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Vollständige Version anzeigen: Ampelfaschismus
bunglefever
Jetzt würde mich mal interessieren, ob hier Verkehrswissenschaftler sind, die eine Ahnung haben, ob und in welchem Maße die Dresdner Verkehrsbetriebe Einfluss auf die Ampelschaltungen und das sonstige Verkehrsgeschehen nehmen.

Als Fußgänger passiert es mir ständig, dass ich bspw. an einer Ampel in Pieschen stehe und nur weil im Straßenbahnhof Reick gerade eine Bahn ausrückt, wird die Ampel für den Fußgänger nicht mehr grün - solange bis entsprechende Bahn die Stelle gequert hat - gefühlte 40 Minuten später. Offensichtlich reagieren zumindest Fußgängerampeln auf den Verkehr der DVB.

Aber ist das auch bei "normalen" Verkehrsampeln so? Und inwieweit hat die DVB Sonderrechte im Stadtverkehr, die der Otto-Normal-Teilnehmer nicht hat? Bekanntermaßen galt zu DDR-Zeiten der Grundsatz "Die Bahn hat immer Vorfahrt". Welche von diesen Rechten sind noch vorhanden?

Und zuguterletzt die Frage: ist das gerechtfertigt, vielleicht auch in Hinblick darauf, dass zumindest in einer Großstadt der ÖPNV mehr Sinn macht, als der motorisierte Individualverkehr?
Genlog
Busse und Bahnen können sich in der Tat an vielen Ampeln "anmelden" und bekommen dann Vorfahrt. Musst mal drauf achten, oft sieht man diese "A"-Leuchtzeichen. Scheinbar funktioniert das auch automatisch, sobald ein Bus / eine Bahn in die Nähe der Ampel gelangt. Früher hab ich noch hin und wieder erlebt, dass der Bahnfahrer aussteigen musste und manuell an der Ampel drücken musste ;-)
Schlachter
früher sind die bahnfahrer auch noch ausgestiegen um die weichen per hand zu stellen...

also an der ecke louisenstr - königsbrücker schalten sich die bahnen auch grün. wenn man da mal über die königsbrücker möchte und in schönen kleckerabständen immer eine bahn kommt, kannste gut und gerne schonmal 5 minuten an der ampel stehen und warten. und wenn dann noch die feuerwer ausrückt und alles auf rot schaltet, stehste morgen noch da
simpson
die bahnfahrer müssen auch heute noch manchmal raus und aufn knopf drücken. (gestern erst dadurch ne bahn noch erwischt, die ansonsten wegen 5min roter fußgängerampel durchgefahren wäre..happy.gif )
auch weichenstellen seh ich sie manchmal noch, das aber wirklich selten
Sigurd
Ich bin zwar kein Verkehrswissenschaftler, aber zumindest auf den Linien 11 und 61 habe ich mich mal mit den Vorrangschaltungen beschäftigt.

Grundsätzlich stimmts, dass sich Busse wie Bahnen an den Ampeln anmelden. Das geschieht in der Regel per Funk. Sollte die Übertragung mal nicht klappen, steigt der Fahrer aus und schaltet mit einer Art E-Meal an der Ampel manuell (kleine Kästen mit Pfeilen dran in Griffhöhe am Ampelmast), ebenso wie er aussteigen muss, wenn der Befehl zum Schalten der Weichen nicht ankommt. Eine Weiterfahrt ist dabei ohne Anmeldung für den Busfahrer manchmal und für den Straßenbahnfahrer meist überhaupt nicht möglich, da sie ja an die jeweils eigenen Ampeln in ihrer Handlungsweise gebunden sind.

Konkrete interessante Beispiele:

Linie 8, Haltestelle Nürnberger Platz in Richtung Stadtzentrum:
Die Bahn löst beim Erreichen der Haltestelle die Ampel hinter sich aus, damit die Passagiere die Bahn gefahrlos erreichen können. Sind die Leute aus und eingestiegen rollt dioe Bahn weiter vor und meldet sich dabei an der vor ihr liegenden Ampel an. Die Ampel reagiert entsprechend und erst wenn die Bahn abgebogen ist, wird auch der Status der Ampel vor der Haltestelle (wo die Autos immer noch warten) gelöscht.

