur aus der Wirtschaft, sondern zu einem Großteil auch aus öffentlichen Forschungsmitteln stammen) bezahlt werden.

Vielleicht wäre der Bildungsstreik glaubwürdiger, wenn die Leute mal sagen würden, wo sie das *konkrete* Problem mit "wirtschaftlicher Orientierung" sehen und wie dadurch die Freiheit der Bildung in Frage gestellt werden soll. Irgendwie besteht die Veranstaltung doch überwiegend aus hohlen und teilweise unrealistischen Phrasen (z.B. "ausschließlich zivile Forschung" - fast alles was zivil eingesetzt werden kann, kann auch militärisch genutzt werden und umgekehrt).
vonAnjou
Zwar werden durch Drittmittel am Anfang mehr Leute eingestellt, mittelfristig werden dadurch aber öffentlich finanzierte Stellen abgebaut. Des weiteren sind die Drittmittel in der Regel zweckgebunden. Das führt dazu, dass nur noch Forschungsvorhaben gefördert werden die einen wirtschaftlichen Nutzen versprechen. Die durch Drittmittel geschaffenen Stellen sind dazu da um zu forschen, dementsprechend wird die Lehre vernachlässigt. Womit wir beim Problem wären, dass ein Forscher seine Reputation nur dadurch verbessert wenn er forscht und Ergebnisse veröffentlicht. Wenn er dagegen seinen Lehrauftrag ernst nimmt interessiert das außer den Studenten ansonsten eher niemanden. (Ich selber kenne Professoren die größtenteils im Auftrag der Forschung die Welt bereisen und nur ausnahmsweise im Hörsaal anzutreffen sind. Doktoranden bestätigen dies aus eigener Erfahrung ebenfalls)

In Österreich wurden Studiengebühren eingeführt, daraufhin wurden stückchenweise die öffentlichen Zuschüsse verringert. Als dann die Studiengebühren von der Regierung großmütig wieder abgeschafft wurden, fand kein Finanzausgleich statt. Aus diesem Grund wird aktuell auch in Österreich demonstriert, weil die Universitäten dort inzwischen kein Geld mehr haben.

Wenn das mit den Drittmitteln so toll ist und die Wirtschaft das möchte, warum haben dann bestimmte Fakultäten keine bzw. nur geringe Mittel zu Verfügung?
EsGibtReisBaby
Dass die Inhalte der Proteste noch gar nicht wirklich ausgearbeitet sind, ist ärgerlich, aber ich mag, dass sich die Leute langsam einer schwungvolleren Kritikkultur annehmen. So kommt ein wenig Leben in die Bude, könnte man sagen. Daumen hoch aus der SLUB.

[attachmentid=27868]
vonAnjou
Nun wurde aktuell das Wiki für den POT 81 eingerichtet:

http://www.htw-dresden.de/~fsr_lblp/wiki/p....php/Hauptseite
Sigurd
Einfach lachhaft und unprofessionell. Kann man denn überhaupt für mehr Bildung streiken? Wem wird durch die Streiks denn den Schaden zugefügt? Demonstrieren gehen ist eine Sache, bei entsprechender Teilnehmerzahl macht man dann auch mal auf sich aufmerksam, aber wenns so wie hier schon losgeht? yeahrite.gif

Da stehn son paar Hanseln rum und schreien: "Ey Bildungsstreik, hier gibts gratis Fraß und Suff... kommt alle!"

Und alle so: "Yeah, verdammt is mir grad langweilig..."
vonAnjou
Auf Demonstrationen reagieren die Adressaten doch inzwischen kaum noch. Ergo sind andere Protestformen nötig.
Den Schaden hat die Unileitung, weil Studenten in einem ihrer Räume sitzen und machen was sie wollen.
Vorlesungen usw. müssen nicht zwangsläufig ausfallen, schließlich können andere Räume genutzt werden (geht bei Gebäudevermietungen oder Renovierungsarbeiten an der Uni ja schließlich auch).
Stormi
Es soll also weh tun? "Bildung für alle, und zwar umsonst!" tut mir schonmal ziemlich weh, weil an Beknacktheit nicht zu überbieten, was die Konnotation von "umsonst" angeht. Wenn ihr wollt, dass es richtig weh tut, besetzt das Rektorat und arbeitet vorher ein Konzept aus.

Nichts ist schlimmer als langlohdige Bummelstudenten, die mit Bier in der Hand irgend einen Abstellraum besetzen, um erstmal darüber nachzudenken, was der Quatsch eigentlich soll.

Ich weiß was das soll, ihr wahrscheinlich mittlerweile auch. Die arme Aldi Kassiererin* jedoch nicht zwangsläufig.
Blaubarschbube
ist leider echt traurig was ich da heut erlebt habe. man legt sich selbst steine in den weg in dem man einfachen gegenforderungen nicht nachkommt (alkoholverbot).
anscheinend geht es einigen wirklich nur darum soviel stunk wie möglich zu machen ohne klare forderungen. das ist nicht sinn und zweck einer besetzung. und wird auch keinen erfolg haben.

das trifft sicher nicht auf alle zu. aber man sollte auf jeden fall kompromissbereit sein, vor allem wenn es um so banale dinge geht.
aber sicher wird der rektor verständnis dafür haben das man ohne bier nicht denken kann...
abadd0n
11.11.2009: fröhlicher Spaziergang als Werbung für den Bildungsstreik (Treff 14:15 Uhr, Potthoff Bau, Eingang)

Auch mal ganz interessant: http://tr.im/EIvG

*a
Polygon
Zitat(vonAnjou @ 10 Nov 2009, 21:29)
Zwar werden durch Drittmittel am Anfang mehr Leute eingestellt, mittelfristig werden dadurch aber öffentlich finanzierte Stellen abgebaut.


Spekulation oder Fakt? Im zweiten Fall bitte Quellen nachreichen. Viele Drittmittelstellen bedeuted auch eine höhere Fluktuation an Leuten. Da braucht man einfach einen gewissen Stamm an Leuten, die immer da sind und den Überblick behalten. Diese werden weiterhin öffentlich bezahlt.

Zitat
Des weiteren sind die Drittmittel in der Regel zweckgebunden. Das führt dazu, dass nur noch Forschungsvorhaben gefördert werden die einen wirtschaftlichen Nutzen versprechen.


