Der Text zum Gig sagt ja schon einiges, eigentlich bin ich recht kurzentschlossen zu dem Konzert gegangen, nachdem sich die Tracks auf der Bandhomepage ganz gut angehört haben.
Was dann aber live dargeboten wurde, hat doch einen anderen Eindruck vermittelt. Kann sein, daß ich nicht richtig hingehört habe... .
Die Vorband hat scheinbar schon vor 10 Uhr gespielt und kam aus der Schweiz, verpaßt, hm. War schon komisch auf last.fm zu sehen, daß da verdächtig viel Schweizer anwesend sind, einen habe ich gleich beim reinkommen am Avatar erkannt - muß wohl zur Band gehört haben, aber egal.
Der Auftritt kündigte sich mit athmosphärischem Bassgegrummel an - und es sollte so weitergehen. Erwartet hatte ich ja eher so typischen Rock'n Roll halt. Diese Erwartung wurde jedoch etwas übertroffen. Um es vorweg zu nehmen, Amplifier spielen eher Metal, man möge mich berichtigen, ich kannte die halt vorher nicht so genau.
Der Opener zeichnete sich durch ein super Zusammenspiel aus Bass und Drums aus, verstärkt durch so einige Effektgeräte. Nach gefühlten 10 Minuten schien der erste Track ein Ende finden - aber nee, nach einer Bridge ging es erst so richtig los und die Band errichtete eine Wand aus Bassgitarre und Drums ohne dabei nach Noise zu klingen, damit hatten sie sich schon ein *jiiiiiieeeehuuuuuuuahhhh* verdient.
Wie gesagt, irgendwie hatte ich da was anderes erwartet an diesem Abend. Das schöne an der Band ist, daß die nur zu dritt auf der Bühne sind und damit nicht soviel Noise machen - also die klassische Besetzung aus Bass, Gitarre und Drums.
Im Zugabeblock haben sie dann eher etwas ruhigere Stücke gespielt. Die Ansagen waren auch lustig, so wurde ein schöner love song angekündigt, der sich dann als eine instrumentale Wand aus Effektgeräten, Bass und Drums entpuppte. Ähnlich war das dann mit dem Song, der als die Amplifier Version von Total Eclipse of the Heart präsentiert wurde.
Das Publikum hatte schon irgendwie eine typisch Berlinerische Zusammensetzung - jede Menge Leute, die noch älter sind als ich - also diverse Rockopas und Rockomis, naja, man müßte sie eher als nikotingealterte Rockerbräute bezeichnen, aber egal.
Ich habe jetzt auch herausgefunden, wer immer diese komischen Konzertartikel in der SZ verfaßt. Off so'n Hocker saß'n Typ mit Schnautzbart, also so einer, wie der bei der Pullizei Vorschrift ist und wippte so'n bissl hin und her, nur der kann das sein, der immer diesen Quark verbreitet ;-)
Aber noch mal zurück zur Mucke, so ein, zwei Stücke hatten etwas von den Funk Einflüssen, die man z.B. bei Rage against the machine findet, so mit Kopp in der Luft rollen und so. Wo wir schon mal bei den Assoziationen mit anderen Bands sind, der Bassist sah ein bißchen aus wie der hochgeschossene Typ von Placebo.
Ja, was gibt's sonst noch so zu berichten...hm, der Starclub verändert in ganz kleinen Schritten sein Äußeres. Die Emporen auf der linken Seite des Saals sind jetzt nicht mehr verhüllt, vielleicht werden die ja irgendwann mal wieder für das Publikum geöffnet. Etwas Lichtdeko findet sich jetzt auch vor der Tür zum Saal, die jetzt ganz schummrig rot angepinselt ist.
Als Resumee kann ich verzeichnen, daß Amplifier wieder so richtig Bock auf Mucke ala Sepultura gemacht hat, was in Anbetracht diverser Popkonzerte im Februar eine willkommene Abwechslung ist.
Also: Pommesgabel!