Linie 61, Hatelstelle TU, Richtung Löbtau
Bus kommt an der Haltestelle an und meldet sich an, lässt Passagiere raus und rein. Die Ampel schaltet nach dem Rotschalten der Verkehrsampel für den geradeauslaufenden Autoverkehr eine kurze Phase lang die Busampel auf Fahrt. Fährt der Bus nicht innerhalb dieser Zeitspanne, schaltet sie natürlich wieder auf Stop und verwehrt damit dem Bus die Einfahrt auf die Kreuzung.

Linie 11, Strehlener Platz
Am besten man stellt sich mal hin und schaut, wie die Bahnen aus beiden Richtungen die Kreuzungen queren, hier muss fast nie eine Bahn beim Überqueren der Kreuzung anhalten (Ausnahme: Fahrzeuge mit Wegerecht kreuzen, das ist aber immer so). Hier erkennt man auch wenn die Linie 66 kreuzt, dass Bahnen Vorrang vor Bussen haben.

Mir fällt noch mehr an, aber mir fehlt grad die Zeit zum Schreiben wink.gif
Chris
Die Straßenbahn hat auch in der aktuellen StVO einen Vorrang. Liegt unter anderem daran, dass man 45 Tonnen mal nicht so schnell zum Stehen bekommt. Dieser Vorrang ist aber ein anderer als der Vorrang bei Ampelschaltungen. Wie das geregelt ist, ist der betreffenden Stadt überlassen. In Dresden werden die Vorrangschaltungen hauptsächlich in den Nebenverkehrszeiten genutzt, in der Hauptverkehrszeit passt sich die Bahn dem normalen Verkehrsfluss an.
die_dan
Zitat(bunglefever @ 06 Jan 2010, 11:45)
Aber ist das auch bei "normalen" Verkehrsampeln so? Und inwieweit hat die DVB Sonderrechte im Stadtverkehr, die der Otto-Normal-Teilnehmer nicht hat? Bekanntermaßen galt zu DDR-Zeiten der Grundsatz "Die Bahn hat immer Vorfahrt". Welche von diesen Rechten sind noch vorhanden?*

Natürlich ist das mit Reick Quatsch, der Rest ist aber wirklich so wie bereits beschrieben, der ÖPNV hat in Dresden an vielen Stellen Vorrang und das auch per Ampelschaltung über Funk.

Zitat(bunglefever @ 06 Jan 2010, 11:45)
Und zuguterletzt die Frage: ist das gerechtfertigt, vielleicht auch in Hinblick darauf, dass zumindest in einer Großstadt der ÖPNV mehr Sinn macht, als der motorisierte Individualverkehr?*

Ja. Aber das ist nur meine Meinung als Verkehrswissenschaftler, sicher sieht das der ein oder andere Autofahrer anders.
Dass der ÖPNV Vorrang hat, führt zu nur begrenzten Wartezeiten an Ampeln. Dadurch ist man schneller unterwegs und der Fahrplan ist nicht durch ungünstige Ampelschaltungen beeinflusst. Das steigert die Attraktivität des ÖPNV und das ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll.

Zitat(Chris @ 06 Jan 2010, 12:15)
In Dresden werden die Vorrangschaltungen hauptsächlich in den Nebenverkehrszeiten genutzt, in der Hauptverkehrszeit passt sich die Bahn dem normalen Verkehrsfluss an.*
Das stimmt nicht, wo hast du das her?
aeon
Zitat(die_dan @ 06 Jan 2010, 13:00)
Das stimmt nicht, wo hast du das her?