Das ist und bleibt 'ne Uni. Da wird viel theoretisches Grundwissen herausgearbeitet. Ausserdem stammen die Drittmittel nicht ausschliesslich aus der Wirtschaft. Und ich spekuliere einfach mal: Es gibt auch öffentliche Fördertöpfe für Grundlagenforschung.

Zitat
Die durch Drittmittel geschaffenen Stellen sind dazu da um zu forschen, dementsprechend wird die Lehre vernachlässigt.


Das ist nicht richtig. Hier sind fast alle Stellen von Drittmitteln finanziert und hier macht jeder ein oder zwei Jahre mindestens eine Übung/Praktikum oder anderes, die meisten davon noch mehr. Das ist pro Person zwar nicht viel, aber in Summe kommt wesentlich mehr rum.

Zitat
Womit wir beim Problem wären, dass ein Forscher seine Reputation nur dadurch verbessert wenn er forscht und Ergebnisse veröffentlicht. Wenn er dagegen seinen Lehrauftrag ernst nimmt interessiert das außer den Studenten ansonsten eher niemanden. (Ich selber kenne Professoren die größtenteils im Auftrag der Forschung die Welt bereisen und nur ausnahmsweise im Hörsaal anzutreffen sind. Doktoranden bestätigen dies aus eigener Erfahrung ebenfalls)


Wie willst du Leute an die Unis ziehen, wenn du denen sagst "du machst nur Lehre". Dann steht man ja gleich zum Karriereeinstieg auf der Stelle. Wer Lehrer werden will, der hat Lehramt studiert, wenn ich forschen will, dann geb ich gerne was von dem Wissen weiter, will aber hauptsächlich wissenschaftlich tätig sein. Ich finde den Kompromiss: Viele Leute und ein bis zwei Lehrveranstaltungen pro Nase eigentlich nicht schlecht.

Zitat
In Österreich wurden Studiengebühren eingeführt, daraufhin wurden stückchenweise die öffentlichen Zuschüsse verringert. Als dann die Studiengebühren von der Regierung großmütig wieder abgeschafft wurden, fand kein Finanzausgleich statt. Aus diesem Grund wird aktuell auch in Österreich demonstriert, weil die Universitäten dort inzwischen kein Geld mehr haben.


Tja, kann man nur hoffen, dass die Leute hier nicht so dumm sind. Aber um Studiengebühren geht's zumindest in Dresden ja eher nicht.

Zitat
Wenn das mit den Drittmitteln so toll ist und die Wirtschaft das möchte, warum haben dann bestimmte Fakultäten keine bzw. nur geringe Mittel zu Verfügung?
*


Weil keiner ankommt und Geld auskippt, dafür muss etwas getan werden. Wem das zuviel ist, der muss halt weiter kleine Brötchen backen. Und auch wenn es vermutlich nie ankommt: Drittmittel kommen nur zum Teil von der "Wirtschaft". Ein Großteil kommt aus öffentlicher Hand.
EsGibtReisBaby
Zitat(Stormi @ 11 Nov 2009, 01:33)

lol.gif

im pott zu schlafen ist übrigens noch weniger bequem, als man sich es vorstellt.
vonAnjou
Der Abbau öffentlich finanzierter Stellen durch Drittmittel zeigt die Situation in Österreich. Wie bereits erwähnt wurde dort durch den Umstieg auf Finanzierung durch Studiengebühren die öffentliche Finanzierung abgebaut.
Des weiteren haben die Personen deren Stelle durch Drittmittel finanziert werden das Problem, dass sie in unsicheren Arbeitsverhältnissen stehen und jedes Semester oder jedes Jahr um die Verlängerung ihrer Stellen bangen müssen. Das was du als Fluktuation eher als positiv bezeichnest hat auf der persönlichen Ebene für die Mitarbeiter negative Konsequenzen. Denn wer jedes Jahr auf eine Neuausschreibung hoffen muss oder den Arbeitsplätzen hinterher ziehen muss, hat kaum Möglichkeiten eine stabile Lebenssituation aufzubauen, Stichwort Beziehung, Kinder bekommen oder Freundeskreis. (Kann dir jeder bestätigen, der auf einer befristeten Stelle sitzt.)
Das Grundwissen wird aber nur solange erforscht, wie die Öffentlichkeit Geld dafür zur Verfügung stellt. Die öffentlichen Fördertöpfe werden aber immer kleiner mit Verweis darauf Drittmittel zu organisieren.
Die Lehre wird nur soweit ausgeübt wie dringend erforderlich. Wer eine Stelle hat die durch Drittmittel finanziert wird ist bemüht diese zu behalten. Das setzt voraus, dass er sich als Wissenschaftler einen Ruf erarbeitet und Forschungsergebnisse liefert. Damit liegen die Prioritäten in der Forschung und nicht in der Lehre. Genau darauf sollte aber an einer Universität geachtet werden, nämlich Lehre und Forschung als eine Einheit zu sehen. Der Lehrauftrag interessiert aber den Drittmittelbereitsteller herzlich wenig.
Wenn ein Wissenschaftler nur Forschen und nicht Lehren will, dann ist das OK, dann kann er aber auch an ein außeruniversitäres Forschungsinstitut gehen und an der Hochschule Gastvorträge halten.
Ziel sollte es sein an Universitäten ein ausgewogenes Verhältnis von Lehre und Forschung zu ermöglichen. Es gehört eben beides dazu.
Auch in Dresden geht es inzwischen um Studiengebühren, denn diese werden laut Landeskoalitionsvertrag zwischen CDU und FDP noch in dieser Legislaturperiode eingeführt. Was insbesondere für die Bachelor und Masterstudiengänge zum Problem werden könnte. Die Studiengebühren fallen zwar erst bei der Übertretung der Regelstudienzeit an, was dann aber wiederum bedeutet, bei einer durchgefallenen Klausur verlängert sich die Studienzeit, weil nicht überall Wiederholungsklausuren angeboten werden und man stellenweise ein Jahr warten muss bis der nächste Jahrgang die Klausur wieder schreibt. Abgesehen davon, in BWL schaffen es beispielsweise lediglich 3% in der Regelstudienzeit fertig zu werden. Bei 97% die das nicht schaffen kann ich nicht von einer Regelstudienzeit sprechen sondern eher von eine Ausnahmestudienzeit. Ergo sind mir persönlich die Kriterien für die Regelstudienzeit zu willkürlich und zu idealtypisch.
Wenn der Großteil der Drittmittel aus der öffentlichen Hand kommt, dann ist die Diskussion um die Drittmittel eigentlich obsolet. An der Stelle wäre eine aussagekräftige Statistik hilfreich, habe aber leider noch keine gefunden.
Sigurd
Zitat(vonAnjou @ 11 Nov 2009, 10:06)
An der Stelle wäre eine aussagekräftige Statistik hilfreich, habe aber leider noch keine gefunden.
*

