"Hoch lebe die Liebe, der Wein und das Ohmsche Gesetz!"
Klitzekleine Geschichte der großen ETEFETE!
Klitzekleine Geschichte der großen ETEFETE!
Der gestandene studentische Party-Feierer weiß es natürlich schon: Am 13.07. ist wieder ETEFETE!
In gewohnter Manier gibt es Bands und DJs anzuschauen und -zuhören und natürlich verdurstet man auch mit kleinem Geldbeutel nicht.
Die Heidenarbeit die einer so großen Party vorraus geht (im letzten Jahr kamen ca. 2500 Feierwütige) wird tapfer von einem Orga-Team und dem FSR geschultert; zum Bierausschänken und Aufräumen wird der gemeine angehende E-Techniker rekrutiert.
Die ETEFETE ist fester Bestandteil des Partykalenders der TU und kann vor allen Dingen auf eine sehr interessante Geschichte zurückblicken. Der Vorgänger war nämlich das von den Studenten des 10. Semesters organisierte ET-Fine und das gab's schon in den 50er Jahren. Und damals lief das alles noch ein bisschen anders ab: Da wurde nämlich in den letzten sommerlichen Wochen vor den Ferien - natürlich unter Fanfarenklängen - die gelbe ET-Fine-Fahne auf dem Turm des Barkhausenbaus gehisst und feierlich der vorzeitig geexten Studenten gedacht. Dann gab's eine humorvolle Freiluftvorführung, man fuhr also beispielsweise mit selbstgebauten Mondrakete mit Wunderkerzenanschub vor dem Barkhausenbau herum. Ab und an enthielten diese Vorstellungen auch kritische Seitenhiebe zur aktuellen Tagespolitik. Kern des ganzen war aber, die Professoren noch einmal aufzusuchen und sich mit ein paar Gags zu verabschieden. Für die Profs war das eine Ehre und die Vorlesung wurde immer so ausgerichtet, dass sie bereits eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Ende abgeschlossen war und man die restliche Zeit mit Lachen und Trinken verbrachte.
Dann kam das Jahr 1966. Die Studenten hatten sich beim Straßenbahndepot einen alten Wagen ausgeborgt, den man mit lustigen Sprüchen ("Hoch lebe der Wein und die Liebe und das Ohmsche Gesetz" und "Saufst - sterbst, saufst net - sterbst auch, also - saufst!") geschmückt hatte und mit dem man auch den ganzen Tag schon herumgefahren war.
In den Abendstunden wurde der erwählte Professor mit dem Gefährt abgeholt und man drehte nochmal eine Ehrenrunde mit gelegentlichen Stops, die zum auf der Straße Singen und Tanzen dienten, durch die Stadt. So locker wie das Lehrkörper, Fast-Absolventen und Passanten nahmen, sah das aber nicht die Politik. Wegen dieses Vorfalles wurde eine Untersuchung eingeleitet und den beteiligten Studenten drohte die Exmatrikulation. Der Dekan und ein Professor konnten das Verfahren verhindern, die Zehntsemestler dürften ihre Abschlussprüfungen schreiben, aber dieses ET-Fine wurde zum letzten der DDR.
1993 entschließt sich eine Gruppe Elektrotechnik-Studenten, das ET-Fine wieder aufblühen zu lassen, wenn auch auf andere Weise. Die neue ETEFETE mausert sich zu einem der größten Open Air Events der TU. Zunächst ist die Party nur für ET-Studenten gedacht, mittlerweile jedoch haben bekanntermaßen Studierende aller Fachrichtungen die Möglichkeit, Gast auf dieser Party zu sein. Sicher ist jedenfalls: Der Eintritt ist und bleibt frei und am letzten Donnerstag im Semester wird gefeiert.
Was bleibt noch zu sagen außer "hingehen!" ?
LG,
Fux