Das haette ich jetzt einfach gefuehlsmaessig auch so gedacht.

zwischen 7 und 9 Uhr bzw 15-18 Uhr steht man zb zwischen Carolaplatz und Pirnaischer Platzan allen 3 Ampeln und da ist nichts mit Vorrang.
Hot Doc
Das ist alles etwas vereinfacht dargestellt.
Es ist tatsächlich so, dass die Trams und Busse sich (meistens über Infrarotbaken) bei Weichen und Ampeln anmelden. Das ist so als würde ein Auto über eine Schleife im Boden fahren, damit die Ampel grün wird. Was es ja bekanntlich auch häufig gibt.
Da die öffentlichen oft eine eigene Ampelphase brauchen die man sich aber im normalen Ampelzyklus sparen kann (z.B. Ausfahrt Betriebshof) ist das so zu sagen eine win-win-Situation. Im Normalfall sind die Amüelphasen für Autos und Fußgänger länger, weil man sich die Phase für die Bahn sparen kann, kommt eine Bahn bekommt diese schneller freie Fahrt. Im Normalfall sind auch die maximalen Rot- bzw. die minimalen Grünzeiten geregelt, so dass die 40 Minuten Wartezeit sicher nicht vorkommen werden.
In Dresden gitb es jetzt noch ein zusätzliches System, das gerade erprobt wird. Ein zentraler Computer erfsßt die Fahrzeiten der Trams (Bei Bussen bin ich mir nicht sicher) und schaut, ob diese pünktlich, zu spät oder sogar zu früh dran sind. Je nachdem entscheidet der Computer, ob eine Ampel für die Tram bevorzugt geschaltet wird oder ob sie warten muß bis eine Grünphase für sie regulär an der Reihe ist.
Da aber jede Ampelanlage speziell auf die Situation vor Ort zugeschnitten ist, ist eine weitere Pauschalisierung nicht sinnvoll.

Zu der Frage ob eine Vorrangschaltung der Tram gerechtfertigt ist: In eine Tram passen etwa 250 Fahrgäste im Berufsverkehr. Ein durchschnittliches Auto im Berufsverkehr ist mit 1,2 Menschn besetzt. Wenn die Tram also alle 10 Minuten fährt, müßten alle 3 Sekunden ein Auto durchfahren. Das klingt jetzt erstmal nicht so viel, man muß aber bedenken, dass während den Rotphasen überhaupt kein Auto fährt. Fahren dann auf einer Strecke mehrere Tramlinien, müssten dementsprechend mehr Autos da durch. Kurz, die Tram transportiert potentiell einfach mehr Fahrgäste als Leute auf der Straße daneben mit dem Auto fahren, also ist es nur logisch, dass man denen auch etwas mehr Vorrang einräumt. Nebenbei ist das natürlich von den meisten Städten so gewollt, wegen Umweltschutz, Verkehrsproblemen etc.
mcnesium
was warn jetz nochmal ampeln?
dermaddin
also ich kenn das mit der vorrangschaltung für bus und bahn. es gibt eine ampel an der ecke hertha-lindner-straße/schweriner str, da wird der gesamte öpnv richtung bahnhof mitte abgewickelt. wohnbedingt steh ich öfter an der ampel und kann sagen, dass wartezeiten von bis zu 4 min kein problem sind. wie oft ich da schon geflucht habe kann man sich sich sicher vorstellen. insofern kenne ich das problem mit dem "ampelfaschismus". sad.gif
Sigurd
Zitat(Hot Doc @ 06 Jan 2010, 13:13)
Das ist alles etwas vereinfacht dargestellt.
Es ist tatsächlich so, dass die Trams und Busse sich (meistens über Infrarotbaken) bei Weichen und Ampeln anmelden.*

Afaik ist das falsch, die Infrarotbaken gehören zum IBIS und sind zur Aktualisierung der Position der Fahrzeuge und bedienen auch die Abfahrtsmonitore an den Haltestellen. Das ist auch nachzulesen. smile.gif