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...
vonAnjou
Onlinepetition zur Rücknahme der Strafanträge an die Rektorin der Universität Münster:

http://www.petitiononline.com/rektorat/
K.rieger
Sehr guter Artikel, besonders herzlich hab ich am Plakat mit plakativen Forderungen gelacht (also gelolt, also eigentlich keine Miene verzogen, aber mit das ganze unter "witzig" gemerkt)
Ich unterstütze die These, dass es uns zu gut geht. Denkt mal drüber nach: Beginnt ihr, für eine Klausur an zu lernen, wenn noch ewig Zeit ist?
lovehina
Genau. Lasst uns alle in unbeheizte Suterrainwohnungen ziehen mit Wasser und Brot als einzige Kost. Dann hätten wir was zu protestieren.
lovehina
Zitat(Sigurd @ 11 Nov 2009, 10:20)
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...
*

Hat das nicht mal de rolle Goebbels dem Churchill in den Mund gelegt?

Wenn es um studiengebühren geht, warum wird dann mit "Anwesenheitslisten abschaffen" geworben? (was schon jetzt durchegsetzt ist)
Ich find Studiengebühren sind om Gegensatz zu irgendwelchen okkulten Anwesenheitslisten (mit denen ich als HTW student ohne TU Vorwissen nix anfangen kann) schonmal eine wesentlich realistischere Problemstellung für meine Kommilitonen.
vonAnjou
Was Goebbels damit zu tun hat kann ich nicht sagen, Churchill sagte aber: "Ich traue keiner Statistik die ich nicht selbst gefälscht habe.".

Warum der Punkt mit den Anwesenheitslisten noch mit aufgeführt wird kann ich allerdings auch nicht sagen. Hier aber mal der Link zu den Dresdener Forderungen:
http://www.htw-dresden.de/~fsr_lblp/wiki/p..._Bildungsstreik
iggi
kulturell beleben finde ich gut, aber das mit den funkchips ist doch albern. ich kann mit meinem htw-ausweis essen gehen, bücher leihen, die schranke öffnen...
deswegen kann mich doch noch lange keiner anpeilen!
Stormi
Ich kann aber ein detailiertes Profil anlegen, wann du was ausgeliehen, gegessen und geöffnet hast. Deine Krankenkasse, dein Prüfungsamt und das Stuwe dürften sich brennend dafür interessieren.
vonAnjou
Ich vermute mal es wird sich dabei auf die RFID-Chips bezogen.
Gegen deren Einsatz hätte ich persönlich glaube ich auch was, da der Chip ja selbstständig sendet. (Gibt einen Info-Prof. in Dresden der auf diesem Gebiet, mindestens Deutschlandweit, als Experte gilt)
Möchte aber jetzt keine Pro- Contra- RFID- Diskussion führen, ist aber kontrovers genug um ein neues Thema aufzumachen.
Gebe Stormi recht, wenn Daten erst einmal gesammelt werden, ist deren zentrale Speicherung und Auswertung nicht unbedingt weit, egal mit welchem Chip.
lusch3
Die Punkte mit "studentischer Mitbestimmung" versteh ich nicht: Erst letzte Woche waren Senatswahlen - mit desaströsem Ergebnis. Bei den Maschbauern gabs eine Wahlbeiteiligung von 8%, der Ad Rem nach wars nirgends deutlich besser. Schon seit Jahren freuen sich die FSRs, wenn die Wahlbeteiligung bei den Fachschaftswahlen knapp zweistellig ist.
Wie es aussieht, ist den meisten ihre Mitbestimmung egal, da wird sich auch der Großteil mit den Zielen nicht identifizieren können.
vonAnjou
Ich denke mal, dass sich einerseits viele unter Mitbestimmung mehr vorstellen als lediglich einen Vertreter für ein Gremium zu wählen, bei dem sie nicht wissen wozu es eigentlich da ist.
Andererseits ist das Problem, dass die Leute die sich zur Wahl stellen, seien es FSR- oder Senatswahlen, den meisten vollkommen unbekannt sind.
Wenn ich an die FSR- Wahlen denke sind oftmals auch die inhaltlichen Aussagen extrem mau. Es gibt zwar Ausnahmen, aber nur sehr wenige, leider.
EsGibtReisBaby
Zitat(vonAnjou @ 11 Nov 2009, 18:36)
Andererseits ist das Problem, dass die Leute die sich zur Wahl stellen, seien es FSR- oder Senatswahlen, den meisten vollkommen unbekannt sind.
Wenn ich an die FSR- Wahlen denke sind oftmals auch die inhaltlichen Aussagen extrem mau. Es gibt zwar Ausnahmen, aber nur sehr wenige, leider.
*

Zugestimmt. Ich hätt gern gewählt, aber hatte keinen Plan, wen.
Stormi
Ja das ist durchaus richtig. Gremien wie Senat oder FSR oder was weiß ich gehören entstaubt und vor allem müssen sie mehr Öffentlichkeitsarbeit machen. Die Variante "na das steht doch alles auf unserer Homepage" reicht da nicht aus, wenn man den Leuten nicht auch ständig sagt, sich dort zu informieren, bzw., dass es was neues gibt.

Gleichzeitig fehlt natürlich Personal und Geld für eine ordentliche PR. Kleiner Teufelskreis.
lusch3
Zumindest bei uns gabs da auch Infomaterial zu. Wer sich selber nicht informiert um seiner demokratischen Pflicht nachzukommen, hat das System nicht wirklich begriffen. Und selbst wenn keiner dabei ist, mit dem man 100% übereinstimmt, dann sollte man trotzdem wählen, damit die Vertreter wenigstens etwas Stimmkraft haben...
Stormi
Du weißt genau, dass längst nicht alle Studenten so idealistisch drauf sind. Zu Wahlen in Deutschland wird nicht umsonst so ein Brimborium gemacht.
Polygon
Zitat(vonAnjou @ 11 Nov 2009, 10:06)
Der Abbau öffentlich finanzierter Stellen durch Drittmittel zeigt die Situation in Österreich. Wie bereits erwähnt wurde dort durch den Umstieg auf Finanzierung durch Studiengebühren die öffentliche Finanzierung abgebaut.