Derartige Geräte hat jedes Fahrzeug und wenn man mal aufpasst und genauer hinschaut... Oben rechts im Display wird die Zeit angezeigt, die das Fahrzeug vom Regelplan abweicht. Bei Vorbeifahrt an den in etwa drei Metern Höhe montierten Infrarotbaken (an der Slub, Grundstückskante zum ZIH ist eine montiert) piepst das Gerät zur Bestätigung dreimal leise. Ist gut zu hören wenn man sich vorn aufhält und aufmerksam ist smile.gif
simpson
an der kreuzung steht man auch als fahrradfahrer(richtung postplatz..also geradeaus) gern mal 5minuten, weil dauernd irgendwoher bahnen/busse kommen die vorrang haben..
Hot Doc
Zitat(Sigurd @ 06 Jan 2010, 14:13)
Afaik ist das falsch, die Infrarotbaken gehören zum IBIS und sind zur Aktualisierung der Position der Fahrzeuge und bedienen auch die Abfahrtsmonitore an den Haltestellen. Das ist auch nachzulesen. smile.gif


Dann ließ doch mal den Artikel auch, wenn du ihn schon verlinkst: "... Es übernimmt die Beeinflussung von Streckeninfrastruktur wie Lichtsignalanlagen und Schranken (Bus) oder Weichen (Schienenfahrzeug). ..."
Es ist wie gesagt noch etwas komplizierter und vor allem auch von Stadt zu Stadt aber auch teilweise von Kreuzung zu Kreuzung und auch von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich gelöst.

Zitat(simpson @ 06 Jan 2010, 14:16)
an der kreuzung steht man auch als fahrradfahrer(richtung postplatz..also geradeaus) gern mal 5minuten, weil dauernd irgendwoher bahnen/busse kommen die vorrang haben..
*


Dass Dresden der absolute Neandertaler in Sachen Verkehr und Verkehrspolitik ist, ist ja nichts neues. Die können noch sehr viel lernen! Die Ampelschaltungen (und nicht nur die mit ÖPNV-Beeinflussung) sind das letzte, Fahrradwege fehlen praktisch überall, ein Gesammtkonzept ist nirgendwo zu sehen und die WSB setzt dem ganzen Haufen die Krone auf.
Sigurd
Zitat(Hot Doc @ 06 Jan 2010, 14:46)
Dann ließ doch mal den Artikel auch, wenn du ihn schon verlinkst: "... Es übernimmt die Beeinflussung von Streckeninfrastruktur wie Lichtsignalanlagen und Schranken (Bus) oder Weichen (Schienenfahrzeug). ..."
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Weichen: Nein! Da kannst du auch gern bei der DVB nachfragen, da geb ich dir Brief und Siegel drauf! Die Weichen werden ausschließlich durch den Triebwagenführer höchstpersönlich geschaltet.

Ampeln: Wäre seltsam wenn das über die Baken laufen soll... was hätte dann die Bake an der Slub zu suchen, da ist keine Ampel mit Vorrangschaltung, warum steht die Bake für die 61 am Fritz-Förster-Platz mitten auf der Kreuzung, warum schalten die Ampeln bei Annäherung der Fahrzeuge unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit des Busses an nahezu derselben Stelle auf Vorrang (A-Signal geht an). Ich hab zwar bei der DVB noch nicht nachgefragt, aber allein durch Beobachtung bin ich der festen Überzeugung, die Baken dienen hier in Dresden nur zur Positionsbestimmung der Fahrzeuge und Rückmeldung an den DVB-Leitstand bzw. Aktualisierung der Daten.

/edit: Außerdem sind im Schnitt die Ampelabstände geringer als die Bakenabstände wink.gif
Hot Doc
Da hast du hier in Dresden recht. Auch wenn es technisch machbar wäre, die Weichen werden hier von den Fahrern selber per Knopfdruck gestellt.

Mit den Ampeln bin ich mir selber noch nicht sicher. Ich denke das macht das IBIS über Funk, welches seine Ortsinformationen aber über die Baken bekommt. Also sind die Baken mit beteiligt. Das wäre die schlauste Lösung, da man dadurch z.B. verschiedene Geschwindigkeiten berücksichtigen kann. Also könnte man z.B. einprogrammieren 100m hinter Bake xy, kommt das Signal für die nächste Ampel.

Technisch ist das wie gesagt überall anders gelöst, daher ist eine pauschale Aussage nicht möglich. Da müßte man (wenn es einen jetzt speziell für Dresden interessiert) nochmal bei den DVB nachfragen. Ich bin mir aber sicher, dass auch hier verschiedene Systeme an verschiedenen Stellen eingesetzt werden.

Aus Mücnhen weiß ich sicher, dass sowohl Schleifen im Boden, IBIS-Funk, Schienenkontakte als auch Übermittlung über den Fahrdraht eingesetzt werden. Teilweise, weil sich ein Umbau nicht lohnt, teilweise, weil auch Taxis und Rettungsfahrzeuge die Spuren benutzen.
chelys
[OT]
Zitat(Hot Doc @ 06 Jan 2010, 13:13)
Das ist alles etwas vereinfacht dargestellt.
Es ist tatsächlich so, dass
[...]
Nebenbei ist das natürlich von den meisten Städten so gewollt, wegen Umweltschutz, Verkehrsproblemen etc.


Du schreibst einfach zu viel um den heißen Brei herum, das kann man alles viel kürzer fassen. Dann lesen sich die Leute auch deine Postings durch!
[/OT]

/edit: Off-Topic-BBCode gesetzt. Zum Thema: im Prinzip gebe ich dir Recht
tingel
Vorrangschaltungen machen ja idR Sinn, nur sind die oft schlecht implementiert. Da wird dann der reguläre Ampelzyklus unterbrochen, der Straßenbahn oder Bus Durchfahrt gewährt und dann von vorn im Zyklus angefangen. So kann es dann zu ewig langen Wartezeiten kommen, weil just, bevor man selber endlich grün bekommen würde, das nächste ÖPNV Fahrzeug die Kreuzung erreicht.