Studiengebühren != Drittmittel. Wenn du Geld wegziehst, was für die Lehre gedacht war und sagst, dass soll mit Drittmitteln aufgefüllt werden, dann wäre das ja quasi ne Aufforderung, die Drittmittel zweckfremd zu verwenden. Im übrigen kann man mit Drittmitteln wesentlich schlechter planen als mit Studiengebühren (u.A. weil man Drittmittel i.A. nicht "sparen" darf, die müssen abgerufen werden oder verfallen halt, da ist nix mit Puffern bilden)

Zitat
Des weiteren haben die Personen deren Stelle durch Drittmittel finanziert werden das Problem, dass sie in unsicheren Arbeitsverhältnissen stehen und jedes Semester oder jedes Jahr um die Verlängerung ihrer Stellen bangen müssen. Das was du als Fluktuation eher als positiv bezeichnest hat auf der persönlichen Ebene für die Mitarbeiter negative Konsequenzen. Denn wer jedes Jahr auf eine Neuausschreibung hoffen muss oder den Arbeitsplätzen hinterher ziehen muss, hat kaum Möglichkeiten eine stabile Lebenssituation aufzubauen, Stichwort Beziehung, Kinder bekommen oder Freundeskreis. (Kann dir jeder bestätigen, der auf einer befristeten Stelle sitzt.)


Ich sitze auf einer befristeten Stelle und habe damit kein Problem (und es gibt hier durchaus auch Leute mit Familie, die offenbar kein Problem mit der Situation haben). Dass ich die vier Jahre bis zur Promotion dort bleiben kann ist zu 99% sicher und danach wird sich zeigen wie es weiter geht. Und ganz so schwarz wie du die Situation hier malst ist es nun auch nicht. Die Lehrstühle haben kein Interesse daran ständig gute und eingearbeitete Leute zu kündigen und wenn wieder Geld da ist, neue einzustellen.
Unter Fluktuation verstand ich im übrigen, dass die meisten Leute hier "nur" Promovieren und sich dann meist anders orientieren (Postdoc anderswo, Firmenausgründung oder halt Wirtschaft).

Zitat
Das Grundwissen wird aber nur solange erforscht, wie die Öffentlichkeit Geld dafür zur Verfügung stellt. Die öffentlichen Fördertöpfe werden aber immer kleiner mit Verweis darauf Drittmittel zu organisieren.


Öffentliche Fördertöpfe SIND Drittmittel. Und wenn ich mir die Drittmittelstatistiken hier anschaue, dann kann ich nicht unbedingt sagen, dass die kleiner werden.

Zitat
Die Lehre wird nur soweit ausgeübt wie dringend erforderlich.


Die Dinge werden nicht wahrer, wenn man sie Gebetsmühlenartig wiederholt. Fast jeder hier am Lehrstuhl ist drittmittelfinanziert und die Betreuung gehört zur Besten die ich in der Unizeit geniessen durfte. Weil eben jeder nur eine oder zwei LVs macht, kann er sich darauf auch gut vorbereiten und hat trotzdem noch Zeit für die Forschung, ganz im Gegensatz zu jemandem, der vielleicht fünf oder sechs LVs hält und nebenbei ja auch noch seine Dissertation schreiben muss. Und da sich viele Leute nach der Promotion anderweitig orientieren hat man auch ein Interesse daran, die Leute gut zu betreuen, gut auszubilden um sich so gute wissenschaftlichen Nachwuchs zu "züchten".
vonAnjou
Ok, Studiengebühren sind zwar auch Drittmittel, genauso wie zusätzliche öffentliche Gelder, ich beziehe mich bei dem Begriff aber vorwiegend auf Mittel aus der freien Wirtschaft.

Mit befristeten Stellen meine ich auch nicht Promotionsstellen, sondern Leute die schon fertig promoviert haben und dann eine Stelle suchen. (In Psychologie kenne ich jemanden der zieht aktuell im Schnitt alle 1-2 Jahre um, wegen besagter Problematik.)

Also halte ich mal kurz fest:
Bei den befristeten Stellen haben wir scheinbart etwas aneinander vorbei geredet.
Beim Thema Drittmittel ist es für mich eine Frage der Geldquelle wie ich dazu stehe. Bei öffentlichen Geldern positv, bei Geldern aus der freien Wirtschaft eher skeptisch und vorsichtig.
lovehina
das wurde churchill von goebbels in den mund gelegt smile.gif
war mal in nemSeminar vom Nebelin thema.

Btw: Was für nen heraldischen Alptraum hast du eigentlich als avatar?
Sowjet
Studenten besetzen Universitäten

Imho die erste Meldung in den Breitenmedien.

Aber wenn ich schon lese, dass den Studenten Ultimaten gesetzt werden. ..
lovehina
Zitat(dackelschau.de)
Dagegen räumten in Tübingen rund 200 Studenten am frühen Morgen den größten Hörsaal der Universität. Um Mitternacht war ein entsprechendes Ultimatum der Universitätsleitung abgelaufen.


Wenn wir die Rotationsenergie, die Dutschke grad in seinem Sarg erzeugt, produktiv nutzen könnten, wäre das Energieproblem endgültig gelöst.
vonAnjou
Das glaube ich auch
Doomsn
http://gruppeb.cjb.net/