Scheinbar gibt es viel zu viel verschiedene Ampel Hard- und Software in den unterschiedlichsten Entwicklungsstufen, um das einheitlich ein für allemal lösen zu können.
PeterLustig
Zitat(Hot Doc @ 06 Jan 2010, 16:41)
Mit den Ampeln bin ich mir selber noch nicht sicher.
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Ich kenne einen Fußgänger- Bahnübergang wo sich der Bahnfahrer bei verlassen der Haltestelle eine blinkende Lampe schalten kann – oder nicht. Meistens überquert man gerade schon die Schienen, da schalten die Affen auf „Achtung“ und brettern wie blöde los. Das dumme Grinsen von den Bahnfahrern ist dabei gratis. Die brauchen sich echt nicht wundern, wenn sie öfters mal eine auf die Sch… bekommen. angry.gif
Chris
Zitat(die_dan @ 06 Jan 2010, 13:00)
Das stimmt nicht, wo hast du das her?
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Das hab ich mal in der SächsZ gelesen. Ging eben um das selbe Thema, ob es denn nötig sei, dass der Verkehrsfluss der Autos dauernd durch Vorrangschaltungen unterbrochen wird. Woher hast du deine Meinung, dass es nicht stimmt?
Sigurd
Zitat(PeterLustig @ 06 Jan 2010, 20:39)
Ich kenne einen Fußgänger- Bahnübergang wo sich der Bahnfahrer bei verlassen der Haltestelle eine blinkende Lampe schalten kann...
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Die Lampe gibts an jedem Gleisübergang und jeder Haltestelle mit Gleisübergang und diese schaltet sich bei Annäherung einer Bahn ein. Die Lampen, welche an der Seite der Haltestelle sind, zu der die Bahn ausfährt werden über die Zwangsschließung der Türen angesprochen. In dem Moment wenn die Zwangsschließung durch Tastendruck des Wagenführers ausgelöst wird, fangen die Lampen an zu blinken. Wenn natürlich die Türen zum Zeitpunkt der Auslösung der Zwangsschließung allesamt schon geschlossen sind kann die Bahn unmittelbar losfahren was sie meist auch tut, daher vermutlich dein Erlebnis smile.gif
PeterLustig
Zitat(Sigurd @ 06 Jan 2010, 22:04)
Die Lampe gibts an jedem Gleisübergang und jeder Haltestelle mit Gleisübergang und diese schaltet sich bei Annäherung einer Bahn ein. Die Lampen, welche an der Seite der Haltestelle sind, zu der die Bahn ausfährt werden über die Zwangsschließung der Türen angesprochen. In dem Moment wenn die Zwangsschließung durch Tastendruck des Wagenführers ausgelöst wird, fangen die Lampen an zu blinken. Wenn natürlich die Türen zum Zeitpunkt der Auslösung der Zwangsschließung allesamt schon geschlossen sind kann die Bahn unmittelbar losfahren was sie meist auch tut, daher vermutlich dein Erlebnis smile.gif
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Komisch, wieso ging da schon öfters die Lampe gar nicht an und hätte beinahe eine Menschenleben gekostet? Oder warum werde ich gewarnt wenn die Bahn noch 100m weit weg ist? shocking.gif
Sigurd
Zitat(PeterLustig @ 06 Jan 2010, 21:18)
Komisch, wieso ging da schon öfters die Lampe gar nicht an...
Hmm, keine Ahnung, das sollte nicht so sein, soviel steht fest. Vielleicht war das Leuchtmittel defekt wink.gif
Zitat
Oder warum werde ich gewarnt wenn die Bahn noch 100m weit weg ist? shocking.gif
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Das meinst du wohl nicht ernst, oder? Warum gehen Schranken an Bahnübergängen zu, wenn der Zug selbst noch nen knappen Kilometer weg ist... blink.gif
Chris
Zitat(PeterLustig @ 06 Jan 2010, 21:18)
Komisch, wieso ging da schon öfters die Lampe gar nicht an und hätte beinahe eine Menschenleben gekostet?
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Weil man immer eine "Sorgfaltspflicht" im Straßenverkehr hat. Und die beinhaltet eben auch mal nach links und rechts zu gucken. Kriegt man in der Schule bei der Verkehrserziehung gelernt, beim "Fahrradführerschein" und beim normalen Führerschein kriegt man auch erzählt, dass man z.B. bei einem Bahnübergang immer nach links und rechts guckt, auch wenn die Schranken offen sind.

Laut Aussagen der DVB sind seit 1990 die Sicherheitsvorkehrungen an den Straßenbahnanlagen stetig ausgebaut worden, trotzdem stieg die Zahl der Unfälle mit Straßenbahnen. Die Leute rennen einfach häufiger als früher unvorsichtig über die Geleise.
PeterLustig
Kann es sein, dass die neuen Bahnen um einiges schneller als die alten Tatras sind und der Leistungsdruck höher-Angst um Pünktlichkeit-auf die Minute genau sein (Jobverlust) - die Tramfahrer um einiges rücksichtsloser als 1990 sind?
Sigurd
Wohl eher nicht...hmm.gif
hast du auch noch etwas Ernsthaftes zum Thema beizutragen? smile.gif
PeterLustig
Zitat(Sigurd @ 07 Jan 2010, 00:45)
Wohl eher nicht...hmm.gif
hast du auch noch etwas Ernsthaftes zum Thema beizutragen? smile.gif
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wenn so ein kleiner Tramfahrer ständig den Arbeitsplatzverlust im Kopf hat, ist das wohl ernsthaft genug. Ich kenne Beispiele wo sich Kunden über den Fahrer beschwert haben und der durfte seine Schaffnermütze abgeben - ich bin zwar kein Psychologe, aber das schafft Frust, ganz bestimmt! biggrin.gif
Chris
Zitat(PeterLustig @ 06 Jan 2010, 23:41)
Kann es sein, dass die neuen Bahnen um einiges schneller als die alten Tatras sind und der Leistungsdruck höher-Angst um Pünktlichkeit-auf die Minute genau sein (Jobverlust) - die Tramfahrer um einiges rücksichtsloser als 1990 sind?
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Eine Tatrazug mit einem Beiwagen fährt ca. 60 km/h und wiegt 30 Tonnen, ein NGT D8DD bringt es auf 40 Tonnen und 70 km/h Höchstgeschwindigkeit. Trotzdem kenn ich kaum eine Strecke in der Stadt, in der man die Höchstgeschwindigkeit ausfahren darf.