Das find ich lustig. biggrin.gif
Binhpac
Der Text ist 1A lovehina und trifft es voll auf dem Punkt. Super Bericht!
sQeedy
arrr.. hätt ich das eher gelesen wär ich heut in die mensa gegangen ^^
yocheckit
Zitat(vonAnjou @ 11 Nov 2009, 19:01)
Also halte ich mal kurz fest:
Bei den befristeten Stellen haben wir scheinbart etwas aneinander vorbei geredet.
Beim Thema Drittmittel ist es für mich eine Frage der Geldquelle wie ich dazu stehe. Bei öffentlichen
Geldern positv, bei Geldern aus der freien Wirtschaft eher skeptisch und vorsichtig.
*

bei einer untersuchungen oder forschungsarbeiten sollte man immer objektiv handeln, wenn man die
eigene glaubwürdigkeit nicht untergraben will. von daher verstehe ich nicht wo das problem bei
finanzierungen aus der freien wirtschaft liegen soll. ich kann aber auch mal zwei argumente bringen
warum genau diese drittmittel so unglaublich wichtig für unser ganzes system sind:
1. kann nicht alles staatlich gefördert werden und das wäre zudem auch in vielen fällen nicht sinnvoll,
von daher erweitert sich mit drittmittelfinanzierung das wissen, was nicht zuletzt eben auch in
grundlagenforschung münden kann.
2. gibt es an unserem lehrstuhl neben dem lehrstuhlinhaber 2 festangestellte wissenschaftliche
mitarbeiter, wovon eine nicht unserem fachbereich entspricht, aber für unsere arbeit sehr wichtig ist.
demgegenüber stehen ca. 1000 studenten je semester im grundstudium. wie man sich vorstellen kann,
ist es eigentlich völlig unmöglich die lehre zu gewährleisten, da wir aber noch 14 ausschließlich
drittmittelfinanzierte mitarbeiter haben geht es dennoch.
vonAnjou
Ein schöner Artikel von Telepolis:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31489/1.html
Juri
​​
heinzkwappupke
Hi,

mussten uns mit dem Mensch der Campusnacht arrangieren, der POT bleibt besetzt. Aber wir leihen denen das Foyer für den Abend. In Tübingen wurde vor allem wegen Verhinderung einer Party (sic!) geräumt, weswegen viele dachten, dass es besser wäre sich zu arrangieren.

Ansonsten arbeiten wir mittlerweile viel inhaltlich: Es gibt eine ganze Reihe von AGs, die sich konkrekt mit den Vertragswerken oder dem Bolognaprozess auseinandersetzt. Das passiert übrigens bundesweit beziehungsweise international, weswegen im Moment eine ganz enorme Menge und Qualität kritischer Begleitung der Hochschulpolitik stattfindet. Auf http://pot81.de ist ein Wiki, wo alle Termine stehen und inhaltliche Diskussionen auch geführt werden.

Ich verstehe aber auch nicht ganz den Gegensatz von Inhalt und Form, den viele hier aufmachen. Es sind viele Erstis hier wie auch bundesweit bei der Aktion beteiligt und ebensoviele Leute, die noch nie etwas Politisches gemacht haben. Die photographierten Anarchie-Aufkleber sind echt eine Ausnahme, das Ganze wird versucht so niedrigschwellig wie möglich gehalten zu werden; es entsteht daher auch ein konkret-praktisches Wissen, das sich vor allem auf die Organisation und damit auch für die Hochschulpolitk direkt betroffenen Fragen ("Wie wollen wir leben? Wie wollen wir diskutieren?", führt ja auch zu der Frage, was Uni eigentlich ist und diese grundsätzliche Ebene ist neben der Auseinandersetzung mit dem Gegebenen ebenfalls sehr, sehr wichtig) Antworten liefert: das Plenum als Versammlung der Aktiven (die in den letzten Tagen übrigens massiv gewachsen ist und wirklich ziemlich effektiv arbeitet, nur am WE brauchen viele eine Pause) ist eben auch erster Inhalt. Hier wird Basisdemokratie, Kritik und die eigene Haltung diskutiert - das ist enorm gewinnbringend und mitnichten inhaltslos. Wer sich für ein paar Stunden beteiligt, wird das auch sehen.

Dass wir nicht viel ins eXma eingetragen haben, liegt auch daran, dass wir eben total viel zu tun haben, schau dir nur die Menge der AGs an. Wäre aber cool, wenn jemand von euch einfach was eintragen würde!
Tupolev
Zitat(heinzkwappupke @ 15 Nov 2009, 13:42)
Es sind viele Erstis hier wie auch bundesweit bei der Aktion beteiligt und ebensoviele Leute, die noch nie etwas Politisches gemacht haben. *

Das ist das was ich bei eurer Aktion nicht ganz verstehen kann. Auf mich wirkt das ganze so, als ob sich mehrheitlich erstis da zusammen finden. Ich glaub kaum dass jemand, der an der Uni etwas mehr als einen Monat studiert hat die Lage wirklich einschätzen kann und weis wo Probleme liegen, nur weil er vllt. nen 48h Crashkurs von nen paar Aktivisten (wobei natürlich die Zeit fehlt, sich mal mit der anderen Seite der Geschichte auseinanderzusetzen) bekommen hat.
heinzkwappupke
Hallo,

Erstis haben natürlich eine vollständig andere Perspektive auf die Uni als Leute, die seit Jahren dabei sind. Das ist aber erst einmal nur eine unterschiedliche Perspektive und kein qualitiativer Unterschied: als Ersti bist Du dir viel bewusster über die brutale Anonymität, wenn Du vom überfüllten Hörsaal zu überfülltem Hörsaal geschleppt wirst, hast dich an vieles noch nicht gewöhnt und hast bestimmte Probleme, die Andere nach Jahren nicht (mehr) haben. Auch die bekloppte Prüfungslast (der Slogan "Reinfressen, Rauskotzen = Bildung" beschreibt ja ziemlich gut nicht nur die Studienanfangszeit) wird sehr stark erlebt, wenn mensch sich an sie eben noch nicht gewöhnt hat.

Das Hineingewebt-Werden in die Struktur einer im Prinzip nur viel größeren Schule (mit den ganzen Tutorien und den vielen Vorlesungen, die zu besuchen sind, sehe ich in der Tat keinen großen Unterschied), macht daher auch Perpektiven fruchtbar, die noch in der Schulzeit gewonnen worden sind.
Viele Erstis, gerade in den nicht-technischen Fächern, gehen ja auch mit einem gewissen Idealismus ihr Studium an: sie studieren, weil ihnen das Fach tatsächlich am Herz liegt. Da gibt es noch ganz andere Erwartungshaltungen und somit kritisches Potenzial im Bezug auf das, was Uni sein könnte als bei resignierten Master-Menschen oder so.
Es bleibt die Frage: Warum sollten sie nicht in der Lage sein, fundierte Kritik (das heißt ja auch: ein Bild malen, wie Uni sein sollte) zu üben?

Im Übrigen glaube ich auch, dass der Großteil der Forderungen (wenn auch nicht alle) vor allem eine Finanzierungsfrage ist. Da ist es unerheblich, ob du den heruntergekommen Hörsaal oder das sehr sonderbare Betreeungsverhältnis zum ersten Mal oder seit fünf Jahren gesehen hast; es ist also weniger eine Frage kritischer Reflexion als eine nach Macht; Macht, dafür zu sorgen, dass erheblich mehr Geld in die Bildung gesteckt wird. Da ist es unerheblich, ob Du Ersti bist oder an Deiner Diplomarbeit schreibst. Diese generelle politische Frage kann mensch ja auch schon außerhalb der Uni formulieren.
Und für das konkret-praktische Wissen, das hier geschaffen wird, ist es ebenfalls unerheblich, ob du 14 oder 1 Semester studiert hast.

Übrigens ist es ja auch nicht so, dass die Mehrheit Erstis sind. Ich glaube, das fällt eher auf und wird daher eher behalten als all die vielen anderen Semester-Schattierungen.
SHARK
Zitat
Und für das konkret-praktische Wissen, das hier geschaffen wird, ist es ebenfalls unerheblich, ob du 14 oder 1 Semester studiert hast.


Stell mir Hölderlin gerade als Schinder vor!
lovehina
Zitat(SHARK @ 15 Nov 2009, 16:00)
Stell mir Hölderlin gerade als Schinder vor!
*


"Im Kind ist Freiheit allein." -Hölderlin fetzt.
die_dan
Zitat(Polygon @ 11 Nov 2009, 18:43)
und es gibt hier durchaus auch Leute mit Familie, die offenbar kein Problem mit der Situation haben
*

Ich nehme an, du meinst "scheinbar". Das ist ein nicht unwesentlicher Unterschied auch und gerade bei diesem Thema.

Zitat(yocheckit @ 12 Nov 2009, 23:35)
2. gibt es an unserem lehrstuhl neben dem lehrstuhlinhaber 2 festangestellte wissenschaftliche mitarbeiter, wovon eine nicht unserem fachbereich entspricht, aber für unsere arbeit sehr wichtig ist. demgegenüber stehen ca. 1000 studenten je semester im grundstudium. wie man sich vorstellen kann, ist es eigentlich völlig unmöglich die lehre zu gewährleisten, da wir aber noch 14 ausschließlich drittmittelfinanzierte mitarbeiter haben geht es dennoch.
*

Ich finde nicht, dass es etwas Positives ist, wenn die Lehre nur mit Hilfe von Drittmitteln überhaupt gewährleistet werden kann. Ich finde das eher erschreckend.

Ich fang nur ungern die leidliche "Geisti vs. Ing"-Debatte wieder an, aber was machen denn Lehrstühle, die nicht zur Fakultät Maschinenbau oder Informatik (etc.) gehören und daher für die Wirtschaft nicht sonderlich interessant sind?
abadd0n
Zitat(heinzkwappupke @ 15 Nov 2009, 13:42)
mussten uns mit dem Mensch der Campusnacht arrangieren, der POT bleibt besetzt. Aber wir leihen denen das Foyer für den Abend. In Tübingen wurde vor allem wegen Verhinderung einer Party (sic!) geräumt, weswegen viele dachten, dass es besser wäre sich zu arrangieren.*

Ja, was will man sonst tun, wenn polizeiliche Gewalt angedroht wird? Im Prinzip hat er euch doch herausgepresst. Dabei wird behauptet, dass der Veranstalter der Campusnacht "studentisch" sei und die Hochschulkultur fördern würde. Hier ein Beweis dafür, dass dies nicht der Fall ist. Allein die wirtschaftlichen Interessen überwiegen.
Du schreibst, ihr "leiht" dem Veranstalter das Foyer für den Abend. Darf ich fragen, wie denn da die Leihgebühr aussieht?

#abd
yocheckit
Zitat(die_dan @ 15 Nov 2009, 18:35)
Ich finde nicht, dass es etwas Positives ist, wenn die Lehre nur mit Hilfe von Drittmitteln überhaupt gewährleistet werden kann. Ich finde das eher erschreckend.

Ich fang nur ungern die leidliche "Geisti vs. Ing"-Debatte wieder an, aber was machen denn Lehrstühle, die nicht zur Fakultät Maschinenbau oder Informatik (etc.) gehören und daher für die Wirtschaft nicht sonderlich interessant sind?
*
die hätten mal einen grund für was wirklich sinnvolles zu demonstrieren, aber stattdessen besetzt man halt bei bier und kuchen einen völlig uninteressanten hörsaal..
Stormi
So ist es!
tiefenbass
Zitat(heinzkwappupke @ 15 Nov 2009, 13:42)
mussten uns mit dem Mensch der Campusnacht arrangieren, der POT bleibt besetzt. Aber wir leihen denen das Foyer für den Abend.*

Mhh, das klang auf der letzten StuRa-Sitzung aber noch ganz anders, wurden doch extra hierfür noch Änderungsanträge durch die Luft geworfen.
Aus meiner Sicht habt ihr bereits viel Boden verloren, wo ihr diesen für den Uni-Betrieb recht unwichtigen Hörsaal besetzt habt und dadurch die Außen-Wirkung einer "Besetzung" einfach verpufft ist. Wenn ihr jetzt auch noch aus dem Foyer zurückweicht, werden euch noch weniger Leute ernst nehmen und den Beteiligungsgrad der Studentenschaft an eurem Projekt unter die Promille-Grenze fallen lassen.

LG, TB
Polygon
Zitat(tiefenbass @ 16 Nov 2009, 19:59)
Mhh, das klang auf der letzten StuRa-Sitzung aber noch ganz anders, wurden doch extra hierfür noch Änderungsanträge durch die Luft geworfen.
Aus meiner Sicht habt ihr bereits viel Boden verloren, wo ihr diesen für den Uni-Betrieb recht unwichtigen Hörsaal besetzt habt und dadurch die Außen-Wirkung einer "Besetzung" einfach verpufft ist. Wenn ihr jetzt auch noch aus dem Foyer zurückweicht, werden euch noch weniger Leute ernst nehmen und den Beteiligungsgrad der Studentenschaft an eurem Projekt unter die Promille-Grenze fallen lassen.
*


Jau, es wär viel besser gewesen sich von der Polizei raustragen zu lassen. Dann hätts von den selben die jetzt "Feigliche" meckern geheissen "die wollen doch nur Randale machen". Und aus der guten Stube lässt es sich ja auch gut meckern wink.gif

Zitat
Ich fang nur ungern die leidliche "Geisti vs. Ing"-Debatte wieder an, aber was machen denn Lehrstühle, die nicht zur Fakultät Maschinenbau oder Informatik (etc.) gehören und daher für die Wirtschaft nicht sonderlich interessant sind?