Beim Bremsen für Fußgänger spielen zwei Dinge eine Rolle:
1. 40 Tonnen haben eben einen langen Bremsweg (sprich, wenn der Typ nicht von der Gleisen geht, erwischt man ihn in jedem Fall).
2. Jede Notbremsung zieht die Gefahr auf sich, dass sich die Insassen der Bahn verletzen.

Angesichts dieser Betrachtung ist es völlig nachzuvollziehen, dass die Bahnfahrer klingeln anstatt zu bremsen. Die Chancen, dass es sowohl außerhalb als auch innerhalb der Bahn weniger Verletzte gibt, sind bei der Klingellösung wesentlich höher.

Zudem glaube ich kaum, dass ein Bahnführer Bock drauf hat, sich einen Toten ans Bein zu binden. Der Psychostress hört nämlich dann nie wieder auf.

Womit wir dargelegt hätten, dass Bahnen vor Fußgängern Vorrang haben, und nun zurück zum Thema Ampelfaschismus smile.gif
PeterLustig
Zitat(Chris @ 07 Jan 2010, 00:56)
Eine Tatrazug mit einem Beiwagen fährt ca. 60 km/h und wiegt 30 Tonnen, ein NGT D8DD bringt es auf 40 Tonnen und 70 km/h Höchstgeschwindigkeit.
*

hast Du noch schnell die Beschleunigungswerte?
Chris
Ich glaube nicht, dass die zur Sache etwas beitragen. Wenn man sieht, dass die Türen von der Bahn zugehen, rennt man einfach nicht mehr über die Geleise. Und schon gar nicht, wenn die Bahn schon anfährt.
Polygon
Zitat(PeterLustig @ 06 Jan 2010, 23:49)
wenn so ein kleiner Tramfahrer ständig den Arbeitsplatzverlust im Kopf hat, ist das wohl ernsthaft genug. Ich kenne Beispiele wo sich Kunden über den Fahrer beschwert haben und der durfte seine Schaffnermütze abgeben - ich bin zwar kein Psychologe, aber das schafft Frust, ganz bestimmt! biggrin.gif
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Ohja, weil die so total unter Druck stehen, fahren sie extra rücksichtslos und bringen Menschenleben in Gefahr. Weil wenn dann mal son Unfall passiert bekommen die sicher ne Beförderung. doh.gif
Darüber hinaus kann ich dein Problem echt nicht nachvollziehen. Wie lahm muss man denn unterwegs sein um nicht mehr vom Übergang wegzukommen, wenn während der Überquerung das Warnsignal an geht? Und Augen auf hat auch noch niemandem geschadet.

Zitat
was warn jetz nochmal ampeln?


Radfahrer?
Sigurd
Ich glaube, der Tramfahrer hat alles andere im Kopf, aber ganz gewiss nicht die Sicherung seines Arbeitsplatzes in Verbindung mit der Gefährung von Menschenleben. Das wäre nämlich Vorsatz und einGrund ihm Fristlos und mit Arschtritt zu kündigen!
lovehina
genau wenn der Menschen totfährt dann nur aus Affekt oder weil sie dumm geschaut haben, oder erst Mittwoch ist.