Und wieder das Drittmittel == Wirtschaft "Argument". Ich geb's auf. Dieses "Feindbild" ist wohl zu toll um es sausen zu lassen.
Stormi
Also von mir hätts das nicht geheißen.
Binhpac
http://www.htw-dresden.de/~fsr_lblp/wiki/p....php/Hauptseite

Die Webseite ist interessant. Hätte nicht gedacht, dass sich der Streik so lange hält, aber die Nachricht, dass die Besetzung wegen einer Party weichen muss, fand ich doch etwas traurig.

Da gibts einige Leute, die mit festen IPs aus Wohnheimen das Wiki sabotieren wollen... lol

Ich glaub, ich fahr da jetzt mal vorbei um mal vor Ort abzuchecken, was da so geht.
Sigurd
Zitat(Binhpac @ 16 Nov 2009, 21:38)
Da gibts einige Leute, die mit festen IPs aus Wohnheimen das Wiki sabotieren wollen... lol
*

Glück für die, dass man vom Hostnamen nicht mehr auf die Adresse schließen kann lol.gif
iggi
alleine wegen der party hätte man den protest mehr supporten müssen.
Sigurd
Den Sachverhalt der temporären Räumung des Saals kann man wunderbar als Aufhänger gegen die Kommerzkacke nehmen, die da abgeht. Ich nehme an, die Besetzer liebäugeln bereits damit... smile.gif
zausel
weichen sie zurück wegen der verkackten campusnacht, ihr weichpittis!
lovehina
Komisch das es die Campusnachtleute nicht sofort internalisiert haben.

So Bildungsstreik floor mit uba Libre und dosenbier. ton steine scherben laufen lassen und jeder bekommt eine Che Guevara Maske zum aufsetzen.

Ich bin enttäuscht vom Kapitalismus.
chelys
Die Zeit ist reif für neue Methoden

bild kann nicht angezeigt werden
lovehina
"Ein Drittel Heizöl zwei drittel Benzin wie 68 in Westberlin.
diese Mischung ist wirkungsvoll weil diese Mischung knallt ganz doll."
-slime-
iggi
wenn die kasse klingelt, vermietet die uni auch an leute, die auf alle sicherheitsbestimmungen pfeiffen. aber wehe, bei uns im bwr steht mal ein sofa rum, dann gibts gleich einen ortstermin zur klärung.
die komische campusnacht hätte echt mal bestreikt werden können.
die_dan
So nach dem Motto "Das kommt raus, wenn an Bildung gespart wird"?

Kommt ma wieder zum Kern des Themas. Soll weiter gestreikt und besetzt werden, wenn ja, warum? Wie kann man wirkungsvoller in Erscheinung treten? Vorschläge?
Chris
In Berlin hat sich sogar der Wachschutz des Bundespräsidenten mit der Blockade arrangiert, weil man Angst vor dem Aufstand der Studenten hatte.

Wird Zeit, dass in Dresden endlich ein Großteil der Veranstaltungen ausfallen, weil blockiert wird.
Ich empfehle folgende Reihenfolge:

1. Die apathischen Geisteswissenschaftler blockieren.
2. Die kapitalistischen BWLer ordentlich aus ihrem Plan bringen.
3. Die restlichen Fakultäten reinholen.
iggi
streik an sich ist gar nicht so schlecht. ich würde auf jeden fall mal für den erhalt der studentischen kultur streiken, denn da wurden versprechungen gemacht, die bisher nicht gehalten wurden. ich denk aber nicht, das aus der protestiererei noch was wird. dafür müsste es schon irgend einen rädelsführer geben. was ich bisher so gehört habe klang sehr holprig, allerdings ist das auch schon ne weile her.
Sigurd
Zitat(iggi @ 18 Nov 2009, 12:47)
ich würde auf jeden fall mal für den erhalt der studentischen kultur streiken
*

Jo! Streiken durch Dauerfeiern biggrin.gif
abadd0n
Die Unterstützung des Bundespräsidenten haben die Streikenden zumindest indirekt. Heute sagte Horst Köhler zur Eröffnung des Zentrums Neue Technologien im Deutschen Museum München:

Zitat
Insgesamt bleibe das Bildungssystem «ein Schwachpunkt der deutschen Innovationsfähigkeit». Köhler kritisierte: «Immer noch sind wir allenfalls durchschnittlich darin, jungen Menschen Bildungsbegeisterung zu vermitteln.»

Mit «Mittelmaß» lasse sich aber das ehrgeizige Ziel der Europäischen Union nicht erreichen, zur weltweit innovativsten und wettbewerbsfähigsten Region zu werden. Köhler mahnte, als eine der wichtigsten Wirtschafts- und Forschungsnationen in Europa sollte Deutschland «besonders kräftig» zum Erreichen dieses Ziels beitragen. Er fügte hinzu: «Und dazu müssen wir uns mehr anstrengen.»


Ich finde es eben von einigen zu kurz gedacht, wenn sie sagen "Ich habe in meinem Studiengang keine Probleme". Vielleicht mal globaler und langfristiger denken?

#a
Euronymus
Zitat(abadd0n @ 19 Nov 2009, 15:22)
[...]
Ich finde es eben von einigen zu kurz gedacht, wenn sie sagen "Ich habe in meinem Studiengang keine Probleme". Vielleicht mal globaler und langfristiger denken?

#a
*

Du drehst das Falschrum. Das Kapital lässt den Staat finanziell ausbluten, also dürfense sich nachher nicht wundern, wenn die Investition in Bildung, die ja nur für sie und den Erhalt ihrer Priofite getätigt wird, ins Stocken gerät.
Binhpac
Ich finds schade, dass auf exma gar keine Neuigkeiten mehr gepostet werden, sondern wahrscheinlich nur die Presse (SZ,DNN,etc.) mit Infos bedient werden.

Ich geh gleich zum Plenum jedenfalls und hör mir mal an was für Ergebnisse aus den AGs rausgekommen sind.
franzman21
bei banq steht was von trommelbass im pot heute?
stimmt das?
iggi
echt jetzt?
franzman21
www.banq.de

Pressetext
Der Potthoffbau 81 der TU Dresden ist seit 2 Wochen besetzt. Höchste Zeit, es mal ordentlich Krachen zu lassen! www.pot81.de

Potthoffbau 81 Tu dresden
abadd0n
Das ZDF hat sich für einen Besuch um 9 Uhr angekündigt.

#a
mcnesium
ich hab gestern baader meinhof komplex gekuckt und musste drüber nachdenken, wozu die 68er studenten fähig waren und was die alles auf die beine gestellt haben, um zu protestieren (ich weiß, das ist ein film, aber wie man hört ziemlich nah an der wahrheit), da sehen die sogenannten "bildungsstreiks" heutzutage echt keine sonne. ich habe keine lust, mit 1000 studenten auf die straße zu gehen, weil das maximal eine 30sek nif in der tagesschau bringt, aber keinen regierungspolitiker auch nur ansatzweise tangiert. offensichtlich muss man wirklich auch mal was kaputt machen, damit man gehört wird. dann hat man zwar wieder die bild zeitung gegen sich, aber das ist ja sowieso des studenten lieblingsfeindbild. leider hat der gemeine student von heute nur sich und seine karriere im kopf und sieht das studententum nicht als eine erhaltenswerte subkultur, sondern nur als sprosse auf der leiter zum wirtschaftsboss. vielleicht brauchts wirklich mal wieder ne raf generation, die die leute von ihrem reich werden bis zum umfallen trip runter holt...
soviel zu meinen gedanken zum film gestern.
lovehina
@mcnesium:
thumbup.gif

Ich bin auch nach wie vor der Meinung dass durch die Besetzungen zu wenig Präsenz gezeigt wird. Solang es die Menschen nicht persönlich betrifft ist doch auch jede noch so groß angelegte Berichterstattung sinnlos.
(Beispiel Lufthansastreik... ich flieg so gut wie nie, also können die doch ruhig streiken.)
Die Proteste sollten aggressiver werden. Aus Konformität heraus kann man nicht viel ändern.
Und genau das beobachten wir jetzt.
abadd0n
Zitat(lovehina @ 23 Nov 2009, 12:49)
Aus Konformität heraus kann man nicht viel ändern.
Und genau das beobachten wir jetzt.*

Was sollte man denn ändern? Wir sind doch zufrieden! (Wir posten hier Zitate von banq.de, die auf D'n'B-Party verweisen, statt die Diskussionsinhalte mit der Staatsministerin am Freitag.)

#abd
lovehina
Ich bin ja auch zufrieden, weil ich mich in jedem Fall auf den finanzkräftigen Rückhalt meiner Familie verlassen kann. Außerdem kann ich ne nach mir die sintflut einstellung relativ gut verstehen. Sobald ich meinen Master hab würd ich konsequenterweise sogar alles daran setzten müssen die ausbildungsbedingnungen noch mehr zu verschlechtern, so dass ich
am Ende mehr Gehalt für mich rausschlagen kann, weil ich einer der letzten qualifizierten meines ausbildungsbereichs bin. So komm ich auch noch in naher Zukunft dazu mich zu jeder goa Party direkt nach Indien einfliegen zu lassen und ne mordsgaudi zu haben.
Wenn selbst unter denen die es eigentlich betrifft Interesse und fast möchte ich sagen soziales gewissen fehlt, scheint das Bild was ich mr eben ausgedacht habe die einzig logische Handlungsweise zu sein.
cool.gif
lusch3
Die Zeit ist heute eine andere als damals. Es lag wesentlich mehr im Argen als heutzutage, zumindest in der Wahrnehmung der Menschen.
Die damalige Studentenbewegung war zum Großteil stark politisch, mit dem Anspruch die Welt ändern zu wollen, heutzutage ist dass eher wie ein Kleinkind, dass seinen Schnuller wieder haben möchte.
Heutzutage genießt man die geschaffenen Freiheiten der 68er und setzt sich kritisch mit ihrem Vorgehen auseinander. Würde es heute derartige Aktionen geben, wäre der Rückhalt, mangels ideologischem Konsens, zu klein, als dass sich das derart lang erhalten könnte.

"Ho-Ho-Ho-Chin-Minh" ist halt ein viel besserer Schlachtruf, als "Das mit Bologna war ja jetzt nicht so durchdacht umgesetzt!".
lovehina
Konsens ist einfach. Man muss sich nur darauf einigen dass ne Pustokratie
die einzig mögliche regierungsform ist, die allen Menschen und Tieren Gutes bringt.
Dann muss ich noch zum Gott erklärt werden und Fuchs zur Weltkaiserin(sonst ist die dagegen). Ab diesem Punkt wird alles klasse, jeder der sich ab da noch ärgert wird standrechtlich erschossen. smile.gif

Aber prinzipiell hast du recht. Es sieht ein wenig so aus wie 68er Reenactement mit Drum and Bass (weil das kannten die damals noch nicht). Das ist zwar anrührig, vor allem da auch einige Protestler genauso riechen wie ich mir ungewaschene 68er Studenten olfaktorisch vorstelle, aber ernstzunehmend wirkt es auf mich, wie bereits mehrfach erwähnt, nicht.
lusch3
Pustokratie mit Fuchs'scher Weltkaiserin ist nicht möglich, da der Erzengel Michael vor dem Herrschaftsgebiet wacht. Außer man ist ein guter Pustologe, dann hat man die Chance...
abadd0n
Hier zwei wie ich finde interessante Querverweise zum Thema:

Für die "BWL ist keine Wissenschaft"-Freunde dürfte dieser Telepolis-Artikel recht interessant und amüsant sein. Jaja, die lieben WiWis...

Für die netz-affinen Leute eine kleine Twitter-Auswertung:



#abd
heinzkwappupke
Es geht weiter mit dem Bildungsstreik: nach Umzug vom POT81 in den KOK16 (Bayreuther STr. 40), soll es ab nun jeden Sonntag um 21:00 ein gemütliches Beisammensein mit und ohne politischen Gesprächen und lecker zum Teil trinkbarer Volxküche geben.